Klangliche Unterschiede Silbersand/Bircher & Müller

Ralph
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Klangliche Unterschiede Silbersand/Bircher & Müller

Beitrag von Ralph »

Aus dem ursprünglichen Thema Technische Unterschiede Silbersand/Bircher & Müller
wurde die nachfolgende, auf klangliche Unterschiede abzielende Diskussion
abgetrennt. (edit aktives-hoeren.de)

Stefan hat geschrieben:Der Mittel-Hochtonbereich wurde bei der Bircher-Linie überarbeitet, es gibt neue Sensoren und neue Verstärker. Wie sich diese Veränderung klanglich auswirkt bleibt ungeklärt.
Hallo Stefan!

Ich habe soeben bei Herrn Krings zufällig die Silbersand FM301 und die Bircher & Müller Emotion 4 in einem kurzen Vergleich hören können.
Zwischen diesen beiden Lautsprechern liegen m.E. Welten!
Leider konnte nur eine Emotion 4 vorgeführt werden, da die 2. Box gerade "unpässlich" war. Doch selbst mit nur einem Lautsprecher waren die tonalen Unterschiede sehr gut nachvollziehbar:
Auffälligst ist im Mittel- und Hochtonbereich die Auflösung verbessert worden.
Mir hat es fast die Sprache verschlagen, was dieser zierliche Wandler leistet.
Gerade die Wiedergabe der vorgeführten Frauenstimme war exakter, ja farbenfroher. Ich denke hier können wir in Zukunft noch viel Erwarten.

Gruß aus Köln,

Ralph
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

Hallo Ralph,

mich begeistert die E4 auch sehr, sie passt super in mein kleines Hörzimmer und tonal vermisse ich nichts. Stimmen kommen unglaublich realistisch und ausdrucksstark, das kann ich bestätigen. Sie funktioniert sogar im Nahfeld bzw. der Herr Müller hat sie mir nachfeldtauglich abgestimmt. Um gleich der kommenden Frage aus dem Weg zu gehen, nein ich weis nicht was da genau gemacht wurde. Genaue Informationen kriegt man irgendwie schwer :( .

Rudolf hat mir zugesagt, das ich hier an dieser Stelle Antworten erhalten werden, vielen Dank fürs Angagement.

Grüsse
Stefan
Ralph
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Beitrag von Ralph »

Stefan hat geschrieben:mich begeistert die E4 auch sehr, sie passt super in mein kleines Hörzimmer und tonal vermisse ich nichts. Stimmen kommen unglaublich realistisch und ausdrucksstark, das kann ich bestätigen.
Ja, selbst die Basswiedergabe ist für die Größe der Box unglaublich:
Extrem tiefreichend, trocken, pegelfest und gar nicht aufgedickt.
Stefan hat geschrieben:Sie funktioniert sogar im Nahfeld bzw. der Herr Müller hat sie mir nachfeldtauglich abgestimmt.
Na wenn das nicht ein einziartiger Dienst am Kunden ist! Welcher Hersteller macht so etwas noch? Klasse!!!

Gruß aus Köln,

Ralph
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Franz
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Beitrag von Franz »

Ich habe vor einiger Zeit im Rahmen eines workshops bei Silbersand in Zweibrücken auch die Emotion 5 mit einer FM 501 vergleichend hören können. Ja, es gibt signifikante Unterschiede. Die Auflösung, besonders im Hochtonbereich ist noch gesteigert, es werden noch mehr Details hörbar. Die Präzision insgesamt ist schon sagenhaft.
Was mir im direkten Vergleich zur FM 501 aber weniger gefiel, war eine tendenziell für mich zu "helle" Abstimmung. Die FM 501 wirkte auf mich in der Gesamtheit gefälliger. Ich sage das nicht, weil ich selbst stolzer Besitzer einer 501 bin, sondern weil es mir wirklich auffiel. Das hatten andere Besucher auch so erhört.

Ich bin wirklich gespannt, was Herr Müller dazu sagt. Für mein Empfinden sollte der untere Grundton- und Bassbereich der neueren Modelle schon ein wenig prägnanter ausfallen. Das würde ich sehr begrüßen. Denn dann wäre die höhere Auflösung auch ein Gewinn, sonst "kippt" sie mir zu sehr in´s Seziererische.

Gruß
Franz
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

Hey Franz,

kann schon gut möglich sein, daß du die E5 als zu hell empfunden hast. Der Raum war sicherlich von der Größe grenzwertig für diesen Wandler. Deine 501 hat sicherlich mehr "Bumms" und ging hier besser.

Grüsse
Stefan
Franz
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Beitrag von Franz »

Damals, als wir den workshop machten, waren die Hörbedingungen nicht gerade optimal, also, das geht mit Sicherheit besser. Aber die Bedingungen waren ja für beide LS gleich, insofern wr die tonale Grundabstimmung schon etwas unterschiedlich. Kam bei der Emotion der sub in´s Spiel, dann fand ich es hervorragend, ohne wirkte es auf mich untenrum etwas "ausgedünnt". Ist natürlich auch eine Geschmackssache, trotzdem hätte ich nicht tauschen wollen.

Gruß
Franz
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Genauso, wie Franz es beschreibt, habe auch ich die tonalen Unterschiede zwischen der FM 501 und der Emotion 5 empfunden.

Da die Emotion-Serie aber ganz bewusst "modular" aufgebaut ist, das Lautsprecher-Setup also je nach Anforderung (Stereo bzw. Surrond) und Raumgröße in unterschiedlicher Konstellation betrieben wird, kann ich mir vorstellen, dass eine Emotion unter bestimmten raumakustischen Verhältnissen durchaus besser gefallen kann als eine Silbersand - vor allem dann, wenn wie bei Stefan eine BM12 zuviel Bassdruck entwickelt.

Unter "normalen" Wohnraumverhältnissen kann ich mir jedoch nicht vorstellen, dass eine Emotion (ohne Subwoofer) regelmäßig den Vorzug vor einer Silbersand erhält. Das ist natürlich nur meine Meinung, die dringend einer erneuten Kalibrierung bei Herrn Müller harrt!

Viele Grüße,
Rudolf
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OB
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Vergleich 303 mit Bircher & Mueller

Beitrag von OB »

Also ich habe auch schon verschiedene Modelle beider Produktlinien bei Herrn Mueller im Vergleich hoeren koenne und war einfach unglaublich von der Leistungsfaehigkeit der Bircher Modelle sehr beeindruckt!

Sogar die kleine Emotion 2, die ich jetzt betreibe, leistet erstaunliches - besonders fuer ihre Groesse.
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

Hallo Zusammen,

da wir hier unter uns sind :lol: , da kann ich ja mal etwas zum Klang meiner E4 schreiben und wie ich diesen erlebe. In anderen Foren ist das sicherlich für viele Leute schwer nachzuvollziehen.

Noch kurz zur Situation. Mein Zimmer ist quadratisch mit einer Grundfläche von 3.5m x 3.5m

Ich höre die E4 also im Nahfeld mit Basisbreite und Höranstand um die gefühlt 2m. So ganz genau hab ich das nicht gemessen.

Wenn die Musik spielt ist der akustische Bezug zum Lautsprecher verloren. Es ist wirklich erstaunlich wie sauber und ausdrucksstark die Abbildung der Musik im Raum zwischen den Lautsprechern generiert wird. Manchmal wandern einzelne Töne auch links und rechts über die Grenzen hinaus, manchmal erlebe ich Töne seitlich oder direkt hinter mir und manchmal fühle ich mich, als hätte ich 2 riesige Kopfhörer auf, das Klangbild setzt sich erst im Gehirn zusammen.

Diese Effekte stehen sicherlich im Zusammenhang mit der Reglung. Es macht mir Spaß Musik so zu erleben, dabei bleibt die Wiedergabe sehr homogen. Es gibt keine Bereiche die bevorzugt dargestellt werden. Das war mit der BM12 nicht so.

Was, bedingt durch den Raum denke ich, nicht so gut funktioniert ist das 3dimensionale Hören, also die Tiefenstafflung. In manchen Zeitschriften kann man ja so einiges darüber lesen...ganze Orchester werden in voller Größe dargestellt und man könne sich jedes Musikinstrument einzeln herauspicken...naja das ist natürlich übertrieben, aber ein bisschen mehr Räumlichkeit würde ich mir schon wünschen. Dann werden Stimmen meiner Meinung oftmals zu tief abgebildet. Das ist sicherlich durch die Bauhöhe der E4 und ebenfalls durch den geringen Hörabstand bedingt. Also bei mir sind alle Artisten nicht größer als 1,2m :D .

Ansonsten bin ich aber superzufrieden mit der E4. Tonal ist alles bestens, ich habe das Gefühl, das Präzision und Klangneutralität in diesem kompakten Gehäuse, mit herkömmlichen Kalotten, durch F.Müller an die Grenze des techn. machbaren gebracht wurde.

Grüsse
Stefan
Ralph
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Beitrag von Ralph »

Stefan hat geschrieben:Was, bedingt durch den Raum denke ich, nicht so gut funktioniert ist das 3dimensionale Hören, also die Tiefenstafflung.
Hallo Stefan!

hast Du schon mal den Versuch unternommen mit der "Einwinkelung" (drehen des Lautspreches auf den Hörplatz hin) zu experimentieren?
Bei meiner Anlage ist das sehr kritisch und entscheidet zwischen "diffus" und "hervorragender Ortbarkeit" der dargebotenen Rauminformationen.

Gruß aus Köln,

Ralph
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Franz
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Beitrag von Franz »

Stefan,

deine Eindrücke kann ich schon nachvollziehen, erlebe das mit meiner FM 501 so ähnlich. Was mich an diesen Lautsprechern besonders fasziniert - und was auch der Grund war, warum ich sie angeschafft habe - ist das Gefühl beim Hören, als löse sich der Klang vollständig von den Lautsprechern ab. Also: kein "Kistenklang", der Klang klebt nicht an den Lautsprechern selbst, sondern schwebt sozusagen im Raum. In meinem Hörraum ist die Tiefenstaffelung sehr gut. Bedingung ist allerdings - das muß ich ehrlicherweise auch sagen- daß der Tonträger die Informationen auch bereithält. Und das ist ein kritischer Punkt, der mir immer wieder übel aufstößt: Die Frage nach den pasenden Tonträgern. Du hörst mit solchen Lautsprechern einfach alles, was nicht jeder Aufnahme auch gut zu Gesicht steht.

Desweiteren finde ich die weitestgehende Verfärbungsfreiheit sehr gut. Diese Lautsprecher haben so gut wie keinen "Eigenklang", was ich bei anderen leider immer wieder feststellen kann.

In der Summe für mich ein hightech-Produkt mit tollen Möglichkeiten, Musik so hören zu können, wie sie aufgezeichnet und auf dem Tonträger gespeichert wurde. Das wahre Vergnügen stellt sich aber erst dann wirklich ein, wenn auch der Tonträger erstklassig ist. Der aufgezeichneten Musik wird nichts hinzugefügt - ich behaupte mal kess, das ist für viele gewöhnungsbedürftig, weil sie das so nicht kennen. Ich mußte mich auch erst daran gewöhnen, aber dann war mir klar: So will ich hören und nicht mehr anders.

Ach ja: Einwinkelung kann was bringen. Meine hab ich zum Hörplatz hin eingewinkelt, die dargebotene räumliche Abbildung ist schlicht hervorragend. Was meine nicht machen, ist abbilden über die seitliche Begrenzung, es sei denn, es handelt sich um Aufnahmen mit Q-Sound. Da geht´s rund. Irre Effekte können damit generiert werden. :lol:

Gruß
Franz
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

Hallo Leute,

ja, die Lautsprecher sind eingewinkelt. Dahingehend habe ich schon jede Position probiert, auch überkreuzt. Ich bräuchte dann vielleicht mal eine CD, die "tiefengestaffelt" aufgenommen ist.

Grüsse
Stefan
Franz
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Beitrag von Franz »

Ich bräuchte dann vielleicht mal eine CD, die "tiefengestaffelt" aufgenommen ist.
Mit dieser CD kannst du das sehr schön checken:

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"Test CD 4" enthält 14 sorgfältig ausgewählte Titel verschiedener OPUS 3 Produktionen, die bis zum Jahre 1992 veröffentlicht wurden. Dabei wird einmal mehr in beeindruckender Qualität die gesamte musikalische Bandbreite der Produktionsvielfalt des Labels demonstriert. Darunter auch die legendäre Cindee Peters/Eric Bibb-Version des Klassikers "House Of The Rising Sun". In berückender Schlichtheit interpretiert ist diese Einspielung aus dem Jahre 1977 (sic!) musikalisch wie auch klanglich eine der definitiven Sternstunden audiophil orientierter Tontechnik. Nicht umsonst seit knapp drei Jahrzehnten ein immer wieder zitiertes Musikbeispiel zur klanglichen Beurteilung eines Hifi Set Ups.

"Test CD 4" erhielt im In- und Ausland unzählige Besprechungen und Auszeichnungen.

Mit informativem Booklet!

Gruß
Franz
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

Vielen Dank Franz für den CD-Tip, wenn ich wieder einmal ein paar Platten bei "dacapo" ordere, dann kommt die CD mit in den Warenkorb. Mal sehen ob's dann besser klappt mit der Tiefenstafflung.

Grüsse
Stefan
Christian Kramer
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Beitrag von Christian Kramer »

Hallo, ich bin hier neu im Forum,

Ich hatte die Möglichkeit mir die Emotion 4 bei Herrn Jessen anzuhören. Eine tolle Box, sehr schlank, mit einem tollen Klang. Aber diese Box ist für Mehrkanalton gedacht. Als Vollbereichslautsprecher ist sie nicht geeignet, wahrscheinlich auch nicht gedacht.

Die Schwäche ist der Tiefbass. Der Tiefbass wird von dieser Box nicht wiedergegeben, ist nicht vorhanden. Meine BM 12 gibt da mehr her. Ich würde die Emotion 4 nur mit einem Woofer betreiben, aber der Klang ist auch ohne Woofer Spitze, leider aber ohne Tiefbass.

Grüße Christian
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