Hugh Masekela - Hope (Afro/Jazz)

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
Hans-Martin
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Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

modmix hat geschrieben:,
Weiß jemand mehr zur Aufnahme bzw. zur LP? wirklich rein analog?
Hallo Ulli,
der SPAR Code der CD sagt AAD (Bild)
Dann kommt die LP wohl AAA.
Die CD ist invertiert, vermutlich die LP ebenfalls.
Einige Tonabnehmerhersteller (Shure ist dafür ein bekanntes Beispiel) halten sich bezüglich der absoluten Polarität nicht an die Norm (Nadelbewegung vom Zentrum der Platte nach Außen erzeugt positives Signal).
So kann zufällig ein wenn auch vegleichsweise kleiner Vorteil zugunsten der LP mit hineingespielt haben.

Im Zusammenhang mit den Beatles.Remasters kam heraus, dass die LPs nicht dynamikkomprimiert wurden, die digitalen Ausgaben jedoch schon. Vielleicht, weil der Störabstände von LP und Band näher beieinander liegen, und man mehr Handlungsbedarf bei der CD-Produktion sieht, das Bandrauschen wegzukriegen.
1993 hat man davon schon reichlich Gebrauch gemacht (da erschien Harry Belafontes "At Carnegie Hall" in der BMG Remasterversion). Auch diese Belafonte Aufnahme gibt es in diversen Versionen bis 45er Vinyl, wo die schneller drehende Schwungmasse sich bei dynamischen Passagen weniger aus der Konstanz bringen lässt. Der Charme der Stimme kommt bei Vinyl mehr zum Vorschein, und mit einem ordentlichen Röhrenverstärker bleibt eine gute Transistorelektronik weit abgeschlagen, wenn man mal etwas aufdreht. Wo der Transistor schon nervt, legt die Röhre lautstärkemäßig noch eine Schippe drauf, und eine unerwartet größere Lautstärke erscheint möglich, obwohl die Wattzahlen Gegenteiliges erwarten lassen. Die Gegenwart der Stimme im Raum erscheint glaubhafter mit der althergebrachten Technologie und das moderne Zeug versagt daneben.

Zurück zur CD: "Live at the Market Theatre" ist verglichen mit "Hope" noch erheblich dynamikkomprimierter, was meinen Hörspaß doch deutlich eingeschränkt hat.
Der Eindruck, dass auch die Hope CD etwas komprimiert ist, wird durch die graphische Anzeige eines WAV-Editors bestärkt. Allein auf die Begrenzung durch Bandsättigung ist das Bild nicht zu erklären. Ich habe die LP(s) nicht, kann mir aber deutlich mehr Plastizität und Staffelung in die Tiefe vorstellen.
Grüße Hans-Martin
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