Acousence afi(s) und afi(s) USB

Ralf Koschnicke
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Beitrag von Ralf Koschnicke »

Hallo zusammen,

nun ist viel aufgelaufen...

@Holger: Wir verfolgen wohl auf jeden Fall ein komplett unterschiedliches Konzept. Für mich ist die zentral wichtig zu lösende Aufgabe die Entkopplung vom Rechner. Deshalb die zwei Einzelkomponenten, kleine externe Box mit USB-Anschluss und Afis bzw. Afi als Hauptgerät mit Digitalanschlüssen. Beides per Glasfaser verbunden.

Die restlichen Fragen kann ich glaube ich zusammenfassen, wenn ich das Konzept hinter den unterschiedlichen Geräten nochmal erläutere:

Prinzipiell sind Afis bzw. Afi gedacht, um sie zwischen digitaler Quelle und DAC in die Signalkette einzuschleifen. Sinn ist eine Taktaufbereitung und vor allem auch Filterung respektive Befreiung von HF-Noise. Beides ergibt im nachfolgenden DAC ein klanglich besseres Ergebnis am Analogausgang.

Beim Afis (das „s“ steht für switch und soll somit die Umschaltfunktion kennzeichnen) können nun 4 verschiedene Quellen mit frei wählbaren Eingangsformaten angeschlossen und per Drehschalter ausgewählt werden. Ausgegeben wird das Signal parallel auf zwei, ebenfalls frei wählbaren Ausgangsmodulen. (weitere Infos hier: http://www.artistic-fidelity.de/index.php/de/)

Beim Afi entfällt die Umschaltfunktion und man hat nur eine Quelle und einen Ausgang. Die Module sind auch hier frei wählbar. Etwas verschlankt gegenüber Afis ist zudem die Stromversorgung und es gibt nur maximal eine PLL-Stufe.

Wie ich weiter oben erklärt habe, macht es aber für bestmögliche Ergebnisse Sinn, statt zu reclocken und zu filtern, die Quelle ganz vom Anfang her konsequent für den Zweck Audiowiedergabe vom Rechner zu denken. Dafür gibt es dann das neu entwickelte Lichtleiter-Inputmodul + externe USB-Einheit (siehe Bild oben). Dieses Modul kann nun entweder in den Afis oder in den Afi eingebaut werden. Die sonstigen Möglichkeiten bleiben jeweils erhalten. D.h. mit Afis hätte man noch drei zusätzliche Quellen inkl. Reclocking und Signalaufbereitung. Mit Afi hätte man ein schlankes USB-Interface.

@Jochen: Nun, wenn der USB-DAC auch einen SPDIF und/oder AES/EBU-Eingang hat, dann kann der Afi+USB die Verbindung zum Rechner herstellen. Der DAC wird dann per Digitalkabel (SPDIF oder AES/EBU) an den Afi+USB angeschlossen.

@Frank: Eigentlich sind hier keine unterschiedlichen Ausführungen geplant. Am Ende ist es aber allenfalls eine Frage des Preises :wink: Prinzipiell können wir auf jeden Kundenwunsch eingehen den unsere Galvanik erfüllen kann. Denkbar ist Eloxal in rot, blau, gold und schwarz. Wer es ganz edel haben will, der könnte die Frontplatte auch in echt vergoldet bekommen :lol: Eine alternative Ausführung ohne Aufpreis ist derzeit nicht geplant. Aber es können gerne mal alle kundtun, ob mehr Interesse für Schwarz da ist. Ich denke so ab 5 Frontplatten ist das zum Serienpreis machbar.

@Uli: Ich denke, da merkt man schlicht den "Studiomenschen". Dort ist es eigentlich stets anzustrebender Betriebszustand, den AD sowieso, aber wann immer möglich auch den DAC sich selbst takten zu lassen und dann der zuspielenden Quelle das passende Taktsignal zu senden. So arbeite ich zumindest seit ein Rechner im Studio steht. Man muss das Konzept halt nur mal für Hifi und USB umsetzen. :cheers:
Wobei ich aus dem Studio ja schon die Fallstricke zu genüge kenne, gerade weil ich das schon solange mache. Nur weil der Rechner getaktet wird vom ADDA, heißt das noch lange nicht, dass der ADDA unabhängig ist vom PC. Die gab es die vielfältigsten Klangphänomene. Ich erinnere mich noch an ganz früher, da klang die Mischung anders, je nachdem wieviel Schnitte im Projekt waren und wieviel Grafik gerade dargestellt wurde. Damals große Fragezeichen bis hin zu Selbstzweifeln... Heute ist mir das im Nachhinein alles klar: HF-Noise. Die Selbsttaktung des ADDA hilft nur begrenzt, wenn er über die Digitalschnittstellen zugemüllt wird. So richtig beendet sind die Merkwürdigkeiten erst, seit ich alle Digitalverbindungen auf MADI, optisch habe und die Taktverbindung per AES/EBU und per Übertrager getrennt läuft (mein ADC hat ohnehin passende Ausgänge, oder ich schalte sogar eine Afis dazwischen).

Viele Grüße
Ralf
FUSION5
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Beitrag von FUSION5 »

Ralf Koschnicke hat geschrieben:@Uli: Ich denke, da merkt man schlicht den "Studiomenschen". Dort ist es eigentlich stets anzustrebender Betriebszustand, den AD sowieso, aber wann immer möglich auch den DAC sich selbst takten zu lassen und dann der zuspielenden Quelle das passende Taktsignal zu senden. So arbeite ich zumindest seit ein Rechner im Studio steht. Man muss das Konzept halt nur mal für Hifi und USB umsetzen. :cheers:
Hallo Ralf,

die Informationen über den Afis/Afi sind wirklich interessant. Jetzt muss ich auch zwei, drei Fragen loswerden:

1. Warum bietet der Afis eigentlich keinen Clock Eingang, um sich mit einem entsprechend ausgerüsteten DAC synchronisieren zu können?

2. Angenommen ich wollte einen Blu-ray Player oder Sat-Receiver mit dem Afis verbinden (Stereo PCM Signal), was wäre aus technischer Sicht der beste Weg? Würde hier TOSLINK wegen der galvanischen Isolierung Vorteile bringen?

3. Ich nutze einen Audio PC mit "optimierter" USB Karte und einem Linearnetzteil. Angenommen die USB Karte wird dank des Afis mit USB Input hinfällig, würde das Linearnetzteil weiter Vorteile bringen? Ich denke hier insbesondere an die anderen Geräte an der gleichen Netzleiste. Eine aufwendige Trennung wie bei dir im Studio ist für mich nicht "wohnzimmertauglich".

Viele Grüße
Michael
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo Ralf,

deine Ausführungen bestätigten meine Ansicht, dass die galvanische Trennung von Quelle von DAC und Quelle wichtiger ist als die Quelle selbst bzw. dass bei galvanischer Trennung eben die Quelle den DAC nicht verseuchen kann. Freut mich, dass dies mal jemand konsequent umsetzt. Wobei ich als Benutzer einer Linux Quelle mir auch einen Adum kaufen könnte, der läuft aber nur mit USB 1.1 und somit maximal 24/96, wobei das meiner bescheidenen Meinung nach ausrichend sein sollte.

Gruß

Uwe
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo!

Wenn ich das richtig verstehe, ist die richtige Art der Verbindung zwischen dem Afi und dem DAC ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts. Mein momentaner DAC verfügt neben Toslink und USB über zwei SPDIF, letzteres aber nur per RCA-Buchse, was ja weniger gut sein soll.

Ist es möglich, einen der RCA-SPDIF unkompliziert auf BNC umzurüsten, was ja ein ganzes Stück besser sein soll? Bzw. gar auf ein noch besseres Format?

Viele Grüße,
Thomas
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo Thomas,

ich habe keine Ahnung, ob es irgendwelche wie auch immer geartete Adapter gibt (wobei ich kein Freund von Adaptern bin). Aber die Holländer, die Audio GD vertreiben, rücken den Geräten auch zu Leibe (nur für Verbesserungen versteht sich):

http://www.modelpromo.nl/Audio-GD_Master7-Amanero.htm

Da könntest Du mal nachfragen, ob die deinen DAC modifizieren würden. Alternative E-mail an Kingwa, immer wenn ich eine Frage hatte, bekam ich innerhalb von 48 h eine Antwort.


Gruß

Uwe
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Uwe,

Danke für die Antwort. Von einer Adaptierung verspreche ich mir keine Verbesserung, die entscheidenden Parameter bleiben nach meinem Verständnis dadurch unangetastet bzw. besteht sogar die Gefahr einer Verschlechterung.

Mit den Holländern stehe ich bereits in Kontakt, allerdings wegen einer etwaigen Umrüstung des USB-Eingangs. Auf diese könnte ich aber verzichten, wenn der kleine Afi-USB tatsächlich so gut wie hier beschrieben funktioniert. Und um noch etwas mehr rauszuholen, wäre ein Umbau auf einen anderen SPDIF-Standard sicher empfehlenswert - so denn möglich.

Ich vermute, dass dieses Thema nicht nur für mich relevant sein könnte, da ein Großteil der am Markt befindlichen Consumer-DACs lediglich über RCA angesteuert werden kann.

Grüße,
Thomas

:)
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FUSION5
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Beitrag von FUSION5 »

Hallo Thomas,

bei einer Umrüstung auf BNC sollte es sich eigentlich nur um einen Tausch der Buchse handeln. Dies kann natürlich schwieriger sein, falls die Coax Buchse auf der Platine verlötet ist.

Ansonsten bietet Acousense für Verbindungen mit "ungünstigen Steckerverbindungen" auch Aktivkabel an, bei denen die Wandlung erst direkt vor dem Anschluss erfolgt: http://www.artistic-fidelity.de/index.php/de/optionen

Viele Grüße
Michael
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mm2
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Beitrag von mm2 »

Hallo Ralf, hallo Horst,

das sind tolle Neuigkeiten.

In dem Bild von Dir Ralf ist als Quellrechner "PC oder MAC oder Android" eingezeichnet.

Wird es dafür jeweils einen eigenen Treiber geben oder wird der nur für Windows benötigt ?
Trinnov hat geschrieben:... Den von Ralf (Acousence) zur Verfügung gestellten USB Treiber installiert.
Kann man an einem Auralic Aries über USB den afi betreiben und von dort auf den DAC per AES gehen ?

Viele Grüße
mm²
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tsaett
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Beitrag von tsaett »

Hallo Ralf,
ist das Konzept auch auf USB->USB anwendbar bzw geplant?
Ich habe z.b. einen Wandler der nur einen USB Eingang hat.

Christoph
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

FUSION5 hat geschrieben:Hallo Thomas,

bei einer Umrüstung auf BNC sollte es sich eigentlich nur um einen Tausch der Buchse handeln. Dies kann natürlich schwieriger sein, falls die Coax Buchse auf der Platine verlötet ist.

Ansonsten bietet Acousense für Verbindungen mit "ungünstigen Steckerverbindungen" auch Aktivkabel an, bei denen die Wandlung erst direkt vor dem Anschluss erfolgt: http://www.artistic-fidelity.de/index.php/de/optionen

Viele Grüße
Michael

Hallo Michael,

danke für Deine Hilfe! Ich schau mal, was sich als sinnvoll erweist und werde dann entscheiden. Da man beim kleineren AFI von vornherein auf einen bestimmten Ein- bzw. Ausgang festgelegt sein muss, sollte dieser bestmöglich auf die vorhandenen Bedingungen abgestimmt sein und wenn man mit wenig Aufwand aus einer suboptimalen Schnittstelle eine weniger schlechte machen kann, erscheint mir das ratsam...


VG, Thomas
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

heute ein erster und doch schon immens aufschlußreicher Test mit dem Highend PC von Horst, meinem Hifi PC und dem AFIS USB direkt am Mainboard USB eines alten AMD X2 Rechners mit Win 10 32 bit und JPlay 6.2.

Vorab mal Bilder:

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Gruß

Bernd Peter
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Ich möchte gleich vorab sagen dass es sich hier um den Prototyp des Afis USB handelt.

Details bezüglich Gehäuse des USB-Senders oder genauer Aufbau des Glasfaserempfängers können im endgültigen Seriengerät durchaus etwas anders ausschauen.

Viele Grüße,
Horst
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cantusfirmus
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Beitrag von cantusfirmus »

Bernd-Peter,

gell, wir erfahren schon noch mehr, oder? :mrgreen:

liebe Grüße, Horst
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

es wird spürbar kälter und dunkler, Zeit über die Weihnachtseinkäufe nachzudenken.

Deshalb auch der Vergleich des AFIS USB mit meiner PC Audiokette.


Ich darf vorausschicken, daß ich mit großer Zufriedenheit mein immer wieder etwas verbessertes USB Audio setup höre, bestehend aus:

AMD Quadcore mit Win Server 2012 und AO in der Ramdisk bzw. etwas abgespecktes Win Server 2016 auf der SSD

Paul Pang V 2 mit externer 5V Linear Versorgung, aufgetrennte 3,3V Versorgung mit low-dropout linear Regler

USB Kabel von Solidcore

USB Isolator

USB Regen mit externer 5V Linear Versorgung

DDC: ART Veloce.


Damit hat sich Horst in Ruhe an der Focus XD 200 eingehört.

Anschließend wurde der PC von Horst angeschlossen.

Der sofort hörbare Unterschied äußerte sich - für mich - vor allem in einer gesteigerten Transparenz und Feingliedrigkeit.

Danach haben wir das USB Audioquest Diamond von Horst gegen das Solidcore USB Kabel getauscht.

Wird durften feststellen, daß ein Teil der Transparenz und Feingliedrigkeit mit dem Audioquest in Zusammenhang steht.

Das Solidcore Kabel ist hier etwas zurückhaltender, verschafft der Musik dafür aber eine sehr große Stimmigkeit/Ausgewogenheit/und mehr Ruhendes.

Der HIghend PC von Horst holt gegenüber meiner PC Audio Lösung - ungeachtet der verwendeten USB Kabel - einfach noch mehr aus der Musik heraus. Wieviel das ist, wird natürlich auch vom anschließend verwendeten setup aus DAC, (VV, Verstärker) und Lautsprecher bestimmt.

Nun gut, das war dann mal klar.

Die Frage war nun: wie schließen wir den AFIS USB an?

Da steht doch mein Internet PC mit einem alten AMD X2 Prozessor und Win 10 gleich links neben der Anlage.
Das passt recht gut, da die LWL Kabel zum AFIS eine Länge von 5m aufweisen.

Das mitglieferte schwarze USB Kabel mit Ferritringen also an den Mainboard USB auf der Rückseite des Internet PCs und das silberne USB Kästchen oben drauf gestellt und mit dem USB Kabel verbunden.

Nun mit den LWL Kabeln rüber zum AFIS USB und dann per BNC an die Focus XD.

Alles eingeschaltet und dann den USB Treiber problemlos aufgespielt.

JPlay 6.2 erkennt per KS sofort den DDC und kann gestartet werden.

Wie wird das nun klingen?

?
?
?

Es kommt nahe, sehr nahe an den Highend PC von Horst ran...............!

Blankes Erstaunen über das, was man da erlebt und hört.

Und so genießen wir noch einige der üblichen Teststücke und sind uns beide einig, das wir Probanden einer neuen wegweisenden technologischen Umsetzung im Bereich Highend sind.

Gruß

Bernd Peter

PS: abschließend haben wir USB Kabel am AFIS USB getestet - geht ohne Aussetzer oder Neustart - und festgestellt, daß diese überraschenderweise auch hier Einfluß auf das Klangbild nehmen können.
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nikander
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Registriert: 01.02.2013, 15:20

Beitrag von nikander »

@ Ralf Koschnike

wann ist jetzt mit einem "offiziellen Launch"/Verkauf zu rechnen?
Und: wie wäre der voraussichtliche Preis für AFI-USB und diese externe Einheit zusammen, die mit Lichtleitern verbunden würde?

Schöne Grüße,

Christian
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