Aktiver Vinyl-Genuss - für die Unverbesserlichen ...

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

der Abend beginnt mit einem Highlight! Ich habe seit einiger Zeit diese Ausgabe von

Porgy & Bess
mit Ella Fitzgerald und Louis Armstrong


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https://www.jpc.de/jpcng/jazz/detail/-/ ... um/3160504

Hat mich nie so richtig vom Hocker gehauen, der Funke sprang einfach nicht über. Dem wollte ich nachgehen und heute traf des Rätsels Lösung ein in Gestalt einer alten Verve-Club-Sonderausgabe. Und da war klar, was los ist: Die erstgenannte Neuauflage kann vor Audiophilie kaum laufen, totremastered möchte ich sagen. Die alte LP swingt, funkelt, bietet eine sagenhafte Klarheit, Transparenz und Natürlichkeit. Einfach nur hervorragend!

Hier kann man sie bewundern:
https://www.discogs.com/de/Ella-Fitzger ... se/8082768

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Gruß

Jochen
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Weiter geht es mit ein paar abgedroschenen Beethoven-Sonaten, die aber gar nicht abgedroschen präsentiert werden:

Beethoven
Mondscheinsonate - Pathétique - Appassionata
Peter Rösel


https://www.discogs.com/de/Ludwig-Van-B ... se/4180298

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Lässt sich sehr schön an und punktet mit Klarheit sowohl der Aufnahmetechnik als auch des Darstellung der Strukturen. Wem das zu wenig ist, der greife z.B. zu Arrau.

Gruß

Jochen
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Nun noch eine interessante Scheibe:

Mussorgski: Bilder einer Ausstellung
Borodin: Polowetzer Tänze
Philharmonia Orchestra, V. Ashkenazy


https://www.discogs.com/de/Mussorgsky-O ... ter/761978

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So, so - das soll interessant sein?! Ja, denn es ist nicht die bekannte Orchestrierung von Ravel verwendet worden, sondern Ashkenazy hat sich selbst daran gemacht, Mussorgskis Bilder orchesterkompatibel zu gestalten. Und das ergibt dann einige andere interessante Akzente gegenüber Ravel.

Meine Decca hat übrigens ein anderes Cover und die Bestellnr. 6.42948 AZ, also eine deutsche Pressung, die aber trotz digitaler Aufnahme und DMM-Schnitt vorzüglich klingt.

Gruß

Jochen
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

derzeit läuft eine Decca 6.43527 OG. Äh ja, ach ja:

Beethoven
Klaviersonaten Mondschein, Les Adieux, Waldstein
V. Ashkenazy


Und ein Cover der Ovation-Billigwiederauflage finde ich nicht.

Schon schlimm genug, aber es kommt knüppeldick: deutsche Pressung der späten 80er, digitales Remastering einer analogen Aufnahme aus den 70ern, gar DMM! Schlimmer geht es nimmer! Oder?

Und dann die Überraschung: Selten kommt ein so raumfüllender, körperlich anmutender Konzertflügel aus den Lautsprechern. Ganz großes Kino! Leider habe ich nicht den rein analogen Vergleich, aber diese Scheibe straft alle Lügen, die behaupten, die oben aufgeführte Konstellation könne nur übelst enden! Nix aber für Anhänger von zartbesaiteten Flügeln der Klassik. ;)

Edit: Oft ist die Platte wohl nicht gespielt worden (habe sie gebraucht erworben) - kaum Störgeräusche. Da können sich die meisten Käufe aktueller Pressungen ein Vorbild nehmen (um nicht schlecht zu kalauern: eine Scheibe abschneiden).

Gruß

Jochen
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

traf gestern ein:

Tom Gaebel
So Good To Be Me
Tomofon Records


https://www.jpc.de/jpcng/jazz/detail/-/ ... um/5646885

Hier auch weitere Infos zur Produktion.

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Läuft zum wiederholten Male. Ist nämlich für meine Ohren sehr schön produziert und herrlich retro. Ein Genuss!

Gruß

Jochen
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Funky
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Beitrag von Funky »

Guten Abend Jochen und alle andere die hier noch so vorbeischauen,

ich komme nicht umhin 6 Versionen ein und derselben Platte zu besprechen.

Ist schon selten, dass man 6 Versionen direkt vergleichen kann. Es geht um nichts geringes als eine der Jazz Scheiben schlecht hin. Kind of Blue, und ich schreibe jetzt extra nicht Miles Davis, denn da sind ja auch Coltrane, Cobb und Evans dabei.

Was liegt denn nun genau vor: Kurzzeitig eine Original Blue Note Mono CBS 8163 (leider nicht meine) , eine CBS UK S BPG 62066 (1968), das ist dann meine, eine DMM CBS aus den 1980igern. Ferner die Stereoplay CD - Vinyl Classics (Blue in the Green als Stück), die normale CD und das neue High Res 24 / 96

Tja, schon erstaunlich wie unterschiedlich die jeweilige Version einen ansprechen kann. Machen wir mal kurzen Prozess mit den beiden digitalen - die CD ist schon eine Zumutung, ich weiss nicht wer da am Mastering sass. Sowohl Sax als auch Trompeten kommen sehr harsch, das tut mehr weh als dass es gefällt. Einzig der musikalische Zusammenhang bleibt ansatzweise gewahrt. Die High Res kommt genau anders rum daher - saubere räumliche Bezüge, jeder steht wo er hingehört, sehr offen, transparent, auch die Tonalität geht in Orndung - nur - die spielen fast Freejazz, da passt gar nichts zusammen. Chambers spielt den Bass, Cobb an der Drum, Evans im Piano, nur .., die spielen in anderen Räumen. Der Basslauf läuft komplett daneben. Es passt bei All Blues gar nichts zusammen. Wie kommt so etwas ???

Ganz anders die Stereoplay Vinyl CD (also vom Plattenspieler abgespielt und dann auf CD gebannt). Klanglich das Schlusslicht, Piano etwas verhangen, Coltrane und Davis sehr zurückhaltend in den Bläserparts, ABER: die Jungs grooven, das passt zusammen, es macht bei aller tonaler Eigenart Spass zuzuhören. Das ist zumindest im Groove besser als die DMM Vinyl

Nun die Vinyls: Die DMM lassen wir auch mal beiseite - es klingt wie viel DMMs (es gibt auch einigermassen gut klingende, die gehört nicht wirklich dazu.) Tonal gnädiger als die CD, lässt auch musikalischen Fluss entstehen , nur sehr zurückhaltend in der gesamten Dynamik und Expressivität, auch klanglich kühl.

Und nun die Überraschung - die UK Variante von 1968, das ist eine Stereo, die kann fast mithalten gegenüber der Mono von 1959 - was den Druck und die Musikalische Einbindung angeht (ok, halt nur fast, die Mono legt dermassen im Basskeller hin, das ist schon eine Wucht ) - aber die Bläsersätze und das Piano kommen auf der Uk Scheibe verdammt offen und klar. Da merkt man dann auch , dass die US Guys 59 die Schneidstichel vorsichtiger eingesetzt haben als die UK Jungs, die trauten sich mehr Pegel zuzulassen.

Also, sollte jemand dieses Album wirklich in seinen Grundzügen verstehen wollen, dann versuchen digital an die Stereoplay CD ranzukommen, ok, für klangliche Freaks, ist das vielleicht etwas viel verlangt. Ansonsten hilft nur ein Plattenspieler und die UK Pressung - die ist noch bezahlbar - und eine Wucht !

Funky
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

danke für die interessante Eindrücke. :cheers: Ich habe eine CD und eine CBS 62066, für den englischen Markt produziert laut Labelaufdruck, aber mit keiner Made in Information. Vmtl. Ende der 80er/Anfang der 90er hergestellt, da 91 gekauft. Irgendwo müsste sich auch noch ein Reissue rumtreiben. Die CBS liegt gerade auf und macht keinen schlechten Eindruck.

Habe vorhin nur kurz in den Rip der CD reingehört. Das war zumindest nicht zum Weglaufen. Womit wir wieder bei der Frage wären, welches Wörtchen die Anlagen etc. mitreden.

Gruß

Jochen
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Funky
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Beitrag von Funky »

Hallo Jochen,

oder welche CD Überspielung man hat. Da scheint es auch mehrere zu geben. Meine ist definitiv nicht der Hit. Wie dem auch sei. Ich wollte noch eine Schlussfolgerung zur Stereoplay CD hinzufügen.
Deren musikalisches integratives Zusammenspiel lässt sehr darauf schliessen, dass die Jungs eine Original CBS USA Stereo 8163 zur Verfügung hatten und zwar in einer superben Qualität. Denn die Basslinien sind so gut integriert, dass kenn ich nur von der Mono die ich hier hatte - das lässt leider die UK Pressung auch etwas vermissen. Aber man kann nicht alles haben, zumindest wenn man 2 stellig bleiben will beim Preis.

Auf jeden Fall ein Genuss.

Funky
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

meine CD stammt übrigens aus dieser Box:

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https://www.jpc.de/jpcng/jazz/detail/-/ ... um/1546629

Und da wir gerade bei Miles Davis sind, kommt gleich noch Sketches of Spain auf den Teller. Auch kein altes Original, sondern nur holländische CBS 32023.

Gruß

Jochen
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallöchen,
Berliner Direktschnitt - schon gesehen?
https://www.youtube.com/watch?v=qBf3OBMjRAg
Grüße Hans-Martin
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

nicht auf Youtube. ;) Aber da:

https://www.berliner-philharmoniker-rec ... vinyl.html

Es ist aber schon erstaunlich, dass so etwas (wieder) gemacht und folglich für ein lohnendes Projekt gehalten wird. Sahnehäubchen wäre allerdings eine Studioproduktion gewesen.

Und ob wirklich nur mit zwei Mikros gearbeitet wurde? Ergibt das dann nicht ein ziemlich diffuses Bild in einem so großem Saal?

Gruß

Jochen
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Jochen,
ich habe von den Denon OnePoint Aufnahmen zum Vergleich auch die vorher veröffentlichten Mixe mit Raumzusatzmikrofonen gehört, dagegen wirkten die puren 2-Mikrofonaufnahmen etwas fokussierter und weniger vernebelt.
In der Anfangszeit der CD ging die DDD-Suche um, dabei verpasste man so manche AAD oder ADD, wo eine überragende Mikrofonierung so manche schlechte DDD an die Wand gespielt hätte.
Ich habe Blumlein Sinfonieaufnahmen, die ohne weitere Mikrofone sehr realistisch spielen.

Den Begriff Hallsoße habe nicht ich geprägt, wohl aber gern benutzt, weil schon das Wort eine unausweichliche Wertung mit sich bringt. Wesentliche Frage zum Thema Diffusität ist die Entscheidung für eine Anzahl Mikrofone, die noch keine Überbestimmung erzeugen.
Viel Spaß beim Nachdenken!
Grüße Hans-Martin
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

hier dreht sich gerade Charlie Parker, The very best of Bird:

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Tracklist:
https://www.discogs.com/de/Charlie-Park ... ter/203681

Es handelt sich dabei um alte Aufnahmen aus den 40ern, die aber 1977 vorzüglich aufbereitet wiederveröffentlicht wurden. Klanglich keineswegs verhungert, sondern in den meisten Fällen mit vollem, rundem Bläserklang. Und glücklicherweise nicht stereophonisiert, auch wenn das Plattenlabel den Aufdruck Stereo vor sich her trägt. Natürlich ist das kein audiophiles Highlight, aber dafür musikalisch umso hörenswerter.

Und Miles Davis ist auch dabei. Wenn das nicht zieht. ;)

Gruß

Jochen
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Funky
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Beitrag von Funky »

Autsch

499 Euro, für die 4 Scheiben. Puhh, dass haut ins Kontor. Muss ich mir genau anhören. Ist natürlich schon eine Hausnummer - Klassik und dann Brahms - das als Direkt Schnitt - das kann richtig gut sein. Meine Direktschnitt Sachen sind fast alle aus dem Jazz Bereich, (auch nicht jeder Direkt Schnitt ist automatisch die grosse klangliche oder musikalische Offenbahrung - ich sage da nur Alex Corner Me - )

Muss ich mir als Weihnachtsgeschenk wünschen (ok, dann gibts zum Geburtstag und Ostern 2017 auch nichts mehr :-))

Danke für den Link -

Funky

Und ja: Miles Davis - Sketches of Spain - da ist meine LP auch nur Durchschnitt - muss mal in die digitale Welt eintauchen
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Moin, moin,

6 Scheiben sind es offenbar laut Detailangaben, aber das macht es auch nicht viel besser. ;)

Gruß

Jochen
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