Geräte-Tuning: andere Buchsen und interne Signalverkabelung

Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Otto,
deine Meinung mag begründet erscheinen, wie steht es dazu bei dir mit der Sicherung?
Automat (mit typisch 7 oder mehr verschiedenen Querschnitten, Materialien, Litze, Solid, FeCu, Messing), oder Schmelzsicherung, (auch da gibt es versilberte Schmelzstreifen mit Perforation in Sand gebettet)?
Will sagen, eine versilberte 8x38mm Schmelzsicherung klingt anders als vernickelte Neozed.
Und was ist vor dem Sicherungsschrank, das müsste entsprechend auch Silbergehalt haben...
Kaltgerätesteckverbinder mit Silber oder Rhodium/Silber gibt es, wenn man das Netzkabel nicht fest verdrahten will (was ich immer noch für die beste Lösung halte). Würde ein Silberdrahtnetztrafo noch was bringen? Bei MC-Übertragern gibt es diesbezüglich Auswahl.

Man kann die Kabel vom Ringkerntrafo direkt an die Gleichrichter löten, die Gleichrichter direkt an die Elkos. Manche RKT-Hersteller weisen darauf hin, dass die Kabel von ihrem Trafo nicht verkürzt werden dürfen.
Bei mir hat sich bewährt, bis zum Elko den Übertragungsweg so niederohmig wie möglich zu gestalten.
Aber auch, den Trafo so zu drehen, dass die magnetischen Lecks nicht in Richtung Leiterplatte zeigen.
Grüße Hans-Martin
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Kawumm
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Beitrag von Kawumm »

Hi Hans Martin

Bis in letzter Konsequenz ausgeführt war der Silberweg nicht ( Sicherungsautomat- nur Schmelzsicherungen ) , aber das was umgesetzt wurde , lies dies zu einer Nebensächlichkeit werden .

Die Meinung von Stephan hat in dem allgemein üblichen Tuningbereich Gültigkeit , sowohl in Cu & Ag Versionen macht sich die Querschnittvergrösserung bemerkbar , ist soweit wie möglich der Ag Signal /Stromweg umgesetzt ...ist die sonst typisch andere Tonlität von Ag/Cu-Zn/Rh Mix , weg .

Eine logistische Mammut/Zeit Aufgabe , war der damalige MC ÜT Vergleich

G/Otto
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chermann
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Beitrag von chermann »

Hallo

Intressiert habe ich disen Beitrag gelesen. Da ich dabei bin, meinen DAC Teac UD301 zu tunen suche ich für Platinenmontage bessere XLR Stecker. Gold oder Silber?

ist das was brauchbares?:
Neutrik NC3 MD-LX-B Einbaustecker
oder
Neutrik NC3 MBH-B

Für den digital Coax suche ich auch was besseres, ist aber original mit dem optischen Toslink in einem Guss gefertigt. Den optisch Eingang könnte ich weglassen.
Neutrik NF2 D-B-9

Danke
lg
chris
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hans-Martin hat geschrieben: Es gibt Sicherungen, deren Laufrichtung/Orientierung ebenfalls einen, wenn auch geringen, Einfluss auf den Klang nimmt.
Hallo,
hier ein messtechnischer Umterschied:
http://www.hifi-tuning.com/pdf/wlfr.eng.pdf
Grüße Hans-Martin
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Ich musste etwas schmunzeln, nachdem ich vorhin die Werte von verschiedenen Sicherungen nachgemessen hatte.
Man zeigt im PDF, dass die Hifi-Tuning Sicherungen niederohmiger sind als andere.
Allerdings hat man für den Vergleich ausschließlich sehr hochohmige Vergleichssicherungen genommen.

Hier die DCR Messungen mit meinem LCR-6100
Eine gewisse Frequenzabhängigkeit der Sicherungen ist auch vorhanden, wenn man 10 Messungen im Bereich von 10 Hz bis 100KHz vergleicht. Es gibt also auch einen induktiven Anteil.
Rückschlüsse auf den Klang möchte ich damit aber nicht vornehmen.
Wird die Sicherung im Gleichspannungsbereich von Netzteilen verwendet, würde ich die Variante mit der niedrigeren Induktivität vorziehen.

Ich liste hier mal nur den Gleichstromwiderstand (DCR) auf.
Eine gewisse Abhängigkeit der Messung von der Laufrichtung meine ich gesehen zu haben.
Ist aber schwierig zu erfassen, da der Wert sowieso um die gemessene Differenz während der Messung schwankt.
Wir reden da von ca. 0,1mOhm Differenz. Sollte es tatsächlich Klangunterschiede geben, muss man das Ohr entscheiden lassen. Ich persönlich mache mich da nicht verrückt.

Bei den T1,6A habe ich mal ca. 10 Sicherungen miteinander verglichen.
Es gab drei Gruppierungen von ca. 37mOhm, ca. 40mOhm und ca. 50mOhm
Meine T1.6A Sicherungen kommen daher meiner Meinung nach aus drei verschiedenen Schachteln.

T1,6A DCR 37,23mOhm
T2,0A DCR 30,94mOhm
T3,15A DCR 23,65mOhm

Viele Grüße,
Horst
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Hans-Martin, hallo Horst,

da ich mich im Rahmen meines Akku-Projektes (siehe V-Thread) in letzter Zeit auch mit dem Widerstand von Sicherungen befasst habe, hier noch zwei Werte - jeweils direkt außerhalb der passenden Halterung gemessen:
Auto-Sicherung 3A: 39mOhm
Car-Hifi Sicherung 10A: 21mOhm
(mein Messgerät zeigt aufgrund geringerer Auflösung keine Nachkommastellen mehr an)

Grüße
Fujak
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Kann man denn überhaupt über den Serienwiderstand und / oder die Induktivität einer Sicherung auf den Klang schließen?
Ich sage nein. Es kommt außerdem auf die Schaltung an und ob es sich um eine relativ konstante Stromaufnahme handelt oder um eine stark schwankende (Strom-Peaks).
Die Sicherung wirkt in der Schaltung doch theoretisch auch ein wenig als CRC bzw. CLC Kombination zwischen zwei Elkos.
Da wäre dann die Sicherung mit dem höheren Widerstand und / oder der höheren Induktivität sogar von Vorteil.

Und dann haben wir noch das Thema Autosuggestion ...

Ich habe bisher dem Thema Sicherungen keine Beachtung geschenkt.

Der Widerstand von Sicherungen lässt sich sinnvoll nur über Messgeräte erfassen, die mit Vierdraht- oder Kelvin-Eingängen ausgestattet sind.
http://www.elektronikpraxis.vogel.de/ha ... es/333552/

Alles andere taugt höchstens zum Vergleich zwischen zwei Sicherungen.

Viele Grüße,
Horst
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Horst,
ich würde mir nicht zutrauen, ohne Kenntnis näherer Umstände von den gemessenen Werten eine klangliche Auswirkung zu prognostizieren.
Aber ein Unterschied der Werte schließt aus, dass das Ergebnis identisch bleibt, die Frage ist nur, ob der Unterschied oberhalb oder unterhalb der Hörschwelle liegt.
In den roten Büchern, die einst Siemens zu seinen Bauteilen herausgab, las ich zu meinem Erstaunen, dass die Brückengleichrichter B80 C3300(5000) für ungekühlt 3,3A gut waren (Wert in Klammern mit Kühlung), und die Spitzenströme bei 160A kurzzeitig pro Halbwelle zulässig waren, man nannte auch eine maximale Kapazität der zu ladenden Elektrolytkondensatoren. Größere Elkos = weniger Ripple, kürzere Zeit zum Laden, höhere Peaks.
Bei Ringkerntrafos las man oft auf dem Etikett, dass die abgehenden Drähte nicht gekürzt werden sollten, warum wohl?
Innenwiderstä,de, Übergangs- und Durchgangswiderstände limitieren die Ströme, ist ja klar, aber man muss sich vergegenwärtigen, dass die für Ladezeiten nur Bruchteile der Periode zur Verfügung stehen, und die Widerstände nicht auf den Durchschnittsstrom, sonden auf den Spitzenstrom betrachtet werden. Dann wird deren Bedeutung schon klarer.

In dem von mir zitierten Paper wird die Verbessrung durch Cryogenisieren deutlich. Ich frage mich jedoch, was bei einer Sicherung passiert, die ursprünglich auf 1A ausgelegt war, durch die Verdichtung im expandierenden flüssigen Stickstoff (so verstehe ich das Kühlungsprinzip) den Durchgangswiderstand reduziert. Zum Durchbrennen benötigt man aber auch einen Spannungsabfall am Leiter und der Strom müsste höher ausfallen, um den niedrigeren Spannungsanteil auszugleichen.
Wie das gelingt, ist mir noch schleierhaft, der Nominalwert der Sicherung müsste sich mMn nach der Cryogenisierung ändern..
Grüße Hans-Martin
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Ulli,
ich habe noch von vergoldeten Bananensteckern aus Hirschmannunterlagen Durchgangswiderstände um 10mΩ in Erinnerung, und wer mit den üblichen Tastpitzen auf Leiterplatten oder anderen Oberflächen misst, hat schnell Schwankungen von 100mΩ im Display, abhängig vom Anpressdruck.
So betrachtet ist die Frage zu klären, wie genau man die Stellen hinter dem Komma nehmen darf, ebenso, ob hier nicht der Manipulation im wahrsten Sinne des Wortes Tür und Tor geöffnet sind.

Bei Sicherungen ist üblich, den Wert in die Kappe auf dem Außenrand einzuprägen. Kommt die Sicherung in eine Halterung, ist die Frage, onb ein Flächenkontakt zustandekommt oder ob ein Grat bei der Einprägung die Kontaktzone einschränkt. Dieselbe Sicherung mit gleicher Laufrichtung eingelegt kann in den vorgenannten Fällen unterschiedlichen Klang bewirken.
Dass es dabei um Größenordnungen geht, die man nur erfassen kann, wenn man zum Vergleichshören unbewegt bleibt, jemand instruiert und den Wechsel durchführen lässt, ist damit selbstverständlich.

Und: Ja, man kann das in Worte fassen, diese vergleichen und wenn unabhängig voneinander verschiedene Hörer gleichbedeutende Begriffe benutzen, kann man daraus eine Bestätigung ziehen, die ernst zu nehmen sein sollte.

Ob man aus dem Eichmann Bullet Stecker Konstruktions-Schlussfolgerungen (zur Vermeidung von Wirbelströmen) für eine in eine bestimmte Klangrichtung optimierte Sicherungshalterung ziehen kann, bleibt zu prüfen. Tuning-Ansätze gibt es viele.
Grüße Hans-Martin
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

Also bei den Eichmann Bullet Prizipien kann man blind sagen, das sie Genauigkeit und Impulstreue fördern.

Messungen bei Bauteilen im Strompfad sind klanglich nur sehr schwer, oder gar nicht zu beurteilen.
Mal abgesehen von Spannungsabfall.
Ich hatte mal die Idee, Kapazitäten von verschiedenen Stromkabel zu messen, und dort einen Anhaltspunkt für Neu-Entwicklungen zu finden. Das ging ziemlich in die Hose. 2 Kabel mit identischen Kapazitäten zwischen den Phasen, und ebenfalls gegen Erde, klangen Grundverschieden. Kleinere Kapazitäten bei gleichem Aufbau klangen zumindest oft luftiger, freier.

Gruss
Stephan
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo,

Danke Ulli und Hans-Martin, dass ihr die Fehlerbetrachtung ansprecht. Bei mir in der Schule gab es im Physikunterricht schon Punktabzug, wenn man mehr Stellen angab als die relevanten. Insofern fällt es mir schwer, jemanden ernst zu nehmen, der Widerstände von mehreren 10 Ohm auf mikroOhm genau angibt. Wenn schon das Verständnis für Signifikanz in diesem Bereich fehlt, frage ich mich unwillkürlich, was noch alles nicht verstanden wurde.

Gruß

Uwe
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

modmix hat geschrieben:Wie oben richtig bemerkt wurde, muß der Sicherungsdraht warm werden, damit er schmelzen kann.
Die Grabbelkistensicherung benötigt dazu beim Nennwert mit dem gemessenen Widerstand ca. 650 mW, die refine Audio knapp 470 mW - was immer das auch heißt...
Hallo Ulli, üblich ist doch eigentlich, die Sicherung auf den doppelten Maximal-Strom auszulegen, der bei einwandfreiem Betrieb üblicherweise fließt.
Zum Durchbrennen muss die Schmelztemperatur erreicht werden, bei halbem Strom ist der Drahtwiderstand natürlich geringer, aber eine Grunderwärmung und Längenausdehnung ist nicht auszuschließen. Das bedeutet, im Betrieb mehr Mikrofoniegefährdung, Modulation des Stroms durch überlagerte Schwingungen, die per Dehnung den Widerstandswert erhöhen. Abhilfe schaffen sandgefüllte Sicherungen, das ist der preiswerteste Weg, Mikrofonie zu vermeiden.
Da eine Sicherung nur durchbrennt, wenn ein Überstrom auftritt, als Folge eines Defektes, könnte man sich fragen, warum so wenig Einlötsicherungen angeboten werden. Da hätte man doch mehr Langzeitstabilität, geringere Übergangsverluste, denn die 2 Löststellen müssten die Sicherungshalter ja auch mindestens haben, den Übergang des Halters zur Sicherung spart man ein
Grüße Hans-Martin
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Tinitus hat geschrieben:Danke Ulli und Hans-Martin, dass ihr die Fehlerbetrachtung ansprecht. Bei mir in der Schule gab es im Physikunterricht schon Punktabzug, wenn man mehr Stellen angab als die relevanten. Insofern fällt es mir schwer, jemanden ernst zu nehmen, der Widerstände von mehreren 10 Ohm auf mikroOhm genau angibt. Wenn schon das Verständnis für Signifikanz in diesem Bereich fehlt, frage ich mich unwillkürlich, was noch alles nicht verstanden wurde.
Ok dann habe ich halt einiges noch nicht verstanden. Zumindest glaubst du das zu wissen. Bevor man so etwas schreibt, sollte man aber wissen, dass im verlinkten PDF das Messergebnis der Hifi-Tuning Sicherungen mit der gleichen Genauigkeit angegeben wurden und nur darauf habe ich meine eigenen Messungen bezogen. Daher auch die zwei Stellen hinter dem Komma.
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo Horst,

mein Kommentar bezieht sich auf das von Hans-Martin verlinkte PDF Dokument. Ob Du dir den Schuh anziehen willst, bleibt allein dir überlassen.

Gruß

Uwe
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