Sonus Natura Stella

Raal
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Beitrag von Raal »

Hallo Cay-Uwe,

das kannte ich bereits. Dachte du hast ein konkretes 8 Zoll Chassi bereits gemessen.

Viele Grüße
Andreas
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

Hallo Andreas,

den ausgesuchten Tieftöner bekomme ich noch, wie auch die Sensoren die eingebaut werden sollen. Bis erste Messungen gemacht werden können, dauert es noch etwas.
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

Die letzten Tage habe ich mich mit der Optimierung der Abstrahlcharakteristik im Hochton der STELLA beschäftigt. Im Vorfeld hatte ich einige Simulationen durchgeführt, die viel versprechend aussahen.

Wie immer, zwischen der Theorie und der Praxis gibt es keine 100% Übereinstimmung und so musste ich ca. zwei Tage Arbeit investieren um zum gewünschten Ergebnis zu kommen. Im wesentlichen ging es um die Platzierung der Superhochtöner ( SHT ), die nicht ganz dem Vorhergesagten entsprachen, aber ich bin zu mindestens mit dem Messtechnischen zufrieden, denn das Ziel etwas mehr Schallenergie im Hochton zu erreichen ist eingetreten.

Dabei war mir wichtig, dass zum Einen die vertikale Abstrahlcharakteristik nicht wie beim ersten Versuch starke Unregelmäßigkeiten aufweist und es sollte in etwa die des Manger Schallwandlers ohne SHT entsprechen.

Das ist sehr gut gelungen wie folgende Messung zeigt:

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Die Messungen habe ich mit geringen Pegelunterschieden durchgeführt, damit man die Winkelmessungen mit SHT ( grüne Kurven ) und ohne SHT ( rote Kurven ) besser erkennt. Aus den gleichen Grund habe ich die Messungen stärker geglättet, damit man die Tendenzen gut auseinander halten kann. Schön zu sehen ist, dass sich der SHT den Schallpegel des Manger MSW gut ergänzt.

Der zweite wichtige Aspekt ist die Abstrahlcharakteristik auf horizontaler Ebene. Das gesteckte Ziel ist gewesen etwas mehr Schallenergie oberhalb von ca. 4kHz zu erreichen. Dazu muss der Schallpegel des SHT sich "dezent" mit dem des Manger MSW ergänzen. Wie gesagt, es hat ein Paar Versuche und Zeit gekostet, aber am Ende bin ich zu einen Ergebnis gekommen, dass mich messtechnisch zufrieden stellt.

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Die oberen Messungen sind ohne den SHT, unten mit dem SHT. Auch hier habe ich die Messungen etwas stärker geglättet, damit man die Tendenzen gut erkennen kann. Deutlich zu sehen ist, dass bei 30° und 60° der SHT bis zu 6dB mehr Schallpegel unter Winkel erzeugt. Betrachtet man die Messungen nur leicht geglättet erkennt man, dass insbesondere der Bereich von ca. 4 - 10Khz viel gleichmäßiger ausfällt. Dort gibt es ohne den SHT starke Frequenzgangeinbrüche, die der SHT gut ausgleicht.

Wie zu sehen ist, sieht das Ganze recht vielversprechend aus. Allerdings habe ich noch nicht hören können. Dann erst wird sich zeigen ob sich der Aufwand gelohnt hat :wink:
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phase_accurate
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Beitrag von phase_accurate »

Hallo Cay-Uwe

Die Wirkung solcher Massnahmen bei dem "akustischen Brennnstrahler" namens MSW ist z.T. frappant - selbst wenn der SHT im Pegel sehr stark zurückgenommen wird.
Die Messungen sehen sehr gut aus BTW.

Gruss

Charles
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

Charles,

Du hast durchaus recht, es ist schon beim Messen zu hören, dass sich etwas ändert und es freut mich, dass meine Arbeit und Mühe bei Dir Anerkennung findet.

Ich habe mal repräsentativ die Messung bei 60Grad horizontal praktisch ungeglättet hier eingestellt um die Problematik etwas näher zu erläutern.

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Im Prinzip verhält sich der Manger MSW bis ca. 4kHz recht ausgewogen, auch unter Winkel. Allerdings darüber erkennt man wie "wild" sich der Schallpegel verhält. Eigentlich müsste man den Manger MSW irgendwo bei ca. 4 - 5 Khz mit einem Tiefpass versehen um das Roll Off gutmütiger unter Winkel zu gestalten. Würde man das aber machen, geht natürlich der Charakter dieses Schallwandlers verloren, was ich aber vermeiden wollte. Daher wird die Anbindung eines SHT etwas komplexer. Nichts desto trotz, bei allen Winkelmessungen hat sich gezeigt, dass es einen mehr oder weniger starken Einbruch zwischen 4 - 10Khz gibt. Durch die Anbindung und Platzierung des SHT, die ich gewählt habe, profitiert im Großen und Ganzen der genannte Bereich, was aus den Messungen zu sehen ist. Insgesamt fallen die Messungen unter Winkel oberhalb von 3 - 4 kHz etwas weniger "wild" aus.
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Daihedz
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Beitrag von Daihedz »

Hallo Cay-Uwe

Mich würde interessieren, wie stark die Vertikale durch besagte Modifikationen beeinflusst wird. Hast Du dir getraut, Messungen vertikal bei 15° 30°, 45° und 60° offest zu machen?

Beste Grüsse
Simon
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

Simon,

die habe ich bereits in meinen Post gezeigt. Zwar nicht so fein abgestuft, aber bei 0, 30 und 45 Grad (siehe oben. :wink: )
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

In meinen Vorstellungsthread schrieb ich bereits, dass ich weitere Hochtöner eingesetzt habe um die Abstrahlcharakteristik der STELLA im Hochton etwas breiter zu gestalten. Ich bin immer wieder erstaunt was im Car HiFi so alles zu finden ist. Da habe ich bei der Fa. GLADEN einen Superhochtöner gefunden, der mich sehr erstaunt hat, denn die 20mm Kalotte erreicht ihren vollen Pegel bereits ab ca. 1 kHz, womit sich für mich eine "bessere" Ankopplung an den Manger MSW ergab, denn ich konnte die Weiche der Hochtöner besser für die Zwecke dimensionieren.

Messtechnisch sieht das Ganze sehr ähnlich aus wie meine ersten Versuche, sprich ab ca. 3 - 4 kHz wird außerhalb der Hörachse der Frequenzgang etwas ruhiger und etwas höher im Pegel.

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Im Prinzip sah alles sehr vielversprechend aus und nachdem ich nach einigen Stunden Arbeit die optimale Position für die Hochtöner gefunden hatte, machte ich mich an die für mich wichtige Hörprobe.

Es ist sofort hörbar, dass sich im Hochton etwas getan hat, obwohl der Hochtöner sehr dezent im Pegel eingestellt war. Das war mir übrigens schon beim Messen aufgefallen. Kurz gesagt, die Wirkung ist eindeutig erkennbar. Nichts desto trotz, obwohl sich die gewünschten Ziele eingestellt haben, konnte ich mich mit den Klangcharakter nicht anfreunden, es war nicht mehr das was ich vom Manger MSW her kenne.

Aus diesen Grund habe ich mich entschieden, die STELLA so zu belassen wie sie im Moment ist :wink:

Ansonsten kann ich nur sagen, dass mich die Hochtöner von Gladen Audio sehr überzeugt haben und es für mich denkbar wäre sie in zukünftige Projekte einzusetzen :cheers:
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

Ich möchte heute über eine ganz spezielle STELLA berichten, die ich vor wenigen Stunden als „Pfingstgeschenk“ ausgeliefert habe. Ganz speziell, weil der Kunde einige Wünsche hatte, die es galt um zu setzen.

Im Wesentlichen sollten höher Maximalpegel sichergestellt werden weshalb zu einem zweiten Tieftöner gegriffen wurde, aber auch die Weiche wurde so konzipiert, dass insgesamt fast 10dB höhere Maximalpegel gegenüber der Standardausführung erreichbar wären. Dazu musste die Weiche als LR2 konzipiert werden und die Trennfrequenz wurde so gewählt, dass sowohl hohe Pegel wie auch eine gleichmäßige Abstrahlcharakteristik in der vertikalen Ebene erzielt werden konnten. Mit der LR2 wird das ursprüngliche „zeitrichtige“ Konzept verlassen, weil aber beim Kunden acourate zum Einsatz kommt, kann man die Phase optimal entzerren.

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Alles in Allen bin ich mit dem Erreichten sehr zufrieden und die Pegel die man in einen ca. 25qm großen Raum erreichen kann, sind als „mörderisch“ zu bezeichnen. Dazu kommt noch, dass der Bass irgendwie in meinen Ohren souveräner klingt. Auch die Stimmenwiedergabe ist, trotz der zu befürchteten Interferenzen vom zweiten Tieftöner, so wie ich es von der Ur-Stella her kenne. Messtechnisch verhält sich die Anordnung im Grundtonbereich eher wie ein Line-Array womit unter anderen Bodenreflexionen minimiert werden.

Eine andere Besonderheit, obwohl es aber zu meinem Angebot gehört, ist, dass diese STELLA mit einer analogen Aktivweiche versehen ist. Ich sage Besonderheit, weil bis jetzt alle Bestellungen der STELLA im Zusammenhang mit meiner TRIVIUM ( DAC DSP Vorverstärker ) geordert wurden, da die Kunden an Hörplatzoptimierungen interessiert waren. Da in diesen Fall acourate zum Einsatz kommt und direkt vom PC über eine RME Fireface abgespielt wird, war das nicht notwendig.

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Wie sich bestimmt einige von Euch erinnern können gibt es bei der analogen Aktivweiche die Möglichkeit den Bass- und Hochton im Pegel ein zu stellen und das sind die zwei Steller die man auf dem Bild sieht. Links wird der Bass ( LF ) eingestellt, recht die Höhen ( HF ). Der Bass wird unterhalb von 200Hz verstellt und die Höhen oberhalb von 4kHz.

Eine weitere Besonderheit ist die Abstimmung im Bass, den ich als GHP konzipiert habe. Dadurch wird der Bass im Bereich der Resonanzfrequenz um ca. eine Oktave nach unten und oben linearisiert. Somit werden Grenzfrequenzen von unter 30Hz erreicht, eine weitere wichtige Anforderung vom Kunden, denn insgesamt wollte er sein HiFi-Setup bestehend aus ein Trinaural- und Subwoofersystem vereinfachen. Mit der gewählten GHP Abstimmung und den zweiten Tieftöner kann getrost auf Subwoofer verzichtet werden mit dem Vorteil, dass eine „komplizierte“ Einbindung des getrennten Tieftöners entfällt. Das GHP ist so dimensioniert, dass es zum Ortsanpassungsfilter im Bass passt, womit der Freqeunzgang bis ca. 25Hz runter reicht.

Wie sich diese Bassabstimmung auswirken kann zeigt folgende Nahfeldmessung bei mir im Hörraum.

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Gut zu erkennen ist, dass die untere Grenzfrequenz bei ca. 25Hz liegt. Das sollte keine Wünsche offenlassen.

Nun hoffe ich, dass mein Kunde für die Zukunft die Ruhe findet, die er sich aus seinen vereinfachten HiFi Setup erwünscht hat und bedanke mich an dieser Stelle für sein Vertrauen in meine Produkte.
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Raal
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Beitrag von Raal »

Habe ich es dir nicht immer gesagt. Zwei Wavecor SW223BD01 Tieftöner und einfach Spass haben. :dancer:

Aber warum das Manger Gehäuse ohne Öffnung?

Viele Grüße
Andreas
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

Hallo Andreas,

wie im Open End beschrieben, konnte ich mir schon denken, dass es mit zwei Tieftönern dieser Kategorie richtig Spaß macht 8)

Diese Anordnung ist in diesen Fall nur möglich, weil ich wie beschrieben auf eine andere Weichencharakteristik setzen konnte, die mir eine "saubere" Abstrahlcharakteristik ohne starke Interferenzen im vorgesehenen Frequenzbereich in der vertikalen Ebene erlaubt.

Das Ziel der Standardversion als "zeitrichtig" stand hier nicht im Vordergrund, weshalb auch das Manger MSW Gehäuse anders gestaltet werden konnte :wink:

Ich nutze die Chance mal kurz die Simulation, die ich für die vorher gezeigten STELLA mit GHP Bass durchgeführt habe.

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Die rote gepunktete Linie zeigt den Frequenzgang der sich im eingebauten Zustand ohne Bassentzerrung ergibt. Die schwarze Linie der Frequenzgang mit GHP. Deutlich zu sehen ist, das der Tiefbass ( < 50 Hz ) etwas angehoben wir und der Oberbass ( > 100Hz ) etwas flacher verläuft. Dieser Verlauf passt ideal zur vorgesehenen Bassentzerrung per Shelving-Filter, was die blaue Kurve ergibt. Laut Simulation wäre F3 ca. 35Hz und wie gezeigt hat sich in der Praxis eine noch tiefere F3 eingestellt :)
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