Aufbau einer Analog-Digital-Kette. Bitte um Beratung!

nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Ulli,
modmix hat geschrieben:
nihil.sine.causa hat geschrieben:Der Datenverlust kam innerhalb meines PCs zustande durch die Verwendung von WaveLab als Aufnahme-SW.
Sicher, daß WaveLab der 'böse Bube' ist (vergl. Ist doch digital!)?
ceteris paribus schon. Ich habe reproduzierbar immwer wieder ca. 50-150 ms lange Unterbrechungen des aufgezeichneten Datenstroms bei der Verwendung von WaveLab als Aufanahme-SW und bei DIGICheck habe ich solche Unterbrechungen nicht (bei nachweislich an sonsten Bit-identischen Ergebnissen Origianal = Aufzeichnung).
modmix hat geschrieben:Welches API kam bei WaveLab zum Einsatz?
Bin nicht sicher, was Du mit API meinst. Jedenfalls habe ich immer den ASIO Treiber des RME Fireface verwendet (einstellbar im WaveLab), vor meinen letzten Tests habe ich vorher RME Firmware und Treiber aktualisiert und die Windows-Kanäle in den USB Settings des Fireface ausgeschaltet.

Viele Grüße
Harald
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Harald,

ich finde es prima, dass Du uns an der Entwicklung Deiner A/D-Kette so ausführlich teilhaben lässt. Da ich, wie Du ja weißt, mit dem Thema Recording immer wieder zu tun hatte und habe, interessiert mich Dein Werdegang sehr, zumal da auch überraschende wertvolle Fundstücke zu Tage treten - z.B. die im wahrsten Wortsinne preiswerten Modelle von Brauner, deren Produkte mir bislang nur in weitaus höheren Preisregionen bekannt waren sowie der Mic-Preamp von Millenia.
Zu Deinem letzten Beitrag:

Dass Wavelab der Übeltäter für die beobachteten Phänomene ist, wundert mich angesichts des professionellen Anspruchs der Hersteller ziemlich. Aber wenn Du bei gleichem Hardware-Aufbau und gleichen Schnittstellen mit Digicheck zu einem exakten Ergebnis kommst, scheint das tatsächlich so zu sein. Ich würde das mal in einem der beiden großen Recording-Foren posten, ob da jemand ähnliche Beobachtungen bereits gemacht hat, bzw. ob das dort überhaupt mal jemand so systematisch wie Du untersucht hat.

Innteressant finde ich übrigens auch dieses Ergebnis:
nihil.sine.causa hat geschrieben:Die 8 Generationen haben es nicht gebracht, aber die direkte Mikrofon-Aufnahme.
Ich versuche mir zu erklären, weshalb direkte Mic-Aufnahmen aussagegenauer ist als fertige Musikdateien abgespielt, finde aber keine schlüssige Erklärung. Worin siehst Du die Ursache?

Viele Grüße
Fujak
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Fujak,
Fujak hat geschrieben:Dass Wavelab der Übeltäter für die beobachteten Phänomene ist, wundert mich angesichts des professionellen Anspruchs der Hersteller ziemlich. Aber wenn Du bei gleichem Hardware-Aufbau und gleichen Schnittstellen mit Digicheck zu einem exakten Ergebnis kommst, scheint das tatsächlich so zu sein. Ich würde das mal in einem der beiden großen Recording-Foren posten, ob da jemand ähnliche Beobachtungen bereits gemacht hat, bzw. ob das dort überhaupt mal jemand so systematisch wie Du untersucht hat.
Warum das auch immer passiert ist, ich bin froh, eine Vermeidungsstrategie gefunden zu haben.

Ich vermute mal, dass mein Notebook - vollgestopft mit allen möglichen Anwednungen und mit langsamen, ziemlich vollen Platten ausgestattet - einfach mal ersetzt oder zumindest neu aufgesetzt gehört. Jedenfalls bietet es nicht die Voraussetzungen, die Steinberg bei einer professionellen DAW unterstellen darf.
Fujak hat geschrieben:Innteressant finde ich übrigens auch dieses Ergebnis:
nihil.sine.causa hat geschrieben:Die 8 Generationen haben es nicht gebracht, aber die direkte Mikrofon-Aufnahme.
Ich versuche mir zu erklären, weshalb direkte Mic-Aufnahmen aussagegenauer ist als fertige Musikdateien abgespielt, finde aber keine schlüssige Erklärung. Worin siehst Du die Ursache?
Mit diesem deutlichen Ergebnis habe ich auch nicht gerechnet. Bei den 8 Generationen habe ich eines meiner typischen Referenzstücke (Paganini, Diabolus in musica, Rondo) zugrunde gelegt. Natürlich weiß ich nicht, wie es erstellt wurde, aber ich vermute mal, dass mehr als zwei Mikrofone / Wandlerkanäle im Spiel waren.

Die Clock-Daten des Mytec ADC sind - wenn ich das richtig verstanden habe - um ca. Faktor 1000 besser als diejenigen der Fireface Clock. Offenbar ist mein Refernzstück nicht geeignet, diese Unterschiede deutlich zu machen. Vielleicht wurde es während der Herstellung (Aufnahme, Mixing, Mastering, Produktion) stärker verjittert, als es für meinen Vergleich eben gut war.

Dagegen liefert meine Aufnahmekette bis zum ADC Eingang offenbar ein hinreichend gutes analoges Signal und so können solche Feinheiten, wie der Unterschied der ADCs, "ungefiltert" deutlich werden, vorausgesetzt die Abhörkette kann es darstellen.

Bei Gelegenheit werde ich den Generationen-Test auf Basis eines anderen Referenzstücks wiederholen. Wer ein Beispiel für ein minimal verjittertes, digitales Musikstück hätte, möge sich bitte melden.

Viele Grüße
Harald
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Harald,

warum digitalisierst du nicht ein wenig Analogmaterial als Referenz? Dann bist du sicher, es allenfalls mit hausgemachtem Jitter zu tun zu haben. (Es sollte aber von A bis Z analog sein, nicht eine aktuelle Vinylproduktion, die zu viel an den Nullen und Einsen geschnuppert hat.)

Gruß

Jochen
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Das schreibt sich so einfach, ist es aber nicht in der Praxis.
Jitter äußert sich als Frequenzmodulationskomponente, auch als Modulationsrauschen bekannt.
Beim Plattenspieler entstehen derartige Anteile ebenfalls, z.B. durch die Tonabnehmerresonanz, gebildet aus der Nachgiebigkeit der Nadelaufhängung (Compliance) und der effektiven Masse des Tonarms. Meist unter 10Hz, aber ausgeprägt. Weniger ausgeprägt, aber auch vorhanden, die 50Hz Netzfrequenzkomponente bei vielen Plattenspielern aus dem Antrieb.

Bei Tonbandgeräten und Compactcassettenrecordern entsteht das Modulationsrauschen aus Bandlängsschwingungen, die der Antrieb zulässt, die auch am Tonkopf durch den Bandkontakt (Andruck mit Filz bei der Cassette) entstehen. Bei Tonbandgeräten gibt es hinreichend Platz, mit einer Bandberuhigungsrolle nahe dem Aufnahmekopf diese zu dämpfen (Telefunken-Patent). ReVox hatte ein Kugellager als Dämpfungselement links in der Bandführung, rechts wurde bei A77 auf Reibungsdämpfung gesetzt. Wer hier ebenfalls ein Kugellager einsetzte, hat sein Gerät nicht verbessert...

Bei der Schallplattenproduktion wird für Langspielplatten das Rheinsche Füllschriftverfahren angewandt, die nötige Verzögerung zwischen vorausgehendem Signal, Schneidesignal und nachfolgendem Signal wird schon lange digital ausgeführt. Da hat man die Wahl zwischen Teufel und Beelzebub: ob früher Analogband oder später Digitalverzögerung auch zur Analogbandaufnahme...
Ich war erstaunt, als ich erfuhr, dass viele Schneidemaschinen mit Synchronmotor angetrieben werden, der von der Netzfrequenz abhängig ist.

Welche Analogquelle wird nun den hohen Ansprüchen gerecht, dass sie imstande wäre, messtechnisch Unterschiede nachzuweisen?
Ich finde nach reiflicher Überlegung, dass das gar nicht so einfach ist.
Das Paper von Paul Ladegaard /Brüel&Kjaer über Resonanzen in Plattenspielern zeigt da nicht gerade eine heile Welt und das weit vor 1980...
Ein wichtiges Resultat zum Verständnis ist das Resümee, dass eine niedrigere Jitterfrequenz weniger hörbar ist, aber auch eine kleine Amplitude.
Uli hat mir 5 Musiksamples mit verschiedenem Jitter unterschiedlicher Bandbreite und Amplitude überspielt, Blindtest, in der Auswertung der Hörbarkeit bestätigt sich die Aussage des B&K Papers.

Gert hat einmal hier grafisch den Zusammenhang zwischen Amplitudenmodulation und Frequenzmodulation hergeleitet, also Versorgungsspannugsschwankungen machen Jitter bei Oszillatoren. Bevor man auf die Idee kommt, eine Stimmgabel im Vakuum zu betreiben (Analogtechnik), wo sowohl Luftdämpfung wie auch Schallübertragung nicht funktionieren, nehmen wir doch lieber gleich einen Referenz-Quarzoszillator, den wir sinnvoll herunterteilen.
Ich vermute mal, dass da de Digitaltechnik noch einen Schritt weiter ist.
Grüße Hans-Martin
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Jochen,
Melomane hat geschrieben: warum digitalisierst du nicht ein wenig Analogmaterial als Referenz? Dann bist du sicher, es allenfalls mit hausgemachtem Jitter zu tun zu haben. (Es sollte aber von A bis Z analog sein, nicht eine aktuelle Vinylproduktion, die zu viel an den Nullen und Einsen geschnuppert hat.)
das würde ich gerne tun - und vielleicht wird das auch noch kommen. Spätestens bei einem Besuch bei einem netten Forumskollegen, der eine gute Analogquelle hat.

Meine alte B77 müsste sicher mal überholt werden und steht eigentlich nur zur Zierde im Wohnzimmer :oops: Die besten Bänder, die auf dem Dachboden vergammeln, waren Überspielungen von CDs, die ich mittlerweile fast alle in anderer Form habe. Das war alles andere als High End seiner Zeit. Jedenfalls kann das klanglich in keinster Weise mit dem G-ADS/1 DAC mithalten.

Aber Du hast Recht. Um den Test zu vervollständigen, wäre eine "amtliche" Analogquelle angesagt.

Viele Grüße
Harald

@Hans-Martin: Sehe gerade Deine Einwände. Ich werde das bei Gelegenheit einfach mal ausprobieren. Wenn die beiden ADCs Digitaldateien machen, die sich deutlich hörbar unterscheiden, war die Analogkette gut.
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Harald

Mit der höchsten Geschwindigkeit bekommst du das geringste Modulationsrauschen. Die 1/4-Spur Version verlangt aber ein jungfräuliches Band, weil sonst das Übersprechen von den beachbarten gegenläufigen Spuren das Signal erheblich stört.

Grüße Hans-Martin
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Harald,

von auf Band überspieltem Digitalmaterial lass die Finger, da gibt's unnötige Seiteneffekte in Sachen Jitter.

Es sollte wirklich rein analog sein, also unzweifelhaftes hochwertiges Bandmaterial, am besten mit Telcom aufgenommen, um sich nicht durch Bandrauschen den Test vernebeln zu lassen. Zur Not eine Schallplatte aus vordigitaler Zeit. Kommt auf die Ansprüche an, ob nur die Ohren zufrieden sein sollen oder auch die anderen Messinstrumente. Für letztere sind m.E. dann reine Testsignale geeigneter. Die kann man sich ja selber schnitzen am PC und hoffen, dass der nicht allzuviel jittert. Aber das dürfte auch eine fragwürdige Hoffnung sein. Vielleicht gibt es für Testsignale aber auch jitterfreie Vorlagen, da wissen andere gewiss mehr.

Gruß

Jochen
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Jochen,
Melomane hat geschrieben: von auf Band überspieltem Digitalmaterial lass die Finger, da gibt's unnötige Seiteneffekte in Sachen Jitter.
ja klar. Alles müsste natürlich analog sein - von der Aufnahme über das Mastering bis zur Produktion und Wiedergabe.

Viele Grüße
Harald
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Rauschverminderungssysteme (dbx, Dolby, Aurex, HighCom, Telcom) können Modulationsrauschen nicht reduzieren, da dieses aus einer anderen Ebene herrührt (Zeit, nicht Amplitude).

Grüße Hans-Martin
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo zusammen,

heute war Andreas (A_stinner) bei mir zu Besuch und hat freundlicherweise seinen PrismSound Titan mitgebracht. Es handelt sich um einen 8-kanaligen AD/DA-Wandler mit USB-Interface-Funktion. Der Titan hat 4 hochwertige Mikrofoneingänge eingebaut.

Ich hatte mich weiter oben in diesem Thread etwas aus dem Fenster gelehnt, als ich behauptet habe, ich würde - wie immer meine AD-Kette aussehen würde - diese gegen einen der alten Griechen aus dem Hause PrismSound antreten lassen (Lyra2 mit 2, Titan mit 4 oder Atlas mit 8 Mikrofoneingängen). Beinahe wäre ich mir untreu geworden in dieser Sache. Umso schöner, dass Andreas mir hier so nett geholfen hat heute.

Wir haben drei Tests gemacht und dabei folgende Ketten miteinander verglichen:
  • A. Mikrofone --> MicVV: Millennia HV-3C --> ADC: Titan +4dBu Analog-Eingang --> Fireface SPDIF-Eingang --> via USB in den PC, Aufnahme mit DIGICheck
  • B. Mikrofone --> MicVV + ADC: Titan --> Fireface SPDIF-Eingang --> via USB in den PC, Aufnahme mit DIGICheck
  • C. Mikrofone --> MicVV: Millennia HV-3C --> ADC: Mytek Digital Stereo 192 ADC, justiert auf +4dBu --> Fireface SPDIF-Eingang --> via USB in den PC, Aufnahme mit DIGICheck
Die Brauner Phantom Classic Mikrofone waren dabei immer an derselben Stelle in einer ORTF Konfiguration ca. 1m von der Flügelbucht entfernt. Die Konstruktion mit dem Fireface als DDC (synchronisiert auf die Wordclock des jeweiligen ADC) habe ich gewählt, weil das meine derzeit einzige Lösung ist, bei der ich ein SPDIF Signal Bit-genau aufzeichnen kann. :oops:

Bei allen Ketten hat meine Frau - unermüdlich wie bei allen meinen Tests - auf möglichst gleichartige Weise in die Tasten gehauen. Die Aufnahme 24Bit 192 kHz wurde anschließend mit WaveLab Panorama-normalisiert und hinsichtlich der Lautstärke normalisiert auf -1dB (auf "exakten Spitzenpegel", wie Steinberg das nennt und wobei Intersample-Clipping herausgerechnet werden soll) und sonst nicht bearbeitet.

Nun zu den Unterschieden zwischen den Aufnahmen. Aufs erste Anhören war das alles ziemlich ähnlich auf sehr hohem Niveau. Ich unterscheide mal die zwei Vergleiche:

A vs. B: Titan vs. Millennia Mikrofonvorverstärker
Hier sind die Unterschiede sehr gering. In den Titan sind offenbar sehr hochwertige Mikrofon-Vorverstärker eingebaut. Dennoch finde ich, dass die Anschläge beim Millennia einen Tick klarer kommen. Das Klanggeschehen wird bei Dynamik-Attacken einen Hauch besser differenziert und der Millennia scheint noch etwas besser "Herr der Lage" zu sein.

A vs. C: Titan vs. Mytek ADC
Auch hier sind die Unterschiede gering. Die Einschläge der Klavierhämmerchen kommen beim Mytek ein wenig klarer und transparenter und sie lassen sich räumlich leichter orten. Bass-Schwebungen klingen beim Mytek solider. Erstaunlich: Ich kann das mit dem Mytek A/D-gewandelte Stück 3 dB lauter abhören, ohne dass es unangenehm würde.

Damit bleibt es also bei meiner A/D-Kette. Schön dass das so schnell mit dem Test geklappt hat, denn noch hätte ich den Mytek wieder zurückschicken können. Interessant wie gut die Mikrofonvorverstärker des Titan sind. Der Unterschied zwischen dem Titan (4500€) und seinem "Bruder" Atlas (6000 €) liegt [sofern meine Recherchen da richtig sind] vor allem in der Zahl der Mikrofoneingänge (4 gegen 8 ). Das macht also 375 € pro Kanal bei PrismSound, während ein 8-kanaliger HV-3D8 Millennia immerhin 556 € pro Kanal kostet. Das relativiert den zunächst relativ hoch wirkenden Preis dieser PrismSound Geräte.

Viele Grüße
Harald
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo zusammen,

kleine Ergänzung - heute ein mechanisches Thema. Die Brauner-Mikrofone besitzten fest vormontierte flexible Halterungen, die von ihrem Rahmen her etwas ausladend sind. Bei einfachen Stereo-Schienen setzt dieser Rahmen auf und schränkt die Einstellbarkeit deutlich ein.

Ich habe zu dieser Thematik eine Frage bei Brauner losgeschickt. Dirk Brauner antwortete persönlich dem Tipp, die "Spacebar" Schiene von Grace Design auszuprobieren:

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In Deutschland ist Spacebar u.a. hier erhältlich. Diese Schiene ist nun gekommen. Mechanisch sehr ordentlich gemacht. Die Mikrofonhalterungen sitzen auf Sockeln, so dass genügend Bewegungsfreiheit für die Brauner vorhanden ist. Besonders praktisch sind die eingravierten Skalen. Man kann die Mikrofonabstände damit auf ca. 1 mm und die Achsdrehungen auf einige Grad genau reproduzierbar einstellen.

Viele Grüße
Harald
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Wodi
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Beitrag von Wodi »

Hallo zusammen,
wenn ich heute hier meinen Senf dazu gebe, kann man es nicht mehr als "Jitter" bezeichnen. Angesichts des Zeitabstands von fast 2 Jahren sprechen wir hier schon von Latenz. Trotzdem, der "eigentliche" Thread zum AD-Thema ist bereits 17 Seiten lang, den hab ich noch nicht ganz durch.
Aber auch dieser Thread ist für einen Einsteiger in die AD-Welt höchst interessant! DANKE Harald und auch an alle, die sich hier sonst so eingebracht haben!
Dilbert hat geschrieben:Hallo

wenn ich das richtig verstanden habe, suchst Du einen zweikanaligen AD-Wandler. Vielleicht passt ja auch das Gerät in Dein Beuteschema:

LAVRY AD11, das Gegenstück zum DAC DA11. Zweikanalig mit kombiniertem XLR/Klinke 6,5mm Input und AES, BNC und USB Output, Worldclock Input und Output sowie 48V Phantom-Speisung. Preis ca. 1.440 EUR.

http://www.lavryengineering.com/product ... /ad11.html
Grüsse
Frank
nihil.sine.causa hat geschrieben:Hallo Frank,
Dilbert hat geschrieben:passt ja auch das Gerät in Dein Beuteschema:

LAVRY AD11, das Gegenstück zum DAC DA11. Zweikanalig mit kombiniertem XLR/Klinke 6,5mm Input und AES, BNC und USB Output, Worldclock Input und Output sowie 48V Phantom-Speisung. Preis ca. 1.440 EUR.

http://www.lavryengineering.com/product ... /ad11.html
Danke für den Hinweis. LAVRY hatte ich wohl ausgegrenzt, weil die AD-Wandler nur bis 96kHz gehen. Sind aber an sonsten auch sehr interessant.
.....

Beste Grüße
Harald
Schade, Harald, dass du dem LAVRY AD-11 so schnell ausgewichen bist.
Auch ich habe jetzt ein halbes Jahr im Internet recherchiert und es dürften sich wohl die Vorteile der höheren Sampling-Frequenzen (als 96kHz) nicht so sehr auswirken, zumal wir mit 48.000Hz schon am Limit... sagen wir mal "unserer Lautsprecher" ... sind. Es sind daher andere Qualitäten gefragt als nur Sampling-Rate.
Auch ich habe so gedacht wie du und habe im ersten Moment die LAVRY samt und sonders ausgeschlossen.

Letzten Endes ist es bei mir nach halbjähriger Recherche doch der LAVRY Black AD-11 geworden.

Meine Ambitionen sind NICHT: Mic-Aufnahmen. Ich habe einen AD-Wandler gesucht, mit dem ich
1) Schallplatten digitalisieren kann,
2) schreibgeschützte CDs rippen kann,
3) irgendwann, wenn viel Zeit ist, manche meiner alten HiFi-Videobänder, Tonbänder und Kassetten digitalisieren kann, also Sachen, die ich seit Ende der 90er nicht mehr gehört und zum Teil schon vergessen hatte.

In diesem Thread ist viel Interessantes besprochen worden und manches wurde nur gestreift bzw. in den Raum gestellt. Irgendwie fehlt mir z.B. die Antwort auf dieses Problem:
nihil.sine.causa hat geschrieben:Liebe Digitalfreunde,
...

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Dabei gehen offenbar ganze Stückchen verloren, denn die Dateien werden durchaus um 100 Millisekunden kürzer als das Original. Das kann man natürlich auch hören. So will ich keine Mikrofonaufnahmen machen oder Digitalisierungen vornehmen, das werdet Ihr verstehen. Da stimmt also etwas nicht. Aber was?

Nachdenkliche Grüße
Harald
Das sieht mir ganz danach aus, dass dein PC (womöglich - wie von dir schon bereits als Ursache genannt - 1.) wegen zu voller und zu langsamer Festplatten und 2.) wegen der etwas anspruchsvolleren Software - was Rechenleistung angeht) dafür zu langsam ist.

Ich hatte im vorigen Jahrtausend das selbe Ergebnis, als ich damals schon Musik am PC aufnehmen wollte und mein 486er trotz SCSI-Festplatten das nicht anders schaffte, als mit solchen kurzen "Löchern" in der Aufnahme... und jedes Loch wurde mit einem roten vertikalen Strich markiert. Beim Abspielen einer solchen Datei wurde das Musikstück schneller fertig, ohne - wie sonst bei schnellerem Abspielen üblich - dass sie "höher" klang... .

Du hattest damals schon deinen Workaround gefunden, indem du mit der anderen Software aufnimmst. Aber auf der anderen Seite weißt du nicht, wie nahe du auch damit trotzdem "am Limit" bist!
Hast du den damaligen Test inzwischen schon einmal wiederholt, z.B. mit einer neuen SSD-Festplatte?

Mich interessiert diese Frage nämlich, weil auch ich mit Wavelabs beginnen werde.
Ich bin noch nicht fertig mit der Aufzählung der noch offenen Fragen, werde aber zuvor einige weitere der 17 Seiten durchlesen... vielleicht stehen die Antworten ja schon dort.

Herzliche analog-digitale Grüße! :cheers:
Wodi
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Wodi,

meine Erfahrung mt Steinberg Wavelab ist, dass es sehr auf die Version angkommt.
Mit der 4er Version lief alles rund auf einem CoreDuo Laptop mit 2GB Arbeitsspeicher,
mit der 5er Version ging dann die Zickerei los.
Die Festplatte selbst war eher nicht das Bottleneck, eher sind der Speicher und daraus resultierende Swappen das Problem. Daraus ergeben sich eine Menge unterschiedlicher Lösungansätze.

Grüsse Jürgen
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Wodi,
Wodi hat geschrieben:Schade, Harald, dass du dem LAVRY AD-11 so schnell ausgewichen bist.
Auch ich habe jetzt ein halbes Jahr im Internet recherchiert und es dürften sich wohl die Vorteile der höheren Sampling-Frequenzen (als 96kHz) nicht so sehr auswirken, zumal wir mit 48.000Hz schon am Limit... sagen wir mal "unserer Lautsprecher" ... sind. Es sind daher andere Qualitäten gefragt als nur Sampling-Rate.
Auch ich habe so gedacht wie du und habe im ersten Moment die LAVRY samt und sonders ausgeschlossen.

Letzten Endes ist es bei mir nach halbjähriger Recherche doch der LAVRY Black AD-11 geworden.
Also über die Samplingrate ist ja schon extrem viel geschrieben worden. Meine Erfahrung ist, dass es sehr stark geräteabhängig ist, wie sehr sich die Aufnahmen unterscheiden, die mit unterschiedlichen Samplingraten hergestellt wurden. Aber ich habe am Ende immer wieder Unterschiede gehört. Je besser die Analogquelle, die ich digitalisieren wollte, desto größer. Insofern möchte ich die Option auf 192 kHz nicht missen. Woran es liegt? Nein, ich bin keine Fledermaus, aber ich habe die Anti-Aliasing-Filter im Verdacht.

Warum ist Deine Wahl auf den Larvry gefallen und gegen welche ADCs hast du ihn getestet?
Wodi hat geschrieben:Das sieht mir ganz danach aus, dass dein PC (womöglich - wie von dir schon bereits als Ursache genannt - 1.) wegen zu voller und zu langsamer Festplatten und 2.) wegen der etwas anspruchsvolleren Software - was Rechenleistung angeht) dafür zu langsam ist.

Ich hatte im vorigen Jahrtausend das selbe Ergebnis, als ich damals schon Musik am PC aufnehmen wollte und mein 486er trotz SCSI-Festplatten das nicht anders schaffte, als mit solchen kurzen "Löchern" in der Aufnahme... und jedes Loch wurde mit einem roten vertikalen Strich markiert. Beim Abspielen einer solchen Datei wurde das Musikstück schneller fertig, ohne - wie sonst bei schnellerem Abspielen üblich - dass sie "höher" klang... .

Du hattest damals schon deinen Workaround gefunden, indem du mit der anderen Software aufnimmst. Aber auf der anderen Seite weißt du nicht, wie nahe du auch damit trotzdem "am Limit" bist!
Hast du den damaligen Test inzwischen schon einmal wiederholt, z.B. mit einer neuen SSD-Festplatte?
Ich bin der Sache nicht weiter nachgegangen. Eine SW, die es nicht schafft auf einem 0815-Laptop aktueller Bauart ein digitales Stereo-Signal von einem ASOI-Treiber sauber abzugreifen, hinterlässt bei mir ein Gefühl der Unsicherheit. Ehrlich gesagt, interessiert es mich dann nicht, was ich an meinem Rechner anders machen könnte. So etwas Simples muss einfach sicher funktionieren.*) Dagegen habe ich gute Erfahrungen mit RME DIGICheck Global Record gemacht. Das wird von RME bei den Interfaces mitgeliefert und damit kann ich auch sehr viel mehr als 2 Spuren aufzeichnen, ohne dass ich ähnliche Probleme beobachtet hätte.

Ist die Aufnahme erst einmal "im Kasten", so verwende ich WaveLab nach wie vor sehr gerne; neben meinen DAW-Programmen, bei denen ich Sonar Artist, Cubase Elements und Harrison Mixbus 3 getestet habe und immer noch nicht so recht zufrieden bin. Aber zur Aufzeichnung verwende ich sie alle nicht und bleibe bei RME.

Viele Grüße
Harald

*) Stellt Euch vor, beim Kopieren einer Datei würde eine fehlerbehaftete / nicht bit-identische "Kopie" entstehen. Dann würden wir auch das Betriebssystem anzweifeln und nicht davon ausgehen, dass die Festplatte zu langsam oder der Rechner zu sehr beschäftigt war.
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