Aktivlautsprecher in der Zeitschrift "HiFi-Stars"

Franz
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Aktivlautsprecher in der Zeitschrift "HiFi-Stars"

Beitrag von Franz »

Für die Freunde aktiver Lautsprecher möchte ich darauf hinweisen, daß in der Zeitschrift HIFI-STARS, Ausgabe 09, ein Bericht über Friedrich Müller/Silbersand erschienen ist. Chefredakteur Winfried Dunkel und meine Wenigkeit haben in Zweibrücken Friederich Müller besucht und dort mit ihm ein angenehmes, informatives Gespräch geführt.

Im geichen Heft gibt es auch einen Testbericht über die Aktivmonitore KS Digital KSD 2030. Die HiFi-Stars werden sich auch in Zukunft verstärkt der Sache der Aktivlautsprecher annehmen und darüber berichten.

Gruß
Franz
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Lieber Franz,

besten Dank für die Info! Ein Bericht über Silbersand mit einem Interview unseres Schirmherrn interessiert mich natürlich heftigst. :shock:

Ich bin daher heute direkt nach der Arbeit zur Zeitschriftenhandlung am Kölner Bahnhof gefahren ... und habe die HiFi-Stars gesucht ... und gesucht ... und gesucht. Von allen anderen HiFi-Zeitschriften standen die Dezember-Ausgaben in den Regalen, nur eben von der HiFi-Stars nicht. Ich konsultierte also eine freundliche Mitarbeiterin, die herausfand, dass die letzte Lieferung vom 3.9. datierte und die nächste für den 3.12. avisiert ist.

Ein bisschen sauer bin ich jetzt schon auf die HiFi-Stars.

Viele Grüße
Rudolf
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Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Rudolf,

die Auslieferung der neuesten Ausgabe läuft ja erst an, hab gestern mein Exemplar bekommen. Abonnenten haben`s da etwas besser. Darf ich dir mein Exemplar kostenfrei zuschicken?

Gruß
Franz
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Lieber Franz,
Franz hat geschrieben:Darf ich dir mein Exemplar kostenfrei zuschicken?
dieses Angebot nehme ich nur allzu gerne an, zumal die Fahrt zum Kölner Bahnhof im Berufsverkehr stets ein zweifelhaftes Vergnügen bedeutet!

:cheers:
Viele Grüße
Rudolf
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Rudolf
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HiFi-Stars Ausgabe 09

Beitrag von Rudolf »

Nach meiner Schelte über die Nicht-Verfügbarkeit der Dezember-Ausgabe der HiFi-Stars am Bahnhofskiosk hat mich Franz postwendend mit seinem Exemplar versorgt. Herzlich Dank dafür nach Meckenheim!

Obwohl das Highlight der aktuellen Ausgabe natürlich das Interview mit unserem Schirmherrn Friedrich Müller ist, habe ich mich doch zügeln können und habe die Zeitschrift genüsslich von vorne bis hinten gelesen.

Kompliment, aus den HiFi-Stars ist in zwischen ein rundes Konzept geworden! Diese Entwicklung ist auch das Thema von Winfried Dunkels Editorial und ich meine, er darf sich zu Recht an die Brust klopfen: Hier wird jeder Audiophile fündig - zwar ohne Klangpunkte, dafür aber mit vielen Infos und Hintergründen zu den vorgestellten Produkten.

Als alter "Digitalo" bin ich großer Fan von Sven Bauer, der auch diesmal wieder einen hochinteressanten Artikel zum Thema Computer und Musik? verfasst hat. Stellvertretend für den hohen Informationsgehalt möchte ich einen Auszug aus seinem Resümee zitieren:
Sven Bauer hat geschrieben:Es wird im allgemeinen viel zu viel über Samplingfrequenzen und Bit-Auflösungen und viel zu wenig über die eigentlich essentielle Bedeutung der individuellen Wandlerqualität im einzelnen gesprochen. Faktisch wäre, mit State-of-the-Art-Wandlertechnik erst einmal ausgestattet, die qualitätsbedingte Notwendigkeit von neuen High-Resolution-Audioformaten jenseits der CD-Auflösung nicht notwendig und das völlig unabhängig, ob ein PC/MAC oder diskrete Abspielgeräte als Quelle dienen.
Gertifizierte Sonos-User wissen wovon der Mann schreibt! :D

Danach folgt ein Artikel über den Braun Tuner CE 1020, die bessere Hälfte meines Preceivers CES 1020 also, der zur Befeuerung meiner derzeit eingelagerten Braun LV 720 dient. Wunderbar!

Und in der Mitte des Heftes, an prominenter Stelle also, ist es soweit, Friedrich Müller kommt zu Wort. Das Aufmacherfoto zeigt ihn, lässig an einer FM 701 lehnend, auf dem Runway eines Flughafens. Das Interview bietet dem aktiven Leser unseres Forums wenig neue Erkenntnisse, aber eins ist klar: Friedrich Müller hat es nicht nötig, Werbephrasen "pro aktiv" zu dreschen. Franz wird insbesondere folgender Satz gefreut haben:
Friedrich Müller hat geschrieben:Messungen sind relativ einfach, nur sind die Ergebnisse manchmal schwer zu interpretieren. Die Erfahrung muß oft darüber entscheiden, welche Entwicklungsrichtung das beste Ergebnis verspricht. Denn am Ende entscheidet unser Gehör, denn dessen Hard- wie Software übertrifft bis heute jede Meßtechnik.
By the way, liebe Macher der HiFi-Stars, ich finde es doch ein bisschen spleenig, immer noch an der alten deutschen Rechtschreibung festzuhalten. Wenn dies Privatleute hier im Forum tun, habe ich dafür vollstes Verständnis; nicht aber, wenn eine bundesweit erscheinende Druckschrift mit nicht unerheblichem redaktionellen Anspruch hierdurch insbesondere junge Leser bevormundet. Dies bitte nur als kleine Randnotiz verstehen.

So, nun aber weiter im Text und zum zweitwichtigsten Artikel für aktive Hörer in dieser Ausgabe. Es ist dies der Test des neuen KS-Digital Aktivmonitors KSD 2030. Sven Bauer zeigt sich auch in Sachen Aktivlautsprecher sattelfest (auch wenn ihm hier bei uns eine schlechte Recherche bei der Besprechung der KS-Digital ADM 10 bescheinigt wird - schreibt erst mal selbst so gute Artikel, Jungs!). Sein Fazit:
Sven Bauer hat geschrieben:Im Vergleich zu sehr vielen Lautsprechern des Marktes wird mit der KS 2030 ein System angeboten, mit dem förmlich auf einer deutlich höheren bzw. anderen Musik rezepiert werden kann und deren Wiedergabeeigenschaften vor vielen Jahren einmal mit dem Stempel "amtlich" gekennzeichnet worden wäre. [...] Der Lautsprecher besitzt nach Meinung des Autors insgesamt das Potential, als DIE Lautsprecherneuerscheinung des Jahres 2010 in die Geschichte einzugehen
(Wobei sich mir nicht so ganz erschließt, weshalb der Lautsprecher in die Geschichte des Jahres 2010 eingehen sollte, wenn er doch vor vielen Jahren, aber eben nicht heute, als "amtlich" gegolten hätte. Naja, mir gelingt auch nicht jedes Bonmot. :wink: )

Sehr gut gefällt mir übrigens an den HiFi-Stars, dass die Musikanlagen der Redakteure minutiös aufgelistet werden. Soweit ich beim schnellen Überfliegen gesehen habe, hört bis auf Sven Bauer keiner der Redakteure über Netzwerkplayer. Da wird es aber jetzt höchste Zeit, dass Franz, der als Hobby-Redakteur bereits den einen oder anderen Artikel zum Gelingen der HiFi-Stars beigetragen hat und auch für das Interview mit Friedrich Müller mitverantwortlich zeichnet, seinen Eintrag wie folgt ergänzen lässt:

Netzwerkplayer: gertifizierter Sonos Zoneplayer 90

Wäre übrigens Gerts Digital-Upgrade nicht einen eigenen Artikel in einer der nächsten Ausgaben der HiFi-Stars wert - natürlich unter Nennung der Quelle aktives-hoeren.de? Das Upgrade ist schließlich der leibhaftige Beweis von Sven Bauers eingangs zitierter Forderung:
Sven Bauer hat geschrieben:Faktisch wäre, mit State-of-the-Art-Wandlertechnik erst einmal ausgestattet, die qualitätsbedingte Notwendigkeit von neuen High-Resolution-Audioformaten jenseits der CD-Auflösung nicht notwendig ...
... wenn, ja wenn nur jedermann einen gertifizierten Sonos hätte. :P

So, das war's aus der Welt der HiFi-Stars, mein Kopfkissen ruft!

:cheers:
Viele Grüße
Rudolf
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JOE
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Beitrag von JOE »

Gerade vor dem Hintergrund meiner (berechtigt) ziemlich negativen Bewertung des Starts der HiFi-Stars freut mich die positive Entwicklung.

Ich möchte aber (vorbeugend, wenn das hier überhaupt geht) vor allem darauf hinweisen, dass Rudolfs Zitat
Rudolf hat geschrieben:Franz wird insbesondere folgender Satz gefreut haben:
Friedrich Müller hat geschrieben: Messungen sind relativ einfach, nur sind die Ergebnisse manchmal schwer zu interpretieren. Die Erfahrung muß oft darüber entscheiden, welche Entwicklungsrichtung das beste Ergebnis verspricht. Denn am Ende entscheidet unser Gehör, denn dessen Hard- wie Software übertrifft bis heute jede Meßtechnik.
keineswegs in Widerspruch zu
Thomas Funk (Studio Magazin # 01/09) hat geschrieben:Wir entwickeln bei uns Technologie, deren wichtigste Eigenschaft absolute Linearität ist. Wenn ich ... irgendetwas Klangformendes entwickeln würde, würde auch ich Hörtests anstrengen um zu prüfen, ob es ‚gut‘ klingt.
gesetzt werden kann.

F. Müllers Produkte umfassen eben immer wesentlich "klangformende" Teile, und so bezieht er seine Aussage auch nur auf diesen Tätigkeitsbereich (was wegen der Selbstverständlichkeit dieses Sachverhalts gern übersehen wird), während solche Geräte in Th. Funks Produktpalette gar nicht vorkommen!

Es ist mit den Messungen wie mit den Zitaten: Neben den reinen Werten / bloßen Worten kommt es für die richtige Interpretation entscheidend auf den Bezugsrahmen an.

Ich hoffe, dass die Klarstellung verhindert, dass ein über weite Strecken fruchtloser Streit, bei dem man nur zu oft einfach aneinander vorbeigeredet hat, nicht wieder neu aufflammt.

Gruß
Joe


PS: Vielleicht wollte S. Bauer andeuten, dass heutzutage "amtlich" nichts mehr bedeutet, da zu vieles Amtliche nach inzwischen gemachten leidvollen Erfahrungen höheren Ansprüchen einfach nicht gerecht geworden ist.
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Speedy
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Beitrag von Speedy »

Hallo Rudolf,
Rudolf hat geschrieben:Sven Bauer zeigt sich auch in Sachen Aktivlautsprecher sattelfest (auch wenn ihm hier bei uns eine schlechte Recherche bei der Besprechung der KS-Digital ADM 10 bescheinigt wird - schreibt erst mal selbst so gute Artikel, Jungs!).
das könnte ich sicherlich nicht. Ändert aber nichts an den Fehlern im Text. Ich bevorzuge es, wenn die Fakten stimmen. Das blumige Geschreibsel drumherum gibt mir nichts.

Beste Grüße
Speedy
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schauki
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Beitrag von schauki »

@Rudolf

Speedy hat es schon gesagt, das sind definitiv Fehler, der MT ist nicht derselbe. Und das sieht man nicht nur an einer mit Lupe zu suchenden Kleinigkeit. Wer keine "normale" Sicke von einer inversen unterscheiden kann, der hat sich das Teil eben nicht genau vorgenommen.

Somit ebenfalls wie Speedy, die blumige Beschreibung ist wirklich eine Kunst, die ich wohl nicht so draufhabe, aber ist es nicht wichtiger, dass die Fakten stimmen? Bzw. ist es gerade beim Beispiel mit dem MT so, dass das ein augescheinlicher Punkt ist.
Sven Bauer hat geschrieben:Das Mitteltonsystem besteht aus einer außergewöhnlichen Gewebekalotte mit einem Membran-/Schwingspulendurchmesser von 75 mm und besitzt gegenüber einem Konussystem ein wesentlich geringeres Membrangewicht. Der Vorteil ist deutlich hörbar: weitaus bessere Impulswiedergabe und sehr homogener Schalldruckverlauf. Der ungewöhnlich starke Antrieb des Mitteltöners gewährleistet außerdem minimale Verzerrungen bei Maximalpegel und geringster Kompression.
Stimmt auch nur teilweise. Das Membrangewicht ist ja allein egal, es zählt die bewegte Masse und die ist i.d.R. deutlich schwerer als ein vergleichbarer Konus.

Wie kommt also die weitaus bessere Impulswiedergabe zu stande? Ist schwerer besser?

Zur Ehrenrettung der letzte Satz ist schon fast ganz richtig - aber hat auch diesen Anflug (den manche aber eh mögen) von "schaut her das beste wo gibt".

Habe letzhin am Flughafen in Berlin die Hifi-Stars durchgeblättert, grundsätzlich schönen Magazin, aber ich erwarte das der Inhalt wirklich belastbar ist. Vielleicht wirds ja noch. :cheers:

mfg
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Joe,

hab' Dank für die präventive Klarstellung der Notwendigkeit einer gehörmäßigen Prüfung von "klangformenden" Komponenten im Zusammenhang mit meinem obigen Zitat. Sollte jemand hierzu weiteren Diskussionsbedarf haben, sei er auf dieses Thema verwiesen.

Hallo Richard,

danke für deine nochmaligen detaillierten Hinweise auf Unstimmigkeiten in einem anderen Bericht von Sven Bauer (auf die ich bereits verlinkt hatte), hier aber geht es um die aktuelle Ausgabe der HiFi-Stars.

Viele Grüße
Rudolf
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schauki
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Beitrag von schauki »

Alles klar Rudolf,

habe das Thread Thema wohl falsch verstanden! :cheers:

mfg
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Rudolf,
Rudolf hat geschrieben:
Sven Bauer hat geschrieben:Faktisch wäre, mit State-of-the-Art-Wandlertechnik erst einmal ausgestattet, die qualitätsbedingte Notwendigkeit von neuen High-Resolution-Audioformaten jenseits der CD-Auflösung nicht notwendig ...
... wenn, ja wenn nur jedermann einen gertifizierten Sonos hätte. :P
hat Sven Bauer in seiner Aussage die 24/192-Aufnahmen, bei denen er "faktisch" keine Unterschiede zu CD-Qualität hörte auch genau spezifiziert?

Meine Besucher und ich hören bei allen Acousence-Afnahmen sehr deutliche Unterschiede zwischen diesen beiden Formaten. Will man "Das Beste" hören, geht an 24/192 kein Weg vorbei, die Grenzen des CD-Formats zeigen sich dabei sehr deutlich.

Gruss
Sigi
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Franz
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Beitrag von Franz »

Meine Meinung dazu: Der von Gert modifizierte Sonus ZP 90 kann in Verbindung mit einem externen excellenten DA-Wandler das Mögliche bei 44,1 kHZ herausholen. Wer wie Sigi die Möglchkeit hat, mit einem Linn Sneaky auch noch in 96 bzw. 192 kHz aufgelöste Aufnahmen an einem sehr guten Wandler hören zu können, wird bemerken, daß es noch ein Stück besser geht. Leider ist die Anzahl der verfügbaren Musik in dieser Auflösung noch begrenzt, das wird sich mit der Zeit aber sicherlich ändern. Ich habe mich selbst von der Qualität der hochauflösenden Formate überzeugen können, momentan genügt mir aber die Beschränkung auf das 44,1 kHZ-Format, weil ich nur wenige Aufnahmen in höherer Auflösung habe. 99 % aller meiner Aufnahmen sind eben gerippte CDs. Ich bin froh, diese nun in einer vorher nicht für möglich gehaltenen Qualität hören zu können. Werde aber über kurz oder lang wohl auf die anderen Formate nicht verzichten wollen. Ich warte nur darauf, daß die von mir präferierte Musik dann auch angeboten wird. Zur Zeit ist mir das Angebot solcher Musik einfach noch nicht ausreichend genug.

Gruß
Franz
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Franz
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Beitrag von Franz »

Noch 2 Anmerkungen von mir:

Zum einen über den Artikel über Friedrich Müller: Bewußt haben wir nicht über die Produkte, also über die jeweiligen Lautsprecher der Firma Silbersand sprechen wollen. Es war unsere Absicht, einen Entwickler und seine grundlegenden Ideen, abseits vom Tagesgeschäft, näher beleuchten zu wollen. Wir wollten also Herrn Müller selbst zu Wort kommen lassen, wollten erfahren, was ihn antreibt, was ihn zu seinem Weg gebracht hat, Lautsprecher so konstruieren zu wollen, wie er es tut. Das Geamtkonzept und dessen dahinter stehende Überlegungen wollten wir präsentieren und ganz allgemein für die aktive Sache eine Lanze brechen. Und wer könnte das besser als eben Friedrich Müller, der mit Recht als Pionier der vollaktiven Technik im Lautsprecherbau gelten darf. Ich darf sagen, wir haben im Verlauf des Gesprächs einiges lernen können von diesem Mann. Bescheiden im Auftreten, in der technischen Beschreibung seiner Ideen von einer profunden Sachkenntnis geprägt, dabei stets bemüht, dem Zuhörer die komplexen Sachverhalte allgemeinverständlich näher zu bringen. Ich denke, das ist ihm auch gut gelungen. Das ist jemand, der konsequent seinen Weg in der Vergangenheit gegangen ist und der neue Wege mit Technologien in der Zukunft gehen wird. Die Sensorik ist das Herzstück seiner Entwicklungen. Diese wurde über die Jahre durch die Erweiterung experimenteller Erfahrung weiter entwickelt und verbessert. Die neue Produktlinie profitiert davon, einige user hier im Forum konnten sich davon bereits überzeugen. Von Silbersand gibt es keine großangelegte Werbekampagnen, das Geld dafür steckt Herr Müller lieber in die Weiterentwicklung seiner Produkte. Und last but not least, sind wir auch ein wenig stolz darauf, einen Entwickler, der für Qualität - handmade in Germany - steht, einer breiteren Leserschaft vorgestellt zu haben. Interesse wecken an grundlegenden Entwicklungen. Darum geht es, abseits vom hektischen Darstellen von Punktesiegern.

Zum anderen über das Festhalten an der alten deutschen Rechtschreibung: Da bin ich voll auf der Seite unseres Chefredateurs Winfried Dunkel, dem das ein Herzensanliegen war und ist. Er könnte zahllose Beispiele anführen, wie die Neue Deutsche Rechtschreibung das Kulturgut der deutschen Sprache oft in ihr Gegenteil verkehrt. Es bedarf dieser neuen Rechtschreibung nicht, in der Beziehung wollen wir gern "altmodisch" bleiben und gegen den Strom schwimmen.

Gruß
Franz
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Winfried Dunkel
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Beitrag von Winfried Dunkel »

Rudolf hat geschrieben:Ich bin daher heute direkt nach der Arbeit zur Zeitschriftenhandlung am Kölner Bahnhof gefahren ... und habe die HiFi-Stars gesucht ... und gesucht ... und gesucht. Von allen anderen HiFi-Zeitschriften standen die Dezember-Ausgaben in den Regalen, nur eben von der HiFi-Stars nicht. Ich konsultierte also eine freundliche Mitarbeiterin, die herausfand, dass die letzte Lieferung vom 3.9. datierte und die nächste für den 3.12. avisiert ist.

Ein bisschen sauer bin ich jetzt schon auf die HiFi-Stars.
Hallo Rudolf,

das Heft erscheint vierteljährlich stets am ersten Freitag des beginnenden Quartals. Die aktuelle Ausgabe (Nr.9) war erst ab 3.12. im Handel - also bitte nicht sauer sein auf uns...

Gruß: Winfried
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Winfried Dunkel
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Beitrag von Winfried Dunkel »

Hallo Rudolf,

es war nie meine Absicht, mich in diesem Forum anders als ausschließlich privat zu äußern. Selbstverständlich respektiere ich konträre Meinungen, doch komme ich nicht umhin, nachfolgend meine Ansichten zu äußern - und dies in „offizieller“ Form als Chefredakteur der angesprochenen Zeitschrift HIFI-STARS.
Warum wir „völlig unzeitgemäß“ an der alten Rechtschreibung festhalten, sei in kürzestmöglicher und gewiß unvollständiger sowie höchst lückenhafter Form umrissen; unsere Beweggründe aber dürften hinreichend deutlich werden.

„Wir fügen uns dem technischen Zwang einer sogenannten Reform, die in ihrer Halbherzigkeit auf eine Abschaffung verbindlicher Orthographie hinausläuft.“
Dr. Mathias Döpfner, Chefredakteur „Die Welt“, a.D. 2000

„Mißstand und Reform-Unfug.“
DER SPIEGEL, a.D. 2000
(Anmerkung WD: Gleichwohl avancierten Mißstand und Reform-Unfug zur täglichen Praxis.)


Einige Beispiele zu den neuen Schreibweisen

alt: selbständig
neu: selbstständig
Scheinbar logisch, wurde bei der Reform nicht erkannt, daß es sich bei selb um eine alte Wort(teil)form handelt, die Eigenständigkeit bezeichnet (siehe Etymologie [Wortherkunftslehre]). Heißt es jetzt auch „Maria Selbstdritt“?

alt: Stengel
neu: Stängel
Der Stengel beispielsweise eines Gänseblümchens hat nichts mit einer Stange zu tun, woraus man die neue Schreibung offenbar herleitet. Hier, wie auch (z.B.) bei dem Wort „behände“, wurde nicht zuletzt die Aussprache mißachtet: Der deutsche native speaker spricht derlei Vokabeln nicht mit einem offenen /ä/, sondern mit geschlossenem /e/ (siehe auch „Gämse“ u.a.).

alt: aufwendig
neu: aufwändig
Dies muß ablauftemporär betrachtet werden, Beispiel: Ein Produkt wird gefertigt, dabei entsteht ein Aufwand. Ist es fertig, wurde etwas aufgewendet, die Herstellung war aufwendig. Die Schreibung mit /ä/ ist weiters nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Aussprache falsch, da man das Wort mit geschlossenem /e/ und nicht mit offenem /ä/ spricht. (Siehe auch darüberstehendes Beispiel.)

alt: Quentchen
neu: Quäntchen
Hier haben wir es mit einer eklatanten Fehlleistung der Kultusbürokratie zu tun, Etymologie ist dort scheinbar unbekannt: Der Begriff Quentchen leitet sich nicht von der Quantentheorie her, sondern vom alten deutschen Handelsgewichtsmaß „Quent“ (bis 1856): 1 Quent = ¼ Lot = 3,65 Gramm.

alt: Tip
neu: Tipp
Wer „Tipp“ sagt, muß auch „Topp“ schreiben (wobei ich an dieser Stelle die morphemischen Unterschiede zwischen dem „Tipp“ - z.B. Lotto oder Toto - und „Tip“ als gedanklich-konkretem Hinweis außen vor lasse); Analogon: Wird die Schreibweise „rau“ dekretiert, wäre logischerweise statt „roh“ eben „ro“ die Folge...

alt: Grauen, Greuel, greulich, gräulich
neu: Gräuel, gräulich
Dies ist ein besonders erschreckendes Beispiel für die Reduzierung der deutschen Schriftsprache und führt in bedenkliche Nähe Orwellscher Visionen: Das Wort „Grauen“ bezeichnet sowohl reale (z.B. Kriegshandlungen) als auch metaphysische Schrecken, ist demnach ambivalent und trägt zur vielgestaltigen Ausdrucksmöglichkeit bei. „Greuel“ dagegen steht für faktische Schrecken und Abstoßendes, für inhumane Handlungen und Vorgänge. Diese (schriftliche) Differenzierungsmöglichkeit wurde mit der Reform nonchalant vom Tisch gefegt.
Praktisches Beispiel: Man kann textlich nun nicht mehr zwischen einem „greulichen Bild“ (abstoßendes Sujet) und einem „gräulichen Bild“ (Farbgestaltung) unterscheiden.
Daß man damit zudem die divergente Aussprache der Diphthonge /eu/ bzw. /äu/ der schriftlichen Erfaßbarkeit entzieht, sei nur randwertig erwähnt.


Triplizierung

Wir sollen „Schifffahrt“ und „Betttuch“ schreiben ... den hiesigen Kultusverantwortlichen scheint unbekannt zu sein, daß kein deutscher Muttersprachler diese Vokabeln mit einem Aspirationsstop spricht: niemand sagt „Schiff:fahrt“ oder „Bett:tuch“, sondern „Schiffahrt“ und „Bettuch“ (gebundene Aussprache). Dem stehen seit jeher korrekterweise tripliziert geschriebene Wörter wie „Sauerstoffflasche“ oder „Pappplatte“ gegenüber - diese werden mit Aspirationsstop gesprochen: Sauerstoff:flasche, Papp:platte.


Fragestellungen

Biograph, neu: Biograf ... ein Adeliger, der biologischen Anbau betreibt?
Geograph, neu: Geograf ... ein Adeliger, der globale Geschäftsbeziehungen hat?
Paragraph, neu: Paragraf ... ist der irgendwie, nun ja...?
Ich weiß, was eine Gräfin ist - aber eine Delfin...?
Und vielleicht kommen die Kultusbürokraten eines Tages auf den Gedanken, die durchgehende Kleinschreibung zu befehlen ... dann wird’s lustig: „die partygäste möchten rumkugeln.“ (Banal, aber praxisbezogen, pardon: Praxis bezogen ... Moment ... der Doktor hat eine neue Praxis bezogen... Wie gesagt: Wer weiß, was „da oben“ noch alles ausgeheckt wird...)


Getrenntschreibung
Die allfälligen Getrenntschreibungen erschweren Lesen und mentales Erfassen der beabsichtigten Aussage erheblich; lediglich drei Beispiele zur Aktivierung der grauen Zellen: „zusammensetzen“ hat eine andere Bedeutung als „zusammen setzen“, gleiches gilt für „zusammenwachsen“ und „zusammen wachsen“, „Mithilfe“ und „mit Hilfe“ sind zwei Paar Schuhe, gleichwohl schreiben sie stringent „mithilfe“, was am Satzanfang für Verwirrung sorgt. Sollte durch die generelle Zusammenziehung der Vokabeln „mit“ und „Hilfe“ ein Kontrastprogramm erzeugt werden? (Siehe auch: „zur Zeit“ - nun „zurzeit“.) Es sei noch erwähnt, daß damit ebenfalls eine Verarmung im Ausdruck einhergeht: „Mit Hilfe des Handbuchs...“ „Unter Mithilfe eines Kollegen...“ - diese Differenzierung wurde wegreformiert.
Wenn zudem Adjektivierungen durch Formen - wie im untenstehenden Textbeispiel angeführt - ersetzt werden (sollen, müssen), stolpert auch der geläufigste Rezipient; bitte laut lesen und exakt die durch die Worttrennungen gegebenen Pausen beachten:


Textbeispiel
Mithilfe einer Hand voll Angestellten fertigt das Konzern freie Unternehmen zurzeit Transistor geregelte Netzteile für die Fernseh und Fono Industrie. Sie werden perfekt bis ins letzte Quäntchen unter Berücksichtigung aller Herstellungs technischen Fassetten von geübten Mitarbeitern zusammen gesetzt. Die Geräte verfügen über enormes technisches Potenzial und gelten als Maßstab setzend. Sie werden in Zierrat freien Gehäusen mit gräulicher Lackierung geliefert. Zuverlässige und erfahrene Versandarbeiter sorgen für rasche Abwicklung aller Bestellungen; die aufwändigen Verpackungen der Produkte garantieren Reibungs losen Transport.

Derlei Stolperdeutsch möchten wir unseren Lesern nicht zumuten. Ich könnte jetzt des weiteren über die indolente Neuschreibung „Potenzial“ statt „Potential“ Worte verlieren, auf semantische Zusammenhänge verweisen, unterlasse es jedoch, zumal mir die Kenntnis fehlt, ob zwischenzeitlich eine neuerliche Reformreform stattgefunden hat.


Fazit

Nicht nur ich sehe in den oben angeführten (wenigen) Beispielen eine faktische Verarmung der Ausdrucksfähigkeit unserer geschriebenen Sprache. Im Vorfeld der sog. Reform sprachen sich international angesehene Schriftsteller wie Walter Kempowski und Martin Walser (sowie meines Wissens sogar der PEN-Club) gegen die großenteils sinnentleerten Formen aus. Das wurde ignoriert - und in unschöner deutscher Tradtion obrigkeitsgläubigen (-konformen, -angepaßten) Handelns unsere Schriftsprache einer Primitivierung unterzogen. Ich denke, so etwas wäre in keinem anderen Land der Welt möglich gewesen - die Franzosen hätten Barrikaden errichtet und den Verantwortlichen gezeigt, wo es langgeht. Aber hierzulande nickt man brav alles ab: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht...

Die Redaktion HIFI-STARS lehnt die neue Rechtschreibung wegen der mit ihr einhergehenden Verarmung der Ausdrucksmöglichkeiten sowie ihrer inhärenten Fehler konsequent ab. Unsere Leser, mehrheitlich „Vierzig plus“, stimmen dem erklärtermaßen zu; dies und die vorgängigen Betrachtungen sind Basis für die Verwendung der alten Rechtschreibung. „Sprache ist etwas Lebendiges und unterlag auch in der Vergangenheit Veränderungen.“ Richtig, doch wir haben es in Sachen Rechtschreibreform nicht mit „gewachsenen Entwicklungen“ zu tun, sondern sind mit unausgegorenen, qua Erlaß in die Welt gesetzten Schreibweisen konfrontiert. Eine Variante der „normativen Kraft des Faktischen“ gänzlich neuer Provenienz... In unserer Sprache gibt es das Wort „nein“, sogar mit Interjektion: „nein!“ - haben wir verlernt, es zu benutzen? Oder ist es schlicht die Angst vor „denen da oben?“ Wie gesagt: Neuschrieb nicht mit uns.

Gruß: Winfried
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