wgh52 hat geschrieben:Kurzer Zwischenruf:
Ich hab heute meinen MC-3+ an einen Reclockinginteressenten verliehen, ...
3451
Hallo,
da Winfried es schon angesprochen hat, wollte ich nach Rückgabe des MC3+ hier meine Ergebnisse kundtun. Danke nochmal für´s Ausleihen. Es ist ein gutes Gerät und studiogemäß für bestimmte Probleme eine sehr gute Lösung. Auch die Verarbeitung/Aufmachung ist voll Studio tauglich. Für zu Hause hätte ich gerne eine einfachere Quellenumschaltung, am besten fernbedienbar. Als Klangverbesserer hat es sich bei mir allerdings nur wenig bemerkbar gemacht…
Test Mutec MC3+ (als Umschalter und Reclocker genutzt); Vergleich mit Digitalumschalter RDL HR-DSX4 und dem direkt in den Lautsprecher geleitetem Musiksignal.
Der RDL (
http://www.rdlnet.com/product.php?page=449&language=4) hat eine Sure-Lok™ genannte Schaltung zum Resynchronisieren bei erkanntem Fehler, bitte bei Interesse Datenblatt ansehen; allerdings gibt es da auch nicht wirklich Infos, was da gemacht wird.
Lautsprecher: Genelec 8260 digitaler Eingang (auf den Hörplatz eingemessen), Test mit konstanter Lautstärke, jeweils kurze (30s) Musikstücke. Zum Fernsehton siehe unten.
Musik: Vom Mac Mini über USB auf M2Tech EVO Ausgang AES/EBU, flac-Dateien mit jriver gespielt. Ich habe mich auf 3 Stücke konzentriert. a) über RDL, b) über MC3+, c) direkt EVO out in Lautsprecher.
Kleiner Vorteil von b) über a), der als mehr Auflösung empfunden wird und sich bei Stimme und Perkussionsinstrumenten bemerkbar machte. Bei einer Orchesteraufnahme scheint die Trennung zwischen den Instrumenten etwas größer. b) gegen c): Kein Unterschied von mir auszumachen. Ich meine dass c) im Vergleich zu b) sich ähnlich zu a) unterscheidet. Blindtests wurden nicht gemacht.
Fernsehen: Samsung LE40FE86 über Kabel, optischer Ausgang. Die Schwierigkeit im Vergleich zu den anderen Test war vor allem ein vergleichbares Testsignal zu bekommen. Daher wurde mit Tagesschau24 getestet (alle 15 min mehr oder weniger dasselbe). a) über RDL, b) über MC3+: Kein Unterscheid auszumachen. Weder Gesamteindruck noch einzelne Sprachlaute.
Hier ist sicher zu bemerken, dass die Vergleichbarkeit sehr schwer zu bestimmen ist, einfach weil man sich nicht mehr klar daran erinnern kann (jedenfalls ist das bei mir so; falls andere ein besseres Klanggedächnis haben, Glückwunsch:), was man vor 10 min gehört hat. Vielleicht liegt auch an dem Digitalausgang meines Fernsehers, der einfach nicht schlecht genug ist, um einen Unterschied zu produzieren. Auch sind die verwendeten Sendungen sicher nicht optimal zum Testen, Musiksendungen standen leider nicht zur Verfügung, bzw. ich konnte nicht gleiche Passagen vergleichen.
LP: DL103R auf SME IV, Violectric pre über Lake People ADC c440, 96kHz a) über RDL, b) über MC3+, c) Direkt (einfach digitales XLR Ausgangskabel AES/EBU mit dem entsprechenden Eingang der Genelec.
Kein Unterschied beim c) und b). Vielleicht einige Cymbals deutlicher bei b) im Vergleich zu a), aber für mich ist da nicht wirklich ein nennenswerter Unterschied zu hören. Eventuell macht der Digitalumschalter dort doch einen kleinen Effekt, an der Quelle kann es dann aber nicht liegen.
Mein Fazit: Wenn die Quelle gut ist, braucht man auch keinen Reclocker. Dass dieser beim Fernsehen was bringen kann, möchte ich nicht abstreiten. Allerdings halte ich es bei dem generell eher schlechten Ton bei Fernsehübertragungen IMO für nicht wirklich relevant. Ein anständiger Vergleich mit Blindtest und gleichem Material würde hier vielleicht andere Aussagen erlauben. Wenn’s mal jemand machen will:).. ich werde die Zeit jedenfalls nicht aufwenden. Der obigen Test hat insgesamt mehr als 5 Stunden gebraucht…. Ich denke ich werde mir den MC3+ mit USB dann doch zulegen, allerdings eher zur Reduzierung der Anzahl meiner Geräte (USB interface, Quellen-Umschalter) und wegen der Integrierung des USB-Interfaces als im Hinblick auf eine Klangverbesserungen. Ein anständige Clock hääte ich sowieso gerne

Das im allgemeinen ein Reclocking sinnvoll sein kann möchte ich nicht abstreiten. Schön zu sehen ist auch, dass dieses sich auch sonst woanders durchsetzt: Der neue von Bruno Putzeys entwickelte Lautsprecher hat neben vielen anderen interessanten Technologien auch „serienmässig“ reclocking an Bord.
http://www.kiiaudio.com/prod-life.html . Vielleicht geht ja einer heute auf die Vorstellung in München und berichtet

Sicher auch für das Forum insgesamt ein interessanter Lautsprecher !
Viele Grüße, Michael