Passive Vorverstärker für Aktivlautsprecher

Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

ich frage mich, ob nicht auch bei passiven VVs ein Klang gemacht wird.

Denn die richtig teueren Teile arbeiten ja idR mit Übertragern.

Gruß

Bernd Peter
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Bernd Peter hat geschrieben:... Denn die richtig teueren Teile arbeiten ja idR mit Übertragern ...
und wenn eine Fernsteuerung hinzukommt sind Klangbeeinflussungen durch die unvermeidlichen digitalen Komponenten und Stromversorgung zumindest nicht auszuschließen.

Gruß,
Winfried

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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo,

erlaube mir mal den Verweis auf dieses Thema:

Passive Vorstufen von Music First Audio (MFA)

Ich glaube es ist nicht unbedingt einfach eine gute passive Vorstufe zu bauen, aber es geht und um das Phrasenschwein zu bemühen sind die Dinger einem verstärkendem Draht deutlich näher als ein Pre mit Stromkabel dran. MFA bietet zwar glaube ich gegen Aufpreis eine Fernbedienung an, komt aber normalerweise ohne. Da muss man wohl entscheiden, ob mankonsequent bleiben will. Wenn der MFA nicht so teuer wäre, hätte ich schwach werden können.

Gruß

Uwe
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Uwe,

danke für den Link.
alsterfan hat geschrieben:Alle Instrumente (ich konzentriere mich gern auf Klavier und gezupften Bass) wirken präsenter.
Das erinnert mich doch stark an den Einsatz von - sehr gut gemachten - Übertragerlösungen.

Gruß

Bernd Peter
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo Bernd Peter,

wo Du Recht hast hast Du Recht:

http://www.hifiwigwam.com/showthread.ph ... -reference

Sieht innendrin etwas wüßt aus, britishes no nonsense engineering eben.

Esgeht aber auch etwas billiger (die gibt es als Bausatz und wenn man sie sich zusammen bauen lässt bestimmt nicht im flight case)

http://www.hificollective.co.uk/kits/gl ... ehome.html

Manchmal bringt der britische Spleen nette Dinge hervor, neben passiven Vorverstärkern bzw. Attuenatoren auch Leute die sich mal eben einen Baby Reference für die Zweitanlage kaufen, weil in der ersten der Reference (mit serienmäßiger FB) werkelt.

Gruß

Uwe
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Twity
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Beitrag von Twity »

Hallo Freiheit,

passive VV interessieren mich auch sehr und beobachte schon einiger Zeit diese passive VV von

TORTUGA AUDIO

Ich glaube die müssten ziemlich gut sein und kommen einen verstärkenden Draht (glaub ich) sehr nahe.

Grüße
Wasfi
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Uwe,
Tinitus hat geschrieben:... um das Phrasenschwein zu bemühen ... sind die Dinger einem verstärkendem Draht deutlich näher als ein Pre mit Stromkabel dran...
Nein, genau das "ein verstärkender Draht" sind "passive Vorverstärker" eben nicht! Sondern ein höchstens "ein abschwächender Draht" mit Eingangsumschalter usw. ... :wink: :mrgreen:

Nix für ungut, das sagt ja nix über die Klangqualität :cheers:

Gruß,
Winfried

3539
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo Winfried,

Recht hast Du. Da war ich zu erpicht aufs Phrasenschwein. Da heute die meisten Quellen line Level haben wird eh meist nur abgeschwächt, wenn der Wirkungsgrad der Endstufen stimmt. Der MFA Classic hat aber einen +6 dB Schalter, frag mich aber nicht, wie er das ohne Stecker macht. Bei den Tortuga Geräten hätte ich Bedenken bezüglich der Langlebigkeit. Anscheinend steht und fällt das ganze mit der Software, die Nichtlinearitäten und Ungleichmäßigkeiten der eingesetzten Bauteile ausbügelt und auch noch den Alterungseffekt kompensiert. Wenn es funktioniert Hut ab! Da die Firma erst seit kurzem existiert, ist eine Einschätzung der Langzeittauglichkeit schwierig.

Gruß

Uwe

Off topic Kannte jemand die Webseite HiFi Pig? Die hat Rezensionen zu MFA und Tortuga
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Tinitus hat geschrieben:Esgeht aber auch etwas billiger (die gibt es als Bausatz und wenn man sie sich zusammen bauen lässt bestimmt nicht im flight case)
http://www.hificollective.co.uk/kits/gl ... ehome.html
Hallo Uwe

wenn ich mir das Innenleben ansehe

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und
http://www.hificollective.co.uk/kits/glasshouse/passive-pre-amp1.html hat geschrieben:The chassis design keeps all signal wire lengths as short as possible, passives are not good at driving long runs of interconnect so the distance from the inputs - selector - volume control device - output socket is vital.
muss ich doch etwas grinsen, denn da steckt noch reichlich Verbesserungspotential drin.

Die einfachste Methode der Verkürzung der Verkabelung wäre wohl ein weniger tiefes Gehäuse (welches vermutlich unter der Last der Kabel kippen würde, also nach hinten Stützen bräuchte) oder alternativ Achsverlängerungen, um die Schalter im Originalgehäuse weiter hinten bei den Buchsen zu lagern. Abgesehen davon ist die interne Verkabelung sowieso kapazitätsarm, also kein Problem in dieser Hinsicht wie ein Koaxialkabel.

Grüße Hans-Martin
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Ralph Berres
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Beitrag von Ralph Berres »

Ist halt echte Handarbeit. Das ablängen und abisolieren der Kabel, und das verlöten der Kabel zwischen den beiden Schaltern und den Buchsen kostet soviel Arbeitszeit, das das Gerät teuer sein muss.

Wenigstens der Eingangswahlschalter scheint von brauchbarer Qualität zu sein. Den großen Schalter mit den vielen Widerständen vermag ich nicht zu beurteilen, da man nicht erkennen kann was für ein Schalter verbaut ist.

Der Aufbau ist garantiert von der Schaltungskapazität nicht reproduzierbar.

Aber so sind die Vogelnestaufbauten nun mal.

Ralph Berres
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Ralph Berres hat geschrieben:Wenigstens der Eingangswahlschalter scheint von brauchbarer Qualität zu sein.
Hallo Ralph,

das ist sichtlich ein ELMA, vermutlich vergoldet, beste Ware...
Den großen Schalter mit den vielen Widerständen vermag ich nicht zu beurteilen, da man nicht erkennen kann was für ein Schalter verbaut ist.
Make-before-break schaltet den Shuntwiderstand nach Masse, aber Hartvergoldung wäre schon schön für die Dauerhaftigkeit.
Der Aufbau ist garantiert von der Schaltungskapazität nicht reproduzierbar.
Die spielt angesichts der Lastkapazität wohl auch keine Rolle.

Inspiriert von der Grundidee passiver Vorabschwächer im Sinne von Winfried
wgh52 hat geschrieben: "ein abschwächender Draht"
habe ich überlegt, dass das abschwächende Element nicht an die zentrale Stelle bei der Eingangsumschaltung, sondern an den Eingang der Endstufe bzw. der Aktivelektronik gehört.

Eine kanalsynchrone Steuerung der Abschwächer ist für mich nur per Kabel zur Box/Endstufe vorstellbar, Funk oder W-LAN wäre mir zu aufwändig, zumal dann auch die Musikdaten schon so übertragen werden könnten und diese Art der Regelung hinfällig wäre. Ein modularer Vorverstärker, ääh Vorabschwächer, dessen Funktionsbereiche sinnvoll räumlich gestreut sind. Wie so häufig, scheitert vielleicht ein Konzept am Gehäuse und der Anfassqualität, da arbeite ich gerade dran...

Grüße Hans-Martin
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shakti
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Beitrag von shakti »

Beim diesjaehrigen forumstreffen wurden voverstaerker im Vergleich gehoert, es waren zb von Audio Gd der Master 1 und der HE1 am Start, eune Audio Research sowie 2 vorstufen von Mark Levinson, dazu spielte aber auch eine ca 3000,- teure passive Vorstufe, die ziemlich weit vorne Mitmischte, wer Interesse hat an den hoerbeschreibungen kann ja mal die entsprechenden threads durchstoebern, sollten unter der Rubrik veranstaltungen zu finden sein
Gruss
Juergen
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Tinitus hat geschrieben:...Welche Störgeräusche hast Du denn beim Master 1 wahrgenommen? Ich höre da nichts. Bezüglich Neutralität kann ich nichts sagen, da ich nicht weiß, wie neutral bezogen auf ein bestimmtes Musikstück klingt. Inwiefern weicht der Master 1 denn deiner Meinung nach von neutral ab? Der Funk ist gut beleumundet und hat zumindest was die Linearität des FG angeht noch bessere Werte. Er hält sich auch bezüglich Siebkapazität zurück. Die Vorteile eines solchen Konzepts hat Gert hier mal im Forum erläutert, Herr Funk hat es mal in einem fairaudio Interview getan. Bei ähnlichem Preis bietet der eine einen Kopfhörerverstärker mit an, der andere eine Fernbedienung. Was ich am Master 1 schätze ist die Tatsache, dass er auch leise sehr gut klingt...
Hallo Uwe!

Nur kurz, da hier im thread OT: die Störgeräusche äußerten sich als verstärktes Rauschen der LSP, wenn der Master 9 angeschlossen war (lauststärkeunabhängig, auch ohne angeschlossene Quelle). Das haben einige VVs und es war auch nicht sonderlich störend, dennoch ist es existent gewesen. Der Funk LAP plus SAM1 ist komplett ruhig, trotz ungeschirmter Kabel.

Was das Klangbild betrifft, addiert der A-GD für meinen Geschmack etwas zuviel Wärme hinzu. Dieser Eindruck nimmt interessanterweise mit Art des Anschlusses am DAC ab (ACSS<XLR<RCA) und ist auch kabelabhängig, dennoch immer vorhanden. Das hörte man so, im Direktvergleich mit bspw. dem Funk bzw. ganz ohne VV (DAC direkt an LSP) ist es unüberhörbar. Das kann gefallen, in Kombination mit (m)einem eh schon sehr "musikalisch" spielenden DAC* ists zuviel und für mich definitiv nicht "dead neutral".

Um ein vermutlich blödes Beispiel zu bemühen: der Funk kommt wie ein trainierter 75kg 1,80m Athlet daher, während der A-GD bei selber Größe und ebenfalls recht sportlich knappe 10kg mehr wiegt. Beide also irgendwo ideal und weder magersüchtig noch übergewichtig aber dennoch hörbar anders und ich empfinde den Funk als richtiger (obwohl wie gesagt auch er noch etwas Wärme/ Musikalität hinzugibt).

Dass Du Deinen A-GD auch leise als sehr gut empfindest, könnte übrigens auch ein Hinweis darauf sein (Stichwort Loudness)...

VG,
Thomas

:cheers:

*der von Kingwa auch als "dead neutral" verkauft wird :mrgreen:
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo Thomas,

danke für deine Antwort. Vielleicht dürfen die den Master 1 betreffenden Beiträge ja per moderativem Eingriff in den zugehörigen Thread wandern. Ein erhöhtes Grundrauschen in den LS konnte ich im Vergleich zwischen T+A DAC8 und Elektrocompaniet ECD2 zu Master7/Master1 nicht fest stellen. Liegt vielleicht an den LS selbst oder an der Interaktion LS/VV. Der Funk schlägt den Master 1 in Bezug auf S/N aber auch locker um ca. 15 dB. Das mit den verschiedenen Kabeln habe ich noch nicht ausprobiert, die Kombi war bei mir immer per ACSS verkabelt, aber ein paar schnöde RCA sollte ich noch rumliegen haben.
Weiterhin viel Spass mit deinen Funk Geräten.

Gruß

Uwe
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Thomas K.
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Beitrag von Thomas K. »

Hallo zusammen,

ich möchte hier nicht die persönlichen Erfahrungen mit passiven Vorstufen, die für die entsprechenden Personen zu einem für sie völlig zufriedenstellenden Ergebnis geführt haben, in Zweifel ziehen. Denn es kann durchaus möglich sein, daß in speziellen Konstellationen eine passive Vorstufe funktioniert. Aber es bleiben Fragen offen.

Wenn schon ein Line-Verbindungskabel Einfluss auf den Klang haben kann - was passiert denn, wenn zusätzlich noch Steck- und Schaltkontakte, Kapazitäten, Induktivitäten, ohmsche Widerstände und wer weiß was sonst noch dranhängen?

Die Vorstellung daß eine passive Vorstufe rein gar nichts am Signal verändert, eine aktive dagegen unberechenbares Teufelszeug darstellt, entspringt wohl idealisiertem Denken.

Viele Grüße
Thomas
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