Ein Tipp zur Verkostung von Beilagen-CDs

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
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Melomane
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Ein Tipp zur Verkostung von Beilagen-CDs

Beitrag von Melomane »

Hallo,

HiFi-Zeitschriften legen ja des öfteren CDs bei. Gerne auch z.B. audiophile Perlen. Die habe ich in der Regel gehört und gesagt: na ja, ganz nett, aber...

Gestern nun kam eine CD mit LP-Digitalisierungen (Vinyl Classics Vol. 3 der Stereoplay). Und die wollte so gar nicht zünden. 5-stellige Summe für Plattenspieler und System - und das soll alles gewesen sein?

Also habe ich einen Track gerippt und zum Vergleich dasselbe Stück mit meiner Anlage digitalisiert. Beim Vergleich meines LP-Rips mit dem CD-Rip präsentierte sich letzterer deutlich besser als wenn die CD im Player gespielt wurde. Also wurde die gesamte CD gerippt - und die Wiedergabe als Rip begann zu leben.

Schlussfolgerung: Offenbar hat der CDP es nicht gern, mit solchen "Pressungen" abgespeist zu werden. Die sind ihm wohl zu "flach". Mit richtigen CDs hat er solche Probleme nicht im geringsten. Dass diese Beilagen-CDs für einen Laser keine leichte Kost sind, machte auch das Rip-Programm deutlich, indem es nicht wie bei echten CDs flugs das Ding einliest, sondern bei der Beilagen-CD höchst konzentriert mehrmals über die Datenspur ging.

Also: Wenn ihr solche Beilagen-CDs richtig einschätzen wollt, rippt sie. Es sei denn, euer CDP hätte keine Probleme damit, die in voller Pracht zu präsentieren.

Notabene: Das soll kein Loblied eines grundsätzlichen Rippens sein. Ob sich das lohnt, hängt ganz von den örtlichen Anlagengegebenheiten ab.

Und wer das alles schon weiß, braucht es ja nicht zu goutieren. ;) Vielen anderen hilft es vielleicht.

Übrigens: Die Vinyl Classic können LP-Kostverächtern sehr schön zeigen, was alles in einer schwarzen Rille stecken kann. Die digitale Präsentation macht es vielleicht leichter, einmal ein Ohr zu riskieren.

Gruß

Jochen
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Jochen,

als ich das so las:
Melomane hat geschrieben:...Also habe ich einen Track gerippt und zum Vergleich dasselbe Stück mit meiner Anlage digitalisiert. Beim Vergleich meines LP-Rips mit dem CD-Rip präsentierte sich letzterer deutlich besser als wenn die CD im Player gespielt wurde...
kam in mir die Frage auf:

Wie ging denn der Vergleich der original LP Analogwiedergabe mit der Wiedergabe der selbst digitalisierten LP aus?
Machst Du da ähnliche Erfahrungen wie Harald mit seinen ADDA Versuchen?

Danke und Gruß,
Winfried

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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Winfried,

wie ging der Vergleich aus? Nun, in einer Hinsicht unbefriedigend. Insofern nämlich keine allgemeingültigen Ergebnisse zu Tage gefördert wurden. Denn ich fand beides (original analog und Digitalisat) gleichwertig. Andere Hörer bescheinigten dem Digitalisat bei aller sonstigen Qualität einen auf Dauer nervigen Jitteranteil. Ich kann Jitter nicht als solchen identifizieren. Und so gilt wie immer: Es kömmt drauf an. Auf die Ohren, die Anlage etc. ppp. Ob die Digitalisierung befriedigt, muss halt jeder selbst beurteilen. Aber falls das mit dem Jitter stimmt, ist erst einmal die Anlage an etwaigem Missfallen Schuld. Nicht unbedingt das Verfahren selbst.

Gruß

Jochen
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Danke Jochen,

Deine Antwort hilft mir durchaus weiter, denn sie bedeutet, dass mein Vorhaben 24/96 A>D gewandelte LP mit DEQX-Convolving & -Weiche zu hören nicht unbedingt von vornherein zum räumlich klanglichen Scheitern verurteilt ist, was man aus Haralds Erfahrungen durchaus schließen könnte, und sich die Beschaffung eines guten ADCs dafür lohnen könnte.

Ich gebe zu meine Frage war hier schon etwas off-topic ... also danke ich auch für Deine Toleranz :cheers:

Gruß,
Winfried

3763
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

Wieder so ein Fall: Der Stereoplay 11/16 liegt eine CD bei zur Überprüfung der Anlage in Sachen Feindynamik und Auflösung. Nachdem mein CDP gerade noch Bobby Hutcherson wunderbar hatte spielen lassen, floppte die Beilagen-CD. Wollte schon die Anlage entsorgen, da fiel mir gerade noch rechtzeitig dieser thread ein. Flugs gerippt und siehe da: auf einmal sind alle Anforderungen erfüllt.

Ich frage mich, wie die Stereoplay erwarten kann, dass man mit diesen Beilagen Anlagenchecks vornehmen kann. Aber vermutlich haben die Verfasser nie die Probe aufs Exempel gemacht, sondern mit den files gearbeitet.

Gruß

Jochen
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easy
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Beitrag von easy »

Moin Jochen,

da hast Du mit der CD wohl Pech gehabt.Meine spielt einwandfrei.

Nichtsdestotrotz hat das Ripppen ja geklappt ,konntest zumindest reinhören.

Schönes WE

Reiner
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Reiner,

meine lässt sich auch problemlos abspielen, aber nicht einwandfrei. ;) Es liegt nämlich bei der Wiedergabe der CD eine Art Schleier über der Musik, der im Prinzip verhindert, dass die CD den eigentlich vorgesehenen Zweck erfüllen kann, nämlich Schwächen oder Stärken der Anlage zu checken.

Und notabene: Es liegt nicht am CDP.

Gruß

Jochen
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