Aufbau einer Analog-Digital-Kette. Bitte um Beratung!

Grauwacke
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Beitrag von Grauwacke »

nihil.sine.causa hat geschrieben: Fragen Teil 2: AD-Wandlung und Interface
  • Wir haben einen interessanten Thread über USB to S/PDIF (bzw. USB to AES/EBU) Konverter. Gibt es denn auch Konverter, die in der anderen Richtung arbeiten – also z.B. AES to USB? Falls ja, welche?
  • Wie steht es um das Thema Clocking und Reclocking in der AD-Kette? Bei der Audio-Wiedergabe machen das ja viele von Euch, um das verjitterte Digitalsignal, das aus dem DDC kommt, zu optimieren, bevor ein guter DAC damit gefüttert wird. Was können wir daraus für die AD-Kette lernen?
Hallo, Harald,

Zur Frage, welcher Konverter AES 2 USB kann: Lynx Hilo kann mit seinen routing-Möglichkeiten praktisch in alle Richtungen ein- und ausgeben. Er hat auch einen Wordclock-Eingang. In einem (leider gelöschten) Thread bei Gearslutz zu Loopback-Tests war der Hilo immer ganz oben mit dabei. Will heißen, gemäß diesem Testverfahren ist er überaus neutral, weil nach 10 Loops am wenigsten Differenzen zum Original gemessen wurden. Klanglich gefällt mir der Hilo sehr gut!

Viele Grüße
Helge
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bvk
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Beitrag von bvk »

Obwohl ohne eigene Erfahrung würde auch ich empfehlen die Lynx Hilo zu probieren. Wie ich dazu komme:

Der Entwickler von Pure Vinyl, einer recht ausgetüftelten Software zur Digitalisierung von analogen Quellen, vor allem Vinyl, verwendet die Hilo bei seinen Präsentationen. Ich weiß dass dieser Mann sich kompromisslos mit den Fragen hochwertiger DA Konvertierung und Wiedergabe auseinandersetzt und wahrscheinlich in der Lage ist einen richtigen Preis - Leistungs Kompromiss zu finden. Selbst habe ich dzt eine Fireface für diese Zwecke im Einsatz die deutlich billiger als die Hilo ist. Generell halte ich die Elektronik aus dem professional gegenüber dem audiophilen Bereich für deutlich preiswerter und funktionaler.
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gregor
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Beitrag von gregor »

Hallo Harald,

in der Ausgabe 02/2014 der Professional Audio findet sich ein Praxis-Report zum Thema-Klavier-Recording. Zur Aufnahme werden dort ein Metric Halo ULN-8 und zwei U87 in Blumlein-Anordnung sowie ein Bändchen als inneres Mikrofon verwendet. Das Heft gibt's hier:

http://www.sonic-media.de/Professional- ... -2014.html

Den Anfang des Artikels findest Du hier:

http://www.myownmusic.de/Professional_A ... ewsid=1817

Beste Grüße
gregor
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Gregor.
gregor hat geschrieben:vor nicht allzu langer Zeit konnte ich mich tatsächlich mal zwei Stunden lang mit der Prism Sound Lyra2 beschäftigen. Aufgenommen habe ich nichts, ich war zu sehr damit beschäftigt, verschieden Setups mit Mutec usw. zu vergleichen. Im Ergebnis kam ich zu dem Schluss, dass die Lyra tatsächlich besser klingt als die Fireface UC, mir wäre das die aufgerufenen 2800€ aber nicht wert, wenn es nur ums Hören geht. Die Studioleute, die das Interface zum Test bestellt hatten, bewerteten die Qualität der Preamps allerdings als ausgezeichnet. Für Mehrkanal gibts bei der Firma auch noch Geräte, natürlich noch teurer. Aus meiner Sicht kannst Du für 2800€ mit noch besseren Mikrofonen mehr gewinnen, als mit einem besseren Interface, Daniels Netzteil kannst Du Dir da sicher auch noch leisten. Kommt aber - wie eigentlich immer - auf Deine Ansprüche und Dein Budget an.
Die Propdukte von Prism Sound machen einen sehr guten Eindruck und werden in allen Tests und Besprechungen sehr gelobt. Wie immer meine AD-Kette am Ende aussehen wird, ich werde versuchen, sie gegen die Alten Griechen Lyra2, Titan oder gar Atlas zu verproben.
gregor hat geschrieben:in der Ausgabe 02/2014 der Professional Audio findet sich ein Praxis-Report zum Thema-Klavier-Recording. Zur Aufnahme werden dort ein Metric Halo ULN-8 und zwei U87 in Blumlein-Anordnung sowie ein Bändchen als inneres Mikrofon verwendet.
Prima. Über diese Zeitschrift bin ich nun schon mehrfach gestolpert bei meinen Recherchen zu diesem Thema. Diese Ausgabe besorge ich mir.



Hallo Helge, Hallo Bernd
Grauwacke hat geschrieben:Zur Frage, welcher Konverter AES 2 USB kann: Lynx Hilo kann mit seinen routing-Möglichkeiten praktisch in alle Richtungen ein- und ausgeben. Er hat auch einen Wordclock-Eingang. In einem (leider gelöschten) Thread bei Gearslutz zu Loopback-Tests war der Hilo immer ganz oben mit dabei. Will heißen, gemäß diesem Testverfahren ist er überaus neutral, weil nach 10 Loops am wenigsten Differenzen zum Original gemessen wurden. Klanglich gefällt mir der Hilo sehr gut!
Danke für Euren Tipp. Auch die Lynx-Geräte habe ich auf dem Radar. Der Hilo ist ein Stereo-Interface wie der oben genannte Lyra 2 von Prism Sound und der Benchmark ADC1 USB.



Hallo Uli,
uli.brueggemann hat geschrieben:Ich hab mal ein Angebot von Stagetec bekommen, in der mich interessierenden Ausführung kamen aber für mich unerschwingliche >15 k€ zusammen. Bin leider keine Rundfunkanstalt, welche per GEZ Gebühren eintreibt.

Interessant war dabei aber noch, dass die dem Wandler innewohnende Clock mit Grade 2 gekennzeichnet ist, wohingegen Mutec (u.a.) mit einer besseren Clock des Typs Grade 1 angegeben ist.
Danke für Deine Unterstützung! Auch ich würde bezweifeln, dass die Produkte von Stagetec für mich geeignet sind. Schließlich will ich keinen festen Studioarbeitsplatz einrichten, an dem ich permanent arbeiten müsste.

Die Frage nach der Clock-Qualität ist sicher einen Blick wert. Allerdings sind wir beim Übergang zwischen dem Digitalteil der AD-Kette und dem PC ganz von der technischen Kunst der Interface Hersteller abhängig. Über das Thema Jitter sprechen alle und dass sie ein ganz besonderes Verfahren implementiert haben, um den Jitter zu minimieren oder gar auszuschalten. Wie sie es aber im Detail tun, habe ich bislang nicht verstanden. Ich finde zu diesem Thema immer nur nette Marketingworte. Was nützen uns Weltklasse-Clocks und atemberaubend gute Jitter-Werte innerhalb der Digitalwelt, wenn wir dieses Signal nicht aufgezeichnet bekommen, ohne vorher wieder alles ins Kohlenloch schaufeln zu müssen (via USB oder PCI Karte zum PC oder aber in einen black box recorder, der wieder mit einer eigenen Clock ausgestattet ist)?

Beste Grüße
Harald
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Harald,

vielleicht mache ich ja einen Denkfehler, aber sobald die Daten mit möglichst jitterarmem Takt A>D gewandelt sind, bleiben sie (wertmäßig) unverändert bestehen. Diese festen Werte werden nun über USB oder was immer (wertmäßig unverändert) schneller, langsamer oder zittrig zum Aufzeichnungsmedium weitergegeben und dort immernoch unverändert (bis zur Wiedergabe) gespeichert.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, was noch so übler Übertragungsjitter an den bereits definierten, gleichbleibenden Digitalwerten, die dann bis zur Wiedergabe ebenfalls fest gespeichert werden, anrichten soll ... :?

Jitter kommt meines Erachtens (und in allen seinen Formen, Einflüssen und Ausprägungen) erst wieder klangverändernd zum Tragen, sobald die Digitalwerte aus dem Speicher ausgelesen, weiterverarbeitet und weitergegeben werden (inkl. Player, SPDIF, USB, usw., usw. ...).

Kurz: Der jittersaubere ADC Takt ist am wichtigsten zur Erzeugung sozusagen "jitterfreier" Digitalwerte. Wenn diese stehen, ist Jitter zunächst bis zum Speicherauslesen ohne Einflussmöglichkeit auf diese Werte.

Gruß,
Winfried

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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Winfried,
wgh52 hat geschrieben:Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, was noch so übler Übertragungsjitter an den bereits definierten, gleichbleibenden Digitalwerten, die dann bis zur Wiedergabe ebenfalls fest gespeichert werden, anrichten soll ... :?
Mit dieser Frage hast Du mich ins Grübeln gebracht. Denn über digitale Formate weiß ich viel zu wenig, um das schlüssig zu beantworten. Also hab' ich mal nachgesehen und will es versuchen. Aber bitte, korrigiert mich, wenn ich mich vertue!

Ich gehe davon aus, wir hätten eine super gute AD-Wandlung durchgeführt und an der AES/EBU Buchse liege ein sauberer digitaler Datenstrom an. Ziel wäre, dass wir dieses Digitalsignal in eine wav-Datei o.ä. möglichst verlustlos überführen.

Die Wikipedia Beschreibung der AES/EBU Schnittstelle liest sich wie ein Layer-Modell, so als wären wir in der Tat in der Welt der "gesicherten" Daten. Dann kommt unter dem Stichwort "Signalqualität" doch ein Hinweis auf die Möglichkeit, dass AES Signale durch schlechte Übertragung am Ende "rauh" klingen können und dass es zu "Knacksern" kommen kann.

Daher habe ich mal weitergegoogelt und bin auf diese Guideline der EBU gestoßen. In Kapitel 3 wird dort die elektrische "Schicht" unseres Digitalsignals beschrieben. Kabel und Verbinder müssen bestimmte Eingenschaften haben. Und um das Signal weiterzuverarbeiten, benötigt man einen Empfänger, der prinzipiell so arbeitet (S. 16):

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Also scheint einiger elektrischer Aufwand notwendig zu sein, um den digitalen Inhalt des AES Signals zu erhalten. Ich interpretiere das so, dass wir bei solchen digitalen Datenströmen hier eine Art hybriden Zustands haben zwischen Analogsignalen und digitaler, "gesicherter" Datenhaltung. Und wir können leider noch nicht von den "definierten, gleichbleibenden Digitalwerten" sprechen, die Du, lieber Winfried, unterstellt hast.

Meine grundsätzliche Frage bleibt ganz einfach, wie man nun möglichst verlustarm die digitalen Inhalte aus dem ADC herauskitzeln und auf einen digitalen Datenträger aufbringen kann.

Viele Grüße
Harald
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Harald,
Wikipedia hat geschrieben:Die digitale Signalübertragung kann vor allem bei langen und minderwertigen Kabeln zu einer Signalverstümmelung führen: Kann der Empfänger den Bitstrom auch mit Hilfe der Prüfsumme nicht mehr zu 100 % rekonstruieren, kommt es zur Signalverschlechterung. Sie äußert sich durch Verlust an Amplitudenauflösung (Dynamik) und zeitlicher Desynchronisation (Glitch). Das Signal klingt dann gegebenenfalls rau und ist durch Knackser unterbrochen. Abhilfe schaffen in diesem Fall höherwertige Kabel, die für die digitale Übertragung spezifiziert sind (Wellenimpedanz von 110 Ohm) sowie die Vermeidung von Adaptern und Verlängerungen im digitalen Signalweg.

Generell ist die Qualität der digitalen Übertragung jedoch verlustfrei und somit unter den meisten Umständen wesentlich besser als bei analoger Übertragung.
Es kommt ja nur dann zu Fehlern, wenn der Bitstrom nicht mehr rekonstruiert werden kann. Bei einer Paket-Übertragung würde man dazu das ungültige Paket nochmals anfordern. Was bei der Musik schlecht geht, weil das Warten auf ein Paket ja wiederum Aussetzer bedeutet.

Allerdings gilt dies für schlechte Übertragungsstrecken. Und Du kannst davon ausgehen, dass das bei den kurzen Kabellängen nicht der Fall ist. Das Signal wird in Deinem Fall dann ja anschliessend gepuffert, also nicht sofort ausgegeben. Die große Festplatte de-jittert erst einmal im gespeicherten Zustand gewaltig.

Ein sauberer AD-Wandler zeigt auch irgendwo die Fehler an (Error Flag). Beim Fireface z.B. im Settings-Dialog.

Grüsse
Uli
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Harald,

Danke für die interessante Recherche! Diese gilt für AES/EBU Signale und dass da durch die Verschränkung von Takt und Daten Jitterproblemchen aufkommen wenn man gleich den DAC anschließt ist soweit unstrittig.

Mir ging's darum:
Für's Aufzeichnen/Speichern der AD gewandelten Daten auf dem PC geht man über USB.
Der Treiber holt die Daten aus einem Zwischensspeicher im AD Wandler und über USB fließen sie in den PC auf die Festplatte.
SPDIF U. AES/EBU kommen gar nicht zum Zuge.

Ich hoffe so ist's klarer.

Gruß,
Winfried

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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Uli, hallo Winfried,
uli.brueggemann hat geschrieben:Es kommt ja nur dann zu Fehlern, wenn der Bitstrom nicht mehr rekonstruiert werden kann. Bei einer Paket-Übertragung würde man dazu das ungültige Paket nochmals anfordern. Was bei der Musik schlecht geht, weil das Warten auf ein Paket ja wiederum Aussetzer bedeutet.
wgh52 hat geschrieben:Für's Aufzeichnen/Speichern der AD gewandelten Daten auf dem PC geht man über USB.
Der Treiber holt die Daten aus einem Zwischensspeicher im AD Wandler und über USB fließen sie in den PC auf die Festplatte.
SPDIF U. AES/EBU kommen gar nicht zum Zuge.
Also versteht mich bitte nicht falsch, ich würde mich freuen, wenn das so einfach wäre. Warum gibt es aber dann bislang keine Hinweise auf Geräte am Markt, die genau das machen? Wir landen merkwürdigerweise immer wieder bei den großen Interfaces, die AD/DA beherrschen.*) Für die AD-Kette bräuchten wir dann doch gar keinen DAC. Und der Übergang vom AD zum Computer würde - nach Eurer Theorie - ganz ohne hochwertiges Clocking funktionieren, oder?

Beste Grüße
Harald

*) Einzige mir bekannte Ausnahme ist der Focusrite RedNet 4, der ein reiner AD-Wandler ist mit einem Dante Ethernet-Ausgang.
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Harald,

ich will Dich bestimmt nicht "evangelisieren", sondern meine Einwendungen kommen eher aus Unverständnis möglicherweise doch vorhandener Störmechanismen :cheers:
nihil.sine.causa hat geschrieben:...Wir landen merkwürdigerweise immer wieder bei den großen Interfaces, die AD/DA beherrschen.*) Für die AD-Kette bräuchten wir dann doch gar keinen DAC...
Wie man's nimmt stimmt das... Vielleicht sollten wir bei dieser Diskussion wirklich zwei Bereiche sauber trennen:

1. AD-Wandlung zur Aufnahme auf PC Media - hierauf bezieht sich meine Argumentation über "USB Übertragung nicht problematisch weil die Daten dieselben bleiben", also einen durch Speicherung unterbrochenen, sozusagen entkoppelten Übertragungsweg, bei dem die DA Taktung von der AD Taktung unabhängig ist, sie dürfen in grenzen "unsynchron" sein.

2. AD und DA Wandlung in einem Zuge: Hier hängt ja direkt ein Medium im nicht unterbrochenen und nicht entkoppelten Übertragungsweg. Beide müssen synchron sein; idealerweise die gleiche Taktquelle. Beispiel DEQX: der 96 KHz AD Wandler nutzt den gleichen Oszillator wie der/die DA Wandler. Einziger "Störfaktor" durch zeitliche Signalverschiebung ist der DSP für Convolving und Weiche, weil z.B. der Jitter zum ADC Zeitpunkt des Samples ein bisschen "anders" ist als zum DAC Zeitpunkt des daraus "berechneten" samples 5-10 ms später.
nihil.sine.causa hat geschrieben:...Und der Übergang vom AD zum Computer würde - nach Eurer Theorie - ganz ohne hochwertiges Clocking funktionieren, oder?...
Ja, die (mit exzellentem Takt A>D gewandelten) Daten haben ja ihren individuell abgetasteten Wert und ihre (als konstant und gleich zum AD Takt "vereinbarte") zeitliche Abfolge, genannt: Samplerate. Nächster Einflussnehmer ist der DAC Takt und eventuell Störeinstreuungen auf diesen durch USB, Versorgung, Platz auf dem Datenträger, HD oder SSD, dateninduzierten Jitter, Playersoftware und was weis ich nicht alles.

my 2 Cents worth...

Gruß,
Winfried

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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Winfried,
wgh52 hat geschrieben:1. AD-Wandlung zur Aufnahme auf PC Media - hierauf bezieht sich meine Argumentation über "USB Übertragung nicht problematisch weil die Daten dieselben bleiben", also einen durch Speicherung unterbrochenen, sozusagen entkoppelten Übertragungsweg, bei dem die DA Taktung von der AD Taktung unabhängig ist, sie dürfen in grenzen "unsynchron" sein.
Genau für diesen Fall suche ich ein "Kästchen", das mich meinen sauber getakteten Datenstrom verlustlos und gerne asynchron speichern lässt.

Gruß
Harald
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Harald,

Mutec wird wohl demnächst den längst angekündigten AES/spdif - USB - AES/spdif wandler rausbringen.
Dann kannst Du das AES-Signal Deines AD-Wandlers per USB abspeichern
Frag mal nach bei Herrn Peters

Grüsse
Uli
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Ja Uli,

hier gab's schonmal einiges an Vorabinformation zum Mutec MC-1.2, fsalls Du den mentest. Soweit ich die Buschtrommel vernommen habe wird das Teil bald lieferbar sein.

Harald,

es gibt ADCs mit bereits eingebautem USB>PC Interface: z.B. PS Audio. Wie weiter oben angeführt, würde er Line- & Phono-Pegel umschaltbar AD wandeln und an USB & SPDIF anbieten... :wink:

Gruß,
Winfried

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gregor
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Beitrag von gregor »

Hallo Harald,

mir geht es ein wenig so wie Winfried. Ich verstehe nicht so recht, wo genau das Problem liegt. Ein Interface wie z. B. die Prism Sound Lyra2 wandelt AD, dann bleibt es digital und kann per USB weitergereicht werden. Nur bei der Wandlung spielt die Clockqualität eine Rolle, danach ist es Wurscht. Intern kann die Lyra dann z.B. per DSP eine RIAA-Entzerrung vornehmen. Da ist aber der Datenstrom schön längst in Samples zerlegt, die dann weitergereicht werden, sollte eins nicht ankommen, wird es sofort neu angefordert, es sei denn, der Buffer läuft leer, dann gäbe es Aussetzer.

Worauf es bei der Aufnahme ankommt, sind gute Preamps und genaues Timing. Bei der RME-Karte kannst Du z.B. bessere Preamps vorn dran hängen und damit weitere Geräte wie. z. B. Ulis Zauberkästchen einschleifen. Ob das vor den RME-eigenen-Preamps ohne externen Preamp funktionieren könnte, weiß ich nicht, schätze aber eher nicht. Zusätzlich kannst Du ein externes Clock-Signal einspeisen, das z. B. im Fall einer 10M-getakteten Mutec MC3+ tatsächlich eine Verbesserung der Aufnahmequalität ermöglicht. Je besser der interne Clockgenerator des Inferface und je besser die verbauten Preamps, desto weniger würde ich auf externe Helferlein schielen.

Allerdings gibt es bei der Aufnahme erstmal unglaublich viele Maßnahmen, die sehr wenig kosten und sehr viel bringen. Selbstgebaute Gobos zum Beispiel. Leih Dir doch mal für einen Tag zwei Neuman U87 und nimm damit auf (kannst ja mal mit den verschiedenen Positionierungen und Mikrofoncharakteristiken herumspielen), so sehr ich Deine Australier schätze, Du wirst einen großen Unterschied hören.
Auch wenn es etwas redundant klingen mag, aber ich meine, dass viele andere Fragen vor der Interface-Frage geklärt werden sollten.
Da hätte ich vor allem die: wo willst Du denn aufnehmen? Ist der Raum behandelt? Wenn ja, wie...
Ich will keine schlechte Laune verbreiten, wenn hier nur die AD-Frage theoretisch diskutiert werden soll, dann halte ich mich mit meinen bescheidenen praktischen Erfahrungen wieder zurück.

Beste Grüße
gregor

P.S.: Sollte ich wieder einmal Eulen nach Athen getragen haben, bitte ich mir dies nachzusehen.
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Gregor,

danke für Deine Hinweise! Ich gebe zu, dass das Thema, das ich hier aufgerissen habe, etwas weit gefasst ist. Mein Grund dafür: Ich suche eigentlich keine schnellen Antworten zu den einzelnen Komponenten, sondern will zunächst die Grundlagen besser verstehen, die Architekturentscheidung vorbereiten und dann erst entsprechend treffen.

Die Rode Mics habe ich, weil ich mit der Aufstellung experimentiere und mit den verschiedenen Mikrofonierungstechniken. So teste ich derzeit Blumlein, MS und XY. Sollte mir XY "reichen", so benötige ich "lediglich" Nierencharakteristik bei den Mikrofonen (bei Blumlein und MS bnötige ich dagegen auch die Acht). Hier komme ich mit sehr viel weniger Aufwand auf sehr hohe Qualitäten als bei den umschaltbaren Mics. Aber mir ist klar, dass der größte Qualitätsghebel einer Aufnahmekette bei den Mics (incl. Aufstellung und Raum) liegt. Hier mache ich - wie gesagt - langsam. Und ich will die AD-Kette auch mit der Option aufbauen, analoge Medien wie LPs oder Tonbänder digitalisieren zu können.

Was den weiteren Teil der Kette und die damit verbundenen Designentscheidungen betrifft, gibt es viele Fragen für mich zu klären.
  • Ist Audio over IP (z.B. Dante) grundsätzlich einer Verbindung via USB vorzuziehen?
  • Wo liegt die Achillesferse bei einer USB Anbindung - z.B. in der elektrischen Verbindung und ihrer möglichen Rückwirkung auf den ADC? Oder in der Datenübertragung selbst (hier sind ja nun viele der Meinung, das sei unkritisisch, aber ich habe die Thematik technologisch noch nicht verstanden)?
  • Sind interfaces aus irgendeinem Grund grundsätzlich im Vorteil vor einer Lösung mit Einzelkomponenten?
  • e.t.c.
Klar könnte ich "einfach" ein gutes Interface nehmen, aber dann hätte ich eine "black box" mit eingeschränkten Optimierungsmöglichkeiten und ich hätte wieder nichts dazugelernt, In diesem Sinne bewegen mich die o.g. Fragen wohl noch eine Weile.

Beste Grüße
Harald

P.S. Was sind eigentlich Gobos?
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