Behringer Ultramatch Pro = Little Ben?

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Rudolf
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Behringer Ultramatch Pro = Little Ben?

Beitrag von Rudolf »

Derzeit stehen Reclocker (Big Ben & Co.) bei uns ja hoch im Kurs. Und obwohl ich Kai beim Sparen nicht das Wasser reichen kann, so versuche ich doch, mein Hobby in einigermaßen erträglichem finanziellen Rahmen zu gestalten.

Deshalb war mir aus der Diskussion des Big Ben noch folgende Aussage in Erinnerung geblieben:
shakti hat geschrieben:Dies laesst sich auch sehr preiswert und gut mit dem Behringer Ultramatch machen, der fuer 170 € auch eine gute interne Clock hat. Weiterhin kann das Geraet dem digitalen Signal auch Dither zufuegen, was vielen modernen Produktionen einen besseren Klang gibt.
Quelle: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 129#p15129

Wie also verhält es sich mit den Reclocking-Eigenschaften des Behringer Ultramatch Pro SRC2496 genau?

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Immerhin kostet der Ultramatch nur ein Fünftel des Big Ben...

Gespannte Grüße
Rudolf


PS: der Ultramatch "kann" nur bis 96 kHz, aber da ich ohnehin plane, mit Hilfe des Restek MDAC+ alle digitalen Quellen auf diesen Takt zu resampeln und von dort an meinen Faltungsrechner zu schicken, sollte es passen! Sogar an einen Kopfhörerausgang - siehe Foto - käme ich auf diese Weise. :mrgreen:
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Rudolf,

den Ultramatch habe ich nicht gehört, weiss also nicht was er bringt, aber "nur bis 96 kHz" ist für mich ein Ausschlusskriterium und eine digitale Klangmanipulation, wie Dithering, würde ich niemals einsetzen, Musik die sowas braucht, also von irgenwelchen HipHoppern oder anderen Krawall-Artisten am PC "zusammengeschustert", interessiert mich nicht.
Rudolf hat geschrieben:Immerhin kostet der Ultramatch nur ein Fünftel des Big Ben...
Der Preis des Big Ben ist überall mit 1.379 € gelistet, also würde der Ultramatch sogar nur ein Achtel des BB kosten.

Gruss Sigi
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Kienberg hat geschrieben:...aber "nur bis 96 kHz" ist für mich ein Ausschlusskriterium
Einspruch, Euer Ehren!

1. Sind sich nicht fast alle Experten einschließlich Ralf Koschnicke darin einig, dass die Steigerung von 44,1 auf 96 kHz durchaus hörbar ist, nicht jedoch unbedingt die von 96 auf 192 kHz?

2. Mein Faltungsrechner - Gerts Acourate-Kiste - kann "nur" 96 kHz; höhere Taktraten sind für mich also überflüssiger Luxus.

3. Die Reclocking-Fähigkeiten des Ultramatch erfahren im Netz breite Zustimmung; weshalb also nicht ausprobieren?
Der Preis des Big Ben ist überall mit 1.379 € gelistet, also würde der Ultramatch sogar nur ein Achtel des BB kosten.
Umso besser! :mrgreen:

Ich bin der Meinung, dass wir hier nicht nur hochendigste Komponenten sondern auch best-buys diskutieren sollten. Und die Tatsache, dass wir überhaupt über Reclocking nachdenken, ist doch schon für sich ziemlich hochendig, oder? Bis vor wenigen Wochen hat hierüber kaum einer von uns einen Gedanken verloren und war der Meinung besser geht's nimmer!

Viele Grüße
Rudolf
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Wenn ich das ULTRAMATCH-Manual lese, stelle ich fest, dass es als Hauptzweck eine Samplerate-Konvertierung hat. Der Big Ben kann das gar nicht und er ist dafür nicht gedacht.

Die Funktion, Jitter rauszunehmen, verstehe ich beim ULTRAMATCH derart, dass er eben über den SRC ausgleichend wirkt. Das tut das Gerät denn auch speziell bei Varispeed, also Samplerates die quasi neben der üblichen Spur laufen, mit Abweichungen bis +-12%. Darüber gibt es wohl mögliche Verzerrungen.
Das ist m.E. aber was anderes als ein sauberes Reclocking.

Das Einbringen von Dither hat wohl seinen Sinn, zumindest wenn man mit 24 Bit reingeht, aber unbedingt mit 16 Bit wieder raus will. Ich seh das eher als Überbleibsel aus der Dinosaurier-Zeit. Oder will hier heute noch jemand mit weniger als 24 Bit hören? Na ja, BruteFIR rechnet auch mit 64-Bit Gleitkomma und erlaubt dann bei 24 Bit-Ausgabe ebenfalls ein Dithering im niederstwertigen Bit. Es soll ja Leute geben, die auch das noch hören. :mrgreen:

Grüsse, Uli
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shakti
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Beitrag von shakti »

@Rudolf
ich mag Dir den Behringer wirklich empfehlen!

erst vor ein paar Tagen habe ich das Geraet bei einem anderen Forumsmitglied zwischen Audiovolver und DAC an den Start gebracht und bereits mit der internen Clock ein sehr gutes Ergebnis erzielt, welches sich dann mit einer externen wordclock noch einmal graduell steigern liess, die Unterschiede der Clockkabel waren aber aehnlich gross, wie der Unterschied der eingesetzten word clocks... (Big Ben)

Was macht der Behringer denn eigentlich so?
Urspruenglich einmal entwickelt um alten DAT Baendern auf die Spruenge zu helfen ist Hauptzweck des Behringers ein "schlechtes" Digitalsignal zu fangen, zwischenzuspeichern, zu reclocken (wenn gewuenscht) und im Format zu aendern (wenn gewuenscht), weiterhin kann man Dither, Emphasis und copy bit waehlen. (vom integrierten AD/DA Wandler will ich an dieser Stelle mal nix sagen)

Meine Erfahrungen mit Computer-Hifi sind so geartet, dass man einfach kein optimales Signal rausbekommt, egal ob USB, Ethernet oder Spdif (Toslink/RCA), da schliesse ich auch gerne alle Audiovolver/Accourate-Derivate mit ein.

Mein Apple schiebt ueber Ethernet z.B. ein so schlechtes, bzw. wanderndes Signal raus, dass ein Big Ben nicht in der Lage ist, stabil auf das Signal zu "locken", mein DCS Elgar plus faengt das Signal einwandfrei, mein DCS Purcell wiederum nicht, heisst fuer mich, an dem Signal kann man was verbessern.

Hier kommt der Behringer ins Spiel, der auch bei "schlechten" Signalen einwandfrei lockt, der Empfangskreis ist sehr breit ausgelegt und "faengt" jedes Signal, dieses wird dann optimal aufbereitet, zwischengespeichert und auf Wahl mit eigener Clock, interner Clock oder externer Clock rausgegeben.

Bei meinen Anwendungen verhilft der Behringer fast jeder von mir verwendeten Signalquelle auf die Spruenge, speziell bereits mit der internen Clock.

Ich habe die Moeglichkeit den Behringer ueber meine externe Clock zu takten, was noch einmal was bringt, aber der Grad der Veraenderung ist aehnlich wie z.B. der Klangunterschied zwischen Big Ben und meiner DCS Verona Clock (die Verona Clock kostet ca 7000€), dies bescheinigt aus meiner Sicht dem Behringer ein sehr gutes Preis/Leistungsverhaeltnis.

Hinsichtlich der Moeglichkeit dem Signal Dither hinzuzufuegen mag ich auf den Artikel "Grundlagen der Digitaltechnik" der Zeitung Hifi Stars verweisen (03/09). Ih stelle einfach fest, dass einige moderne Produktionen vom zusaetzlichen Dither profitieren, muss man ausprobieren, aus meiner Sicht schadet es nicht, diese Moeglichkeit zu haben.

Hinsichtlich des 24Bit/192kHz-Hypes moechte ich auf das Interview mit Günter Pauler (stockfisch Records) in der aktuellen (03/10) Professional Audio Musik&Equipment verweisen, der einmal mehr darstellt, dass eben nicht das digitale Format ueber die Qualitaet der Einspielung entscheidet. Aus Sicht von Günter Pauler sind 16Bit/44,1kHz hinreichend fuer einen optimalen Klang. Das Tonstudio muss halt "nur" die Moeglichkeiten des Formates nutzen...

Kurzum, probier es bei Dir aus, der Preis ist nicht hoch, der klangliche Gewinn bei den von mir gehoerten Anwendungen ueberzeugend, ich denke manchmal, wenn der Ultramatch 500 € mehr kosten wuerde, waeren mehr Leute von de Geraet zu begeistern, so scheinen manche Angst zu haben, das "teure" Signal einem so preiswerten Geraet anzuvertrauen...

netten Gruss

Juergen
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

shakti hat geschrieben:Kurzum, probier es bei Dir aus, der Preis ist nicht hoch, der klangliche Gewinn bei den von mir gehoerten Anwendungen ueberzeugend
Danke, Jürgen, für's Mutmachen.

Ich werde also zuschlagen (müssen). :wink:

Viele Grüße
Rudolf


PS: Im Gegensatz zum Big Ben passt der Ultramatch sogar in mein Regal. :P
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Unicos
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Beitrag von Unicos »

Ich habe hier auch einen 2496 stehen Rudolf
Mittlerweile aber nur noch am Rechner im Buero, weil ich den ADI-2 einfach besser fand...

Gruesse

Thomas (der sich nun auch den Big Ben goennt :-)auch wenn er haesslich ist und nicht fernbedienbar).
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shakti
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Beitrag von shakti »

Hallo Thomas,

das wunderschoene Apogee Big Ben Design ist fuer mich mit ein Hauptgrund den Grimm CC1 gekauft zu haben, sieht ohne die Profibefestigungen einfach lecker aus...

netten Gruss
Juergen

ps
goenn Dir gute clock Kabel, das Apogee wide eye ist ein guter Start
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Thomas,
Unicos hat geschrieben:Ich habe hier auch einen 2496 stehen Rudolf
Mittlerweile aber nur noch am Rechner im Buero, weil ich den ADI-2 einfach besser fand...
... in seiner Funktion als Wandler oder als Reclocker bzw. "Jitterbugger"?

Falls du deinen Ultramatch nach Entgegennahme des Big Ben nicht mehr brauchen solltest ...

Viele Grüße
Rudolf
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Speedy
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Beitrag von Speedy »

Rudolf hat geschrieben: 1. Sind sich nicht fast alle Experten einschließlich Ralf Koschnicke darin einig, dass die Steigerung von 44,1 auf 96 kHz durchaus hörbar ist, nicht jedoch unbedingt die von 96 auf 192 kHz?
Auch Burmester und Lavry sind dieser Meinung.

Kann mir mal jemand erklären, wie sich ein Clock-Kabel auf den Klang auswirken kann ?

Grüße
Speedy
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Speedy,
Speedy hat geschrieben:Kann mir mal jemand erklären, wie sich ein Clock-Kabel auf den Klang auswirken kann ?
wie es sich auf den Klang auswirkt, leider nein, wie auf die Brieftasche schon. 10 m des Apogee Wyde Eye WE-BB 10,0 Wordclock Kabel kosten nur 79 €, dafür bekommst Du folgende Eigenschaften zugesichert:
Apogee hat geschrieben:Apogee Wyde Eye Kabel minimieren Leitungsverluste und anfallendes Jitter durch:
- geringe Kapazität für minimale Impulsabschwächung
- kontrollierte Impedanzwerte
- optimales Dielektrikum, geschäumte hochverdichtete Polyethylene
- behält die physikalischen Eigenschaften über den kompletten Temperaturbereich bei
- hohe Flexibilität durch weichen Außenmantel in markantem Pink

Apogees hochwertiges Wyde Eye Kabel für 75 Ohm Word Clock I/O Verbindungen mit BNC-BNC Konfiguration. Dieses Kabel ermöglicht die Word Clock Synchronisation zwischen verschiedenen digitalen Audiogeräten wie z.B. dem Apogee Big Ben.
Und diesen Preis halte ich durchaus für moderat... wenn man mal berücksichtigt, wie clevere Geschäftemacher bei Kabeln zulangen, z.B. bei dem hier:

Silent Wire Digi-Referenz Digitalkabel 75 Ohm Original, dieses Kabel kostet sage und schreibe, bitte fest hinsetzen, in der Länge 1m 2.280 €, für 1,4 m dann schon 2.660 €. :oops: :oops: Und dafür gibts dann aber, natürlich von STEREO amtlich bestätigt, folgende leckere Zutaten:
STEREO hat geschrieben:Mit dem Digital Referenz erreichen Sie das technisch Machbare in puncto Bild und Ton Übetragung. Im Digital Referenz kommt stark versilbertes 8N Kupfer zum Einsatz, hierbei kommt im Verhältnis 400g/pro 1kg Reinsilber zum Einsatz sowie eine doppelte Schirmung gegenüber dem Digital 32, wodurch sich das Digital Referenz nochmals klanglich dramatisch absetzt. Bei dem Digital Referenz kommen die WBT 0102 AG nextgen zum Einsatz.
(Berichte über Silent Wire in Stereo 4-2007 & 11-2006)

Also Du siehst, für die Verbindungen unserer Clocks kann man weit mehr Geld ausgeben denn für die Geräte selbst ... wer's braucht, why not :wink: :mrgreen: :cheers:

Gruss Sigi
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shakti
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Beitrag von shakti »

@Speedy
im Studiomagazin (siehe link im reclocker thread) wird unter anderem auch erlaeutert, welche Anforderungen an die Clock-Kabel gestellt werde, was deutlich macht, dass man eine gute Strippe (zumindest die Apogee Wide Eye) nehmen sollte. Die Apogee Strippe war z-B. deutlich besser als die DCS Serienverkabelung,

netten Gruss
Juergen
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Speedy
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Beitrag von Speedy »

Hallo Sigi,

dachte ich es mir doch...... :cheers:

@Jürgen

Es soll ein 75 Ohm Kabel sein, wenn ich richtig gelesen habe. Da tuts schon ein simples RG59 für ein paar Cent der Meter :
Das RG-59-Kabel ist ein Koaxialkabel für die Fernseh- und Videotechnik. Es hat eine Impedanz von 75 Ohm und bei 30 MHz eine Dämpfung von 6,0 dB/100 m, die sich bei 150 MHz auf 13 dB/100 m und bei 450 MHz auf 23 dB/100 m erhöht. Die Kapazität liegt bei 68 pF/m. Bedingt durch die relativ hohe Dämpfung kann es nur über Entfernungen von 250 m bis 300 m verstärkerlos verlegt werden. Das RG-59-Kabel hat einen Außenmantel mit einem Durchmesser von 6,15 mm. Der Innenaufbau besteht aus einer Litze oder in einer anderen Ausführung aus einem 0,6 mm dicken Draht (RG-59B/U). Er ist umgeben von einem Dielektrikum aus Polyethylen (PE) und der verkupferten oder versilberten Geflechtschirmung. Es gibt auch Ausführungen bei denen der Innenleiter durch eine Litze gebildet wird.
Beste Grüße
Speedy
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Jürgen,

danke für Deine Ausführungen zum Behringer 2496. Ich habe mir das Teil mal im Internet bei Thomann.de angeschaut und habe eine Frage an Dich zum praktischen Anschluss: Wenn ich das Ding als Jitterbugger einsetze, dann müsste ich also meinen Zuspieler (in dem Fall mein Netbook mit USB-SPDIF-Interface) hinten im Behringer bei "Digital In" via Coax einstecken und dann bei "DigitalOut" aus dem Coax raus in den Wandler gehen. Dann vorne die Taste Clock auf Stellung "Clock intern" schalten, und dann arbeitet er als Jitterbugger. Ist das so richtig?

Grüße
Fujak
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo zusammen,

ich habe hier noch ein aktuelles Review über den Behringer 2496 im Internet gefunden; es wird übrigens auch hier auf die klangliche Bedeutung der Kabel hingewiesen: http://www.hifi-advice.com/behringer-ul ... eview.html

Grüße
Fujak
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