Avantgarde Acoustic Duo Grosso auf der High-End

Hosky
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Beitrag von Hosky »

Hallo Rainer,

da hast Du aber ein großes Wohnzimmer. :wink:

http://www.hifi-forum.de/bild/highend20153_562908.html

Ich habe sie am Freitag gehört. Sehr dynamisch, livehaftig, aber - leider - tonal nicht mein Ding, mit überbetontem Präsenzbereich, wie in einer früheren Vorführung auch die Trio. Vielleicht lag's auch daran, dass ich direkt zuvor eine 5.0 DSD Vorführung mit 5 MEG 180 gehört habe. Die Entfernungen der Schallzentren habe ich bei einem Hörabstand von geschätzt etwas über 4 m (letzte Stuhlreihe Mitte) auch nicht als störend wahrgenommen.

So hört halt jeder unterschiedlich
Grüße,
Holger
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phase_accurate
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Beitrag von phase_accurate »

Den Vortrag von Heiner Martion über Hörner fand ich ganz interessant: https://vimeo.com/101868035 Was mir daran gut gefallen hat ist das doch recht intuitive herangehen von Martion. Irgendwie bringt der wieder das eigentliche Hören zurück in die sonst oft mit technischen Argumenten überladene Audio-Welt...
Und zum noch grösseren Glück gibt es in der heutigen Zeit Leute die sich unintuitiv und wissenschaftlich an das Thema heranmachen. :wink: :

http://gedlee.azurewebsites.net/Default.aspx

Es ist heute sogar im Beschallungsbereich üblich Hörner zu verwenden, welche nach ähnlichen Gesichtspunkten entwickelt wurden wie die von Earl Geddes.

Wenn sich die Gelegenheit gibt, werde ich mir die neueren Avantgarde auf jeden Fall auch einmal antun. Die einzige, die ich bis jetzt hören konnte, war die Uno. War für mich nicht der akkurateste Schallwandler, welchen ich bis jetzt gehört habe - aber definitiv einer der einen riesen Spass macht und Suchtpozenzial hat.

Gruss

Charles
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Rainair
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Beitrag von Rainair »

Nochmals ein freundliches Hallo an alle,

...ich hatte vielleicht vergessen zu erwähnen, daß ich wohl ziemlich dynamik-süchtig bin und überwiegend Pop-Rock und Jazz höre, da kann man meine Euphorie über die Duo-Grosso besser verstehen.

Nun, ein schöner, gerader Frequenzgang hat schon auch was, aber in erster Linie muß, für mich jedenfalls, ein Lautsprecher Spaß machen und es müssen Emotionen rüberkommen. Stichwort: "Gänsehaut-feeling". Vermutlich ist das auch der Grund, warum mir Dirac nicht so zusagt, es ist mir einfach zu korrekt (ja, sowas gibt´s).

LG, Rainer
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dietert
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Beitrag von dietert »

Hallo Horn-Experten,

apropos schöner glatter Frequenzgang: Gibt es hier nicht jemanden, der einen Hornlautsprecher mit acourate oder einer anderen DRC-Software betreibt und über die Ergebnisse etwas berichten kann? Oder z.B. Koaxiallautsprecher, wo der Hochtöner hinten in der Mitteltonmembran sitzt, da hat man ja auch den Horneffekt zu korrigieren.

Grüße,
Dieter T.
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Zwodoppelvier
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Beitrag von Zwodoppelvier »

Das ist ja ein ganzes Bündel von Effekten...
- zusätzliche physisch bedingte Laufzeitdifferenzen
- Bündelung durch Trichter
- Eigenresonanzen der Trichter
...

Ich vermute, die Überlagerung dieser verschiedenen Erscheinungen erschweren eine saubere (für Hifi geeignete) Konstruktion.
Aber richtig: hier im Forum haben doch A_Stinner und Uli Brüggemann ein 4-Weg-Hornsystem aufgesetzt. Vielleicht mag einer von ihnen hier etwas anfügen.

Viele Grüße
Eberhard
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Mein persönliches Referenzsystem ist ein 5-Wege-Hornsystem. Ich hab bisher noch keine anderen Lautsprecher erlebt (sind mittlerweile doch einige, aber ich kenn auch nicht alle), die mich so ansprechen.
Wobei Acourate mit im Spiel ist, aber doch noch einige weitere Dinge, die das Ganze mit ausmachen.

Der Klang: diese Mühelosigkeit, diese Dynamik, diese Räumlichkeit, diese Fokussierung, die Details. Für mich genial. Ich freue mich immer, wenn ich da wieder hinkomme und höre. Bin anschliessend wieder geerdet.

Grüsse
Uli

PS: ach so ja, von Hörnern bemerkt man da gar nichts. Im Blindtest. :wink: Ansonsten sieht man natürlich die Hörner
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dietert
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Beitrag von dietert »

Hello Eberhard,

immerhin arbeiten die aufwendigen BM Line Modelle im Mittelhochtonbereich mit einem Horn bzw. Waveguide. Es scheint demnach keinen Widerspruch zwischen HiFi und Horn zu geben, im Gegenteil scheint eine solche Konstruktion so vorteilhaft, dass man den Mehraufwand für die digitale Korrektur gerne in Kauf nimmt.

In dieselbe Gruppe fallen meiner Meinung nach Koaxe wie die Aktivmonitore von Equator, Genelec oder die KS Digital C.. Also das Thema "Entzerrung von Hörnern" ist heute wohl kein Problem mehr. Natürlich könnte es auch so sein, dass man ein Waveguide vernünftig entzerren kann, eine großes Horn aber nicht. Deswegen hätten mich praktische Erfahrungen mit ein paar Messergebnissen schon interessiert.

Grüße,
Dieter T.
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Rainair
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Beitrag von Rainair »

Hallo Dieter,

im Netz gibt es schon einige, die ihre Horn-LS entzerrt haben, auch mit FIR-Filtern. Man muss nur ein bisschen suchen...

LG, Rainer
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Raumantwort
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Beitrag von Raumantwort »

Hallo zusammen,

entzerrte Hörner mit digitalen Weichen gibt's gleich hier um die Ecke:

http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 380#p83380

schönen Abend
Andreas
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frankl
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Beitrag von frankl »

dietert hat geschrieben:Hallo Horn-Experten,

apropos schöner glatter Frequenzgang: Gibt es hier nicht jemanden, der einen Hornlautsprecher mit acourate oder einer anderen DRC-Software betreibt und über die Ergebnisse etwas berichten kann? Oder z.B. Koaxiallautsprecher, wo der Hochtöner hinten in der Mitteltonmembran sitzt, da hat man ja auch den Horneffekt zu korrigieren.
Hallo Dieter und andere Horn-Interessierte,

ich bin sicher kein "Horn-Experte", würde aber meine Lautsprecher als Fullrange-Horn-Lautsprecher bezeichnen (ein 4 m langer Trichter, oben offen so dass der Raum Teil des Lautsprechers wird - siehe meinen Avatar). Das System wurde von Grund auf mit DRC und Optimierung auf den Hörplatz geplant. Es kam mir darauf an, soviel wie möglich an Bauteilen aus dem Signalpfad zu nehmen. Es war nicht wichtig, dass die Lautsprecher an sich möglichst gute Messwerte haben, sondern sie sollten gut mit DRC "korrigierbar" sein. Das ist für meinen Geschmack sehr gut gelungen. Mir ist gar nicht klar, was mit "Horneffekt" oder "horntypischen Verfärbungen" gemeint ist und schätze, dass diese Attribute auf meine Lautsprecher nicht zutreffen.

Viele Grüße,
Frank

PS: Hm, an meinen Lautsprechern habe ich seit Jahren nichts geändert. Vielleicht sollte ich das Projekt mal in einem Thread genauer beschreiben und mir von den Lautsprecherexperten des Forums Verbesserungsvorschläge machen lassen . . .
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Schöngeist
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Beitrag von Schöngeist »

Hallo Frank,
Mir ist gar nicht klar, was mit "Horneffekt" oder "horntypischen Verfärbungen" gemeint ist
Mir ist das schon klar. Das gilt aber nur für schlecht gemachte Hörner und in den Vorurteilsköpfen vieler HiFi'er.

Für mich ist der Hornlautsprecher nicht nur der König unter den Lautsprechern, sondern auch die natürlichste Art des Wiedergabemediums. Hörner waren die ersten Intrumente. Unser Ohr ist als umgekehrtes Horn von Natur aus so konstruiert. Das Außenohr ist der Hornmund, der Gehörgang der Hornverlauf und das Trommenfell Hornhals und Membran. Die Natur weiß schon, warum sie das Trommelfell nicht direkt auf die Schläfe gebaut hat.

Die Probleme mit Phasen- und Frequenzgang bei Mehrwegehörnern bekommt man dank digitaler Korrekturmöglichkeiten perfekt in den Griff. Da bei mir (wie auch bei Dir) ein Breitbänder das Horn treibt, brauche ich das zwar nicht, aber für viele 3-/4-Wegehörner führt eine Entzerrung mit aktiver Ansteuerung zu sensationellen Ergebnissen.

Gruß Alfons
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Funky
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Beitrag von Funky »

Grüßt Euch,

ich hatte auch das Vergnügen mir die + 100 db, die dieser Lautsprecher locker rausprügelt um die Ohren hauen zu lassen. Das eine Frau die Vorführung kommentierte fand ich ebenfalls charmant.

Nur, nach 3 Minuten waren dann meine Ohren doch dicht und ich konnte den Rest nicht mehr wirklich geniessen. Wenn auch die spätere Percussion Orgie mehr auf den Bauch als auf die Ohren zielte.

Also, ich kann dem direkten Klangbild und der anspringenden Dynamik schon was abgewinnen, wenn es auch im Präsenzbereich imho zuviel des Guten war, der Bass war dagegen schon sehr präzise und die aktive Elektronik muss gut sein, um diese Präzision und Anbindung an die schnellen Mitten und Höhen hinzubekommen (wobei die gespiele Musik diese Anbindung nicht wirklich forderte). Hier war sie der Zero 1 weit überlegen (mit der komme ich nicht klar).

Leider ist der LS einfach zwei Nummern zu gross und die notwendigen Hörabstände bei mir nicht machbar. Aber ich verstehe alle, die von der Dynamik und der schnellen Ansprache (gerade die Einschwingvorgänge werden geradezu exemplarisch präsentiert, selbst bei CD-Kost kommt man auf seine Kosten :-)) begeistert sind.

Ich werde ihn mir mal in einem Studio genauer anhören, dann bei leiseren Pegeln und mit klassischer Musik und Jazz, das liegt mir einfach mehr.

Wer weiss, was sich in Zukunft ergibt, auf jeden Fall ein interessantes Konzept, dass ich gerne weiter verfolgen werde.

funky
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