Konkrete Erfahrungen mit Gerätebasen

Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Jürgen
HRS erklärt, eine polierte Granitauflage trägt das Gerät, darunter eine Lage eines hochdämpfenden Polymers, darunter eine entkoppende Lage, alles in einer tiefgezogenene Aluminiumwanne auf ebenfalls entkoppelnden Füßen. Es ist ein beachtliches Eigengewicht der Anordnung, die auf 4 Füßen steht.
Was ich unter den technischen Daten nicht finden konnte, war eine Anpassung an das zu unterstützende Gerät.
shakti hat geschrieben:meine Erfahrungen mit Schiefer sind recht zwiespaeltig, manchmal, vor allen Dingen bei sehr schweren Geraeten klappt es ganz gut, aber zumeist daempft der Schiefer so stark, dass mir die Musik eingebremst erscheint. Ich habe mir irgendwann mal Schiefer "spikes" besorgt, dh Schieferunterleger die auf einem Spike stehen, da mit bekomme ich mitunter ganz gute Ergebnisse hin. Zumindest daempft Schiefer 1a!, auch wenn es manchmal zuviel des Guten ist.
Wenn Schiefer zuviel dämpft, bei HRS Granit auf Dämpfung gelagert ist, vermutlich um der Platte restlichen Eigenklang zu nehmen, hast du da noch im Gedächtnis, ob HRS einen Einfluss auf die Klangfarbe gegenüber Schiefer hatte?
Gern hält man bissigere Höhen für detailreichere Wiedergabe mit mehr Temperament

Für mich ist MDF weit entfernt von Schiefer und Granit.
Da bleibt die Frage, welche Rolle die Gerätefüße spielen, die dann von der Platte entkoppeln, bei Plattenspielern gewiss ein entscheidender Bestandteil des Konzepts. Ein guter Plattenspieler sollte ja eigentlich auf jedem Untergrund überzeugen, denn sonst müsste in der Bedienungsanleitung durch den Hersteller eine eindeutige Empfehlung ausgesprochen werden.
Ich habe schon einige Anleitungen danach überprüft, Ergebnis Fehlanzeige.

Zu den Untersetzern für die Geräte fallen mir Graphitblöcke ein, mit Metallplatte oben zur Aufnahme eines Spikes.
http://tnt-audio.com/clinica/sblocks1e.html beschreibt preiswerte Hornhautentferner aus geschäumtem Glas oder Kunststoff (Uli zitierte Bimsstein). Aus einem Quader kann man mit 3 Schnitten leicht 4 Füße herstellen: Halbieren, dann die beiden nahezu quadratischen Stücke diagonal teilen. Die dreieckigen Teile mit der langen Kante zum Geräteboden, nit der Spitze zum Untergrund. Dasselbe kann man mit Multiplexresten machen.
Sehr gut gefielen mir Kristallglaskegel, ebenfalls auf der Spitze stehend, die Grundfläche zum Geräteboden.
Der Netztrafo ist eine wesentliche Vibrationsquelle, also kommt ein Fuß in unmittelbare Nähe.
Egal, was ich in Kegel- oder Pyramidenform ausprobierte, immer zeigte die nach unten orientierte Spitze für mein Ohr die besseren Klangeigenschaften.
Mit der Spitze nach oben kann die Grundplatte des Gerätes eigenmuster schwingen lassen, die Spitze jeweils im Schwingungsknoten (Flageoleton), umgedreht wird eben diese unterdrückt, was die Wahl des Ankopplungspunktes sehr vereinfacht. Aber auch hier führt die Beobachtung wirder zu meiner These zurück, die Stetigkeit der E-Moduln sei zu berücksichtigen.
Grüße Hans-Martin
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shakti
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Beitrag von shakti »

@Hans-Martin
HRS gibt an, dass Granot eine markante und reproduzierbare Resonanzfrequenz hat, so dass diese recht praezise weggedaempft werden kann, Schiefer sei anamorpher und haette dh jeh nach Platte ein breiteres Resonanzspektrum, welches entsprechend schwerer zu beherrschen sei.

In meinem konkreten Testfall laesst sich die HRS M3x am besten damit beschreiben, dass ein grundsaetzlich schlankeres und praeziseres Klangbild im Bass und Grundton entsteht, fuer mich ein Zeichen, dass die Daempfung in diesem Bereich gut funktioniert. Man hat auch den Eindruck, dass sich das Klangbild aus einem leiseren Hintergrund aufbaut. Die tonale Balance wird aber nicht in den Hochtonbereich verschoben, dieser klingt zwar praeziser und klarer, aber ohne jede Aggressivitaet. Am markantesten ist die Zunahme an Schnelligkeit, speziell percussive Element (bis hin zum hart gespielten Klavier) klingen dynamischer und freier. Insgesamt ist auch eine Zunahme an Raeumlichkeit zu bemerken, man hat eher den Eindruck um die Vokalisten "herumgehen" zu koennen.

Im Vergleich hat Schiefer bei mir einen etwas traegeren Antritt und weniger Klangfarben im Hochtonbereich bei eingeschraenkter Raeumlichkeit.

Beide verglichenen Geraete kommen serienmaessig mit gummierten Fuessen an der Stellflaeche, die entspricht dem Ansatz von HRS, deren Nimbus System als Basenankopplung auch auf eine Gummimischung zu Ankopplung an das Granit setzt.

Evtl saehen die Ergebnisse mit Kegeln anders aus.

Ich habe alternativ Graphit Fuesse mit eingelassenen Kugeln genutzt (Kugeln aus unterschiedlichen Materialien), das Ergebniss war anders, aber nicht besser.

Habe die Basis nun fest unter meinem SME 20 stehen, der mit seinen gummierten Fuessen ganz gut mit der HRS zu harmonieren scheint.

ich habe nun auch einen Satz der HRS Nimbus Ankopplung erhalten, dh 6 Gummielemente, 3 Distanzelemente, so dass ich ein Geraet mit 3 Fuessen ankoppeln koennte, bzw einen Fuss pro Geraet zur Ankopplung verwenden koennte

mal schauen, wo ich diese einsetze, die 2 grossen HRS M3x basen fuer meine schweren Endstufen sind unterwegs, evtl verwenden ich Teile des Nimbus Systems hier.

netten Gruss

Juergen

ps
Deine Erfahrungen mit den Kegeln kann ich gut nachvollziehen, bzw habe ich messtechnisch vor ein paar Jahren auch mal ueberprueft, bei Kegeln mit Spitze oben gibts eine prima Einleitung der GeraetbasisResonanzen ins Geraet, so gerade dass, was man eigentlich nicht will :-)
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zebaoth
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Beitrag von zebaoth »

Ciao Zusammen

Ihr habt mich mit dem Thema Gerätebasen "glustig" gemacht.

Werde in den kommenden Wochen folgende Basen testen und auch berichten:
Ich werde bald mit folgenden Basen testen:
- A Capella Fondato Silenzio
- HMS Silenzio Base
- Ensemble ZORBO Gerätebasis
- Phio W / P

Lieber Gruss
Patric
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shakti
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Beitrag von shakti »

fein, da freue ich mich,
hier schon mal ein Test der HMS Basis, der aus meiner Sicht sehr schoen aufzeigt, dass man einfach alle moeglichen Kombinationen ausprobieren muss...
http://www.i-fidelity.net/testberichte/ ... -base.html
Gruss
Juergen
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zebaoth
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Beitrag von zebaoth »

Ciao Zusammen

Heute ist meine erste Testbase eingetroffen - die HMS Silenzio Base.
Sagt mal, gibt es irgendwo eine 7x24h Notaufnahme für Gerätebasen-Geschädigte???

Ich habe gerade einen perfekten Kandidaten für die Base zur Hand; meinen Naim ND5 XS, der sich seit 2 Tagen am Warmspielen ist und den ich viel zu dumpf erlebe und die Musik löst sich nicht richtig von den LS ab.

Habe ihn soeben auf die HMS Silenzio Base gestellt (HMS Erdung noch nicht angeschlossen) und ich staune. Das Dumpfe ist weg - der sumpfige Bass fehlt und die Höhen sind endlich da. Auch die Mitten sind dynamischer geworden und die Musik löst sich schon besser von den LS. Ich habe mit keiner (oder höchstens einer kleinen) Verbesserung gerechnet und jetzt weiss ich nicht, was ich sagen soll ...

Gruss Patric
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zebaoth
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Beitrag von zebaoth »

Jetzt bin ich wieder beruhigt - habe was herausgefunden.

Die grosse Veränderung hat nicht die HMS Base mit sich gebracht, sondern der Umstand, dass ich dazu den Naim aus dem Audiomöbel genommen habe und oben drauf gestellt habe - damit ich besser hantieren kann.

Zwar bringt die HMS Base schon was, wenn der Naim wieder im Audiomöbel steht.
Doch noch viel besser ist es, wenn der Naim oben drauf steht. Dabei ist dann die Base schon Nebensächlich ...

Was dadurch klar wurde ist, dass der Naim selbst sehr empfindlich auf seine Umgebung reagiert.
Da habe ich nochmals Glück gehabt.

Gruss Patric
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shakti
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Beitrag von shakti »

Hallo Patric,
wie klappt es denn, wenn die HMS geerdet ist?, Spielt der NAIM dann auch im Rack besser?, evtl noch eine geerdete HMS auf dem drueber liegenden Boden?

Gruss

Juergen
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zebaoth
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Beitrag von zebaoth »

Ciao Juergen

Es liegt am Deckel / Gehäuse des Naims.
Habe nun den Naim wieder ins Möbel rein gestellt und dann einfach die HMS Base oben drauf und das ist noch besser, wie wenn der Naim alleine oben drauf steht (ohne Base).

Als Unterlage hat die Erdung nichts gebracht.
Werde es noch als Dämpfer (auf dem Naim) mit Erde versuchen.

Gruss Patric
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Patric,

ist aufstellungstechnisch genug Platz für ein paar Experimente mit den beliebten Türstoppern? Mit denen könnte man Testen, wo der Naim besonders empfindlich ist, z.B. in der Nähe des Netzteils.

Gruß

Jochen
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zebaoth
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Beitrag von zebaoth »

Ciao Juergen

Die Masse an der Base (als Gehäusedämpfer) macht den Klang noch dünner - was mir dann persönlich schon zu dünn ist.

Lieber Gruss
Patric
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zebaoth
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Beitrag von zebaoth »

Ciao Jochen

Habe keine Türstopper.
Muss welche organisieren und das noch besser eingrenzen.

Wobei mir der Base obendrauf ist ist perfekt.
So sollte da Gerät schon vom Hersteller kommen ;-).

Mein erstes richtiges Fazit zur HMS Base - beim Naim ist es ein Muss! :D

Lieber Gruss
Patric
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shakti
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Beitrag von shakti »

na dann warten wir mal die Erfahrungen mit den naechsten Basen ab :-)

...ich bin mittlerweile auf jedem Fall HRS suechtig :-(
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zebaoth
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Beitrag von zebaoth »

Habe jetzt etwas wie Türsteher drauf.
Die sind ein wenig grösser und schwerer.
Vor allem oberhalb des Netzteils bringt es was.
Nicht gross beim Trafo, sondern zwischen Netzbuchse und Trafo.
Es gibt auch noch eine zweite Stelle (oberhalb der Elektronik), welche Dämpfung gebrauchen kann.

Das macht sich auch gut, doch es nimmt ein wenig von der Dynamik.
Die Base dämpft besser und lässt die Dynamik unverändert, wenn nicht sogar besser werden.

Es wäre schön, wenn Geräte zu diesem Preis bereits optimal bedämpft wären ...

Gruss Patric

PS: Sag mal, legst Du Deine HRS auch aufs Gerät drauf? :wink:
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Patric,

es wäre vielleicht eine Überlegung wert, das Gehäuse von innen zu bedämpfen vergleichbar PC-Gehäusen, die man ja auch mit entsprechendem Material ruhig stellen kann.

Das nimmt weniger Platz weg und ist kostengünstiger, wenn auch natürlich nicht so highendig. ;)

Gruß

Jochen
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zebaoth
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Beitrag von zebaoth »

Ciao Jochen

Ich kenne das von Hör-Wege.
Habe mal einen NAD S500 optimiert und dabei kam auch eine Dämmmatte von innen an den Deckel.
Muss mal sehen wo ich solches Material herbekomme - wenn nicht von Hör-Wege.

Gruss Patric
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