D/A-Wandler und Reclocker in der Diskussion

floschu
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Beitrag von floschu »

Fujak hat geschrieben: Erst die Gesamtkomposition entscheidet dann, wie es tatsächlich klingt. Insofern kann ich Dir nur empfehlen, dass Du die von Dir angegebenen Geräte in einem klanglichen Direktvergleich hörst.
Danke für Deine Ausführungen! So bleibt einem letzten Endes nichts anderes übrig, als den eigenen Ohren zu trauen. Ist ja nicht so, dass Vergleichshören keinen Spaß machen würde, aber wenn man die Auswahl im Voraus etwas hätte eingrenzen können, hätte ich dagegen auch nichts einzuwenden gehabt. :cheers:
Gert hat geschrieben:Zur Abtastratenwandlung: In den DACs, die mit einer Clock für alle möglichen Eingangsfrequenzen auskommen, werkelt immer ein ASRC. Das Schwierigste für diese Chips ist es, wenn die Eingangsfrequenz genau gleich der Ausgangsfrequenz ist. Aber auch die genauen Vielfachen haben eher Nachteile bzgl. des Jitter-Übersprechens. Manche arbeiten deshalb mit einer extra krummen Abtastrate auf der Ausgangsseite.
Vielen Dank für Deine Antwort! Mit meinem beschränkten technischen Sachverstand ziehe ich daraus die Information, dass es für den Sonos sogar besser ist, wenn im D/A-Wandler ein 24.576MHz-Quarz sitzt, um es dem ASRC möglichst leicht zu machen? Ich hoffe, dass ich mit der folgenden Frage nicht zu sehr an Deinem geistigen Eigentum kratze und habe vollstes Verständnis, wenn Du sie nicht beantworten möchtest, aber was für einen Quarz setzt Du denn in Deinem DAC ein? Und welchen D/A-Wandler würdest Du einem armen Schlucker empfehlen, der sich kein FM701er- oder AGM 8.3-er Gehäuse leisten kann? :wink:
Ich meine mich zu erinnern, dass Du mal sehr lobend über das Layout des Restek MDAC+ geschrieben hast!?
gregor hat geschrieben:Violectric V800 und MYTEK DIGITAL STEREO96 DAC
Den Violectric V800 hatte ich zwischenzeitlich auch schon auf meiner Liste. Da er allerdings scheinbar ein sehr polarisierender Wandler ist - die Berichte im Netz sind ja sehr zweigeteilt - und das Probehören mangels Verfügbarkeit bei Händlern auch nicht so einfach ist, habe ich ihn erst einmal zurückgestellt.

Was den Mytek angeht, ist wohl gerade ein Nachfolger in der Mache. Erste Infos gibt es schon verstreut im Netz:

http://www.vintageking.com/Mytek-Digita ... 92-DSD-DAC

http://proaudiogear.de/product_info.php?products_id=554

Viele Grüße, Florian
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gregor
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Beitrag von gregor »

Hallo Florian,

nachdem Du über das schier unüberschaubare Feld der besseren DACs offensichtlich schon einen recht guten Überblick hast, will ich Dir als Anregung kurz schildern, wie ich verglichen habe. Denn ich gehöre zu den Menschen, die nicht genug Geduld/Zeit/Geld haben, sich alle in Frage kommenden Modelle nach Hause kommen zu lassen. Allerdings verfüge ich über eine mehr als brauchbare Kopfhörer-KHV-Combo und über passende Kabel/Adapter. Somit kann man mit seiner eigenen, quasi geeichten "Anlage" zum Händler gehen und die DACs vor Ort in Ohrenschein nehmen. Bei mir war das meine AKG K701/LP G100 Kombi, bei Stax, Sennheiser, Beyerdynamic, Ultrasone, Violectric, Lehman... kann man sich für mehr oder weniger Geld eine Kette zusammenstellen, die als "akustische Lupe" beim "Fremdhören" unbezahlbare Dienste leisten kann - vorausgesetzt, das geneigte Ohr des Testers kennt den "Referenzsound" der eigen Abhöre.

Quasi als Nebeneffekt hat man dann noch eine "umweltfreundliche" Kette für die stilleren Momente im Leben.

Beste Grüße

gregor
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floschu
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Beitrag von floschu »

Hallo gregor,

danke für Deinen Tip.

Leider habe ich meine STAX-Kombination gerade versilbert, da ich sie einfach viel zu wenig genutzt habe.
Aber vielleicht zieht in Zukunft ja mal wieder ein Kopfhörer ein...

Grüße, Florian
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Raal
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Beitrag von Raal »

Hat jemand Erfahrungen wie es ausschaut, wenn man bei Zodiac Gold noch eine Clock dazu hängt?
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Andreas,

angesichts der hervorragenden Güte der eingebauten Clock ist mir nicht klar, was eine zusätzliche Clock bringen soll bzw. wo genau Du sie in die Kette einspeisen möchtest - als externe Wordclock (Master) oder als Reclocker?

Grüße
Fujak
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Raal
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Beitrag von Raal »

Luft nach oben ist doch immer vorhanden. Was würde denn noch am meisten Sinn machen? Externe Wordclock (Master) oder Reclocker.
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Uwe_1
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Beitrag von Uwe_1 »

Die genaueste Mastercock ist wohl bei Anteleope zu bekommen:

http://www.antelopeaudio.com/de/products_iso_10m.html

Ein 10MHz Taktgeber basierend auf einer Rubidium Atomuhr mit 1s Abwichung in 1000Jahren oder Taktstabilität: > 0,03 ppB. Ist nach Aussage des Herstellers mindestens 100000 mal genauer als mit Quarzen erzielbare Werte. Ist für 5995€ zu haben.
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Andreas,

Luft nach oben ist zwar immer vorhanden. Nur sollte man die Mittel sorgsam bedenken, damit aus dem Aufstieg keine Bruchlandung wird. Wenn überhaupt beim Antelope noch eine externe Clock sinnvoll wäre, dann als Reclocker eingesetzt, um dem Receiverchip des Antelope ein sauberes SPDIF-Eingangssignal zu bescheren. Und auch das würde ich nur dann sinnvoll finden, wenn davor eine Jitter-Schleuder hängt wie z.B. ein konventioneller PC als Zuspieler, der die Reclocker-Sektion des Antelope via HF-Übersprechen zu einem Teil "überrennen" könnte. Das müsste ein konkreter Hörtest verifizieren.

Aber: der Schuss kann auch nach hinten losgehen: Es kann auch zu einer Verschlechterung des Signals kommen, je nachdem, wie gut sich die Clocks jeweils aufeinander bzw. den angelieferten Takt synchroniseren können. Je besser das bereits im Augangsstadium funktioniert, desto eher die Gefahr einer Verschlechterung. Auch hier: Hörtest ist angesagt.

Insgesamt aber scheint es mir unökonomisch zu sein, einen so teuren Wandler wie den Antelope Gold zu kaufen, der doch schon eine sehr effiziente Entjitterung eingebaut hat (wie Uwe bereits schreibt: Du bist bereits bei einem Hersteller mit den besten Clock-Produkten), und dann weitere mindestens 1.500,- € (Big Ben) in einen Reclocker zu investieren. Da wäre das Geld möglicherweise besser in Lautsprecher (Deine geplanten Subs) o.ä. investiert - es sei denn Geld spielt keine Rolle, dann kann man durchaus einen solchen Geräte-Einsatz für eine minimale Klangverbesserung betreiben.

Grüße
Fujak
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Uwe,
Uwe_1 hat geschrieben:Die genaueste Mastercock ist wohl bei Anteleope zu bekommen:

http://www.antelopeaudio.com/de/products_iso_10m.html

Ein 10MHz Taktgeber basierend auf einer Rubidium Atomuhr mit 1s Abwichung in 1000Jahren oder Taktstabilität: > 0,03 ppB. Ist nach Aussage des Herstellers mindestens 100000 mal genauer als mit Quarzen erzielbare Werte. Ist für 5995€ zu haben.
da geht's aber nur um die absolute Genauigkeit der Frequenz, auf der die Clock schwingt. Ist die ausgegebene Frequenz z. B. 3ppm höher, als sie sein soll (das ist das hier angegebene Quarzbeispiel), dann wird aus Kammerton A mit 440Hz der Kammerton A mit 440,00132Hz. Inzwischen wird der meist mit 442 oder sogar 443Hz gestimmt. Die Abweichung in der Tonhöhe von 3ppm ist völlig egal. Auch, dass ein 10min. dauernder Satz einer Sinfonie nun 0,006s früher fertig ist, glaube ich nicht zu hören.

Wie gut eine Clock ist, drückt sich nicht darin aus, wie genau die Frequenz stimmt, sondern wie präzise die Taktflanken kommen. Dies hängt im Wesentlichen von der verwendeten Oszillatorschaltung und deren Spannungsversorgung ab.

Im Übrigen hat Fujak ja schon ausgeführt, dass die beste Clock bei der Wiedergabe an der richtigen Stelle sitzen muss - nämlich am DA-Chip.

Viele Grüße
Gert
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Uwe_1
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Beitrag von Uwe_1 »

Hallo Fortepianus

Zu dem Thema hat sich auch schon Grimm geäußert:

http://www.grimmaudio.com/whitepapers/P ... %20ppm.pdf

Habs gerade gefunden. Laut Grimm:
grimmaudio.com hat geschrieben:A 10MHz frequency standard doesn’t improve things. None of the usual audio rates are simply related to 10MHz. It would have been infinitely more sensible to derive audio rates, or multiples, straight from the rubidium gas cell instead of generating 10MHz first. When a frequency standard sold by an audio company to the audio market puts out 10MHz this is simply because it’s a rebadged OEM rubidium standard. This requires yet another synthesizer to get to a standard audio rate:

I like my CC1. Will attaching an atomic standard make it better? No. The lowest jitter clock you can ever get is a really good crystal oscillator that puts out the frequency you want (or an integer multiple) directly. This is what the CC1 does. Besides low jitter, the CC1’s great strength is the slave mode. The CC1’s jitter performance does not change when locked to a jittery source.
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Raal
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Beitrag von Raal »

Fortepianus hat geschrieben:Im Übrigen hat Fujak ja schon ausgeführt, dass die beste Clock bei der Wiedergabe an der richtigen Stelle sitzen muss - nämlich am DA-Chip.
Dann dürfte es bei dem Zodiac Gold so gut wie keine Verbesserung geben oder eher evtl. eine Verschlechterung.
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Nimron
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Beitrag von Nimron »

Hallo Andreas

Beim Zodiac Gold kommt zur guten Clock noch hinzu, dass er eine exzellente USB Schnittstelle besitzt. Bei unseren Hörvergleichen mit dem kleineren Zodiac + haben wir selbst mit guten USB-Convertern von M2Tech, welche noch mit speziellen Netzteilen versorgt wurden, kein besseres Ergebnis erzielen können. Ich denke, mit dem Zodiac Gold ist erst mal Ruhe an der digitalen Front. Noch dazu mit einer sehr gut klingenden Vorstufe samt genialer Lautstärkeregelung :cheers:

Eine preisgünstigere Alternative zum Gold, falls man die Vorstufensektion samt Fernbedienung nicht benötigt, wäre für mich der Zodiac Silber + Labor Netzteil + M2Tech Hiface + Gert´s 5Volt Platine Das könnte einen erschwingliche, aber sehr gute DAC Kombination sein, ohne dass man dabei zu viele Geräte im Signalweg hat.

Eine zweite Alternative wäre noch: RME ADI2 + Labornetzteil + Hiface + Gert´s Platine + Antelope Clock
Wobei sich hier die Frage stellt, ob die externe Clock eher Vor- oder Nachteile gegenüber der internen im Zodiac Silber hat?

Allen Lösungen gemein dürfte ein sehr sauberes Signal bis 24/192 sein.

Gruß

Manuel
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

ehrlich gesagt erschließt sich mir nicht der Sinn des Reclockens, wenn beim DAC neben SPDIF/Koax auch USB als Eingang vorhanden ist.

Wenn ich über USB direkt reingehe, wird im DAC das erste und einzige Mal das Musiksignal geclockt und dann an den Verstärker ausgegeben.

Wenn ich den Umweg vom Notebook über Hiface (1.Mal geclockt) an Reclocker (2.Mal geclockt über VCXO) und dann in den DAC (3.Mal geclockt über VCXO) nehme, kommt es mir vor wie die Ouvertüre von Time (Pink Floyd-Dark Side of the Moon).

Gruß

Bernd Peter
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Nimron
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Beitrag von Nimron »

Hallo Bernd Peter

Ich habe bisher die Erfahrung gemacht, dass die USB-Eingänge der meisten DACs nicht so rosig sind. Ein direkter Anschluss vom Notebook an den DAC per USB klang immer schlechter als die Ausgabe über den USB-Converter an den Coax Eingang. Ich möchte das auch nicht werten sondern nur als meine persönliche Meinung verstanden wissen.

Hinzu kommt noch die Tatsache, dass auch heute noch viele USB-DACs leider nicht bis 24/192 empfangen können, was ich sehr schade finde, zumal das Angebot langsam zunimmt. Ob nicht auch 24/96 reichen würden, sei mal dahin gestellt, aber selbst da passen viele schon :roll:

Als positive Ausnahmen sind mir bisher der Anteolpe Zodiac + und der RME Fireface UC unter die Ohren gekommen. Dort habe ich nicht den Drang verspürt, den Zuspieler über eine andere Schnittstelle, als die eingebaute USB-Karte anzuschließen.

Die beiden Beispielketten sind also meinen persönlichen Tests geschuldet und erfüllen darüber hinaus das Kriterium der max. Auflösung von 24/192. Der ADI-2 hat ja eh keine USB-Schnittstelle und der Zodiac Silber geht "nur" bis 24/96.

Interessant wäre aber dennoch, den Zodiac Silber mal mit und ohne Hiface zu betreiben, um zu sehen, ob dessen Einsatz vielleicht eine Verschlimmbesserung darstellt und man besser auf Kosten der ganz hohen Auflösung darauf verzichtet.

Gruß

Manuel
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Manuel,

stimme Dir vollinhaltlich zu, das mit dem hochwertigen USB-Eingang hatte ich stillschweigend vorausgesetzt.

Gruß

Bernd Peter
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