Dynaudio Focus XD

easy
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Beitrag von easy »

Moin Bernd Peter,

da wäre ich auch angefressen, aber Du hast ja noch deine passiven Dynaudios.

Falls das alles länger dauert, setz Dich ins Auto und kannst bei mir die Mangercusse oder die A-Box 10 AMT leihweise abholen. Die warten auch schon seit Monaten mal wieder spielen zu dürfen.

Guten Hifi-Freunden hilft man doch einfach aus. :cheers:

Reiner
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Reiner,

danke für dein Angebot.

Wenn ich schon soweit fahre, nehm ich die Avalon mit.

Dann hast du wenigstens wieder Platz zum Hören. :cheers:

Bis dann

Bernd Peter
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

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Geht doch.
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khonfused
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Beitrag von khonfused »

Hallo Bernd,

Du sollst im Urlaub nicht immer alles kaputt machen. :roll:

Dein schönes weißes Rack entwickelt sich sonst zur Sondermülldeponie nicht benutzter oder kaputter digitaler Gerätschaften.

Besorgte Grüße
Christian

Kann nach angemessener Zeit ins Archiv
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taggart
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Beitrag von taggart »

Hallo Bernd,

an der Audio-PC Front ging's doch gerade so schön in die klanglich richtige Richtung. Warum machst du das bei den Lautsprechern denn nun anders? :wink:

Ich hoffe für dich, dass Dynaudio zackig in die Hufe kommt und sich das Thema recht bald erledigt hat!

Gruß, Christoph
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Christian,

gut wenn man Freunde hat, die einen trösten.

Insgesamt:

Der unfreiwillige Vergleich aktiv/passiv ist nicht ohne Nutzen.

Man weiß mal wieder, was man hat und wohin man will.


Hallo Christoph,

Herr Dressel von Schlegelmilch ist schon aktiv.

Schau mer mol, wann was geht.


Gruß

Bernd Peter
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

heute kam der Anruf von Schlegelmilch, der neue Elektronikeinschub ist da und wird mir umgehend zugesendet.

Gruß

Bernd Peter

PS: Meine Passivanlage hat sich in der Zwischenzeit wacker geschlagen, ist halt insgesamt gemütlicher. Passt gut für abendliches Absacken.
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

heute kam das Ersatzteil, 8 Schrauben beim rechten LS raus, Einschub getauscht und Schrauben wieder rein, fertig.

Eingeschaltet und:

Der rechte LS (Master) funktioniert wieder und gibt auch Musik aus.

Der linke LS hat weiterhin keinen Empfang, schaltet sich auch nicht richtig ein, das untere LED blinkt hilflos vor sich hin, das wars.

Wäre schön gewesen, wenn man mir gleich 2 neue Austauscheinschübe geschickt hätte.

Nun kann ich bis Montag warten, bis wieder einer von Dynaudio zur Arbeit kommt und den Support macht.

So habe ich mir das nicht vorgestellt mit meinen neuen LS von Dynaudio.

Gruß

Bernd Peter
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo Bernd Peter,

meiner Meinung nach kann es immer mal ein Problem mit einem Produkt geben. Ich mache mein Urteil dann immer daran fest, wie mit dem Problem umgegangen wird. Im Garantiefall ist es für mich ein no go selbst Hand an zu legen. Das Zeug wird weg geschickt (oder vom Hersteller abgeholt je nach Größe) und darf erst wieder zur Haustür rein, wenn repariert. Je schneller und proffesioneller, umso besser. Ich wünsche dir, dass Dynaudio dein Problem kurzfristig und zu deiner vollsten Zufriedenheit lösen kann.

Gruß

Uwe
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

habe noch einen weiteren Test gemacht, nachdem die Elektronikeinschübe identisch sind und nur durch einen kleinen Schalter auf der Platine festgelegt wird, ob das Teil in den linken oder rechten LS gehört.

Den neuen funktionierenden Einschub von rechts auf links gestellt und in den linken LS eingebaut.

Das dortige Teil auf rechts gestellt und in den rechten LS rein.

Auch dieser Einschub zeigt diesselben Fehler. Die LEDs gehen an und es verbleibt am Schluß bei einem blinkenden unteren LED ohne Empfang.

Scheint - für mich - eine Softwarefehler zu sein, der sich in die beiden bisherigen Einschübe reingeschlichen hat.

Gruß

Bernd Peter

PS: Hallo Uwe, mit der Austauschweise hab ich kein Problem, ist mir fast lieber, wenn die LS nicht weggeschickt werden müssen. Die beiden Kabel für die Chassis und das Flachbandkabel sind schnell gesteckt.

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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

letzten Mittwoch hatte ich ja bei Dynaudio einen zweiten Einschub angefordert, da keine der beiden "alten" Elektronikeinheiten bereit war, Kontakt zum neuen, funktionierenden Einschub herzustellen.

Immer nur ein müdes Geblinke bei den LEDs, ansonst Arbeitsverweigerung.

Echte Weselskys, diese Dänen.

Heute - knapp eine Woche später - kam dann Antwort vom Dynaudio Support:
„Bitte entschuldigen Sie die messebedingt späte Rückmeldung.

Der linke Lautsprecher ist offenbar noch mit dem alten Modul vom rechten Lautsprecher gepaart.

Bitte führen Sie ein Reset am linken Lautsprecher durch. Richten Sie hierzu die Fernbedienung auf den linken Lautsprecher und drücken Sie die ON Taste auf der Fernbedienung für etwa 5 Sekunden. Der Lautsprecher quittiert mit einem kurzen Blinken und sollte nun vom rechten Lautsprecher gefunden werden.

Sollte das Problem hierdurch nicht beseitigt werden, melden Sie sich gern noch einmal.
Aha, das hätte man mir aber auch gleich mit der Zusendung der Ersatzeinheit vor knapp 8 Tagen mitteilen können.

Oder denken die, das wird in Deutschland im Biologieunterricht oder bei Erika Berger erklärt, wie sich Dynaudios paaren?

Kurzum: den Rat befolgt, eine völlig emotionslose Paarung vorgenommen und alles funktioniert plötzlich wieder wie es soll.

Hurra

Bernd Peter
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Dynaudio Focus 600 XD


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Quelle: Dynaudio.com


1. Einleitung

Schon länger hatte ich diesen Lautsprecher im Visier - vor allem angeregt durch Gespräche mit Bernd Peter, der das kleinste der drei Modelle dieser Baureihe seit einiger Zeit bei sich beherbergt und voll des Lobes über die klanglichen Qualitäten dieses LS ist.

Was mich direkt ansprach, ist das Konstruktionsprinzip der volldigitalen Signalaufbereitung quasi bis kurz vor die Lautsprecher-Chassis.
Entgegen des klassichen Prinzips (externer DAC, analoge Frequenzweiche im Lautsprecher mit anschließender Verstärkung der Wege), funktioniert die Welt der XD-Baureihe von Dynaudio anders: Das Signal wird digital zugeführt (analog ist durch einen internen A/D-Wandler mit 192kHz/24bit-Signal auch möglich), in einer digitalen, phasenlinearen FIR-Frequenzweiche bei 270 Hz bzw. 3100 Hz mit 24dB/Okt. Filtergüte aufgeteilt und dann jeder Weg separat digital verstärkt mittels PWM-Verstärker. Erst in diesem findet die D/A-Wandlung jeweils für jedes Chassis statt.

Die Lautstärke wird mittels einer beiliegenden kleinen Fernbedienung geregelt, die auf beide Lautsprecher parallel zugreift. Die Einspeisung des digitalen Signals kann man über drei verschiedene Wege realisieren:
  1. mittels Hub, der das Signal von der Digitalquelle drahtlos an die LS sendet (400,- € Aufpreis), was den Vorteil von Null Signalkabeln hat, allerdings mit dem Nachteil erkauft wird, dass hochauflösende Files auf 48kHz/16bit resampelt werden. Erst ein neu auf den Markt kommender Hub soll höhere Auflösungen ermöglichen.
    BildBild
  2. mittels Zuführung per RCA-SPDIF-Kabel an die eine Box, die (auf Master-Modus eingestellt) drahtlos die andere (auf Slave-Modus gestellte) Box mit dem jeweils anderen Kanal vesorgt. Hier sind dann maximal 96kHz/24bit möglich (alles darüber wird auf 96kHz downgesampelt).
  3. mittels Zuführung per RCA-SPDIF-Kabel an die Master-Box und von dort mittels zweitem RCA-SPDIF-Kabel an die Slave-Box. Hier ist dann die volle Bandbreite an Auflösung (192/24) möglich.
Bestechend an dem Konzept der XD-Baureihe ist für mich die Tatsache, dass damit Wandler und Vorverstärker wegfallen, was bei entsprechendem Qualitätsanspruch an die D/A-Wandlung ein nicht unerheblicher Kostenfaktor ist. Damit kann man das Preis-Leistungsverhältnis dieser Lautsprecherreihe nur als überragend bezeichnen.

Da ich mit ca. 45qm und bis 4m Deckenhöhe einen größeren Hörraum zu beschallen habe, war für mich klar, dass ich gleich das größte Modell (Focus 600 XD) ausprobiere. Mit 2x150W für die beiden Basstreiber, nochmals 150 W für den Mitteltöner und weiteren 150W für den Hochtöner schien mir die Leistung am ehesten in der Lage, das Hörgeschehen im Raum unter Kontrolle zu haben.

Beim Händler meines Vertrauens bekam ich auch ein attraktives Angebot für die Inzahlungnahme meiner beiden Adam Tensor Epsilon und meines Teufel Subwoofers. Wenn die Lautsprecher so überzeugend klingen, wie die Reviews berichten, dann müsste daraus ein perfekter Deal werden, dachte ich mir.


2. Vorbereitungen

Mit 27kG Nettogewicht pro Box waren sie relativ problemlos in den Hörraum gewuchtet und aufgestellt. Ich habe mich beim Anschluss für die Anschlussvariante 3 entschieden. Wenn man das Prinzip verstanden hat und auch daran gedacht hat, Batterien in die Fernbedienung einzulegen, klappt die Aktivierung und Kommunikation mit den Lautsprechern problemlos. Der Lautsprecherpegel wird von einer kleinen LED-Kette angezeigt, die elegant am oberen Ende der innliegenden Fase eingelassen ist:

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Vom Händler bekam ich übrigens auch gleich ein Softwareupdate mit auf den Weg, welches via USB-Stick eingespeist wird und der Lautstärkerregelung feinere Abstufungen verpassen soll. Auch das klappte problemlos auf Anhieb.

Mittels des rückwärtigen Anschluss- und Bedienpanels kann man definieren, welcher LS von beiden Master bzw. Slave sein soll. Auch gibt es einen stufenlosen Ortsanpassungsfilter (beim Hörtest auf "Neutral" stehend), sowie einen weiteren Schalter zur Anhebung/Absenkung um jeweils 1dB für den Hochtöner:

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Um die neuen Lautsprecher direkt mit meinem bestehenden Setup vergleichen zu können, habe ich sie an die gleiche Hörposition meiner Adam Tensor gestellt.

Sowohl die Adam Tensor als auch mein Teufel Subwoofer sind übrigens von Haus aus Bassreflex-Lautsprecher. (Siehe Setup: http://s14.directupload.net/images/user ... ez54ea.jpg). Die Bassreflex-Kanäle habe ich allerdings schon seit geraumer Zeit verschlossen, um mehr Präzision zu erreichen. Insofern ist auch diesbezüglich eine Vergleichbarkeit zu den Dynaudio Focus 600 XD gegeben, die ja von Haus aus als Closed Box konstruiert sind.

Wie mein bestehendes LS-Setup, so habe ich auch die Dynaudios mit Acourate auf den Hörplatz eingemessen.
Auch wenn die Focus 600 XD lt. technischen Daten bis 20 Hz laufen kann, habe ich sie (wie in meinem bestehenden Setup auch) aufgrund meiner Raumakustik mittels der erstellten Filter bei 22Hz steilflankig abgeregelt. Auch die Zielkurve sowie Gainkompensation ließ ich identisch, um maximale Vergleichbarkeit zu gewährleisten.

Mittels 1kHz Teston habe ich beide Setups über Acourate im Pegel abgeglichen. Dabei habe ich 3 Pegelpaare gebildet für Zimmerlautsärke, gehobene Zimmerlautsärke und Naturlautstärke (also eine Lautsärke, wie man in Natura z.B. ein Orchester im Auditorium hören würde).

Messdiagramme

Dynaudio Focus 600 XD - unkorrigiert

Frequenzgang
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Sprungantwort
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Dynaudio Focus 600 XD - korrigiert

Frequenzgang
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Sprungantwort
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Zum Vergleich:

Adam Tensor Epsilon + Teufel Sub - korrigiert

Frequenzgang
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Sprungantwort
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Zuspieler ist mein Audio-PC mit WaveIO-DDC sowie eine Mutec MC-3+.


3. Klang

Bewährt hat sich für mich die Beurteilung der Klangqualität in 4 klangliche Parameter zu unterteilen:
1. Detailauflösung
2. Räumliche Abbildung
3. Tonale Klangcharakteristik
4. Pegelfestigkeit

  1. Detailauflösung:

    Was mir bei diesem Lautsprecher sofort positiv auffällt, ist die Tatsache, dass er auch bei leisesten Lautsstärken sehr dynamisch anspringend und detailreich klingt. Beides sind Charakteristika, die er natürlich auch bei gehobenen Lautstärken beibehält.
  2. Räumliche Abbildung:

    Eine weitere positiv hervorstechende Eigenschaft ist seine sehr gute Raumdarstellung, die hörbar besser als meine Adam Tensor Epsilon ist. Insbesondere vermag er eine präzisere Phantommitte abzubilden, die insbesondere Solostimmen/-instrumente perfekt in der Mitte festnagelt bzw. differenziert: Ein gutes Teststück ist die "Misa Criolla" (Mercedes Sosa): Während die begleitende Gitarre leicht links von der exakten Mitte spielt, hört man die einsetzende Flöte in gleichem Abstand zur exakten Mitte leicht rechts. Hört man beides "irgendwie aus der MItte" ist dies ein Hinweis auf mangelnde Lokalisationsschärfe.
    Ebenfalls hervorzuheben ist auch die plastische und gut lokalisierbare Tiefenstafffelung, die dem Raum nicht nur eine Definition in der Breite sondern auch in der Tiefe gibt.
  3. Tonale Klangcharakteristik:

    Obwohl beide LS-Setups mittels Acourate auf den Hörplatz in puncto Frequenzgang und Phase/Gruppenlaufzeit korrigiert wurden, unterscheiden sie sich doch hörbar deutlich voneinander:

    Höhenbereich:
    Die Höhen sind noch ein Stück feiner aufgelöst, als bei meinen Adam Tensor - und zugleich angenehm seidig. Selbst bei Violinen und Piccolo-Flöten (Teststück "Chinesischer Galopp" von J. Strauß) findet sich keine Spur von Schrillheit, sondern nur ein sehr offener Klang in den oberen Lagen. Das finde ich eine klangliche Stärke dieser Lautsprecher.

    Mittenbereich:
    Den Mittenbereich finde ich etwas steriler als bei meinen Adam Tensor, insbesondere bei Stimmen und Streichinstrumenten. Es fehlt ein wenig die Körperhaftigkeit. Dies mag auch mit der anderen D/A-Wandler-Charakteristik zusammenhängen. Es klingt nämlich auch ein wenig körniger, wie ich es von den Sabre-Chips (z.B. ESS9018) kenne (verbaut ist allerdings ein D/A-Chip von TI).
    Hört man mehr im Bereich von Naturlautstärke, neigen Stimmen und Streichinstrumente ein wenig ins angestrengte und bekommen einen (leicht!) blechernden Beiklang. Vielleicht ist der LS hier schon an seiner hörbaren Verzerrungsgrenze. Es hörte sich jedenfalls nicht mehr so anstrengungslos natürlich an wie mit den Adam Tensor Epsilon bei gleichem Pegel.

    Bassbereich:
    Die beiden 18cm Langhub-Chassis haben für ihre Größe eine sehr beeindruckende tiefreichende und präzise Bassperfomance abgegeben. Allerdings kam der Lautsprecher bei bestimmten Stücken an seine Leistungsgrenze seiner Dynamik. Die "Misa Criolla" von Mercedes Sosa erbrachte nicht die in der Magengegend fühlbare Wucht des bei etwa 30Hz liegenden Anschlags der Felltrommel, die ich von meinem Subwoofer (und auch von anderen guten Lautsprechern) kenne - bei gleichem Gesamtpegel der Wiedergabe versteht sich.

    Gleiches gilt für die Toccata D-Moll BWV 565 in der Einspielung von Simon Preston: Wenn der sich aus den tiefsten Bassregionen aufbauende Dominatseptakkord erklingt, bleibt er mit den Dynaudios auffallend dünn - und ein wenig angestrengt. Mit meinem LS-Setup kommt ein porägnanteres - fühlbareres Bassfundament rüber, welches eher die Charakteristik einer Kirchenorgel wiedergibt. Zudem: Bevor der erste Ton einsetzt, hört man auf dieser Aufnahme für wenige Sekunden den Kirchenraum - mit dabei auch ein tieffrequentes Raumgeräusch (eine Art Grummeln) - das fehlte fast ganz.

    Auch bei einem weiteren Teststück "The Real Blues" (Ray Brown Trio) klang der gezupfte Kontrabass eher wie ein gezupftes Cello. Zudem fehlt die Empfindung, den Kontrabass auch im Körper zu fühlen - wer mal neben einem gezupften Kontrabass stand, weiß was ich damit meine.
  4. Pegelfestigkeit

    Es scheinen die physikalischen Grenzen der zur Verfügung stehenden Membranfläche der Focus 600 XD zu sein, die den klanglichen Unterschied ausmachen. In meinem Subwoofer bewegen 2 Langhub Chassis mit je 30cm Durchmesser einfach mehr Luftmasse durch den Raum und dies entschlossener - und pegelfester: Denn bei Naturlautstärke geraten die vergleichsweise kleinen Chassis der Focus 600 XD bei jedem Trommelschlag regelrecht aus dem Häuschen.

    Ob das dann alles noch mit der notwendigen Präzision passiert, wage ich zu bezweifeln. Gemessen habe ich es nicht, aber man hört den Unterschied zum Subwoofer: Während dieser unerschütterlich größte Pegel wie eine akustische Abrissbirne raushaut, klingt es in den Focus 600 XD schon sehr komprimiert.

    Ein Stück wie "Expert" von Yello, überfordert die Chassis in größerer Lautspärke komplett und ließ mich das Stück wenige Takte nach dem Bass-Einsatz leiser drehen. Ebenso erging es mir bei der Alpensinfonie (Strauß), wenn das Gewitter intoniert wird und dabei die große Trommel den Hörraum erzittern lässt - nicht so bei der Dynaudio: Hier zitterte ich eher um die Chassis.

    Bei manchem bassbetonten Stück stand ich also einige Male vor der Entscheidung, entweder auf Pegel oder auf Tiefgang zu verzichten.
Da ich aber alles drei möchte (Präzision, Tiefgang und Pegel), war die Entscheidung leider unausweichlich, mich nach einer Woche ausgiebigen Hörens und Vergleichens von diesem Lautsprecher wieder zu trennen - wirklich leider: Denn insgesamt finde ich ihn einen Klasse-Lautsprecher, der sicher in kleineren Hörräumen (schätzungsweise bis 30qm) in jeder Hinsicht überzeugend spielen wird.

Auch die Wandlerqualität ist übrigens sehr gut. Der Lautsprecher reagiert - wie bei jedem anderen D/A-Wandler auch - 1:1 auf die Qualität des angelieferten Signals. Der Effekt einer zwischengeschaltete Mutec-MC-3+ ist ebenso hörbar, wie der Unterschied zwischen einem Standard SPDIF-Kabel und einem Oyaide. Insofern gilt: Auch wenn man auf einen externen DAC verzichten kann, so bleibt dennoch unverzichtbar, für eine gutes Digitalsignal zu sorgen. Der Lautsprecher dankt es unmittelbar mit besserer Klangqualität.


4. Fazit

Würde es eine Dynaudio Focus 1000 XD geben, also ein Modell mit deutlich höherer Grenzdynamik, wäre das ganz sicher mein Lautsprecher. Die hervorragende Räumlichkeit, die Präzision, die hohe Detailauflösung sowie seine anspringende Dynamik sind aus meiner Sicht die klanglichen Markenzeichen dieses Lautsprechers. Dazu kommt der unschlagbare Preis, wenn man den Wegfall eines sehr guten D/A-Wandlers und eines Vorverstärkers einrechnet. So aber bleibe ich erstmal bei meinem Setup - und halte Augen und Ohren weiter offen.

Grüße
Fujak
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frmu
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Beitrag von frmu »

... Fujak, weil du gerade wieder im "Testmodus" bist - vielleicht ist das was zum testen ....

http://www.suter-ohlhorst.com/



Gruß
Frank
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo Fujak,

interessanter Bericht. Ich habe dich mal gefragt, warum Du ein Setup Satelliten/Subwoofer benutzt und Du hast damals die Vorteile eines solchen setups geschildert (unter anderem die unabhängige Aufstellung der Basssektion vom Rest und die dadurch gegebene Möglichkeit den Bass besser an den Raum anzupassen). Dein Testbericht spiegelt nun nochmal einige grundlegende Unterschiede der beiden Setups wieder. Ich als Anhänger der Fraktion s' müssen echte Boxen sein, war auch schon auf die 600XD aufmerksam geworden und kam zum gleichen Schluss, wenn man bedenkt, was man an Peripherie spart (ich könnte ja meinen Mini-PC dranklemmen und gut wärs (DDC müste chon noch sein), ind die Dinger wirklich günstig. In großen Räumen scheint es so zu sein, dass die Tatsache, dass Dynaudio der Versuchung nicht widerstehen konnte die Dinger extrem tief spielen zu lassen, zum Nachteil wird. Interessant finde ich das die Tester bei fairaudio gerade vom Bass sehr begeisert waren (haben wohl auch in einem kleineren Raum getestet). Zieht man in Betracht das es bei fairaudio eigentlich nur gute bis sehr gute Kritiken gibt (irgend jemand muss ja die Anzeigen bezahlen), hat mich die gute aber nicht vor Begeisterung sprühende Kritik stutzen lassen. Grund warum ich mir kein Angebot zur Inzahlungsnahme meiner Orkane und die XD auch noch nicht angehört habe, ist eigentlich aber das Erscheinen der KiIII. Wenn die mal einen großen Bruder bekommt, könnte ich in Versuchung kommen, da hat jemand mal einen Lautsprecher entwickelt, bei dessen Konzeption schon die in den meisten Fällen vorliegende suboptimale Hörsituation berücksichtigt wurde.

Gruß Uwe
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo Fujak,

danke für Deinen Bericht. Die Dynaudio 600 XD hatte ich auch als Lösung für unser Wohnzimmer vor Augen und wollte sie demnächst mal testen.

Spannend wäre der Test mit dem Stück "Limit to your love" von James Blake gewesen. Da ist ein sehr tief gehender Bass vorhanden, den nur wenige Anlagen gut reproduzieren können.

Aber genau da scheint die Dynaudio ja an ihre Grenzen zu kommen.

So ist sie (leider) ein Kompromiss.

Viele Grüße

Frank
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