Pegelanpassung von Aktivlautsprechern

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Stefan
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Pegelanpassung von Aktivlautsprechern

Beitrag von Stefan »

Hallo Zusammen,

aktive Lautsprecher lassen sich ja vielseitig auf die eigenen Hörgewohnheiten einstellen. Kleinere Unzulänglichkeiten des Raumes lassen sich so ebenfalls ausblenden. Nutzt ihr privat diese Möglichkeiten?

Bei Backes Ls. ist es ja recht einfach mit dem PPG, dort kann man die Pegel der einzelnen Chassis um +/-6dB anheben oder absenken. Bei Silbersand Ls. muß man den Elektronikeinschub abklappen und erhällt so Zugang zu den Trimmern. Leider sind diese nicht beschriftet.

Mir hat z.B. der Herr Müller seine Einstellungen mit einer Markierung versehen. So konnte ich nach Gehör an der Frequenzweiche rumdrehen. Die Möglichkeit auf die Ausgangseinstellung immer wieder zurückzukommen war mit dieser Markierung gegeben.

Ich habe jeweils den Hoch und den Mittelton ein wenig abgesenkt. Damit habe ich meine E4 sehr "alltagstauglich" gekriegt. Soll heißen...schlechte Aufnahmen sind jetzt gut hörbar. Natürlich merkt man immer noch die schlechte Aufnahmequalität, aber es driftet nicht ins nervende ab. Sehr gute Aufnahmen verlieren ein wenig, werden ein klein wenig ausgebremst, aber ich möchte meine Musik hören und nicht die Software nach Aufnahmequalität aussuchen.

Generell denke ich, dass Friedrich Müller dieses Vorgehen nicht gut findet, sonst gäbe es ja wenigstens ein Handbuch wo die einzelnen Trimmer beschrieben wären. Andererseits unterscheiden sich Räume und Hörgewohnheiten der Kunden untereinander und warum soll man nicht die Möglichkeiten oder den Vorteil, den man mit aktiven Systemen hat im vollen Umfang nutzen?

Wie denkt ihr darüber?

liebe Grüsse
Stefan
Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Stefan,
Ich habe jeweils den Hoch und den Mittelton ein wenig abgesenkt.
Das hatte ich mit meiner 501 auch so gemacht. Rein gehörmäßig ein wenig abgesenkt, bis daß mein Gefühl mir signalisierte: So gefällt´s mir am besten. :D Nach meinen letzten raumakustischen Maßnahmen - 2 Eckabsorber + 2 wall panels - bin ich aber wieder auf die Werkseinstellung zurückgegangen. Ich empfinde es jetzt so als ideal.

So sieht mein Hörplatz nun aus:

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Die Eckabsorber habe ich nun auch noch so in den Raum gedreht, daß in der Ecke ein Luftvolumen entsteht. Ich kann nun in meinem Raum sehr hohe Pegel fahren, nichts wummert oder dröhnt dabei, die Hörcouch :mrgreen: habe ich nach vorne verlagert, die Glasvitrine eingedreht. Am Hörplatz habe ich nun ein wirklich überragendes klangliches Ergebnis.

Woran man wieder hören kann, daß sich raumakustische Maßnahmen sehr positiv bemerkbar machen können. Ich würde diese also immer vorziehen, bevor ich mit Eingriffen in die Frequenzweiche ein Problem zu lösen versuche. Aber auch hier gilt: Versuch macht klug. :lol:

Gruß
Franz
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Stefan,

es handelt sich meiner Meinung nach um reine Pegelsteller, mit denen die Lautstärke der einzelnen Wege geregelt werden kann. Ich denke, dass das Pegelprogrammiergerät von Backes & Müller in ähnlicher Weise funktioniert.

Ich glaube hingegen nicht, dass damit Übergangsfrequenzen oder gar Flankensteilheiten verändert werden.

Bei meiner Silbersand bevorzuge ich die Werkseinstellungen (Vollanschlag für jeden Weg).

Viele Grüße,
Rudolf
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

Hallo Zusammen,

finde ich gut, daß du Franz selbst zum Schraubendreher greifst :D . Neben den 3 dichtbeieinander liegenden Trimmern auf der Weiche steht bei merner E4 noch ein Regler etwas abseits. Da soll ich aber die Finger von lassen......schallte Uwe Jessen aus dem Telefonhörer. Also keine Ahnung was der macht. Ich denke auch, das es sich hierbei um Pegelsteller handelt. Der Regelbereich ist aber weitaus größer als bei Backes. Man kann die Töner auch voll zudrehen, also es geht definitiv mehr als +/-6dB.

Grüsse
Stefan
Franz
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Beitrag von Franz »

Man kann die Töner auch voll zudrehen, also es geht definitiv mehr als +/-6dB.
Hallo Stefan,

an meiner 501 kannst du für jeden Töner die Lautstärke über den gesamten Bereich absenken, also bis daß er stumm ist. :mrgreen: Das kann in einigen kritischen Räumen schon sinnvoll sein, einen z.B. etwas vorlauten Hochtöner ein wenig abzusenken, ist also schon ein nützliches feature. Ob man´s wirklich braucht, kann man nur entscheiden, wenn man selbst in dem Raum hört. Backes&Müller boten damals für viel Geld so ein Pegelprogrammiergerät (PPG) an. Ist doch gut, daß Herr Müller sowas gleich mit eingebaut hat. Man kann aber nur damit die Pegel, abweichend von der Werkseinstellung absenken, nicht erhöhen.

Gruß
Franz
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

Hey Franz,

meinst du die Regler die nochmal auf den einzelnen Elektronikeinschüben sind, also über der Frequenzweiche? Die sind für die einzelnen Töner, aber da hat Uwe Jessen gemeint das dort die Reglung eingestellt wird. Habe da auch schon rumgespielt :D aber wieder auf Werkseinstellung zurückgedreht. Wenn man über eine bestimmte Schwelle drüber kommt, dann "übersteuert" man irgendwie den Töner und er fängt fürchterlich an zu fiepsen. Direkt neben diesen Trimmern ist aber eine LED, die kurz bevor man in diesen Bereich kommt anfängt zu leuchten.

Grüsse
Stefan
Franz
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Beitrag von Franz »

Ich meine die hier:

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Sie liegen auf dem Substraktionsfilter. Bei der 501 kann man damit den Pegel der 4 Wege bei Bedarf und nach Wunsch herunterfahren.

Gruß
Franz
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

O.K. zweite Platine von rechts=Frequenzweiche, 4Trimmer um 4 Wege getrennt zu regeln. (Pegelabgleich)

Dann hast du ja noch auf den Elektronikeinschüben drunter, also von rechts 3-7, jeweils einen Regler für jeden deiner 5 Töner.

Das ist im Prinzip genau wie bei mir. Wenn man an diesen Einzeltrimmpotis dreht, dann ändert sich sehr stark (bei mir) die Tonalität der Wiedergabe. Genau weis ich nicht was dort eingestellt werden kann, aber es muß einen Unterschied geben zu den Einstellmöglichkeiten der Frequenzweiche. Uwe meinte nur das man dort in die Reglung eingreift. Mehr weis ich dazu nicht.

Grüsse
Stefan
Franz
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Beitrag von Franz »

also von rechts 3-7, jeweils einen Regler für jeden deiner 5 Töner.
Da lass ich lieber die Finger von. :mrgreen: Ist ja alles so, wie ich's mag.

Gruß
Franz
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

Also an diesen Reglern herumzuspielen würde ich dir auch nicht empfehlen ohne vorher die Ausgansposition markiert zu haben. Ich muß mich da nochmal mit Uwe kurzschließen was da nun genau eingestellt werden kann.
Jedoch kann hier der Charakter der Wiedergabe am meisten beeinflusst werden, jedoch wenn es passt dann passt es eben.

Grüsse
Stefan
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Beitrag von Aktives Hören »

Herr Müller hat genug von euren Spielereien :x :

Ich habe das Foto von Franz beschriftet; andere Potis nicht verstellen
(die sind für die Regelung).


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Bei der E4 sind die Potis an den Endstufen tabu; so Sachen wie "Fiepen"
oder "rote LED an" möchte ich nicht mehr hören!

Viele Grüße!
Friedrich Müller
Franz
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Beitrag von Franz »

Danke Herr Müller für Ihre Mühe. :D

Die Eingangsempfindlichkeit der Endstufen habe ich nie berührt. :D

Gruß
Franz
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

Mahlzeit!

Es geht hier nicht um Spielereien :x es geht für mich viel mehr um den Wunsch, über die technischen Möglichkeiten, die ich mit meinen Lautsprechern habe informiert zu werden. Es soll hierbei keiner animiert werden wild drauf loszuschrauben. Das Einstellen ist, wenn man die Spielregeln beachtet und mit Sorgfalt und Verstand herangeht keine allzu schwere Sache meiner Meinung.

Hier in diesem Forum können wir Stück für Stück ein "Online-Handbuch" zusammentragen und es allen Interessierten zur Verfügung stellen. Ich persönlich fand es eigentlich eine Frechheit, das zu meinen Lautsprechern kein Handbuch oder eine techn. Beschreibung dabei war. Wir reden hier nicht von einem Billigimport aus China wo so etwas zu verkraften wäre, sondern um ein, mit großer Handwerkskunst, sorfältig gefertigtes Produkt, was technisch einmalig ist auf diesem Planeten.

Welche genauen Auswirkung das verstellen der Regelung bewirkt, weis ich jetzt immer noch nicht. "Finger weg" ist aber eine klare Aussage vom F. Müller und ich habe kein Problem damit mich daran zu halten. Das ist jedoch ein Feature, was die Emotion Serie jetzt "mehr" hat und vielleicht kann es später einmal aufgeklärt werden.

Für die Eingangsempfindlichkeit hat die E4 an der Gehäuserückwand einen großen skalierten Regler, der alle Töner im gleichen Maße ansteuert. Hier gibt es also einen weiteren Unterschied zur 501.

Grüsse
Stefan
Ralph
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Beitrag von Ralph »

Ich kann nur empfehlen, von den Trimmern auf den Platinen die Finger zu lassen:

Mal ganz abgesehen von der Unfallgefahr (man stelle sich vor, mit dem Schraubendreher auf der Platine abzurutschen und irgetwas kurzzuschließen) ist es mit dem Gehör äußerst schwierig die Paargleichheit der beiden Boxen herzustellen. Bei der Endabnahme in der Fertigung wird peinlichst darauf geachtet, das zwischen den Boxen eines Paares keinerlei Abweichungen bestehen. Da wird gemessen und mit Labormustern verglichen um ein 100%iges Produkt auszuliefern.
Pegelunterschiede von 3dB schieben eine Phantomschallquelle schon 25% aus der Mitte heraus.

Bei der Benutzung des B&M PPG's kann man zwar nach Herzenslust am Frequenzgang biegen, jedoch bleibt die Werkseinstellung (unüberschreibbar) abgelegt.

Ich habe mit den Trimmern auch schon gespielt und bin nachher zu Herrn Zingel gefahren um die Boxen messen zu lassen. Zum Glück hatte ich alles richtig auf die Werkseinstellung zurückgedreht, aber mulmig war mir schon dabei...

Gruß,

Ralph
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Aktives Hören
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Beitrag von Aktives Hören »

Friedrich Müller meldet sich noch einmal zum Thema:

Das Fehlen der technischen Dokumentation für die Emotion ist ein
unrühmlicher Zustand, an dessen Beseitigung wir derzeit arbeiten.

Gegen eine ausführliche Beschreibung der Einstellmöglichkeiten spricht:

- Normalhörer sind verunsichert, weil sie meinen, sie müssten erst mal
Einstellen und drehen viel zu oft
- die Ergebnisse sind im Durchschnitt deutlich schlechter, wenn jeder
selbst kurbelt
- eine Dokumentation wäre gleichzeitig die Lizenz zum Öffnen, mit der
Folge, dass ich an den abgerissenen Kabeln schuld bin

Wer daher detaillierte Infos benötigt, bekommt sie im Einzelfall gerne.

Außerdem sind die wirklich raffinierten Raumanpassungen ohnehin etwas
für Spezialgeräte.

Grüße!
Friedrich Müller
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