Klangliche Unterschiede Silbersand/Bircher & Müller

Stefan
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Beitrag von Stefan »

Hallo Zusammen,

vom Uwe Jessen weis ich das die E4 bis 20Hz runter geht. Sie kann diese tiefen Frequenzen auch reproduzieren aber natürlich mit viel weniger Schubkraft als eine BM12, hat Ralph ja schon geschrieben. Sie agiert insgesamt gegenüber der Backe viel "feiner" und homogener. Sie läuft bei mir als "Vollbereichslautsprecher" und der Wunsch nach einem Sub ist noch nicht aufgekommen.

Ich finde die "Kleine" richtig gut. Egal was im Leben noch alles auf einen zukommt. Man findet immer ein kleines Kämmerlein wo man mit diesem Lautsprecher sehr fein Musik hören kann. Das hatte ich damals bei der BM12 nicht bedacht und das ist mir nach meinem letzten Umzug auf die Füße gefallen. Ein Glück das es Uwe Jessen gibt :wink: .

Grüsse
Stefan
Michael
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Beitrag von Michael »

Nachdem ich seit einiger Zeit mit dem Gedanken spiele, von BM (höre mit der BM 4er samt Velodyne DD15 Sub) auf Silbersand (ohne Sub) umzusteigen, habe ich in den letzten Tagen mehrfach mit Herrn Müller telefoniert.

Es ging hierbei um evtl. mögliche Änderung der Gehäusegrößen und deren Auswirkungen auf den Klang bei 303 oder 501 versus Emotion 3 oder 4 ohne Änderung.

Dabei war ich beeindruckt, wie kompetent, offen und hilfreich die Erläuterungen und Aussagen Herrn Müllers auf meine Fragen gewesen sind!
Das ganze noch in einer sehr ruhigen, sachlichen und symphatischen Art und Weise.
Das nötigt mir vollsten Respekt und Anerkennung ab, und....
bestärkt mich in meinen Überlegungen, irgendwann mal (evtl. sogar in nicht so weiter Ferne) auf Silbersands, egal welche, umzusteigen.
Denn seit ich vor ca 1 Jahr beim Krings Silbersands gegen BMs gehört habe, schlägt, trotz der hervorragenden Backes Modelle, mein Herz für die Silbersands.

Dabei habe ich letzten Dienstag den Fehler gemacht, wieder mal beim Krings reinzuschauen und hab die 303 sowie Emotion 5 gegen die BM 35 gehört und....
vermutlich liegts an meiner ganz persönlichen Vorstellung davon, was eine Box für mich können muß, selbst die BM 35 hatte für mich nicht wirklich eine Chance gegen die Silbersands, was die für mich so wichtigen Fähigkeiten "wie leise muß es auch noch klingen", Auflösungsvermögen und "Rüberbringen von Stille zwischen den Tönen" (ist wohl so etwas wie Dynamik, oder?) sowie Sauberkeit, im Bass wie auch größtmögliche "Schlackenfreiheit" angeht.

Viel lauter kann die BM 35, keine Frage, auch ist sie viel "praller", aber ich setze meine Prioritäten eben anders.

Und wenn wir bei uns auf der Terasse mit unseren Nachbarn im Sommer mal Feten machen, da hab ich ja schon meine alte Kelleranlage, die dann raufgeholt wird:
Den ersten Vincent Endverstärker (im, ich glaube Strereotest aus dem letzten Jahrtausend auch Chinakracher genannt) mit Selbstbauboxen.
2 hart aufgehängte 30er Monacor Tief-Mitteltöner mit Schwirrkonus (bei beiden entfernt) samt Bassreflex, und einem Monacor Hochtonhorn (nur bedingt klanglich zu ertragen) im Zentrum des oberen Tiefmitteltöners. Habe ein Loch für Magnetsystem des HT-Horns in das metallene Abdeckgiter des Treibers geschnitten und das Horn dort angebracht.
Wurde dann mal wohl von Geithain bei mir abgekupfert, ha, ha ha, (war wohl jemand von den Gästen der Nachbarn aus dem wilden Osten...). Wobei ich die Geithis damals tatsächlich nicht kannte.

Ja, also laut genug kann diese eher im PA Bereich angesiedelte Konstruktion für 300€ oder so jedenfalls auch.

Aber wenn ich Musik wirklich hören wie auch er-leben möchte, muß es für mich irgendwann eine Silbersand sein!
Weniger Lautsprecher gibts es wohl kaum, ihr wisst sicher, was ich damit meine!
Also: Höchsten Respekt und Anerkennung für Herrn Müller bezgl. seiner Produkte und seiner Art ansich meinerseits!!!!!!!

Michael (aus Bonn)
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Ich habe gestern Abend einen Freund in einer Bonner Klinik besucht und hatte zuvor ein wenig Zeit. Was lag also näher, als Johannes Krings einen spontanen Besuch abzustatten?

Nach einer ausgiebigen Begehung seines wunderschönen Gartens und Inaugenscheinnahme der diversen (z.T. auch immergrünen!) Clematis-Sorten ging es dann zum Hören - zunächst mit Bert Kaempfert und einer phänomenalen Aufnahme aus den 50er Jahren über die BM 4. Ich bin immer wieder baff, was dieser kleine Lautsprecher leistet!

Dann haben wir uns auf meinen Wunsch etwas näher mit der Bircher & Müller Emotion 4 beschäftigt. Als Vergleichslautsprecher verwendeten wir die mir gut bekannte Silbersand FM 501. Ebenfalls auf meinen Wunsch haben wir als "Testmaterial" die hier im Forum so gelobte - und mir bis dato unbekannte - ECM-Produktion "Elixir" von Marilyn Mazur & Jan Garbarek verwendet.

Ich darf sagen, dass ich sehr angetan war von der Emotion 4. Nicht, dass sie der 501 das Wasser reichen könnte - hier hat natürlich alles mehr Fundament, aber sie hat alle Tugenden eines sehr guten geregelten Lautsprechers (Stichwort "Ortbarkeit") ohne jegliche Nervigkeit im Hochtonbereich. Hierzu mag auch der vergleichsweise füllige Mittel-Tieftonbereich betragen. Kein Vergleich mehr mit der eher seziererischen Emotion, die ich vor 2 Jahren in Zweibrücken gehört hatte. Hier muss gegenüber dem damaligen Prototypen eine neue Abstimmung erfolgt sein!

Dies wird für viele von euch nichts Neues sein. Für mich ist diese Erfahrung aber sehr wichtig, denn ich gestehe, dass ich damals etwas verunsichert war über die klangliche Ausrichtung der neuen Linie. Nun kann ich begeistert in den Chor all derjenigen einstimmen, die den neuen Hochtöner von Friedrich Müller als neuen Meilenstein anpreisen.

Natürlich verließ ich Johannes Krings nicht, ohne ihm sein "Elixir" entwendet zu haben. :D

Viele Grüße,
Rudolf
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

Hey Rudolf,

die Emotions kannste dir klanglich ganz nach deinem Geschmack einstellen. Markus Spatz hatte mir kürzlich noch einige sehr gute Tips gegeben die ich umgesetzt habe und jetzt spielt die E4 einfach nur noch traumhaft. Selbst Rockmusik und Metall machen mir jetzt richtig Spaß.

Die qualitativen Unterschiede verschiedener Aufnahmen werden deutlich aufgezeigt, jedoch kippen die schlechterern nicht ins nervige. So hab ichs mir eigentlich immer gewünscht.

Grüße
Stefan
Ralph
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Beitrag von Ralph »

Hallo Rudolf,

Glückwunsch zum Schlüsselerlebnis mit dem besseren Hochtöner und der gelungenen Abstimmung. Ich bin mir sicher, das wir aus dieser Richtung noch das Ein oder Andere zu hören bekommen werden...

@Stefan
Das klingt ja zu schön um wahr zu sein! Mich würde interessieren, was Du da wie einstellst...

Gruß,
Ralph
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

Hey Ralph,

zuerst einmal wurde meine E4 vom F.M. fürs Nahfeldhören etwas umgemodelt. Das hatte ich im Vorfeld angesprochen, daß mein Raum nur 12qm groß ist und ich mit einer Basisbreite von 2m zurechtkommen muß.

Ein schwarzes Testexemplar hatte mir der Uwe Jessen bereitgestellt, für die Zeit, die ich auf meine warten mußte. Beide Lautsprecher hatte ich geöffnet und ich denke, das bei meiner zusätzliche Wiederstände an den Trimmern für die Reglung angebracht wurden, sozusagen freiverdrahtet. Was diese genau bewirken weiß ich nicht, ich hab sie ja nicht ausgelötet. Ohrenfällig war die geänderte Abstimmung zum Testmuster sofort. Was blieb war ein etwas nerviges klingeln der Becken bei schlechten Aufnahmen. Die Becken klangen mir zu vordergründig. Hilfe hierzu gibts auf der FQ-Weiche neben der Trimmern für die Höhen, Mitten und Bässe.

Da sitzt noch ein Regler, der mit "D" für Dämpfung gekennzeichnet ist. Wenn ich mich zurecht erinnere ist das eine Art Tiefpassfilter und den habe ich noch einen kleinen Tick zurückgenommen. So haben sich die Becken klanglich dorthin verzogen wo sie hingehören....zum Schlagzeug. Jetzt klingt die E4 wirklich entspannt, ohne auch nur irgendeinen anderen Parameter eingebüßt zu haben.

Als Tip kann ich schreiben das man die Regler vorher mit einem Stift markieren sollte und sehr hilfreich war das Einstellen mit nur dem Bit in der Hand, da hat man mehr Feingefühl...die Trimmer sind empfindlich bzw. die klangliche Auswirkung ist manchmal schon bei minimaler Drehung recht groß.

Mein Raum ist schon etwas mit Absorbern gedämpft...es könnte aber mehr sein. Man merkt den Nachhall, wenn man in die Hände klatscht. Also da könnte ich weiterarbeiten.

Gruß
Stefan
Ralph
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Beitrag von Ralph »

Hallo Stefan,

ich bin mal wieder begeistert, mit welch einem hohem Maß an Kundenorientierung nahezu kein Kundenwunsch erfüllt bleibt. Klasse!

Das eigenmächtige Drehen an den Trimmern halte ich für mutig, da sich durch eine gehörmäßige Abstimmung der Lautsprecher Kanalungleichheiten einstellen können. Die Feinfühligkeit der Trimmer und die damit verbundenen großen Regelbereiche machen mich ein wenig skeptisch, ob es denn ratsam ist, ohne Messgeräte daran zu drehen. Entscheidend ist schlussendlich das Ergebnis, und wenn das bei Dir stimmt, dann ist ja alles zum Besten.

Die Sache mit den Absorbern kann ich sehr gut nachvollziehen: mein Wohnzimmer fällt beim Klatschtest klar durch, denn es gibt einen extremen Nachhall, welchen ich mit mobilen Absorbern (einigermaßen) in den Griff kriege. Die mechanischen Maßnahmen zur Raumanpassung sind extrem wichtig und sollten, wenn man es wirklich richtig machen will, vom Fachmann begleitend gemessen werden.

Gruß,
Ralph
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

Hallo Ralph,

deine Bedenken hinsichtlich des wilden Umherdrehens an den Reglern ist natürlich berechtigt. Es ist aber, wenn man mit Bedacht rangeht, keine allzu spannende Sache. Nebenbei lernt man die Wandler sehr gut kennen, man arbeitet sozusagen mit ihnen und verliert auch etwas die Angst vor der Technik.

Das Einfangen von leichten Kanalungleichheiten gleicht man am Ende recht leicht aus. Wenn die Tonalität auf beiden Seiten stimmt, dann regelt man an einem außen angebrachten Regler die Eingangsempfindlichkeit, zieht sich also die Stimme mittig und färtsch...alles kein Problem...ist schon toll...die E4. :wink:

Achso...wollte noch was zur Raumakustik sagen...naja ob da ein Fachman notwendig ist...naja ich weis nicht so recht. Die Professionalität, wie in einem Tonstudio erreicht man zu Hause nur schwer...das braucht es auch nicht. Viele haben ja keinen eigenen Hörraum und da gilt es die Schwelle zu überschreiten...wo es anfängt Spaß zu machen. Da kann man auch mal eine Skizze vom Raum zu den Schaumstoffanbietern schicken und sich was Zusammenstellen lassen und dann selbst etwas herumprobieren. Man merkt ziemlich schnell wo die Absorber hinmüssen. :wink:

Grüße
Stefan
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