Hallo Fujak,
danke für Deine Erläuterungen und Erfahrungen, die mich dann doch nochmal ein bisschen zum Nachdenken bezüglich meiner Aufstellung bringen.
Mein Ansatz war es, die Lautsprecher frei genug aufzustellen um
- durch genügend Abstand zur Rückwand eine möglichst große Räumlichkeit zu erzielen und
- durch genügend Abstand zur Seite einen allzugroßen Anteil an seitlichen Reflektionen zu vermeiden. Zusätzlich habe ich noch die Seitenwandreflektionen durch Absorber abgedeckt. Abstand b) habe als 1 m definiert, was mir prinzipiell mit den Seitendämpungsmaßnahmen als ausreichend erschien, um
- eine möglichst große Basisbreite vorne zu haben (bei mir 2,70 m zwischen den Hochtönern), denn diese ist ja mehr oder weniger auch die Breite der Bühne. Dies ist mir insofern wichtig, als dass eine breite Bühne einfach angenehm opulent ist und meiner Meinung nach auch die Abgrenzung einzelner Schallereignisse voneinander einfacher erlaubt als wenn die Bühne schmal ist. Auch die Luft zwischen den Instrumenten und der Hall einzelner Schallereignisse lassen sich so genussvoller erleben. Ausserdem hat man dann für Maßnahmen wie Flow dann noch ein gewisses Bühnenbreitenmaßpolster.
- Das Stereodreieck habe ich dann ausgehend von den gegebenen Maßen zunächst gleichschenklig gestaltet, bin mittlerweile modenbedingt etwas nach hinten gerückt auf knapp 3m und habe damit also ein etwas spitzeres Stereodreieck, was aber gerade dem "Loch" in der Mitte zugute kommt und dieses fast schon auffüllt.
- Die dann erfolgende leichte Einwinkelung der LS ist dann nur noch das Feintuning, bis alles einrastet. Und zwar bei der maximal im Hörraum zu verwirklichenden breiten Bühne. Das ist mein Aufstellungsansatz, die breiteste Bühne zu verwirklichen und den Rest in dieser Reihenfolge anzupassen, mit der Einwinkelung am Schluss.
Bei dem von Dir vorgeschlagenen Ansatz habe ich aber von Anfang an die Parallelausrichtung als fix gesetzt und schiebe die LS dann so lange zusammen, bis es einrastet. Könnte tatsächlich sein, dass dann die Ortbarkeit noch zunimmt im Vergleich zu meinem Ansatz, dafür habe ich dann aber auch eine schmalere Bühne. Für mich wäre daher dann eher Dein Ansatz die zweite Wahl. Bis dahin mag es dann aber Geschmackssache sein, was man bevorzugt, eher eine breite Bühne auf Kosten der Ortbarkeit oder eine bessere Ortbarkeit auf Kosten einer breiten Bühne. Natürlich kann man dann auch wieder näher ran und reduziert so Diffusschallanteile.
Nun ist es aber so, dass meines Erachtens so ziemlich alle Lautsprecher Unterschiede aufweisen, wie stark man sie einwinkeln sollte, manche sehr stark, manche weniger, manche gar nicht. Das heisst, das e) in meinem Ansatz ist variabel.
Insbesondere Punkt a) ist natürlich auch immer erst mal zu ermitteln, je nachdem wie Basskräftig der LS ist, aber Punkte b) bis d) ergeben sich wie von selbst daraus und sind meinem Verständnis nach eigentlich für alle Lautsprecher zunächst mal zu ermitteln, finde ich, bevor man sich an e) macht.
Ich denke man sollte bei ausreichendem Seitenwandabstand die LS so weit wie nötig von der Rückwand abrücken, den Raum ausreichend bedämpfen und eine optimale Hörposition wählen. DANN sich ans Einwinkeln machen bis es einrastet. Eine leichte Einwinkelung vermindert dann als Schmankerl noch weiter die Seitenreflektionen.
Hier ist die Anleitung von Audio Physic zu der Sache, die im Wesentlichen auch dieser Reihenfolge folgen und insbesondere den Wert einer breiten Bühne hervorheben, solange man die Seitenreflektionen beachtet. Hier soll man einfach dafür sorgen, dass der Weg, den die seitlich reflektierten Schallwellen mehr zurücklegen als der Direktschall, mindestens 1,7m mehr beträgt. Wenn das erfüllt ist, dann auf maximale Bühnenbreite gehen. Wenn diese dann in der Mitte zerreisst, eben ein wenig einwinkeln (steht da zwar nicht, ist aber sogar so schon eingezeichnet):
http://audiophysic.de/aufstellung/regeln.htmlBei den AGMs ist eben das witzige, dass sie bereits genau mit dieser leichten Einwinkelung des Ortungsrelevanten Mittelhochtonbereichs ab Werk kommen, so wie ich es bevorzuge, obwohl sie insgesamt gerade stehen. Klar muss man die dann nicht mehr so sehr, wenn überhaupt ,einwinkeln. Der Witz ist, um diese was den Mittelhochtonbereich betrifft, senkrecht nach vorne spielen zu lassen, müsste man sie sogar leicht nach AUSSEN drehen

Fujak hat geschrieben:Mich würde interessieren, ob Du mit der Verringerung der Basisbreite Dein von Dir beschriebenes Lokalisationsloch in der Phantommitte dadurch verringern/beseitigen kannst - falls das nicht mit zu viel Aufwand verbunden ist.
Ich werde just das dann durch Deine Anregung mit den AGMs im November auch mal ausprobieren. Soll ich sie dann nach außen drehen?
Eine interessante Diskussion und beste Grüße,
Andi