Outsider Jota - ein vollaktives System

shakti
Aktiver Händler
Beiträge: 3297
Registriert: 18.01.2010, 16:20
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Outsider Jota - ein vollaktives System

Beitrag von shakti »

Heute ist ein grosser Tag für mich, da ein Traum aus Studienzeiten (siehe "Das Ohr" Ausgabe 14) den Weg zu mir gefunden hat:

ein OUTSIDER JOTA SYSTEM in vollaktiver Ausbaustufe incl aller moeglichen Updates (noch durch Andreas Frank erfolgt (leider 5.2010 verstorben).


Das System besteht aus:

2x OUTSIDER JOTA Mittel/Hochtonsäule mit Pozdus Görlich! Mitteltöner (update vom Audax System) und modifizertem Jordanov Bändchen, das System kommt(nach meiner Recherche) ohne passive Weichenbauteile aus, dh der Frequenzuebergang wird einzig ueber die Chassis realisiert.

1x OUTSIDER JOTA Subwoofer mit integrierter Endstufe und aktivem Regelkreis!

1x OUTSIDER EQUIPE einstellbare Aktivweiche zwischen Sub und Säulen (im Subwoofer integriert)

2x OUTSIDER EL 60 class A Endstufen mit update (unter anderem) auf regelbare Gegenkopplung.

Der Zustand ist sehr gut, mit einigen kleinen, dem alter geschuldeten Oberflächen"macken",
die Ausführung ist in einem schönen PerlmuttWeiss, die Endstufen haben Acrylglasdeckel.

Während ich dies schreibe, wärmen sich die Geräte nach dem Transport in sibirischer Kälte auf, dass ich bald einen ersten Klangeindruck bekomme.

ich werde berichten!

netten Gruss
Juergen
Bild
Franz
inaktiv
Beiträge: 4422
Registriert: 24.12.2007, 17:07
Wohnort: 53340 Meckenheim

Beitrag von Franz »

Sehr interessant, Jürgen. Outsider, aktiv, hab ich noch in guter Hörerinnerung. Und Andreas Frank war ein durch und durch leidenschaftlicher Mensch, was HiFi-Technik betrifft. Solche Typen fehlen heute.

Gruß
Franz
Bild
shakti
Aktiver Händler
Beiträge: 3297
Registriert: 18.01.2010, 16:20
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von shakti »

Es erklangen die ersten Töne, dann war Stille auf einem Kanal *Schreck* :cry:
Alles umstecken, wieder starten, nun ist ein Kanal leiser *Schreck* :cry:
Alles umstellen und durchprobieren, koennten die 5m van den Hul Cinch Kabel irgendwie den Outsider techn nicht gefallen (in der Kombination mit einer Meridian Vorstufe)? Leider habe ich keinerlei Informationen ueber Eingangs/Ausgangsimpedanzen der Geraete. :?

Also einfach mal alles umstellen und mit kuerzeren NBS Kabeln "verdrahten",

dann mal ganz leise anfangen, und *grosse Freude* es spielt! :D

Vielleicht finde ich mal irgendwann im Netz ein paar mehr Daten, denn mit den Van den Hul Kabeln mag die Outsider Endstufe nicht wirklich harmonieren.

Aber die ersten Klaenge sind auch nicht so, wie ich das sonst gewoehnt bin (ok, bin durch die B&M 35verwöhnt), aber ich hoere viel zu viel von den Jordanov Baendchen und zu wenig vom Pozdus Görlich Chassis! (Den Subwoofer habe ich erst einmal ganz leise gestellt, die Säulen laufen ab 60hz), was steht denn Im "Ohr" Nr 14, was sagt der Herr Tester: ok, der Mitentwickler des Systems, ein Herr Conrad, empfiehlt das System leicht nach hinten zu neigen, super Vorschlag, sieht bei mir nicht so toll aus :(

Aber die Anregung bringt mich auf den Gedanken, dass es vielleicht die Anordnung der Chassis und die Hoehe des Systems sind. Normalerweise sollten bei den meisten LS die Ohren ungefaehr zwischen HT und MT sein, bei den outsider Jota sind die Ohren 100% auf Höhe der Jordanov Bändchen.

Also ein paar hohe Marmorplatten drunter gepackt (hatte ich noch von ein Paar Sonus Faber Lautsprechern)

Dann den Lautsprecher auf jehweils 4x Nordost Pulsar Points stellen und schon steht der LS ca 10cm hoeher und Mercedes Sosa darf auf ihrer "Misa Criolla" auch wieder mitsingen, das war schon einmal eine erfolgsreiche Aktion.

Im Testbericht wurden die LS eingewinkelt, auf allen Produktbildern von Outsider stehen die LS paralell.
Nach kurzen Ausprobieren wird klar, dass bei parallen LS der Jordanov HT auch leider spielt, aber einfach viel Praezision verloren geht. ich bin durch KS-Digital und Backes und Mueller einfach eine praezise Monitor Abbildung gewoehnt, dh stehen die LS nun auf den Hoerplatz eingewinkelt.
Wahrscheinlich werde ich doch noch mal mit einer leichten Schraege nach hinten experimentieren.

Aber nun erstmal dem Subwoofer Pegel geben.

Zu meinem Erstaunen muss ich diesen viel lauter stellen, wie der Vorbesitzer, aber der hatte das System auch in der Naehe einer Wand stehen, bei mir steht das System frei im Raum vor meinen BM 35.

Aber nun rumpelt der subwoofer soellig losgeloest von der Musik vor sich rum, das geht so nicht...
also mal etwas zu laut einstellen, dann gelingt mir die Integration zumeist besser.

Aus meiner Erfahrung gehoert ein Mono Subwoofer mittig zwischen die LS und sollte auf dieser Achse verschoben werden, bis er optimal einrastet, wenn alles gut zusammenpasst, ist dies auf der ENtfernungskreisbahn, im Falle des OutsiderJota Systems will der subwoofer weiter entfernt stehen, ist wohl an der Wand stehend entwickelt worden, da er dann auch immer hinter den Lautsprechern zum stehen kommt, erklaert auch, warum ich in der Mitte des Raumes des Pegel soweit hoch ziehen muss.

Insgesamt fehlt mir beim Subwoofer aber noch etwas "natuerliches" am Klang, augenscheinlich sind die Stahlspikes auf meinem Holzboden nicht optimal.

Viel Auswahl habe ich bei dem schweren Teil nicht, leider auch keine Marmorplatte mehr vorhanden, werde wohl Montag mal eine Gehwegplatte kaufen gehen.

Aber erstmal bin ich erstaunt, was Schieferspikes auf Harmonix Spiketellern gutes tuen koennen.

Jetzt noch was an den Einsatzfrequenzen spielen...,

Spontan gefaellt es mi,r den Subwoofer bis 70hz laufen zu lassen und die Säulen bis 60 hz runter zu ziehen, da scheinen sich die beiden Kurven zu ergaenzen.

Nun Rebecca Pidgeon auflegen, da hoere ich immer recht schnell, wie weit ich schon gekommen bin.

Gar nicht so schlecht fuer ein System aus vergangenen Dekaden, bin erstmal ziemlich erstaunt, wie gut das jetzt bereits spielt, faszinierende Hochtonaufloesung, eine Anbindung an den Mitteltonbereich, den man bei schnellen HT so nicht kennt, das Pozdus Görlich System ist einfach ein genial schneller Mitteltöner, kein Wunder, dass der Audax Treiber beim update weichen musste. Die BAssanbindung scheint man auch in den Griff zu kriegen, auch wenn ich hier halt nicht die Gewalten einer BM35 erwarten sollte..

und dabei stehen die Endstufen aktuell noch direkt auf dem Boden, das geht bestimmt besser...

doch erst wird weiter Musik gehört, dass man sich an den jetzt Zustand gewoehnt und auf dieser Basis weiter "gearbeitet" werden kann, schliesslich laesst sich bei den Endstufen von aussen das Maß der Gegenkopplung einstellen.

...und ich sagen euch, class A Endstufen passen gut zur Jahreszeit :D

netten Gruss
Juergen
Bild
wgh52
Aktiver Hörer
Beiträge: 5623
Registriert: 25.01.2008, 15:17
Wohnort: Schweitenkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von wgh52 »

Hallo Jürgen,

oooohhh jaaaa... Klangvolle, durchaus damals teure, aber sehr renommierte Namen vergangener Tage... :cheers:

Outsider, Podzus, Jordanov waren alle nie Grosstückzahlprodukte, sondern immer etwas besonderes.

Ich hab per Suche ein Bild eines Jota Sets gefunden (Quelle: HiFi-Forum.de). Muss man sich Dein Set so ähnlich vorstellen?

Bild

Viel Erfolg beim Einstellen und Optimieren Deiner neuen Veteranen und weiter viel Musikgenuss!

Gruß,
Winfried

2239
Bild
Herbert Z
Aktiver Hörer
Beiträge: 664
Registriert: 25.08.2008, 02:45
Wohnort: Houston, Texas (USA)

Beitrag von Herbert Z »

Franz hat geschrieben:Sehr interessant, Jürgen. Outsider, aktiv, hab ich noch in guter Hörerinnerung. Und Andreas Frank war ein durch und durch leidenschaftlicher Mensch, was HiFi-Technik betrifft. Solche Typen fehlen heute.
Franz,

hast wohl Gert und die AGM Entwickler kurzzeitig vergessen. :mrgreen:

Jürgen,

Wenn es Bilder gibt, her damit. Der Name erinnert mich an Meister Joda - aber damit hat es wohl wenig zu tun.

Möge die Macht mit dir sein :cheers:

Beste Grüße
Herbert
Bild
shakti
Aktiver Händler
Beiträge: 3297
Registriert: 18.01.2010, 16:20
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von shakti »

Hallo Winfried,

vielen Dank fuer das schoene Bild, in der Tat sieht mein System ähnlich aus, allerdings ist der Podszus Görlich Mitteltoener anders eingefasst, dh es ist ein etwas breiterer schwarzer Rahmen montiert, auch haben meine Jota's noch die Markenschilder montiert.

Interessant finde ich die Aufstellung des gezeigten Jota Systems, da diese wohl der Realitaet in den meisten Faellen entspricht, dh meine FreiraumAufstellung laesst mich den Bass issen, den ich entsprechend nachregeln muss.

Schade, dass der Nutzer nicht auch die zum vollstaendigen System gehoerenden Outsider Endstufen nutzt, diese passen wirklich sehr gut!

Ansonsten hier mal ein link nach Berlin, es werden Chassis gezeigt, so wohl eine Art "Nachfolger" des Jordanov Bändchens und andere interessante Chassis: http://www.expolinear.de/produkte/chassis

und jetzt fein weiterhören, langsam sind die Lautsprecher angekommen, der Transportstress ist aus den Gehaeusen verschwunden, die Endstufen sind warm, Empyrium aus Deutschland geben ein feines Konzert in meinem Wohnzimmer. *geniess*

netten Gruss
Juergen
Bild
shakti
Aktiver Händler
Beiträge: 3297
Registriert: 18.01.2010, 16:20
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von shakti »

30 Stunden spielt das OUTSIDER JOTA System nun bei mir, hat ein paar Stunden Purist Audio "System Enhancer" ertragen und spielt nun schon fast verwirrend gut. Gestuetzt von einem Ardbeg Witzki hoere ich mich durch meine "alltime ever best of" CD's (vom Rechner) und komme aus dem staunen nicht mehr raus.
Ich erlebe es wirklich nicht alle Tage, dass eine Kette mir neue Facetten so bekannter Musik zu praesentieren in der Lage ist. Aber die Jungs von Outsider haben in den 80ern scheinbar einfach vieles sehr richtig gemacht.
Die Mittelhochton Wiedergabe ist faszinierend schnell und praezise, so entfaltet sich eine MikroDynamik, die ihres gleichen sucht.
Ich habe den fuehen Abend bei einem Forenmitglied aus Koeln verbracht, dort haben wir auch fleissig Geraete und Zubehoer gewechselt, so dass meine Ohren auf einige Stuecke gut geeicht waren.
Doch auch den Vergleich mit aktuell sehr modernen und angesagten Geraeten brauchen die JOTA's nicht zu fuerchten.
Das System spielt an der NBS/HMS Verkabelung so auf den Punkt, dass ich einfach im Moment nicht den Bedarf habe, an den Endstufen mit der regelbaren Gegenkopplung zu spielen, einzig der subwoofer wird immer noch mal etwas verrutscht, bzw im Pegel optimiert.

Fuer mich wichtig und von mir so nicht erwartet, das JOTA System kann richtig laut, ich kann problemlos die von meiner BM35 gewohnten Pegel realisieren (45qm Raum). Da dies mit 60w Endstufen an den Jota Saeulen geschieht, muss ich einfach mal von einem sehr guten Wirkungsgrad ausgehen.

Die CD "Lights in the Dark" von Hector Zazou hat einige sehr schwierig wiederzugebende Vocal Stuecke mit Harfen Begleitung, die Pozdus / Jordanov Kombination arbeitet dies so faszinierend raus, dass man einfach Spass daran hat, die gesamte CD zu hoeren, doch nun darf erstmal Isao Suzuki sein "blow up" intonieren.

Sehr schoen, fuer eine solche, ueberraschend gute Wiedergabe lebt man doch dieses schoene Hobby *freu*

netten Gruss
Juergen
Bild
Wolfman
Aktiver Hörer
Beiträge: 197
Registriert: 03.03.2011, 09:23
Wohnort: Bornheim

Beitrag von Wolfman »

Hei Jürgen,

tja, diese Görlich sind schon was ganz besonderes, so wie MangerSchallwandler.
Da geht eine besondere Faszination von aus.Schwer zu beschreiben.
In meinen O92 ist Mittelton und Bass Görlich.Allerdings noch nicht der Vollkonus.
Mann,wenn man bedenkt, wie lange es diese Teile schon gibt.
Denke das das ungeregelt die besten Chasis überhaupt sind.
Und meine O92 können auch ganz schön laut.

Da hast Du ein echt chickes System, weiterhin viel Spaß damit.
Grüße
Lutz
Bild
Winfried Dunkel
Aktiver Hörer
Beiträge: 284
Registriert: 21.11.2009, 11:00
Wohnort: 53125 Bonn

Beitrag von Winfried Dunkel »

Hallo Jürgen,

zunächst mal Glückwunsch zum Outsider Jota! Ich habe Andreas Franck sehr gut gekannt, war oft bei ihm in Gießen zu Besuch, wenn er wieder eine seiner verblüffenden Entwicklungen vorstellte (wie z.B. den vollgeregelten Aktivmonitor "Insider").
An folgende Fakten zur Aufstellung des Jota kann ich mich gut erinnern: Der Subwoofer sollte nicht mittig, sondern möglichst frei links oder rechts stehen - mit auszuprobierender Einwinkelung Richtung Basismitte. Andreas empfahl, zwischen 80 und 100 Hz (raumabhängig) als obere Grenzfrequenz einzustellen. Das leichte nach-hinten-Kippen der Säulen hat sich in gewissen Fällen bewährt, doch scheint mir Deine Lösung mit den zusätzlichen Stands praxisgerechter.

Beste Grüße: Winfried
Bild
Winfried Dunkel
Aktiver Hörer
Beiträge: 284
Registriert: 21.11.2009, 11:00
Wohnort: 53125 Bonn

Beitrag von Winfried Dunkel »

Hallo,

hier noch ein Nachtrag: Es gibt eine private Website der Outsider-Freunde, hier der Link:

http://www.outsiderteaminfo.de/

Leider ist die in letzter Zeit etwas "eingeschlafen", wohl weil es nicht mehr allzuviele Betreiber von Outsider-Produkten gibt.

Andreas Franck war ein ebenso sachkundiger wie schlagfertig-humorvoller Mensch, der so manchen "Nieselpriem" mit seiner direkten Art vergrätzte. Er konnte austeilen - und liebte es, wenn man "zurückzuschießen" wußte. Dazu diese kleine Anekdote:

Mein Telephon klingelte. Andreas war dran und fragte: "Spreche ich mit dem Besitzer der zweitbesten Anlage der Welt?"
Glücklicherweise fiel mir die passende Antwort ein: "Nee, der ruft gerade an."
"Jut jejeben", lachte er berlinernd.

Beste Grüße: Winfried
Bild
Zwodoppelvier
Aktiver Hörer
Beiträge: 1267
Registriert: 07.07.2010, 12:38
Wohnort: Raum Köln / Bonn

Beitrag von Zwodoppelvier »

Hallo Winfried und alle Mitleser,
danke für den Link auf die Outsider-Seite. Hoffentlich erscheinen dort noch weitere Infos bzl. der anderen Geräte. Mir war z.B. völlig unbekannt, daß Outsider sich auch der Röhrentechnik gewidmet hat.

Btw. ist mir vor Jahren mal ein (zerlegtes) Outsider-System begegnet. Dies stammte wohl aus einer Keller-Entrümpelung; beeindruckend fand ich die Bass-Gehäuse, welche zusätzlich zur amtlichen Wandstärke mit einer Vielzahl dicker Hartholz-Rundstäbe (20mm Holzdübelstäbe ?) beruhigt war. Bin allerdings nicht sicher, ob das original war, da der Vorbesitzer an allem, was er besessen wild herummodifiziert hatte. Leider kam es während meiner Mitarbeit nicht mehr dazu, das System zu rekonstruieren; würde mich nicht wundern, wenn es immer noch darauf wartet, aus seinem Dornröschenschlaf erweckt zu werden.

Gruß Eberhard

P.S. auch witzig: der Outsider-Seitenbetreiber, Hr. Vogel, wohnt ausgerechnet in Kornwestheim...
Bild
shakti
Aktiver Händler
Beiträge: 3297
Registriert: 18.01.2010, 16:20
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von shakti »

Hallo Winfried,
vielen Dank fuer den link, da habe ich in der Tat etwas zu stoebern, den kannte ich noch nicht.
dann werde ich mit dem subwoofer mal weiter experimentieren!, der Weg ist das Ziel :-)
netten Gruss
Juergen
Bild
Winfried Dunkel
Aktiver Hörer
Beiträge: 284
Registriert: 21.11.2009, 11:00
Wohnort: 53125 Bonn

Beitrag von Winfried Dunkel »

Hallo Jürgen,

habe gestern mit einem Outsider-Kenner (und Betreiber) telephoniert; er gab folgende Tips für Aufstellung und Justage des Monobasses:

Die obere Grenzfrequenz des Sub sollte eher nach 80 Hz tendieren. Zunächst empfiehlt es sich, den Pegel zu hoch einzustellen, damit man den Sub hört, dann sukzessive runterregeln, bis er nicht mehr als Schallquelle vernehmbar ist. Positionierung und Anwinkelung nimmt man am besten mit zwei Personen vor: einer dreht und schiebt, der andere hört. Das gilt auch für die Einstellung von Trennfrequenz und Pegel. Insgesamt ist das einigermaßen "fummelig", doch die Arbeit lohnt sich!

Beste Grüße: Winfried
Bild
Winfried Dunkel
Aktiver Hörer
Beiträge: 284
Registriert: 21.11.2009, 11:00
Wohnort: 53125 Bonn

Beitrag von Winfried Dunkel »

Zwodoppelvier hat geschrieben: danke für den Link auf die Outsider-Seite. Hoffentlich erscheinen dort noch weitere Infos bzl. der anderen Geräte. Mir war z.B. völlig unbekannt, daß Outsider sich auch der Röhrentechnik gewidmet hat.
Hallo,

ja, die Röhrentechnik war in den letzten Jahren des Outsider-Teams zunehmend Bestandteil des Portfolios geworden. Meines Wissens gab es mit Röhren bestückte Mono-Endstufen, eine nur auf Bestellung gefertigte (vorzügliche) Stereoendstufe sowie einen ebenfalls exzellenten Vorverstärker. Diese Hinwendung zur Röhrentechnologie erforderte entsprechende Schallwandler mit hohem Wirkungsgrad; solche wurden u.a. mit dem Modell "Escape" realisiert, das jeweils zwei Podszus-Görlich-TMTs sowie den für Outsider typischen Bändchen-Hochtöner enthielt. Zusammen mit dem aktiven, geregelten Monobaß bietet eine derartige Anlage ungemein dynamische, neutrale Wiedergabe - wäre ich nicht seit ca. 1980 auf Studiotechnik "spezialisiert", stünde eine solche Kette ganz bestimmt in meinem Hörraum.

Beste Grüße: Winfried
Bild
shakti
Aktiver Händler
Beiträge: 3297
Registriert: 18.01.2010, 16:20
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von shakti »

heute ist bei mir mal wieder ein OUTSIDER System eingezogen!,
obwohl es kein Jota System ist, fuehre ich mal diesen thread weiter, da mir bei den Outsider Systemen auch immer um die Hoerwelten der Entwicklerpersoenlichkeit Andreas Franck geht.

Ich hatte in den Zeiten mit dem Jota System immer wieder gelesen, dass Andreas Franck sich immer mehr den Single Ended Roehren und hochwirkungsgrad Lautsprechern zugewandt hat. Aus dieser Schaffensphase sind aber leider nicht viele Geraete in den Handel gekommen.

Da ich im Moment auch mal wieder in Richtung 2A3 oder 300b Roehre am wirkungsgradstarken Lautsprecher tendiere interessiert mich natuerlich , wie dies von Outsider umgesetzt wurde.

Nun ist es mir gelungen Geraete zu kaufen, die aus der Hand von Andreas Franck, bzw Outsider sind.

So spielen seit heute bei mir in der audiophilen Klassik "Ecke" ein paar 300b single ended Endstufen auf denen ein feiner outsider Aufkleber auf die Hand von Andreas Franck verweisen. Im Original waren es mal Antique Sound Lab Endstufen, die aber von Outsider weitestgehend nach eigenen Vorstellungen modifiziert worden sind, auch sind ausgesuchte Roehren montiert (zB TJ full music 300b/n blue).

Als Lautsprecher hat sich das Outsider System in diesem Fall etwas besonderes einfallen lassen, ein back loaded Horn mit einem Fostex FE168ez BreitbandTreiber

http://www.fostexinternational.com/docs ... e168ez.pdf

sowie einem Expolinear Baendchenhochtoener NDRL in einem separaten Gehaeuse.

Die Weiche faellt sehr "schlank" aus, dh ein Bauteil fuer den Breitbaender sowie 2 Bauteile fuer den Hochtoener. Der Wirkungsgrad liegt bei ca 96db. Damit sollten die ca 8w der Roehren monos ganz gut mit klar kommen.

Ich habe die Hoerner zum Start an meine Opera 300b monos mit ca 15w angeschlossen und war vom Klang der Outsider Lautsprecher positiv ueberrascht. Diese spielen wunderbar "integriert". Ich haette nicht gedacht, dass man einen Breitbaender so nahtlos mit einem Hochtoener verbinden kann, das hat Andreas Franck wirklich sehr gut hinbekommen. Die Aufloesung , gerade im Hochtonbereich ist toll, auch wenn die klangliche Abstimmung auf der sewrh zurueckhaltenden Seite ist.

Die LS gehen nicht allzu tief runter, haben aber dafuer einen (im Vergleich zu meinen anderen LS Systemen) etwas volleren Bassbereich, der den LS ein sehr solides Fundament mitgibt. Da der Bass durch das Backloaded Horn auch vom Fostex Treiber kommt, klingt dieser natuerlich wie aus einem Guss.

Der Stimm- und Mitteltonbereich ist raeumlich sehr praezise und zeichnet sich durch einen vollen Grundtonbereich aus.

Dann habe ich die outsider 300b angeschlossen, diese haben den Charakter der LS noch unterstrichen, die Endstufen gehoeren zu den warm und voll klingenden Roehrenamps. Dies mag an der Full Music 300b liegen, die bekannt fuer diesen Charakter ist. Zur Vergleichbarkeit habe ich aber in den Opera Monos aktuell auch fullmusic 300b/n montiert. Normalerweise hoere ich mit einem Satz JJ 300b', diese klingen deutlich analytischer als die Full Moon 300b.

Insgesamt kann man sagen, dass Andreas Franck in der Schlussphase seines Schaffens bei einem sehr schoengeistigen und zurueckhaltigen Klangbild angekommen war. Gleichzeitig bietet dieses Klangbild eine sehr hohe Informationsmenge, die sich aber wohltuend zurueck nimmt.
Mit dieser Kombination laesst sich wunderbar entspannt Musik hoeren, absolut langzeittauglich!

Ich werde den in sich geschlossenen Klang dieser Kette nutzen, meine Hauptanlage weiter abzustimmen.

Leider kann ich die Outsider 300b monos nicht optimal an meinen Oris Hoernern betreiben, da diese nicht ganz so geraeuscharm, wie meine Opera monos sind. Und wenn man sich mal an die Stille bei einem 115db Wirkungsgrad Horn gewoehnt hat, moechte man diese nicht mehr missen...

Aus meinen Erfahrungen mit 300b Roehrenverstaerkern weiss ich, dass mitunter die Wahl des richtigen RCA Anschlusskabels ueber "wohl und wehe" einer Brumm- und Rauschfreien Wiedergabe entscheiden kann.

Es macht im Moment auf jeden Fall wieder mal Spass in die Hoerwelten eines Andreas Franck einzutauchen und mit einer seiner letzten Entwicklungen zu hoeren.

Gruss
Juergen
Bild
Antworten