Hilfe für meine Bowers Active 1

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pitts
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Hilfe für meine Bowers Active 1

Beitrag von pitts »

Hallo,

ich habe hier zwar schon ein oder zwei Beiträge geschrieben, dennoch möchte ich mich kurz vorstellen:

Mein Name ist Jonas, ich bin 20 Jahre alt und komme aus Bochum im Ruhrgebiet.
Vor ca. einem Jahr begann ich mir meine erste Anlage zusammen zu stellen.

Derzeitiger Stand ist:

Lautsprecher: John Bowers Active 1
Vorverstärker: Audiosix Linestage
Quellen: Linn LP12 mit Ittok LVIII und Audio-Technica AT33PTG an EAR834P-Clone bzw. Volpe Mk.I
Cambridge DVD89

Zu meinem Anliegen:
In jüngster Vergangenheit stellte ich fest, dass ich es nicht schaffe, die LS so aufzustellen, dass sich eine vernünftige, feste Raumabbildung einstellt. Soll heißen: Stimmen (und mitunter auch Instrumente) wandern (nach aktuellem "Stand der Dinge" mit der Tonhöhe/Frequenz)

Da ich, abgesehen von meinen Ohren (ich werde spätestens Freitag mal einen Hörtest machen) und den Lautsprechern alle möglichen Fehlerquellen ausschließen kann (eventuell kommt noch der Raum in Frage), würde ich die Elektronik der LS gerne mal durchmessen lassen. Da ich hierfür leider nicht die Möglichkeit habe, dies selbst zu tun, bitte ich euch um Hilfe.

Ich würde gerne alle Parameter durchmessen, die für das Problem verantwortlich sein könnten, also:
Verstärkung der vier Verstärker, Übernahmefrequenzen der vier Weichen, Frequenzgang der gesamten Elektronik (und wenn möglich der LS), Phasengang? und wenn möglich die Laufzeitkorrektur der Aktivweiche.

Bei den LS handelt es sich um ein 2 1/2 Wege Konzept, bei dem zwei Tief-/Mitteltöner bis 200Hz* zusammen spielen, dann passiv getrennt werden. Der "Obere" übernimmt bis 3000Hz*, ab dort setzt eine Kalotte ein. In die LS eingebaut sind zwei A/B-Verstärker mit 200W (Tieftöner) bzw. 100W (Kalotte) und eine vorgeschaltete Weiche die auch die Laufzeitkorrektur* übernimmt.
*Daten sind der "Audio März 1985" entnommen

Ich hoffe jemand von euch kann mir weiterhelfen bzw. einen messtechnisch versierten und "gut bestückten" Kollegen nennen, der bereit wäre zu helfen.

Gruß,
Jonas

PS. Einen ausführlichen Thread Problem mit der Raumabbildung inklusive Fehlerbeschreibung gibt's im analog-forum.de.
(Edit: und noch einen weiteren, Vollaktivierung meiner "Bowers Active 1" im hififorum.at)
phase_accurate
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Beitrag von phase_accurate »

Hallo Jonas

Wanderende Stimmen etc in Abhängigkeit der Frequenz werden meistens durch Frequenzgangungleichheiten (vielleicht gibt es einen eleganteren Ausdruck ?) zwischen den Kanälen hervorgerufen.

Die Ursache kann an vielen Orten liegen: Quelle, Vorverstärker, Lautsprecherelekrtonik, Lautsprecherchassis, Aufstellung, Möblierung .....

Falls Du einen PC mit einer einigermassen schlauen Soundkarte hast, brauchst Du nur noch ein einigermassen vernünftiges Mikrofon und eine Messoftware um z.B. den Frequenzgang am Hörplatz zu Messen. Da es hauptsächlich um die Untersciede zwischen den Kanälen geht, muss für diesen Zweck das Mikro nicht einmal speziell linear sein.

Gruss

Charles
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pitts
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Beitrag von pitts »

Hallo Charles,
bei meiner Soundkarte handelt es sich um eine "Crativ Soundblaster Audigy LS".
Ob diese nun "schlau" ist weiß ich nicht.
Ein gute Mikro hätte ich auch, ein "Rode NT5".

Allerdings muss ich gestehen, dass ich keine Ahnung habe wie ich damit nun den Frequenzgang messen soll.
Da brauche ich doch sicherlich noch irgendein spezielles Programm für...?

Gruß,
Jonas
phase_accurate
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Beitrag von phase_accurate »

Dies ist zwar ein sehr gutes Mikro - aber durch den Umstand, dass es ein Nierenmikro ist, nur bedingt für Frequenzgangmessungen zu gebrauchen (wenn man die seitlichen Schlitze verschliesst, bekommt es auch Kugelcharakteristik, wird dann aber die tiefen Frequenzen überbetonen !).

Als Messprogramm kannst Du z.B. die Demoversion von Hobbybox verwenden, ein anderes Programm ist z.B. ARTA.

Ich würde auf jeden Fall einmal den Versuch machen - schon nur weil es lehrreich ist.

Gruss

Charles
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gto
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Beitrag von gto »

phase_accurate hat geschrieben:Dies ist zwar ein sehr gutes Mikro - aber durch den Umstand, dass es ein Nierenmikro ist, nur bedingt für Frequenzgangmessungen zu gebrauchen
Warum wenn es nur um den Vergleich von links/rechts geht?

Grüsse Gerd
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Jonas,

ein brauchbares Messprogramm, das nichts kostet, gibt's bei audionet und heißt CARMA.

Gruß Gert
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gto
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Beitrag von gto »

Da würde ich lieber gleich mit ARTA beginnen, gibt es auch gratis als Demo.

Wenn du dann den FG deiner Lautsprecher vergleichen willst, musst du die aber auch am selben Platz vermessen - sprich, die Position genau markieren, Messanordnung unverändert lassen und nur den Lautsprecher wechseln.

Grüsse Gerd
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phase_accurate
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Beitrag von phase_accurate »

Zur Position der LS beim Messen:

Wenn man beide LS an der gleichen Position misst, vergleicht man tatsächlich den Frequenzgang beider LS.

Sollte sich dieser als gleich herausstellen, sollten dann die LS an ihrer jeweiligen "Normalposition" verglichen werden (Mikro am Hörplatz) um herauszufinden ob der Raum/die Aufstellung das Problem ist.

Da das Ohr annähernd (!!!) ein omnidirektionaler Empfänger ist und der reflektierte Schall aus allen möglichen Richtungen zum Klangeindruck beiträgt, wäre die Verwendung eines omnidirektionalen Miks zu empfehlen.

Aber am besten probiert Du es einfach einmal, da es Dich ausser etwas Zeit ja nichts kosten wird. Einen Vorverstärkerfrequenzgang kann man mit den erwähnten Programmen übrigens auch messen ! Aber bitte nicht übersteuern, sonst ist die Messung alles andere als aussagekräftig (wer misst, misst Mist !).

Gruss

Charles
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pitts
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Beitrag von pitts »

phase_accurate hat geschrieben:wer misst, misst Mist !
Davor habe ich auch Angst.

Ich werde es allerdings auf jeden Fall mal probieren.

Ich habe mir gerade auch diverse Anleitungen zur LS-Aufstellung rausgesucht (obwohl ich eigentlich der Meinung bin, schon so gut wie alles probiert zu haben...).

Vielen Dank für eure Hinweise und Tipps. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.

Gruß,
Jonas
wgh52
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Beitrag von wgh52 »

phase_accurate hat geschrieben:....Aber bitte nicht übersteuern, sonst ist die Messung alles andere als aussagekräftig (wer misst, misst Mist !).
Gruss
Charles
Hallo Jonas,

bitte den ganzen Satz von Charles beherzigen! Ansonsten keine Angst, dann wird's schon...

Arbeite einfach sorgfältig, ohne Hast, Schritt für Schritt. Beim ersten mal dauert's hald bis man alles korrekt hinbekommt und es gibt eventuell mal eine Fehlmessung. Nicht entmutigen lassen! Bei der Interpretation der Ergebnisse können wir helfen, stelle sie also bitte hier ein!

Gruss,
Winfried
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pitts
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Beitrag von pitts »

Hallo Zusammen,
noch einmal vielen Dank für eure Hilfe! :cheers:

Ich habe mich heute nochmal mit der Aufstellung auseinander gesetzt.

Ich habe die LS also zunächst nach diesem Schema aufgestellt (LS parallel zu den Seitenwänden, also nicht eingewinkelt). Die Hörposition habe ich dabei so variiert, dass mal ein gleichschenkliges und mal ein gleichseitiges Stereodreieck dabei herraus kam.

Anschließend habe ich mit Hilfe eines Monosignals das Glanggeschehen weitgehen (so gut wie möglich) in der Mitte platziert. Dabei ist mir aufgefallen, dass S-Laute, wenn sonst alles stimmt, aus dem rechten LS gezischelt kommen (also auch wenn der Sänger an sich in der Mitte steht). LS tauschen brachte keinen Unterschied.

Also habe ich mich daran gemacht, die LS im richtigen Winkel auf den Hörplatz zu richten. Dabei ist mir aufgefallen, dass die LS fast auf jeden Grad reagieren um das man sie dreht. Soll heißen, sobald ich einen LS nur minimal bewege verschiebt sich das ganze Klanggeschehen deutlich.

Anschließend habe ich probehalber den ganzen Raum mit Kissen und einer Decke (über eine Kommode gelegt) ausgekleidet. Das Zischeln ist darauf hin ein bisschen besser geworden, die riesigen Veränderungen bei minimalster Veränderung der Aufstellung sind allerdings geblieben.

Zu meinem Hörraum:
Der Raum ist ca. 5,20m x 5,70m groß (Höhe ca.2,30m), wobei die LS an der längeren Seite stehen. Hinter dem Hörplatz befindet sich ein Durchgang (mit einem Vorhang verschlossen) zu einem anderen Raum der ca. halb so groß ist. Auf dem Boden liegt (vollflächig) Teppich, und die Wände sind mit Holz vertäfelt. Das einzige Fenster befindet sich hinter den LS auf der Hälfte der Wand.

Glaubt ihr, der Raum könnte für die Probleme verantwortlich sein?
(Bis vor ein paar Tagen ist mir nie etwas aufgefallen bzw. es war lange nicht so deutlich)

Gruß,
Jonas
gto
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Beitrag von gto »

Ohne Messungen bleibt aus der Ferne alles Spekulation.

Grüsse Gerd
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Beitrag von pitts »

phase_accurate hat geschrieben:Dies ist zwar ein sehr gutes Mikro - aber durch den Umstand, dass es ein Nierenmikro ist, nur bedingt für Frequenzgangmessungen zu gebrauchen (wenn man die seitlichen Schlitze verschliesst, bekommt es auch Kugelcharakteristik, wird dann aber die tiefen Frequenzen überbetonen !).
Was für ein Mikro bräuchte ich denn um direkt "absolut gültige" Messergebnisse erziehlen zu können?
Gibts da irgendwas günstiges?

Gruß,
Jonas
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Beitrag von gto »

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