Space Optimisation - Raumkorrektur für Linn

totti1965
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Linn Space Optimisation überlisten?

Beitrag von totti1965 »

Hallo liebe Linneaner,

Es geht mir um die Entzerrung meiner Dipole, ohne Einsatz zusätzlicher DSP im Signalweg, was ja leider den Gesamtjitter des Systems nur wieder anheben würde.

Einen Linn besitze ich noch nicht, frage mich aber, ob Space Optimisation überlistet werden kann und somit dazu gebracht werden kann, zum Equalizer zu mutieren. Kann man also als Raumgrösse zum Beispiel 15 cm x 20 cm eingeben, um dann in weit höheren Frequenzen basteln zu können, als Linn das eigentlich vorgesehen hat (zum Beispiel bei 1500 Hz mit dem Frequenzgang spielen)?

Schade, dass Linn nicht die Möglichkeit einräumt, die Einsatzfrequenzen und den Regelungsbereich frei zu wählen. Das wäre doch vor allem bei Selbstbauprojekten wirklich schön. So wird man in die Arme der Wandler-Konkurrenz (RME ADI-2 Pro, der das problemlos kann, getrieben).

Beste Grüsse,

Thorsten
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Thorsten,

ein Hersteller, der auf der Basis einer Simulation den Bereich um 1kHz und darüber hinaus - wie von dir gewünscht - manipulierbar macht, geht ein großes Risiko ein: Er muss sich fragen lassen, ob er sie noch alle auf der Latte hat.

Generell kann man feststellen, dass erfolgreiche Lautsprecher in diesem Frequenzbereich schon zunehmend bündeln, eben, um hier den Raumeinfluss zu minimieren. Die wesentlichen Vorteile von Korrektur spielen sich im Bereich unterhalb der Schroederfrequenz ab, unter 250Hz.

Deshalb würde ich erwarten, dass das System sich von einer Eingabe von Raumabmessungen im Dezimeterbereich nicht irritieren lässt, diese für einen Fehler hält und unterdrückt.

Grüße Hans-Martin
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Thorsten,

Du kannst in der Space Optimation auch 4 Custom-Filter einstellen,
deren Frequenzen kannst Du auch in den Mittel- und Hochtonbereich legen.
Ich habe das gerade mal ausprobiert, da es mit auch nicht klar war, ob das geht.
Ich konnte z.B. 4000 Hz max. 2dB nach oben ziehen, aber beliebig nach unten.
Du kannst dann auch die Breite der Anhebung bzw. Absenkung in Oktaven angeben.
Also ein 4-Band Equilizer ist damit in Space eingebaut.
Die Raummodenfilter kann man im Bassbereich zusätzlich nutzen.

Mir war das aber immer viel zu mühsam, ich hätte gerne FIR Filter aus Acourate eingespielt,
das läst uns Linn leider nicht, obwohl es technisch vermutlich machbar wäre.
Deshalb wende ich meine FIR Filter auf meine File mit ConvoFS an,
damit bleiben dann allerdings Online Inhalte wie Tidal oder Internetradio außen vor.

Grüsse Jürgen
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totti1965
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Beitrag von totti1965 »

Hallo Jürgen,

Vielen Dank für die Antwort! Ich hatte in den Advanced Documentations lediglich einen Graphen gefunden (man muss etwa 90 % runterscrollen), aus dem hervorgeht, dass es nur einen Custom shelf im Hochtonbereich gibt, der bezüglich der Einsatzfrequenz nur zwischen 8 kHz und 12 kHz variabel und hinsichtlich der Regelungsrange nur plus 2 dB bis max. minus 2 dB erlaubt!

Schön, dass da auch über 200 Hz (hier enden die anderen Graphen) noch weitere Möglichkeiten gibt, auf den Klang einzuwirken.

Ich wollte, bevor ich Acourate probiere nämlich mal zunächst einfaches digitales Equalising direkt auf dem Chip, der dem DAC-Chip die Daten liefert, probieren. Ist zwar nicht so vielseitig wie Acourate von Uli (nur 4 statt 65536 Frequenzen, wo man eingreifen kann), dafür komme ich vielleicht sogar ohne Rechner aus und direkt gestreamte Musik ist halt Jitterärmer als Computer-Hifi.

Ich habe seit gestern nämlich meine grossen Dipole (Vorstellungsthread) rübergeholt, die die letzten 6 1/4 Jahre lediglich im Arbeitszimmer eines Freundes rumgestanden haben und sie an SAC Igeln und einem SAC Vorverstärker Probelaufen lassen. Noch ohne die Linkwitz Bässe in Betrieb genommen zu haben.

Das Ergebnis hat mir die Sprache verschlagen. Irrwitzige Auflösung, holographische Darstellung, überragend sensibles Ansprechen selbst bei extrem leiser Wiedergabe, alles rein passiv. Aber der Amplitudenfrequenzgang der Dipole kann an 3 oder 4 Stellen halt schon eine Korrektur vertragen (zum Beispiel sind Stimmen schon zu sonor).

Beste Grüsse nach München,

Thorsten
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