Linn Adventskalender

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

15 - Old Balloons (Track 6 aus Boots Met My Face) von Admiral Fallow 44/24
DR 6,8/7
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Recorded at Glasgow’s Chem 19 studio by ex-Delgado Paul Savage,
released 28 March 2011 tags: alternative indie pop rock scottish Glasgow
http://www.bbc.co.uk/music/reviews/8r3q hat geschrieben: And on it goes, surprising and enthralling, entrancing through simplicity, through finely crafted material played superbly well. It is, probably, the best album of folk-goes-indie-with-a-Scottish-accent since The Great Eastern. The band never over-stretches itself; Abbott never sings as if his life truly depends on it. And he’s right to do so: there are more important things in this world than songs, of course. But there are plenty of songs here that will perfectly complement the significant moments in your own life.
Der schottische Akzent erinnert mich nicht nur an Urlaub im fetten Grün der schottischen Highlands, auch an The Blue Nile mit ihrem Debütalbum A Walk Across The Rooftops 1984, eine der ersten LINN-CDs und nach heutigen Maßstäben sagenhaften DR 14,9. Na bitte, ging doch... (und das später veröffentlichte The Blue Nile Hats hatte 1989 DR13 ).
Wofür 24 Bits? Vermutlich für die ruhigeren Parts dieser Musik. Den lauten Part höre ich mir nochmal zum Frühstück an.
Nächtliche Grüße Hans-Martin
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

16 - A Glamour (The Wants) von The Phantom Band 48/24
DR 7,6/7
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Lästigkeiten bei S-Lauten der Gesangsstimme, nicht ganz verdeckt von rhythmischen Elementen seiner Band, umgeben und fast erdrückt von einer massiven planen "Wall of Sound", weil stark komprimiert - zugegeben, not my cup of tea...
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Es ist nicht meine Absicht, hier die Leistung der Musiker infrage zu stellen. Mir geht es vorwiegend (um nicht zu sagen: ausschließlich) um technische Aspekte.
Seit 1959 ist Stereophonie mit der Langspielplatte zu einem Standard in vielen Haushalten geworden. In dieser Zeit hat es eine stetige Entwicklung zu Höherem und auch irgendwo wieder Rückschritte zu ungeahnten Tiefpunkten gegeben.
Dynamikkompression führt zu einer Störung der für die Stereophonie so wichtigen Diffusanteile, deren Relation zum Direktschall darüber entscheidet, ob etwas als weiter entfernt oder näher empfunden wird. Diffusanteile sind meist erheblich schwächer als der Direktschall, deshalb bleiben sie bei der Kompression auf der Strecke.
Die Folge ist eine flache Wiedergabe ohne räumliche Tiefe.
Aufgrund der komplexen Strukturen der praktisch ausgeführten Dynamikkompressionen ist leider eine Rekonstruktion des Ursprungssignal nicht mehr möglich.
Meiner Meinung nach erweisen die Tontechniker, die starke Kompression bereits zwischen Aufnahme und Tonträger einsetzen, den Musikern einen Bärendienst. Sie zerstören unwiederbringbar deren kulturelle Leistung, bzw. einen Teil davon.
Dynamikkompression ist bei den Pop-Produktionen aus dem Adventskalender sehr deutlich erkennbar.
Dynamikkompression ist heute allgemein akzeptiert und von den Musikern sogar gewünscht, weil sie mindestens genauso laut wie andere sein wollen.
Ich hatte angenommen, dass man bei stark komprimiertem Material eine Reduktion von 24Bit auf 16Bit nicht wahrnehmen kann. Die praktische Umsetzung zeigte mir allerdings, dass die Änderung wider Erwartung gerade noch im für mich hörbaren Bereich liegt. Der Sänger war ohne die Bitreduktion eine Winzigkeit weiter vorn vor der Begleitung. Downsampling von 96 auf 48kHz war dagegen bei diesen Aufnahmen für mich nicht wahrnehmbar.
Grüße Hans-Martin
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

17 - Concerto VI in F Major BWV 1057 - III Allegro assai aus J S Bach Harpsichord Concertos vom Retrospect Ensemble 192/24
DR 12,2/12,7
Hier sieht man eine Besetzung, wohl größer als für die Aufnahme benötigt, leider keine Mikrofone. In der Aufnahme spielen die von Bach vorgeschriebenen Blockflöten links hinten, nicht rechts.
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Die beiden Bilder stammen von der Retrospect Ensemble Webseite.
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Dieses Bild zeigt eine noch größere Besetzung samt vieler Mikrofone. Die größere Anzahl Mikrofone ermöglicht bei einer Vielspuraufzeichnung dem Tonmeister, nachträglich im Studio sich aus den vielen Mikrofonkanälen das gewünschte Ergebnis zusammenzu~ixen. Eine moderne Methode, beste Abbildungsqualität zu verhindern, denn dazu müsste ein geeignetes Stereomikrofon auf der Mittelachse stehen, und Stützmikrofone sollten entsprechend verzögert werden, um Wegdifferenzen auszugleichen. Das funktioniert nur bei sehr kleinen Besetzungen, seitliche Anteile benachbarter Instrumente sind nämlich unkorrigierbar, wegen der zu unterschiedlichen Wege.

Zum Vergleich habe ich die Urversion dieses Konzerts, das bekannte Brandenburgisches Konzert Nr. 4 BWV 1049 3. Satz Presto von Harnoncourt Concentus Musicus auf Teldec herangezogen, mit sehr ähnlichem DR 12,3/12,5.
Dem Retrospect Ensemble gelingt eine mich ansprechende Interpretation, aber die technische Betrachtung räumlicher Abbildung des Retrospect Ensembles bleibt hinter der etwas heller und offener klingenden Bach "Four Harpsichord Concertos" (BWV1052-1056) mit Accademia Bizantina Ottavio Dantone auf L'Oiseau-Lyre 4759355 zurück, bei der ich zum Vergleich mangels BWV1057 auf den 3. Satz Allegro BWV1052 zurückgriff, wo ich einen DR 13,6 feststellte (im 1.Satz DR13,8, im 2.Satz DR15). Auch die vergleichsweise alte Harnoncourt Aufnahme von 1981 vermittelt mehr Ambiente dieser Kammermusikdarbietung als die neue des RE. Ich bin zugegebenermaßen ein Raumabbildungs-Junkie, der sich von Zahlen wie 192kHz und 24Bit weniger beeindrucken lässt als von einem realistischen akustischen Abbild der Orchester-Aufnahmesituation.

Es ist nicht leicht, ein Cembalokonzert aufzuzeichnen, wenn die 1. Violine Starallüren hat. Die "new period instrument" Orchestrierung mit neuen Instrumenten fördert dies womöglich durch gesteigerte Lautheit der modernen Instrumente. Man könnte auch sagen, das Cembalo ist teamgemäß nicht herausgestellt, auch wenn es einen wichtigen Solopart in der Mitte spielt, den im BWV1049 die Flöten wahrnehmen. Ich hätte mir mehr Deutlichkeit des Protagonisten in diesem Konzert gewünscht, aber so ist das mit dem Cembalo, es hat nahezu gleichbleibende Lautstärke, Variation ist prinzipbedingt kaum möglich. Da müssten sich die anderen entsprechend zurücknehmen... Das ist live nicht anders, aber wenn man die Musiker agieren sieht, wird das nicht so deutlich wahrgenommen.
Diese Aufnahme aus dem Adventskalender kommt, wie auch alle anderen dort angebotenen Aufnahmen, mit positiver Polarität, die zum Vergleich gespielten Aufnahmen mussten vorher noch korrigierend invertiert werden.
Grüße Hans-Martin
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Bernd-Peters Aufforderung komme ich gern nach und bringe hier den Rest...

18 - Carl Maria von Weber Horn Concertino in E minor Op 45 J 188 III Polacca vom Scottish Chamber
Orchestra 192/24
DR 13,4/12,6


19 - Suite Magnet & Iron the Souls aus Magnetism vom Ben Heit Quartet 192/24
DR 13,4 / 13,9
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20 - Blue Mantle aus Luna The Aliens 48/24
DR 9,1 / 8,7

21 - Impatience aus Grounding von Randi Tytingvåg 44/24
DR 7,7 / 8,5
Die Aufnahme ist zwar stark komprimiert, was Gesang in der Mitte und Gitarre links betrifft, das Schlagzeug bleibt aber im Hintergrund, ebenso das Keyboard, beide sind wohl im Pegel nur abgeschwächt und nicht um der Lautheit willen komprimiert. Ich denke, Diffusanteile dieser Instrumente sind eben nicht durch Kompression weggenommen, dadurch bedingt wirkt der Raum nicht nur vordergründig breit und flach, sondern entwickelt auch eine gewisse Tiefe.
Es ist für mich die erste Beobachtung einer Aufnahme dieser Art, und das finde ich einer besonderen Erwähnung wert.

22 - Sonata V in F Major ZWV 181 5 - Adagio aus Zelenka Sonatas von Ensemble Marsyas 192/24
DR 9,8 / 10
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Die geringe Dynamik und auch die Spektralanalyse lässt an der Berechtigung von 192 kHz zweifeln: Ab 12kHz geht es zu 22khz (Markerlinie) mit 24dB/Okt. steil bergab. Erst gegen Ende gibt es eine kurze Partie, wo Anteile bis 40kHz allerdings bei nur -89dB angezeigt werden.

23 - I Don't Wanna Talk (Track 3 aus Live at the Lyric) Julienne Taylor+The Celtic Connection 96 / 24
DR 9,9 / 10,9
Ein YouTube Video zeigt das Live-Konzert http://juliennetaylor.com/en/videos
Das Publikum verschwindet im Dunkel des Saals, ich weiß nicht, ob es die Kompression macht oder der verhaltene Gesang von Julienne, dass mich dieses Stück wenig inspirierte. Beim 6. Durchlauf hatte ich dann die verrückte Idee, das Stück einmal lauter zu hören, als üblich. Und da tauchte die Raumtiefe auf, plötzlich war der Eindruck da, den das Youtube Video von der Bühne und der Instrumentenaufstellung vermittelte.
Vorher konnte mich nur die Bagpipe begeistern, die mich gleich an viele unverstärkte Livedarbietungen irgendwelcher Buskers erinnerte.

24-1 - Piano Sonata No 10 in C Major II from Mozart Paris Vienna Gottlieb Wallisch 96 / 24
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Mit gemessenen DR 15,9 / 15,2 erreicht diese Aufnahme den Dynamikrekord im Adventskalenderzyklus.
Allerdings zeigt die Spektralanalyse praktisch keine Anteile oberhalb 4kHz, was zunächst erstaunlich ist.
Dasselbe Stück gespielt von Horowitz in Moskau (44kHz CD, DG) zeigt mehr Obertonspektrum, aber nicht eine ganze Oktave mehr. Man darf sich da nicht vorschnell zu einer Bewertung hinreißen lassen, denn der
Vergleich mit energischer gespielten anderen Sätzen zeigt ganz eindeutig die Unterschiede im Spektrum bei wohl gleichbleibender Mikrofonaufstellung, da kann das Spektrum desselben Instruments auch über 10kHz hinausgehen, ausschließlich abhängig von der Anschlagsstärke.
http://www.bbc.co.uk/music/reviews/83wx hat geschrieben:In some ways it's an interesting choice of opener though, considering the impression of almost mechanical precision that Wallisch then continues to give. This is first apparent in the virtuosic opening movement of the subsequent Piano Sonata No.10 in C Major K330, and then throughout the rest of the programme.
Wallisch's treatment of some of the most technically challenging passages Mozart wrote for the keyboard is certainly deft, but at times it's also so precise that it feels disconcertingly as though he has a little inner
metronome ticking away. Still, if you can ignore that impression for just a moment, then you'll also admire
the fact that these passages are also characterised by a beautifully warm and delicate touch.
In fact, there is plenty to appreciate on this disc, not least the sheer simple grace of his expression. The
Allegro in B Flat Major K400 is a delightful display of gentle exuberance, and movements such as K330's
“Andante Cantabile” and the Adagio in B Minor K540 show that he is equally capable of quiet profundity.
24-2 - When The Sunny Sky Has Gone from Elevate Fiona Mackenzie 44 / 24
DR 9,4 / 9,6
Ich hatte erwartet, dass die Zischlaute bei der Stimme besser aufgelöst und somit annehmbarer kämen, aber das ist leider nicht der Fall. Für meine Ohren hat Fiona hier zu nahe am Mikro gesungen oder der Mann am Mixxer hatte was auf den Ohren.

24-3 - Concerto Grosso in G minor No 8 - VI Largo from Corelli Concerti Grossi The Avison Ensemble 96 / 24
DR 11,2/ 12,6
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Mein Vergleichsstück von der CD Corelli Concerto Grossi The Ferenc Liszt Chamber Orchestra Janos Rolla Hungaroton/ Fidelio hat DR 14,0 / 14,1, ist deutlich langsamer gespielt, wie es alte Herren so tun. Die verklingenden Töne lassen mehr Ruhe in den Pausen und so heben sich laute Passagen von leiseren deutlicher ab.
Mein liebstes Stück, No. 4 aus op.6 hat DR 12,2/11,7 (auf Virgin Classics 1991 Ausführende: Scottish Ensemble unter Jonathan Rees, Sally Heath /Cembalo).


24-4 - Red River Maples from I See Three Birds Flying Adrian Crowley 44 / 24
DR 11,3 / 10,6
Wirkt etwas komprimiert, dabei noch recht transparent vorn-hinten gestaffelt.

24-5 - I m Sad from Living On Love Remastered Edition Pete Alderton 44 / 24
DR 8,8 / 8,7
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Mein persönliches Fazit:
Die Dynamik bei Pop wurde leider weitgehend dem Zeitgeist geopfert. Damit entfernt man sich von einer natürlichen Wiedergabe und die Lust auf erneutes Hören findet bei mir deutliche Grenzen.
Ich habe neue Interpreten kennengelernt, und es waren auch Aufnahmen dabei, die (für mich) neue Wege gehen.
Bei den Klassikaufnahmen fand ich einige Stücke, die über guten Durchschnitt leider nicht hinausgehen. Damit meine ich nicht die Musiker und ihre Leistung, sondern das, was die Tontechniker für gut und richtig hielten. Vergleiche mit vorhandenen Aufnahmen, die in den ersten 10 Jahren des Unternehmens unter dem Linn Records CD Label veröffentlicht wurden, stellen den heutigen Tontechnikern kein so gutes Zeugnis aus. Abgesehen von den verbesserten technischen Möglichkeiten hinsichtlich Auflösung von 24 Bit und Abtastraten bis 192kHz, fehlt es hier aus meinem persönlichen Blickwinkel an Fingespitzengefühl, was eine gute Aufnahme eigentlich ausmacht. Und das ist für mich neben einer natürlichen Klangfarbe und Differenziertheit auch eine gute räumliche Staffelung, die mich sofort Ja sagen lässt, das rastet ein, so kenne ich das, das ist wie Live dabei sein.
Ich habe alle Aufnahmen nachbearbeitet und mehrfach angehört, wer FLOW benutzt, kennt den Zugewinn.
Bei den komprimierten Pop-Produktionen habe ich mit geeigneter Software die Bitrate reduziert und verglichen, was man verliert. Tatsächlich wird die kleinere Bitrate bei überwiegend flächigen Aufnahmen den geringfügigen Abstand des Sängers zur Begleitband noch weiter reduzieren, was ich nur im Direktvergleich wahrnehmen konnte.
Alle vorliegenden Aufnahmen kommen mit positiver Polarität, da besteht kein Handlungsbedarf korrigierend einzugreifen. Das ist doch mal was. Früher gabe es bei Linn auch invertiertes Material, abhängig von der Aufnahme.
Es mag an meinen alten Ohren liegen, dass eine Reduktion der Abtastrate (von 192 auf 48kHz) für mich bei obigen Musikbeispielen keine erwähnenswerte Einschränkung darstellte. Es muss an meinen alten Ohren liegen, wenn ich schreibe, ich habe ähnliches schon besser gehört, und sei es unter demselben Label.
Ein guter Anlass, nochmal ins Regal zu greifen und die alten vertrauten Scheiben abzuspielen...
Grüße Hans-Martin
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Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Hans-Martin,

danke für deine Untersuchungen und Höreindrücke. So manches kann ich sofort nachvollziehen, auch wenn ich Linn-Aufnahmen noch nicht gehört habe.
Damit meine ich nicht die Musiker und ihre Leistung, sondern das, was die Tontechniker für gut und richtig hielten.
Ich gehe sogar so weit zu behaupten: Sie können es immer weniger, je mehr sie die Technik einsetzen. Ganz offenkundig für mich haben heutige Tontechniker den musikalischen Sinn und das Gespür für ihre Musik verloren - jedenfalls weit mehr, als dies früher der Fall war. Ich weiß, das ist ein hartes Urteil, aber dazu stehe ich.
Ein guter Anlass, nochmal ins Regal zu greifen und die alten vertrauten Scheiben abzuspielen...
Ja, unbedingt. Ich staune immer wieder, wie gut alte Aufnahmen heute noch tönen. Da lebt die Musik, sie darf atmen, hat Narürlichkeit und natürlich wirkende Hallanteile. Da wußte man noch, welches Mikrophon man wo und wie aufstellt für welche Art von Musik.
Kürzlich sah ich ein Gerät aus der Studioecke, womit man Hallanteile der Aufnahmen zu Hause verringern konnte. Mir graust einfach oft nur noch, was so im Tonstudio heute verbrochen wird. Das soll die Verdienste guter Toningenieure nicht schmälern, die gibt es zum Glück auch noch.

Zu der Tonqualität bzw. Musikverständnis der Tonschaffenden gäbe es noch viel anzumerken, belasse es jedoch dabei. Ich denke, vor 40 Jahren waren wir schon weiter als heute. Heute gibt es aber mehr Soundeffekte und Gimmicks, Musikverständnis weniger.

Gruß
Franz
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,
Ich staune immer wieder, wie gut alte Aufnahmen heute noch tönen.
wie es sich fügt, war ich gestern bei Freund Friedemann, wo mir Aufnahmen aus den 50/60er Jahren präsentiert wurden.

Einiges aus der Carnegie Hall und Klassikstücke.

Man könnte meinen, es "fehlt" etwas im Hochtonbereich und das Grundrauschen dringt gelegentlich durch.

Aber es klingt verdammt echt. Saftig und kernig.

Glaube aber schon, daß die guten Tontechniker das heute auch noch hinbringen können, allein so wollen es die wenigsten hören, weil sie es nicht mehr gewohnt sind.

Gruß

Bernd Peter
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Veit
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Beitrag von Veit »

Hallo,

ich wollte mal nachfragen ob jemand mir die Türchen 05 + 12 + 14 zu download zu Verfügung stellen kann hatte diese vergessen runterzulassen, ich Tropf!

eine kurze PN wäre nett - Danke.

So dann weiteres Linn-christmas hören, mal sehen was da noch kommt.

Grüsse aus Berlin
Veit
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Ein Jahr ist vergangen, jetzt wärme ich das Thema nochmal auf, denn wieder gibt es jeden Tag einen kostenlosen Download bei Linn in 24 Bit, bis 192kHz.
Parallel dazu gibt es mehr Musik, hier beschrieben:
http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 942#p92019

Nachfolgend die DR-Analyse der bisherigen Stücke:
Zugrundegelegt wurde die jeweils höchste verfügbare Abtastrate, 96k oder 192k, immer 24Bit
Krasse Fälle mit DR6 wurden noch nicht gesichtet, aber DR8 und DR9 sind im Bereich Pop/Jazz schon da. Klassik erreicht die besseren Werte.
foobar2000 1.3.3 / Dynamic Range Meter 1.1.1
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Statistics for: 01-Old Greenwich Time
Number of samples: 18186955
Duration: 3:26
--------------------------------------------------------------------------------
Peak Value: -0.08 dB --- -0.07 dB
Avg RMS: -10.52 dB --- -10.15 dB
DR channel: 7.67 dB --- 7.40 dB
Official DR Value: DR8

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Statistics for: 01-Twitter and Bisted
Number of samples: 31891047
Duration: 5:32
--------------------------------------------------------------------------------
Peak Value: -0.07 dB --- -0.07 dB
Avg RMS: -11.79 dB --- -10.78 dB
DR channel: 10.18 dB --- 8.94 dB
Official DR Value: DR10

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Statistics for: 01-Secret Love
Number of samples: 20443673
Duration: 3:33
--------------------------------------------------------------------------------
Peak Value: -0.79 dB --- -0.91 dB
Avg RMS: -11.02 dB --- -11.51 dB
DR channel: 8.32 dB --- 8.76 dB
Official DR Value: DR9

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Statistics for: 01-The Man Who Sold The World
Number of samples: 49079577
Duration: 4:16
--------------------------------------------------------------------------------
Peak Value: -1.63 dB --- -1.63 dB
Avg RMS: -13.87 dB --- -14.06 dB
DR channel: 9.34 dB --- 9.98 dB
Official DR Value: DR10

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Statistics for: 01-Caledonia
Number of samples: 55135942
Duration: 4:47
--------------------------------------------------------------------------------
Peak Value: -0.33 dB --- -1.67 dB
Avg RMS: -17.87 dB --- -17.84 dB
DR channel: 13.05 dB --- 12.63 dB
Official DR Value: DR13

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Statistics for: 01-Brandenburg Concerto No. 2 in F Major, BWV 1047 - III. Allegro
Number of samples: 33432305
Duration: 2:54
--------------------------------------------------------------------------------
Peak Value: -0.10 dB --- -0.34 dB
Avg RMS: -15.74 dB --- -15.98 dB
DR channel: 11.25 dB --- 12.11 dB
Official DR Value: DR12

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Statistics for: 01-Recorder Concerto in F Major: III. Allegro
Number of samples: 34435349
Duration: 2:59
--------------------------------------------------------------------------------
Peak Value: -3.29 dB --- -2.81 dB
Avg RMS: -20.94 dB --- -20.67 dB
DR channel: 14.34 dB --- 14.38 dB
Official DR Value: DR14

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Statistics for: 01-24 Preludes, Op. 28: No. 15 in D flat Major 'Raindrop'
Number of samples: 69001116
Duration: 5:59
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Peak Value: -0.18 dB --- -0.16 dB
Avg RMS: -20.85 dB --- -20.80 dB
DR channel: 14.17 dB --- 14.01 dB
Official DR Value: DR14

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Analyzed: John Butt / The Well-Tempered Clavier Book I: Prelude and Fugue No. 21 in B flat Major, BWV 866
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DR Peak RMS Duration Track
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DR13 -0.45 dB -17.06 dB 1:15 01-The Well-Tempered Clavier Book I: Prelude No. 21 in B flat Major, BWV 866
DR12 -3.36 dB -17.40 dB 1:38 02-The Well-Tempered Clavier Book I: Fugue No. 21 in B flat Major, BWV 866
Official DR value: DR12

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Statistics for: 01-Flute Concerto: II. Alla Marcia
Number of samples: 50680597
Duration: 4:24
--------------------------------------------------------------------------------
Peak Value: -0.12 dB --- -0.12 dB
Avg RMS: -19.12 dB --- -18.76 dB
DR channel: 13.51 dB --- 13.13 dB
Official DR Value: DR13

--------------------------------------------------------------------------------
Statistics for: 01-Symphony No. 2 in C major, Op. 61 - III. Adagio espressivo
Number of samples: 117702256
Duration: 10:13
--------------------------------------------------------------------------------
Peak Value: -8.42 dB --- -6.56 dB
Avg RMS: -28.10 dB --- -27.69 dB
DR channel: 14.18 dB --- 15.38 dB
Official DR Value: DR15

t.b.c.
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Ich habe zwar fleißig runtergeladen, aber bislang kaum etwas gehört. Mir ist nebenbei aufgefallen, dass - wie oben schon angemerkt - alles mit 24 Bit kam, aber Klassikproduktionen vorwiegend 192 kbit boten, U-Musik in der Regel nicht. Selbst 44,1khz waren noch dabei. Ist das allein Ausweis der Entstehungszeit oder gibt man sich mittlerweile bei Klassik durchgängig mehr Mühe? Weil die Klassik z.B. kein so schnellebiges Produkt ist und der Kundenkreis in der Regel zahlungskräftiger? Oder ist das gar hochgesampletes Zeug? Was sagen die Analysten?

Gruß

Jochen
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frmu
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Beitrag von frmu »

Moin,

habe mir die Vol.7 auch herunter geladen, aber ehrlich gesagt ist eben nicht meine
Musik. Außer Langeweile gab's da nix zu entdecken.
Der Löschvorgang ging jedenfalls fix.

Schönes WE
Frank
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Melomane hat geschrieben:Ist das allein Ausweis der Entstehungszeit oder gibt man sich mittlerweile bei Klassik durchgängig mehr Mühe? Weil die Klassik z.B. kein so schnellebiges Produkt ist und der Kundenkreis in der Regel zahlungskräftiger? Oder ist das gar hochgesampletes Zeug? Was sagen die Analysten?
Hallo Jochen
Ich glaube nicht, dass bei Klassik hochgesampelt wurde, eher hoch gewählt, um bei der Aufnahme komplexer Strukturen die maximale Auflösung zu bewahren.
Bei Pop und Jazz, wo die einzelnen Instrumente oder Solisten eigene Mikrofone oder Pick-Ups am Instrument haben, sieht man wohl diesen Bedarf für höchste Auflösung nicht. Schließlich wird in diesem Genre durch Dynamikkompression auch wieder einiges verschenkt, z.B. ein Großteil der Vorn/Hinten-Staffelung. Das Übertragungsspektrum wird allein schon durch die verwendeten Mikrofone begrenzt, eher weniger durch die gewählte Abtastrate. Weiter oben im Thread ist eine Abbildung der Klavieraufnahme, wo oberhalb 4kHz sichtlich nichts mehr kommt. Das ist wohl das krasseste Beispiel, und digitale Einschwingvorgänge bei steilen Impulsen mögen die hohe Abtastrate rechtfertigen.
Es ist mein Sarkasmus, der mich bewegt, auf die 192/24 Downloads hinzuweisen. Zumal bei Samplern idR die attraktivsten Stücke ausgewählt werden, sonst funktioniert das Anfüttern nicht.
Ob die Linn Musikproduktion qualitativ genauso überzeugt wie die Wiedergabegeräte derselben Marke, muss jeder für sich entscheiden. Ich will jedenfalls erklärtermaßen niemand die Freude an der täglichen Überraschung verderben.
Grüße Hans-Martin
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FraKtiv
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Beitrag von FraKtiv »

Und heute gibt es alles noch einmal als Sampler zum Download.

Viele Grüße,
Frank.
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Jau - einerseits schön, andererseits muss man offenbar den kompletten Satz erneut runterladen, nur um den heutigen Track zu bekommen. Nicht bei meiner supertollen DSL-Anbindung. :roll: Na - vielleicht ändert Linn ja noch den DL-Modus. Falls jemand den heutigen Track einzeln verfügbar machen mag/kann, wäre ich dankbar.

Gruß

Jochen
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