Geräte-Tuning: andere Buchsen und interne Signalverkabelung

khonfused
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Beitrag von khonfused »

Hallo Andi,

ich konnte gestern Deine Kabel und Buchsen sehen.

Das sieht sehr, sehr gut aus. Bisschen wie Intensivstation... nur ohne Piepsen :mrgreen:

Da kannst Du Dich auf was freuen. :cheers:

Gruss
Christian
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo zusammen,

erstmal herzlichen Dank für all die Rückmeldungen!

Hier einige Kommentare zu Euren Anmerkungen:
h0e hat geschrieben: eigentlich sollte man auf Buchsen und Stecker verzichten und die Kabel direkt an der Platine anlöten,
wenn das praktikabel ist.
Hallo Jürgen, da hast Du sicherlich recht, aber zumindest die modulare Bauweise mit externer Kabel- und Gerätewechselmöglichkeit möchte ich mir erhalten.
Joerghag hat geschrieben: Vermutlich liest man nicht so häufig davon, da es immer einen Eingriff in ein Gerät ist.
Kleinsignal-, Lautsprecher- oder Netzkabel kann halt jeder ohne Angst und Garantieverlust tauschen.
Hallo Jörg,
auch da hast Du Recht. Ich lasse allerdings meine Modifikationen beim Fachhändler für Audio-gd-Geräte, Magna-Hifi, durchführen und gehe davon aus, dass dann auch die Garantie erhalten bleibt, so wie das dort auch bei anderen Modifikationen von Audio-gd-Geräten wie der Nachrüstung des Amanero-Bords der Fall ist.

Lieber Jürgen (shakti),
vielen Dank für die Berichte von Deinen gescheiterten Versuchen, die interne Verkabelung von Geräten zu verbessern. Das hat mich in meiner Anfangseuphorie schon etwas gebremst. Daraufhin habe ich gestern Kingwa von Audio-gd angeschrieben, und ihn gefragt, ob er von der Modifikation abraten würde, ob er auch schon solid core Silberverkabelung in den HE-Geräten ausprobiert hat, und dass ich die Auflösung erhöhen möchte, dabei aber den Klangcharakter der DAC-Chips erhalten möchte. Daraufhin habe ich die Antwort erhalten, dass bei einer internen Verkabelung mit Solidcore-Silber der Bass schlanker wird und die Höhen und die Auflösung zunehmen, dass aber die Samtheit des Klanges erhalten bliebe und dass das letztlich Geschmackssache sei und man es ausprobieren muss. Er hat mir aber nicht von der Modifikation abgeraten.

Jetzt kommen wir hier auf ein ganz entscheidendes Detail zu sprechen: Kabel verändern u.a. auch den tonalen Charakter des Klangs. Daneben mögen/sollen sie auch andere Effekte haben, wie (gesteigerte) Musikalität, Timing, musikalischer Fluss, höhere Auflösung, mehr Ruhe, weniger "Schmutz", schwärzerer Hintergrund. Wenn man keine weiteren Korrekturmaßnahmen verwendet, dann wird ein anderes Kabel sicherlich zu einem gewissen Grad aber zunächst einmal die Tonalität der Wiedergabe verändern und damit, was Du erwähnt hast, einfach wie das Gerät dann tonal klingt.
Ich verwende allerdings ein digitales Raumkorrektursystem, Dirac live!, und habe die Erfahrung machen dürfen, dass Veränderungen, die rein die tonale Neutralität verändern, durch eine Neueinmessung des Systems, die die neue Verkabelung in der Messkette allerdings zwingend mitbeinhalten muss (!), die tonale Neutralität gewahrt/wiederhergestellt werden kann, selbst wenn man nach dem Kabelwechsel mit der alten Korrektur diese wahrnehmen kann.
Die anderen Aspekte aber, Musikalität, Timing, musikalischer Fluss, insgesamt höhere Auflösung, mehr Ruhe, weniger "Schmutz", schwärzerer Hintergrund, das sind Eigenschaften, die, so vorhanden, auch nach der digitalen Raumkorrektur erhalten bleiben. Und genau bezüglich dieser Aspekte möchte ich durch die Solidcore-Silberverkabelung im Allgemeinen und die Verbesserung der ACSS-Anbindung im Speziellen angreifen. Denn vom verwendeten Material bin ich, gelinde gesagt, hoch überzeugt. Bei dem original im Gerät verbauten Material gehe ich davon aus, dass es unkorrigiert etwas basslastiger klingt (was aber derzeit in meinem korrigierten System ebenfalls komplett auf tonal neutral gerechnet wird, bei mir klingen HE-1 und HE-7 ganz anders als bei Dir, vollkommen neutral, mit schwarzem, präzisem, fein aufgelösten Bass), und etwas zurückhaltender im Hochton ist, vor allem etwas Details und Auflösung im Allgemeinen verloren gehen. Mehr Bass und weniger Höhen (Kupferverkabelung) oder schlankerer, aber noch konturierterer Bass und dafür mehr Höhen (Silberverkabelung), das ist quasi egal und wird bei mir grüßtenteils von der Korrektur eingestellt.
Aber bezüglich Musikalität, Timing, musikalischer Fluss, insgesamt höhere Auflösung, mehr Ruhe, weniger "Schmutz", schwärzerer Hintergrund, da weiß ich, was das neue Material leistet und wenn das hinhaut, wäre das wirklich eine fantastische Klangsteigerung. Da Kingwa auf spezifische Anfrage hin nicht explizit davon abrät, sondern nur (korrigierbare) tonale Unterschiede erwähnt, aber bei erhaltener "smoothness", der Klangsignatur der DAC-Chips, samtig, aber bei hoher Auflösung, würde ich sagen, ich kann und mag es wagen. Bezülich des Vorverstärkers erwarte ich mir etwas mehr Sprizigkeit und Detailreichtum, genau das, was die alten Mark Levinsons im Vergleich zum HE-1 bei Dir zeigten. Schon nach Klischee machen Silberkabel genau das, mehr Auflösung und schlankeren Bass, das nun neu verwendete Material hat aber noch ganz andere klangliche Eigenschaften, die ich sehr schätze, u. a. eine Samtheit im Klang trotz erhöhter Auflösung, die dem klanglich technischen Charakter des HE-1 mehr Seele einhauchen soll.
Magna-Hifi meinte auch, dass der Austausch vor allem der ACSS-Buchsen gegen was Höherwertiges wohl ein lohnenswerter Punkt sei, wo man ansetzen könne, und die Jungs sind selbst ganz gespannt, wie das dann wohl klingen mag.

Ich werde aber daran denken, Jürgen, dass die originalen Buchsen und Kabel gesammelt und mir mit zurück geschickt werden! Danke für den Remeinder. Wenn es total schief geht, dann lasse ich das wieder zurückrüsten.
Fujak hat geschrieben: Etwas weniger invasiv wäre z.B. beim HE-7 die RCA-Buchse gegen eine BNC-Buchse (z.b. Neutrik) auszutauschen (die Bohrung müsste im Durchmesser ähnlich sein) .....
Hallo Fujak,
genau das wird gemacht, ich werde dann zwei BNC-Buchsen haben, eine ersetzt den RCA-Eingang. Auch hier meinte Kingwa, das sei kein Problem. Er schlug u.a. vor, man könne einfach intern die Verkabelung von RCA und BNC tauschen, denn ich will BNC mit 192/24. Ergo kann man alternativ an dem RCA-Eingang auch eine weitere BNC-Buchse verwenden.

Hallo Marco,
der Grund warum der BNC-Eingang auf 96/24 limitiert ist und besser als der RCA mit 192/24 ist, liegt in den verwendeten Eingangsbords, beim BNC ist das Bord das DIR 9001, das jitterärmer und detailreicher klingt als das WM 8805, das 192 kHz kann und etws sanfter klingt, aber auch mehr Jitter macht und nicht so detailliert klingt (auch persönliche Mitteilung von Kingwa). Da ich ja bald beide Bords mit identischen BNC-Eingängen habe, kann ich das bald vergleichen :)
Der HE-7 Dac ist übrigens intern genau so zur Platine verkabelt, wie Marco das beschrieben hat, allerdings mit OCC-Kupferkabeln. In meiner Solidcore-Silberkabelvariante ist es dann bei mir genau so verkabelt, wie Marco also beste Erfahrungen gemacht hat.

Bezüglich Verkabelung des G-ADS(M) DACs,
da hat Gert immer wieder ja genau beschrieben, dass und was er gehört hat, diese zumeist deutlichen Verbesserungen aber eindeutig der techischen Verbesserung zugeschrieben. Eine technische und qualitativ solide Verkabelung sind für Gert schlicht eine Selbstverständlichkeit bei seinen extrem sauber durchgeführten Arbeiten von höchster Qualität. Eine klangbeeinflussende Eigenschaft oder gar klangliche Abstimmung der Verkabelung im Speziellen hat Gert aber meinem Verständnis nach nie vorgenommen, was Gert mehr interessiert, sind klar messbare technische Maßnahmen und Effekte, z.B. was passiert, wenn man starke Ausgangsstufen hat, für eine saubere Spannungsversorgung der Clock sorgt und vieles anderes. Und damit ist er ja wirklich sehr erfolgreich! Nur hat das nichts mit einer klanglichen Abstimmung des Geräts bzgl. der verwendeten Innenverkabelung zu tun. Bei anderen Bauteilen, z.B. hochwertigen Polymer-Elkos, DAC-Chips etc. allerdings natürlich schon, nur bei Kabeln und Buchsen, da kann ich mich nicht dran erinnern.
khonfused hat geschrieben: ich konnte gestern Deine Kabel und Buchsen sehen.
Das sieht sehr, sehr gut aus. Bisschen wie Intensivstation... nur ohne Piepsen :mrgreen:
Da kannst Du Dich auf was freuen. :cheers:
Hallo Christian,
vielen Dank, ja, ich freue mich schon, und bin schon sehr gespannt!

Soweit erstmal,

Beste Grüße,
Andi
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emma
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Beitrag von emma »

Hallo Andi,

Salvador hat geschrieben:.....Daraufhin habe ich gestern Kingwa von Audio-gd angeschrieben.......Daraufhin habe ich die Antwort erhalten, dass bei einer internen Verkabelung mit Solidcore-Silber der Bass schlanker wird und die Höhen und die Auflösung zunehmen, dass aber die Samtheit des Klanges erhalten bliebe und dass das letztlich Geschmackssache sei und man es ausprobieren muss. Er hat mir aber nicht von der Modifikation abgeraten.
Das deckt sich 1:1 mit meiner Erfahrung! Vor allem, wenn man auch die analogen Verbindungen so gestaltet.
Ich würde aber "Bass schlanker" ersetzen durch "straffer und konturierter Bass", im Sinne von genauer(?). Klingt meiner Meinung nach ein wenig positiver. Eventuell noch ergänzt durch "gesteigerte Transparenz". Nach relativ kurzer Einhörzeit nimmt auch das Gefühl zu, daß das so "richtiger" sein könnte. :shock:


Grüße
marco
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

So, mittlerweile sind die beiden Geräte, der Audio-gd HE-1 Vorverstärker und der Audio-gd HE-7 DAC, von ihrer Modifikation zurück.

Modifiziert wurden die Geräte bei der Firma Magna-Hifi aus den Niederlanden, die auch ein offizieller Vertriebspartner für Audio-gd in Europa sind. Nach der Modifikation wurden die Geräte wieder mit Aufklebern von Magna-Hifi versiegelt und nach meinem Verständnis haben sie damit auch nach Modifikation noch ihre Garantie.

Überhaupt, Rob und Jos von Magna-Hifi, die ich nur über email-Konversation kenne, kann ich nur empfehlen! Sie haben immer höflich und ausführlich und zeitnah geantwortet und das Projekt, obwohl insbesondere das Bohren für die neuen, normal großen Löcher für die XLR-ACSS-Anschlüsse durch die dicken Rückplatte der Geräte sehr kompliziert war, so schnell als möglich abgearbeitet, in toller Arbeitsqualität, mit Zwischenberichten, Fotos, und zu einem fairen Preis. Ich kann Jos und Rob nur ein ganz dickes Lob aussprechen und möchte sie hiermit für das Forum nicht nur für solche, sondern auch andere Modifikationen, die sie gerne im Kundenauftrag ausführen, ganz dick empfehlen! Danke euch beiden!

Mein besonderer und sehr herzlicher Dank auch bei diesem internen Signalverkabelungsprojekt gilt außerdem Rene!

Was wurde gemacht:

HE-1:

Sämtliche interne signalführende Kupferverkabelung bis auf die von Eingang 1 (XLR) und Eingang 2 (RCA) zum Eingangsbord wurde durch Solidcoresilberverkabelung (die weißen Kabel) ersetzt. Eingang 3 (XLR) ist zum Eingangsbord silberverkabelt und bekam neue Buchsen, Eingang 4 (RCA) auch, außerdem bekam der Vorverstärker hier WBT-Buchsen. Eingang 5, zuvor mini-XLR Eingang male, wurde auf normale XLR-ACSS-Eingänge female umgerüstet. Der XLR-Ausgang des Vorverstärkers bekam auch neue XLR-Buchsen.

HE-1 innen:

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HE-1 Rückseite:

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HE-7:

Digitaleingang 1 bekam eine neue BNC-Buchse, Digitaleingang 2 eine neue AES/EBU-XLR-Buchse, Digitaleingang 3 statt der RCA-Buchse eine zweite, neue BNC-Buchse.
Der RCA-Ausgang bekam neue WBT-Buchsen, der XLR-Ausgang neue Buchsen, und der ACSS-mini-XLR male Ausgang wurde durch Standard-XLR-ACSS-Buchsen ersetzt. Sämtliche Kupferinnenverkabelung, auch die Masseführung in zuvor roten Kabeln, sowie die I2S-Verkabelung von der Mittelplatine zu den beiden Wandlerplatinen mit den Analogausgängen wurden durch Solidcoresilberverkabelung (weiß) ersetzt.

HE-7 innen:

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HE-7 Rückseite:

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Eine klangliche Auswirkung der Modifikation ist schwieriger als sonst, weil ich keine unmodifizierten Vergleichsgeräte da habe, um eins zu eins zu vergleichen. Außerdem habe ich meine Lautsprecheraufstellung und die Hörraumakustik verändert und die Lautsprecher wurden auch noch modifiziert und in diesem Zuge auch noch wieder linear vom Frequenzgang eingestellt. Ich meine jedoch, und das ist eine MEINUNG ohne die Möglichkeit eines echten Vergleichstests, schon gar nicht A/B, dass die Modifikation die Detailauflösung und das dynamische Verhalten der gerätekombination noch weiter verbessert hat, dass der Bass aber schlanker (stand: jetzt, nach 5 Tagen) geworden ist. Es trat also in der Tat eine Änderung der tonalen Abstimmung der Geräte ein UND eine Änderung der sonstigen klanglichen Eigenschaften (Details, Dynamik). Interessant fand ich auch, dass die Geräte eine Einspielzeit von einigen Tagen benötigt haben, denn sie klangen zunächst zu hell und scharf und mit zu wenig Bass. Jetzt sind die Höhen detailreich, aber nicht scharf, und der Bass wurde immer konturierter, je länger die Geräte sich eingespielt haben.
Ich bin mit der Qualität der durchgeführten Arbeiten zufrieden, freue mich über den (vermeintlichen) Zuwachs an Details ohne ein Mehr an Schärfe und eine verbesserte Lebendigkeit und vor allem darüber, mein hervorragendes XLR-Kabel Ultima Musica G3 von refine-audio nun für die ACSS-Verbindung der beiden Geräte verwenden zu können. Tonale Änderungen, so nach längerer Einspielzeit überhaupt noch vorhanden, gleicht meine Raumkorrektursoftware Dirac live! aus und sind/wären für mich kein Problem.

Beste Grüße,
Andi
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emma
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Beitrag von emma »

Hallo Andi,


man (ich) kann es nicht richtig erkennen, hast Du beim HE 7 die Neutrik XLR Buchsen von vergoldetem auf versilbertes Kontaktmaterial wechseln lassen? Bzw. sieht es bei den WBTs zumindest beim HE 7 auch so aus?

Ansonsten tolles Projekt!

Gruß
Marco
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

Leider sehe ich diesen Beitrag erst jetzt, und obwohl er so alt ist,
find ich ihn hochinteressant.
Ich selbst habe vergleichbare Versuche und Modifikationen innerhalb verschiedenster Geräte ebenfalls
gemacht. Und kann alle Aussagen voll und ganz bestätigen.
Mein Fazit aus all den Versuchen:
Man erreicht tatsächlich in einigen Geräten eine Klangsteigerung, die fast schon wirken, als hätte man ein neues Gerät der höheren Güteklasse.

Oft begeht man einfache Denkfehler, die alles vereiteln. Diese wurden auch bereits in vielen Punkten genannt.
Einmal war es ein Koaxkabel, welches ausgetauscht das ganze Gerät klanglich einschränkte, einmal war es Silber, das gegen Kupfer getauscht zwar sauberer, aber schlanker klang.

Die Aussage, das manche interne Verkabelungen bewusst so gewählt wurden, ist eigentlich das beste Indiz dafür. Egal welche Baugruppe im Gerät klanglich in eine Richtung abrutscht, man kann sie an anderer Stelle wieder ins ausgewogene "biegen". Manchmal eben auch durch ein vermeintlich schlechtes Kabel.
Meistens ist aber einfach ein halbwegs neutral klingendes Kabel verbaut, welches einfach nur nicht von bester Qualität ist. Dies dann zu tauschen wäre eine deutlich hörbare Verbesserung ohne jegliche Nachteile.
Dies gilt, man soll es nicht meinen, umso mehr auch für die Spannungsadern.
So könnte man intern von der Kaltgerätebuchse zur Platine eine 1mm Echtsilberader verbauen. Belastbar bis knapp 10A, also ausreichend (technisch gesehen). Diese ist oft bereits dicker als die werksmässig verbaute. Und was passiert? Man hat ein schlanker klingendes Gerät.
Würde man aus dem gleichem 1mm Silberdraht mal ein normales Stromkabel bauen, wüsste man, wieso. Es klingt noch schlanker. Das werksmässig verbaute ist so zurückhaltend im Hochton, das sein dünner Querschnitt klanglich keine Auswirkung zeigt.
Übertrieben gesagt, würde man statt des 1mm Silberdrahtes eine 2mm Kupferader verbauen, hätte man das Gerät zu mehr Grundtonkraft und Fundament verholfen. Bei englisch abgestimmten Geräten zuviel des guten, bei manchen Ammis wie z.B PS Audio genau richtig.
Das gleiche beim Digitalausgang. Man sollte meinen, 2x 0,5mm Silber sollten reichen, wie oft vom Werk verbaut. Und wieder erscheint das schlanke Klangbild. Fujaks Tip ein Oyaide zu nehmen, ist schon sehr gut, es hat eine 1mm Silberseele. Dieses spielt auch als normales Digitalkabel neutral, genauso wie intern verbaut.
Als eine reine Faustformel kann man wie folgt vorgehen:
Alles, was als normales Strom- Digital- und Cinchkabel bereits neutral und gut spielt, zeigt diesen Charakter auch intern im Gerät. Sind jedoch bewusst klangverbiegende Kabel verbaut, sollte man diese belassen.

Mein italienischer DAC z.B hatte zu den Cinchbuchsen eine ca 20cm lange, bessere "Handyladeschnur" verbaut. Nach Austausch gegen mehrere Silberadern klang er weitaus sauberer, erwachsener und luftiger, ohne heller oder basslastiger aufzuspielen.
Ein Theta CD Laufwerk reagierte enorm auf den Austausch der 20cm langen Verbindung der Kaltgerätebuchse zum Netzteil. Dort war zusätzlich vormals eine wacklige Steckverbindung, die ich fest anlötete. Es könnte also auch daran gelegen haben, oder beides.

Gruss
Stephan
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Kawumm
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Beitrag von Kawumm »

Servus

Die erwähnte Faustformel greift mit Sicherheit bei Seriengeräten , in denen eine Platine verbaut ist . Bei Geräten die in Freiverdrahtung ihre "Platinen"topologie aufgebaut haben , sticht diese Faustformel nicht mehr .

In den frühen 2000 er Jahren , habe ich keine Kosten gescheut eine VS Situation Ag zu Cu herzustellen und dank fachlicher Kompetenz von Freunden , konnte es umgesetzt werden .

Dabei fiel eine getunte Linto ab , die von einem EkosII mit Ag Tonarminnenverkabelung und einem Colibri bedient wurde .

Die Linto wurde aber bei Fertigstellung des Tube Phono/Line VV in Ag , wie auch der EkosII auf den persönlichen Verkaufstresen gelegt .

Die nachfolgenden Tube Mono Amp wurden alle auch in Ag aufgebaut

Die Erkenntnis aus dieser Zeit , wenn Ag dann im Signalweg durchgehend , ansonsten trifft das Geschriebene von Stephan zu . Ich persönlich betrachtete dies als Kompromis behaftet .

Heute bin ich diesbezüglich entspannter , zu meiner genannten Headline stehe ich dennoch nach wie vor .

G/Otto
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Kawumm hat geschrieben:Die erwähnte Faustformel greift mit Sicherheit bei Seriengeräten , in denen eine Platine verbaut ist . Bei Geräten die in Freiverdrahtung ihre "Platinen"topologie aufgebaut haben , sticht diese Faustformel nicht mehr.
Servus Otto,
auf welche Faustformel beziehst du dich?
Zu den Schnittstellen nach außen gehören für mich die Stromversorgung, die Eingänge und Ausgänge.
Da gibt es schon reichlich Aspekte, die einem Feintuning unterliegen.
Die Verbindung zwischen IEC-Kaltgeräteeinbaustecker und Netzschalter bzw. Netztrafo reagiert schon dauf mit hörbaren Unterschieden, ob die Leitung locker oder fest , links- oder rechtsherum verdrillt ist. Dasselbe gilt für die Verbindung vom Trafo zur Leiterplatte, wo Gleichrichter und Elkos verlötet sind.

Bei den Ein-und Ausgangsbuchsen von/zur Leiterplatte gilt dasselbe, mit Abschirmung kommt noch ein Kapazitätsbelag hinzu. Ob frei ohne Abschirmung verdrahtet werden kann, hängt vom Eingangswiderstand ab, weil extrem hochohmige FET-Eingänge besondere Anforderungen stellen, da nimmt ja schon eine Luftbewegung über der Leiterplatte Einfluss (nach Hersteller-Applikationshinweisen).

Wer sein Gerät zum Tuning aus der Hand gibt, weiß vielleicht, dass er (frei nach Forest Gump) sowas wie eine Pralinenschachtel zurückerhält, er weiß nicht, was ihn nun erwartet, was er tatsächlich bekommt.
Wer nicht vorher dem Tuner mitteilt, in welche Richtung das "Tuning " gehen soll, hat eventuell mit Rückschritten zu rechnen.

Es gibt Veränderungen, die sich klanglich niederschlagen. Wohl dem kompetenten Tuner, der sein Handwerk beherrscht.
Andererseits werden viele schon deshalb nicht wahrgenommen, weil mancher sich ihre Wirkung nicht vorstellen kann, das lässt hoffen, nicht mehr.
Klarer, offener, räumlicher, feinzeichnender, detailreicher steht einer gewissen Substanzlosigkeit, Mangel an Körperhaftigkeit und Glaubwürdigkeit gegenüber.
Ich finde, Klangtuning ist nicht automatisch eine Einbahnstraße in Richtung eigener Zufriedenheit. Die gewünschte Richtung muss man schon vorgeben können, und der Tuner miss diese Wünsche unzusetzen verstehen.
Am besten wäre, wenn man das Ergebnis vorab im Vergleich zum Urzustand anhören könnte.
Grüße Hans-Martin
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Kawumm
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Beitrag von Kawumm »

Moin Hans Martin

Mein Wagnis bestand darin , die Aussage von Stephan zu übernehmen , weil damals in der Entstehungsphase 2 ÜT/MM/Line VV von den Bauteilen /Werten & Anzai SRRP Schaltung , einmal komplett in Cu UND in Ag , geplant und umgesetzt wurden . Angefangen von den Inputbuchsen bis hinzu den Outputbuchsen . Das Procedere dauerte 1 1/2 Jahre , indem die einzelne Silber Verdrahtung /Bauteile Varianten ( von Mundorf bis hinzu zu Audio Consulting usw. ) getestet und auf einer M15 dokumentiert wurden .

Nachdem der VV fertig war ging es an die Tube Mono's , mit der vorangegangener Entscheidung , das der Ag Weg FÜR MICH der bessere sei . Die teuerste Bauteile bei den Mono's sind die Ag Übertrager gewesen .

Eine Materialkombination ist immer die Kompromiss behafteste im Sinne von Sounding , was ich als Feststellung und nicht als Bewertung betrachtet haben möchte .

G/Otto
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

Ich konkretisiere mal...
Möchte aber eingangs nochmals erwähnen, das alleine der Vergleich Kupfer gegen Silber nur dann Sinn macht, wenn man nicht den identischen Querschnitt und Aufbau beider Drähte wählt, sondern den Silberdraht anpasst, sprich wesentlich dicker auslegt, da er sich akustisch nicht wie Kupfer verhält.

Ein Beispiel von meinen ersten Tuningversuchen:
Bild

Im Bild sieht man einen Monrio 18B DAC. Obwohl er natürlich in den Jahren betagt ist, schafft er es trotzdem,
durch absolute Sauberkeit und sehr musikalischem Klangbild zu überzeugen. Er benötigt aber einen guten Zuspieler, der eine schnelle, genaue Spielweise sein eigen nennt. z.B an einem Marantz CD-67 klingt er einfach nur verwaschen und langweilig.
Ich habe 2 vollkommen identische davon, den einen habe ich im Urzustand belassen, um ihn immer wieder mit dem "getuntem" zu vergleichen. So erkannt man schnell, das vielleicht ein Teil im Klang besser wurde, ein anderer jedoch nun schlechter wurde. Wie von Hans-Martin auch richtig beschrieben. Mehr Auflösung, dafür schlanker Bass, wäre ein typischer Fehler bei zu dünnem Silberdraht.
Auf dem Bild sieht man den vom Vorbesitzer eingebauten CLC Filter, und einen Standart Netzfilter, der zusätzlich eingebaut wurde.
Mann, klang der DAC kakke damit, hehe. K.A was er sich da gedacht hat. Diese beiden sind für alle weiteren Versuche entfernt worden.
Man sieht auch die beiden Baumwollisolierten Cinchleitungen, die von der Platine zu den Analogen Ausgangsbuchsen gehen. Dort war Silberdraht ab Werk verbaut (ist im 2. DAC auch verbaut), und rechts die
dünnen Strippen der Digitalen Eingansbuchsen zur Platine. Schön ist, das davon gleich 2 vorhanden sind, so kann man die eine unverändet lassen, und die andere modifizieren, und direkt vergleichen. Trotzdem habe ich alles nochmals mit dem 2. identischen DAC gegengehört. Der Tausch des Drahtes vom Digitaleingang brachte klanglich einen Fortschritt, wenn auch keine Welten. Ich versuchte 3 Stärken von UPOCC Silberdraht in Teflon, welches am ausgewogensten klang. Dann Tausch der goldenen Cinch Eingansbuchse gegen eine aus Rohdium. Das Klangbild wurde sauberer, und die Buchse passte klanglich sehr gut.
Dann Austaushc der langen Cinchleitung zu den Ausgangsbuchsen. Obwohl Silberdraht verbaut war, der unbehandelt in Baumwolle lag, und aus diesem Grund so oxidiert war, das er fast komplett schwarz oxidiert war. Ich brachte ein UPOCC Silber ein, eine Kombination, die mir als Cinchkabel sehr gut gefällt. Damit legte der DAC in allen Belangen zu, ohne in irgendeiner Weise nur den kleinsten Nachteil zu zeigen. Gegenvergleiche zum 2. DAC bestätigten dies.
Dann lötete ich die Adern vom Ringkerntrafo direkt an den Netzschalter, an dem ich statt 1 Wechsler den zweiten, freien Wechsler parallel schaltete, um Übergangswiederstände zu vermeiden. Dann tauschte ich noch die kurzen Adern zur Kaltgerätebuchse, und lies die Blech-Kabelschuhe weg.
Suptile Kleinigkeiten. Dafür insgesammt aber sehr preiswert.
Nach einiger Einspielzeit folgte dann nochmals der Endvergleich vom modifiziertem DAC zum Orginalem.
Und glaubt es oder nicht, durch die kleinen Umbauten legte der "neue" wirklich eine gehörige Schüppe Klang dazu, fast schon, als ob man ein Modell größer kaufen würde, was es natürlich von diesem Modell nicht wirklich gibt. als Fazit: Absolut lohnenswert.
Nun könnte man natürlich noch weitere Änderungen machen. Die Siebelkos, die Spannungsregler, usw.
Der kleine gefiel mir aber so gut, das er selbst heute noch hier seinen Dienst mit Bravour verrichtet.

Gruss
Stephan
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Otto,
damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich befürworte das schrittweise Vorgehen, am besten mit Einbeziehung der eigenen Wahrnehmung, ob die enzelnen Schritte auch möglichst ausnahmslos in die gewünschte Richtung gehen.
Ich entnehme deinem Beitrag, dass du dasselbe Gerät zweimal aufgebaut hast, je einmal mit Cu und Ag Verkabelung, das finde ich sehr beeindruckend!

Wer sein Gerät aus der Hand gibt und anderen die Veränderung überlässt, ohne vorher über deren Ziele zu reden, geht das Risiko ein, dass das Ergebnis ihm schließlich nicht ohne Einschränkungen gefällt. Wer mit offenen Ohren nach jedem Schritt lauscht, ist auf der sicheren Seite.

Eine besondere Herausforderung ist die Überprüfung der bipolaren Kondensatoren, deren Orientierung auf den Klang einen Einfluss nehmen kann. War noch in den 1950er Jahen ein Ring der Indikator für den Kontakt zur äußeren Wicklung, geriet diese Qualität und Orientierung in Vergessenheit. So darf man entweder messtechnisch dies kapazitiv feststellen, oder den mühevollen Weg gehen, bei Stereo die 2 entsprechenden Kondensatoren auslöten, alle 4 Möglichkeiten durch Hören in gut und besser separieren, was sich bei ausgemessenen Kondensatoren auf 2 Versuche reduziert.

Man kann auch alle Elkos neu mit der Leiterplatte verlöten, sodass sie nicht mehr wackeln können, was diesen mikrofonieempfindlichen Bauteilen etwas von den Folgen der Sensitivität nimmt.
Die Reduktion der Körperschallempfindlichkeit ist für mich ein großer Beitrag zum besseren Klang.
Ohne Eingriff in die Schaltungsprinzipien ist es möglich, den Klang zu optimieren.
Es gibt Sicherungen, deren Laufrichtung/Orientierung ebenfalls einen, wenn auch geringen, Einfluss auf den Klang nimmt.
Grüße Hans-Martin
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Kawumm
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Beitrag von Kawumm »

Hallo

Stichwort -Geräte interne Sicherung und logischerweise Stromkabel .

Vom Haussicherungskasten geht das Dope Sounds AC Power Mica Kabel ( 8 Silber Adern plus Erdung ) direkt zur Steckdosenleiste , die auch in Ag aufgebaut ist .

Erst danach sind Silberkabel Geräte intern relevant.
Glänzende Grüsse
Ptto
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Otto,
deine Meinung mag begründet erscheinen, wie steht es dazu bei dir mit der Sicherung?
Automat (mit typisch 7 oder mehr verschiedenen Querschnitten, Materialien, Litze, Solid, FeCu, Messing), oder Schmelzsicherung, (auch da gibt es versilberte Schmelzstreifen mit Perforation in Sand gebettet)?
Will sagen, eine versilberte 8x38mm Schmelzsicherung klingt anders als vernickelte Neozed.
Und was ist vor dem Sicherungsschrank, das müsste entsprechend auch Silbergehalt haben...
Kaltgerätesteckverbinder mit Silber oder Rhodium/Silber gibt es, wenn man das Netzkabel nicht fest verdrahten will (was ich immer noch für die beste Lösung halte). Würde ein Silberdrahtnetztrafo noch was bringen? Bei MC-Übertragern gibt es diesbezüglich Auswahl.

Man kann die Kabel vom Ringkerntrafo direkt an die Gleichrichter löten, die Gleichrichter direkt an die Elkos. Manche RKT-Hersteller weisen darauf hin, dass die Kabel von ihrem Trafo nicht verkürzt werden dürfen.
Bei mir hat sich bewährt, bis zum Elko den Übertragungsweg so niederohmig wie möglich zu gestalten.
Aber auch, den Trafo so zu drehen, dass die magnetischen Lecks nicht in Richtung Leiterplatte zeigen.
Grüße Hans-Martin
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Kawumm
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Beitrag von Kawumm »

Hi Hans Martin

Bis in letzter Konsequenz ausgeführt war der Silberweg nicht ( Sicherungsautomat- nur Schmelzsicherungen ) , aber das was umgesetzt wurde , lies dies zu einer Nebensächlichkeit werden .

Die Meinung von Stephan hat in dem allgemein üblichen Tuningbereich Gültigkeit , sowohl in Cu & Ag Versionen macht sich die Querschnittvergrösserung bemerkbar , ist soweit wie möglich der Ag Signal /Stromweg umgesetzt ...ist die sonst typisch andere Tonlität von Ag/Cu-Zn/Rh Mix , weg .

Eine logistische Mammut/Zeit Aufgabe , war der damalige MC ÜT Vergleich

G/Otto
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chermann
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Beitrag von chermann »

Hallo

Intressiert habe ich disen Beitrag gelesen. Da ich dabei bin, meinen DAC Teac UD301 zu tunen suche ich für Platinenmontage bessere XLR Stecker. Gold oder Silber?

ist das was brauchbares?:
Neutrik NC3 MD-LX-B Einbaustecker
oder
Neutrik NC3 MBH-B

Für den digital Coax suche ich auch was besseres, ist aber original mit dem optischen Toslink in einem Guss gefertigt. Den optisch Eingang könnte ich weglassen.
Neutrik NF2 D-B-9

Danke
lg
chris
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