MB Quart 560 A - besser als B&M und so gut wie Silbersand

depedro
Aktiver Hörer
Beiträge: 111
Registriert: 28.05.2013, 15:42
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

MB Quart 560 A - besser als B&M und so gut wie Silbersand

Beitrag von depedro »

Leute, ich bin verwirrt!

Habe seit einiger Zeit eine MB Quart 560A im Büro, und habe sie auch schon zu Hause gehört. Im Vergleich dazu das ganze alte BM - Programm tlw. mit S-Weiche und alles generalüberholt vom BM 3 bis 12, ihr kennt ja den Fuhrpark.

Jetzt zur Frage: warum kling die MB unter jeder Bedingung deutlich explosiver im Mittel und Hochtonbereich als alle Backes und verdammt genau wie die Silbersänder die ich gehört habe? Die MB ist ja ungeregelt, hat eine 18 dB Aktivweiche drin und Titanchassis. Die explodiert förmlich bei den Impulsen, unfassbar und unerklärlich, hat von euch jemand eine Idee? Ich rede hier nicht von Nuancen, sondern nach 1 Sek. sofort hörbar. Ich kleb mir da bald ein Silbersandlogo drauf ... und das alles für 300,- EUR. Muss jetzt die Geschichte der Aktivlautsprecher neu geschrieben werden? Ist Müllers Lebenswerk in Gefahr? :shock:

P.S. Wenigstens haben sie keinen Bass ... :D
Bild
Rossi
Aktiver Hörer
Beiträge: 1107
Registriert: 13.04.2008, 14:40
Wohnort: Bayern

Beitrag von Rossi »

Jaaa, die guten alten MB 560 A. :roll:

Wird nicht lange dauern und dann kommt der Kai ums Eck (alter MB-Experte hier im Forum, da kommen selbst die MB nicht mit). :mrgreen:

Ich für meinen Teil kann nur sagen, daß ich die Aktivboxen von MB Quart immer schon gut fand und diese auch heute noch gerne höre (habe noch ein Pärchen 985 A). Der Titanhochtöner war immer schon brillant, für mich ein Hauptkriterium für das Hörerlebnis. Vorausgesetzt natürlich, man mag diese Art der Hochtondarstellung, manchem mag das eventuell auch zu spitz erscheinen. Auch die Alukalotte des Mitteltöners macht einen guten Job, einzig die Tieftöner können mit der staubtrockenen Wiedergabe der geregelten Systeme nicht mithalten.

Alles in allem machen die alten (aber lange nicht so alt wie der Kai :mrgreen: ) MB Quart aber eine Menge Spaß beim Hören. Es ist sehr schade, daß diese tolle Firma über die Wupper gegangen ist. :(

Gruß,
Stefan
Bild
depedro
Aktiver Hörer
Beiträge: 111
Registriert: 28.05.2013, 15:42
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von depedro »

Ist mir echt ein Rätsel wie die als Aktiv-Neulinge diese explosionsartigen Impulse hinbekommen haben, Hybridverstärker, Standardweiche, aber die Töne platzen nur so heraus, ich versuche ja immer mir das "schlechtzuhören" aber ertappe mich immer dabei Abends in der Firma noch länger zu bleiben um diese detailreichen und spritzigen Klängen zu lauschen. (Nein, ich habe keine Sekretärin :lol: )

Sohnemann (Fredrik) schiebt das auf die Frequenzweiche, ich selber tippe auf die Chassis ... Ist aber nur stochern im Nebel. Zusammen mit dem geregelten Sigma Sub ist die Kombi sehr, sehr gut. Die grosse Schwester MB Referenz konnte sich ja in allen Verleichstest immer von den grossen BM absetzen. (Ok, es gab nur einen Vergleich :D )

Ich bin verdutzt ...
Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9118
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

depedro hat geschrieben:Ist mir echt ein Rätsel wie die als Aktiv-Neulinge diese explosionsartigen Impulse hinbekommen haben, Hybridverstärker, Standardweiche, aber die Töne platzen nur so heraus, ich versuche ja immer mir das "schlechtzuhören" aber ertappe mich immer dabei Abends in der Firma noch länger zu bleiben um diese detailreichen und spritzigen Klängen zu lauschen..
ich selber tippe auf die Chassis
Ich kenne die MB-Metallkalotte mit ihrem Diffuserring als ziemlich giftiges Teil, was die Höhen betrifft. Die Passivversion fand ich mit einem ordentlichen Verstärker nicht schlechter, angenehmer in den Mitten und damals erschien sie mir auch räumlich besser in die Tiefe zu staffeln als die vordergründiger projizierende Aktivversion. Heute kann ich diesen Test nicht wiederholen, höre und bewerte anders.

Was meint Hybridverstärker? Ich war bisher der Meinung, dass die 560A Endstufen mit diskreten Halbleitern aufgebaut sind.

Grüße Hans-Martin
Bild
depedro
Aktiver Hörer
Beiträge: 111
Registriert: 28.05.2013, 15:42
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von depedro »

Nach meiner Info haben die Hybridmodule drin und sind deswegen auch nur schwer zu restaurieren. Ich habe ja auch die passive 720, die steht allerdings seit 16 Jahren bei meinem Bruder im täglichen Einsatz, nach meiner Erinnerung ist die nicht so prickelnd offen, muss ich mir direkt mal wieder anhören. Was mich nur etwas erschüttert ist, das man offensichtlich mit überschaubarem Aufwand bessere Ergebnisse erzielen kann als mit aufwendiger Regelelektronik vom Experten. Da fällt mir ein, gegen die 560A hat auch mal eine BM3 in der Stereoplay mit (und bei) Pauken und Trompeten verloren. Das kann ich komplett nachvollziehen mit Ausnahme des Bassbereiches, bei „The Expert“ von Yello z.B. weht da in der Anfangssequenz nur ein kaum hörbares laues Lüftchen, während die BM 3 locker in den Keller geht und sich dort noch ein Loch buddelt … Backes halt. :)

Hier noch mal zur Erinnerung an die MB 560A ein Bild aus meinem Büro von eben jetzt:

Bild
Bild
axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Moinsen allerseits,

da will ich dem Ruf
Rossi hat geschrieben:... dann kommt der Kai ums Eck
mal Folge leisten.

Es gab, wie auch sonst, zwei Versionen der 560er. MK I hatte lediglich zwei Endstufen (mit OM 961 Dünnfilm Hybridbausteinen von Philips, wurden auch in Wersi (?) Heimorgeln verbaut...) und für die Trennung HT/MT doch tatsächlich eine schrumpelige passive Weiche. Außerdem hatte die MK I nur einen Cincheingang.

Die MK II hatte dann drei Endstufen, wobei ich nicht weiß, ob es sich dabei um die Module der 985 A handelte (dann diskret aufgebaut) oder lediglich ein weiterer Zweig mit Hybrid dazugekommen ist, und natürlich eine Dreiwegeweiche. Das Gehäuse ist etwas größer als bei der MK I und zusätzlich zum RCA findet sich auch noch ein XLR Anschluss. Desweiteren ist beim Schutzgitter der Titanmitteltonkalotten der MKII ein kleines Filzplättchen eingeklebt, um dem Mittelton etwas die Spitzen zu nehmen. Insofern müßten Deine 560er die MK II sein.

Das Besondere an den 560 war, daß der Bass "geregelt" war. Das Prinzip dabei ist so ähnlich, wie bei Abacus, mit einer Gegenkopplung. Dieses Prinzip hatten die 985A merkwürdigerweise nicht, weswegen diese im Bass auch immer etwas schwammiger klangen als die 560A. Alles in allem sind die 560A immer noch gute und insbesondere solide Lautsprecher. Die Teile sind sauschwer.

Ich habe einen Test aus der Stereoplay, den ich mal scannen und einstellen werde.

Gruß,
Kai
lukivision
Aktiver Hörer
Beiträge: 282
Registriert: 07.03.2014, 09:38
Wohnort: Bochum

Beitrag von lukivision »

Hier der Test von damals aus der Stereoplay:

http://www.johannes-krings.com/BM%203_1 ... eoplay.pdf

Vielleicht können Fachleute einzelne Bauteile auf den Platinen erkennen. ;-)

Luki
Bild
depedro
Aktiver Hörer
Beiträge: 111
Registriert: 28.05.2013, 15:42
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von depedro »

@aston: wie schätzt Du denn die MB Quart im Vergleich zu alten Backes ein? Wie beurteilst Du den Mittel-Hochtonbereich?

Und ja, es ist eine MKII mit 3 Endstufen.

@lukivision: ja, den Test meinte ich. Ich habe auch in Paar BM3 mit der Werkseinstellung, da klingen Streicher schon sehr dünn, bei meinem anderen Paar hat BM-Fan das aber korrigiert, da klingen Streicher sehr realistisch.
Bild
axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Hallo Friedemann,

Du bist ja lustig. Wer betreibt denn einen B&M Gnadenhof? :mrgreen:
Bei Dir stehen doch in jeder freien Ecke und Nische ein Paar Backes. Da müßtes Du diese Frage
depedro hat geschrieben:... wie schätzt Du denn die MB Quart im Vergleich zu alten Backes ein?
selber beantworten können.

Bei meinen 985A hatte ich den HT auf jeden Fall immer soweit wie möglich mit dem internen Trimmer zurückgenommen.

Gruß,
Kai
depedro
Aktiver Hörer
Beiträge: 111
Registriert: 28.05.2013, 15:42
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von depedro »

Meine Meinung kenne ich ja … :)

Ich will DEINE!

Ach so, Du hast ja gar keine Backes! :D

Also schiebst Du es auf den Frequenzgang? Die hat also einfach nur zu viel Höhen? Ich hatte mal auf meinem Gnadenhof eine BM Delta, die hatte auch zu viel Höhen, dadurch wurden die Impulse aber nicht besser, sondern nur die Höhen lauter ...
Bild
axxxxx

Beitrag von axxxxx »

depedro hat geschrieben:Ach so, Du hast ja gar keine Backes!
Au Backe, genauso ist es.

Zu meiner MB Quart Zeit hatte ich immer mal mit dem Gedanken gespielt, die HT-Kalotte gegen einen AMT auszutauschen. Da es mir aber an geeignetem Fräswerkzeug gemangelt hat, habe ich diese Überlegung nicht weiterverfolgt. Ich glaube aber, daß das lohnenswert wäre, denn der eigentliche Übeltäter ist die HT Kalotte. Und da das Ferrofluid irgendwann ohnehin eintrocknet und eine Reparatur ca. 80,- € für beide kostet, kann man auch gleich ein Paar AMT kaufen und einbauen, sofern man das Werkzeug dafür hat. Habe ich bei Dir nicht anständiges Werkzeug rumfliegen sehen?

Gruß,
Kai
depedro
Aktiver Hörer
Beiträge: 111
Registriert: 28.05.2013, 15:42
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von depedro »

Hast Du meinen Opel-Umsteck gesehen? Mit dem zerlegen Profis ein ganzes Auto! Eines der genialsten Werkzeuge aller Zeiten, Sohnemann hütet seinen auch wie einen Schatz.

Mir wäre es am liebsten wenn sich mal jemand aus dem Großraum Hamburg dieses Impuls-Phänomen anhören würde, wer Lust hat gerne melden, gibt auch Bier zum Kuchen. Also, Hereinspaziert! Vielleicht ist das Geheimnis ja getrocknetes Ferrofluid, immer noch besser als Magnetmanschetten für Kabel .... :)
Bild
musikgeniesser
Aktiver Hörer
Beiträge: 1391
Registriert: 23.03.2011, 19:56
Wohnort: 22149 Hamburg

Das waren Zeiten...

Beitrag von musikgeniesser »

Lieber Friedemann,
lieber Kai,
liebe Forenten,

ich erinnere mich an meine MB Quart 560 A durchaus noch, wenngleich ich sie schon vor über 20 (!) Jahren durch die Canton CA10 ersetzt hatte. Mir erschien die Canton CA10 ein hörbarer Fortschritt. Doch der Reihe nach.

MB war einer der ersten Hersteller, der mit Titan-Kalotten auf den Markt kam. Schon vorher hatte Cabasse mit seinen harten Kalotten (keine Ahnung, woraus, aber ich werde ja nicht müde, in irgendeiner Cabasse-Publikation so etwas ähnliches wie "man muss den Weg der harten Kalotte gehen" gelesen zu haben) meine Aufmerksamkeit erregt, da mir das unmittelbar eingeleuchtet hat: die Membran soll der Bewegung des Signals (also der Spule) folgen und wie soll ein weiches Material das hinbekommen? Manger hat das wabbelige zum Prinzip erhoben, aber das ist ein völlig anderer Ansatz, den ich mir dann wiederum vorstellen kann.

Die Vorteile der Titan-Kalotten waren sofort hörbar, jedenfalls für mich. Und, auch das muss gesagt werden, mir erschien der Unterschied als Vorteil. Viele ziehen eine weichere Wiedergabe vor, wie sie Gewebe-Kalotten seit jeher boten und bieten. Das ist eine Frage des Geschmacks: wer es nicht so genau haben will, sondern gesoftet, weich, was bisweilen auch süffig sein kann, wird immer eine Gewebe-Kalotte vorziehen. Lange Zeit wurde diese Richtung britisch genannt, was der Sache den Odor des Besonderen gab. Es kommt nur darauf an, was man daraus macht und schon gilt die Sache als cool. Andersherum hatte der klare Klang das Etikett Taunussound bekommen, was in Deutschland nach Jahrzehnten des überaus erfolgreichen Ford Taunus als unglückliche Namenswahl angesehen werden darf. Oder es war Absicht, um den Klang zu diskreditieren. Ich weiß nicht, wie die Bezeichnung entstand, außer, dass Braun und Canton im Taunus angesiedelt sind bzw. waren.

Nicht wenige von Euch werden mich jetzt am liebsten steinigen, wie ich denn darauf käme, den britischen Sound zu kritisieren. Sicher, das Klangerlebnis ist immer auch -- ich sage auch -- eine Frage des Geschmacks, was aber nichts daran ändert, dass mir der Taunussound tatsächlich überlegen erscheint. Letztlich ist Sound aber gar nicht die Kategorie, um Titankalotten zu bewerten. Sound kann man durch aufdrehen oder zurücknehmen des Höhenreglers oder durch umlöten der Frequenzweiche beliebig erreichen. Die MB-Boxen sind allesamt sorgfältig abgestimmt, sodass man die Titankalotten ohne Stress hören kann.

Der Klangvorteil ist unmittelbar hörbar. Meine erste Berührung mit der Titankalotte war mit der MB Quart 280 -- einer kleinen Zweiwegbox (28 l Gehäusevolumen; die Typenbezeichnung durch zehn ist bei MB das Gehäusevolumen), die sich ein Freund von mir anschaffen wollte, der mich um Rat bat. Wir sind dann zu Wiesenhavern und Brinkmann gegangen und haben sie dort im Vergleich zu Gewebe-Kalotten gehört. Braun, Heco und Canton. Die üblichen Verdächtigen eben. Und, so meine ich mich zu erinnern, Elac. Die Hörbedingungen waren, wie sie in solchen Studios zu sein pflegen: nun, sagen wir, schlecht. Wir haben gestanden, da die Boxen dann in Ohrhöhe waren (auf dem Boden steht eine Reihe Standboxen und die Regalboxen sind dann darüber angeordnet) und haben immer hin- und herschalten lassen (oder selbst geschaltet, daran kann ich mich nicht mehr erinnern). Die MB konnte gegen jeder der Konkurrenten bestehen, nein, gewinnen, das war eindeutig.

Später -- es dürfte 1987 gewesen sein -- habe ich mir dann als meine ersten eigenen, selbst gekauften Boxen die MB Quart 560 A bei Wiesenhavern aus der Vorführung gekauft. 2.000 statt 3.400 Mark das Paar. Was war ich stolz! Ein paar Monate hatte ich damit noch bei meinen Eltern gewohnt und dort erstmal die Wohnungseinrichtung ruiniert (ich hatte in meinem Zimmer mit Kopfhörer -- Sennheiser Unipolar 2000 --
gehört): Die elterlichen Canton GLE 100 vom Sockel gestoßen und ihrerseits zum Sockel für meine Quart degradiert. Wenn meine Eltern verreist waren, habe ich dann Vergleichshören gemacht -- mit DHFI-Schallplatte. Auch hier war der Unterschied für die Ohren augenfällig. Neben dem Bass waren eben auch die übrigen Frequenzbereiche in allen Belangen besser. Cabasse hatte einfach recht.

Dann bin ich von zuhause ausgezogen und habe mir -- es dürfte 1990 gewesen sein -- aufgrund einer beeindruckenden Vorführung auf der IFA (1987, denke ich) Canton CA10 aus den Kleinanzeigen der stereoplay heraus gekauft; für 3.000 statt 6.500 (oder später 5.000, aber da war Canton schon auf dem Rückzug vom Aktiv-Markt) Mark. Ein Händler, irgendwo in Oldenburg oder so. Der hatte sie später anlässlich einer Reise nach Hamburg persönlich bei mir vorbeigebracht.

Nun wurden die 560 A ihrerseits zu Sockeln und boten den CA10 festen Stand. Jene sind vollgeregelt und haben einen Konus (Pappe) für die Mitten, was sie in Summe der MB klar überlegen machte. Zu der Zeit fing ich an, auch Klassik zu hören und die Natürlichkeit der Wiedergabe bei der CA10 zeigte die Grenzen der 560 A auf: ihre Feinauflösung war schlechter, sodass sie zu einer gewissen Rauigkeit neigte.

Dass wir uns richtig verstehen: das ist klagen auf hohem Niveau. Schon die GLE 100 war keine schlechte Box, auch für verwöhnte Ansprüche. Die 560 A war schon ein ernstzunehmender Lautsprecher für hochwertige Musikwiedergabe. Aber die CA10 zeigte, dass noch mehr Aufwand hörbar sein konnte. Die Listenpreise erschienen mir daher angemessen gestuft: GLE 100 1.300 Mark (plus Endstufe), die 560 A 3.400 (die MKII dann 4.000) Mark und schließlich die CA10 6.500 Mark. Das war durchaus alles nachvollziehbar.

Mit B&M-Boxen habe ich keine Erfahrungen, ich würde sie aber etwa den CA-Boxen von Canton gleichsetzen. Insofern würde ich vermuten, dass ich die B&M-Boxen überlegen finden würde. Mir scheint, Dir, lieber Friedemann, liegt der helle Klang der MB-Boxen einfach. Die Rauigkeit magst Du vielleicht gar nicht empfinden, weil Du viel Rockmusik hörst, vielleicht hat diese Rauigkeit für Dich aber gerade jenen Reiz, den Enhancer haben: letztlich machen raue Chassis auch nur das, nämlich Obertöne hinzumischen. Und wenn das das Richtige für Dich ist, dann nützen B&M-Boxen die tollsten Regelungen nichts, weil sie den Klang für Dich nur wieder verschleiern. Sie tun es nicht, aber Dir erscheint es so. Und es kommt nur darauf an, wie es Dir erscheint.

Kaffee und Kuchen ist immer eine gute Idee. Warum eigentlich nicht? Jetzt ist erstmal Wochenende, da bin ich soweit verplant, aber schließlich ist da auch nicht der Weltuntergang. Da finden wir schon was.

Schönes Wochenende!

Möge es nützen

Charlie (Peter)
Bild
depedro
Aktiver Hörer
Beiträge: 111
Registriert: 28.05.2013, 15:42
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von depedro »

Das hat doch mal genützt! :D

Rauhigkeit möchte ich das zwar nicht nennen, aber das finden wir bei einem Hörtermin bestimmt heraus. Ab übernächstem Wochenende wäre Zeit, wir könnte dann A-B hören zwischen MB 560A - BM Sigma und AGM 3.3 (Jawohl, AGM, aber nur geliehen:-) ) und als Quercheck natürlich eine 12er wg. „alter“ Regelung. Das ganze werden wir dann Literarisch aufarbeiten und hier mit Fotos posten, das sollte dann zur Erhellung beitragen. Habe übrigens gestern herausgefunden das die Zweitserien 560 doch diskret aufgebaut ist, also auch leichter zu reparieren als die erste Serie …

… meld Dich (und gerne wer auch noch Lust hat) per PN wg. Terminabsprache!


P.S.: Bei früheren AUDIO-Vergleichstests sind die Backes immer locker an den CA vorbeigezogen, die BM 8 z.B. an der CA 20 und die BM 20 an der CA 30 … 8)

Meine bisherige Erfahrung mit privaten Boxen-Vergleichstetst war übrigens immer die, das man am Ende einer Meinung war! :)
Bild
dietert
Aktiver Hörer
Beiträge: 533
Registriert: 24.11.2013, 10:31
Wohnort: 76571 Gaggenau
Kontaktdaten:

Beitrag von dietert »

Hallo,
möchte doch noch was zur Sache schreiben.

Wenn man in dem verlinkten Stereoplay-Test die Tabelle auf der letzten Seite durchsieht, erkennt man besonders bei den Klirrwerten Vorteile der MB 560A. Diese spielen eine große Rolle für die Wiedergabequalität. An den gemessenen Frequenzgängen erkennt man auch, dass die getestete BM3 Box falsch justiert war (zuwenig Pegel im Mitteltonkanal).

Klirrwerte im Mittel- und Hochtonbereich von mehr als 0,2 % sind eigentlich ein Merkmal von Bastlerboxen, das weiß ich leider aus eigener Erfahrung. Es liegt meist an Ungenauigkeiten beim Gehäusebau oder der Chassismontage. Ich habe jahrelang gute Chassis aussortiert, die nur unglücklich montiert waren. Inzwischen verwende ich diverse Utensilien wie Flanell, Plastikschrauben usw.

Also: Eine gute Aktivbox kann nur aus einer guten Box werden. Bei einer Aktivbox kommt natürlich noch die Elektronik dazu, also können es z.B. Nebengeräusche durch Mikrofonie in der Elektronik oder durch raschelnde Kabel sein. Es ist sehr einfach, das Ganze durch eine Unachtsamkeit zu ruinieren, und dann nützen auch High-End-Komponenten wenig. Die offensichtliche Fehljustierung der BM3 war so ein Pech.

Ich habe übrigens ein Pärchen uralte KS Elektronik Aktiv3 hergerichtet, die so ähnlich bestückt sind wie die MB 560A, allerdings mit einer Kunststoffkalotte beim Mitteltöner, und die sind auch sehr gut geworden. Deren Hauptschnitzer fand sich in den Endstufen, wo Schmelzsicherungen auf Fassungen anstelle von gelöteten Emitterwiderständen saßen. Die Boxen haben moderne Tieftöner und Mehrkanaleingänge bekommen, so dass ich sie vom PC aus differenziert ansteuern kann. Irgendwann ersetze ich noch die Mitteltonkalotten durch 10 cm Mitteltöner, um die theroretisch optimalen Trennfrequenzen 200 Hz und 2 KHz zu realisieren.

Grüße,
Dieter T.
Bild
Antworten