NNEU hat geschrieben:B&O wird ja normalerweise im Hifi-Bereich eher verpönt, meistens jedoch ohne Begründung.
Nun frage ich mich; Was taugt B&O wirklich ?
Eine Firma mit so viel Erfahrung, Know-How und Möglichkeiten kann doch garnicht sooo viel falsch machen, oder ?
Mich würden die Erfahrung mit B&O von Aktiven Hörern interessieren, besonders mit den top Modellen Beolab 5, 9 und 20 .
Hallo Noel
Meine erste Begegnung mit B&O war das SP6 Tonabnehmersystem,

welches in meinem PE-Plattenpieler deutlich besser klang als das Pickering XV15/625, mit dem ich den PE gekauft hatte... Das war 1971. Ich hatte auch B&O Endstufen, die ständig abrauchten, wohl weil die Kühlsterne auf den RCA Treibertransistoren zu knapp bemessen waren. B&O hatte keinen guten Ruf hinsichtlich Servicehäufigkeit und -freundlichkeit. Hmm, mein Bruder hat sie ohne Probleme über 30 Jahre problemlos betrieben. Klanglich sehr transparent bis zum Entsorgen...
Der Beogram 4004 war der erste Tangentialplattenspieler, der mir begegnete (etwa Mitte der 1970er).
Man beachte die Lagerung der Schallplatte auf den Gummirippen, die maximal Schall unter die Platte ließen, um sie rückkopplungsärmer zu machen, wie ein Mikrofon mit 8-Charakteristik bei seitlichem Besprechen.

ein Telefon mit klanglich guten Kapseln und schickem Design Mitte der 1980er.
In den 1980ern kam Dolby HX-pro, das auf eine B&O Entwicklung von 1981 zurückgeht. Die Vormagnetisierung wurde bei hochtonreichem Programm bei der Bandaufzeichnung zurückgenommen, um die beste Aussteuerung zu erzielen.
Das Beocenter 2300 war zum an die Wand hängen und die Glastüren fuhren auf Knopfdruck zur Seite

ein Eyecatcher, wie so viele Produkte mit diesem klaren und nahezu zeitlosen nordischen Design.
Klangliche Befriedigung stand da gewiss nicht ganz oben auf der Prioritätenliste, und da gibt es einige Lifestyle-orientierte und zugleich sehr erfolgreiche Produkte, die mit anderen Attributen bestechen, nur nicht mit dem Klang.
Die Beolab 5 etc. haben vorrangig Klangaspekte, die Form folgt der Funktion.
Form follows function, ein klassischer Designer-Spruch.
Ice-Power Class D-Verstärker sind IIRC eine B&O-Entwicklung.
Schöngeist hat geschrieben:B&O hatte m.W. nie die Absicht, Highend im herkömmlichen Sinne zu produzieren.
Hallo Alfons
ich glaube du tust B&O Unrecht, ja, es grenzt fast schon an Verunglimpfung ernsthaft bemühter Ingenieure, die B&O zu einer Weltmarke gemacht haben, und sich nicht auf das kleine Dänemark im Wettbewerb beschränkten.
Technologie auf der Höhe der Zeit, gepaart mit visionärer, auch zeitloser Optik und eigenen Entwicklungen, die technologisch der Zeit durchaus voraus waren oder sind.
Das kann man von Grundig, Telefunken, Saba und vielen anderen mittlerweile verschwundenen national einst dominanten großen Marken der deutschen Unterhaltungselektronik kaum sagen.
Grüsse Hans-Martin