DAC speziell für Synthesizerklänge?

hafaxx
Aktiver Hörer
Beiträge: 12
Registriert: 29.03.2016, 05:47
Wohnort: NRW

DAC speziell für Synthesizerklänge?

Beitrag von hafaxx »

Hallo zusammen,

als Neuling im Forum lese ich mit großem Interesse die vielen interessanten Beiträge zum Thema aktive HiFi-Kette. Allerdings habe ich den Eindruck, dass inbesondere für Hör-/Vergleichstest in erster Linie klassisches Musikmaterial herangezogen wird.

Da mein persönliches musikalisches Interesse eher in die Richtung von elektronischer Musik mit Schwerpunkt auf den speziellen (analogen) Synthesizersounds von Bands wie Kraftwerk oder eines Jean Michel Jarre geht, würde es mich interessieren, ob es bei der Bewertung von HiFi-Komponenten (z.B. DACs) einen relevanten Unterschied bezüglich der gewählten Musikrichtung gibt. Wenn ja, würde es mich natürlich freuen, wenn mir ein erfahrener Hörer mit ähnlichem Musikgeschmack einige Empfehlungen/Tips zum Thema Komponentenwahl geben könnte.

Beste Grüße

Sven
Bild
wgh52
Aktiver Hörer
Beiträge: 5650
Registriert: 25.01.2008, 15:17
Wohnort: Schweitenkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von wgh52 »

Hallo Sven,

elektronische Musik ist zwar nicht Schwerpunkt, aber Teil meines Musikinteresses und ich hab auch einiges an Komponenten "hinter mir". Von daher erlaube ich mir folgende Meinung:

Ich glaube nicht, dass es Geräte gibt, die für diese Musikrichtung geschaffen wurden oder speziell dafür geeignet sind. Vielmehr glaube ich, dass die persönlichen Klangpräferenzen hier (wie ja meistens :wink: ) entscheidend sind.

Jetzt könnte man einwenden, dass es ja auch Komponenten gäbe, die für Rock oder Klassik besonders geeignet seien. Auch da sage ich: Glauibe ich nicht, denn die Präfenzen sind verschieden, die Aufnahmeabmisch-/-abhörbedingungen nicht bekannt bzw. nachstellbar und persönlicher Geschmack sowie individuelle Wahrnehmungsfähigkeit entscheidend.

Und ja, ich gebe zu, dass sich auch Präferenzgruppen bilden (können), die sich in ihrer Meinung und ihrem Geschmack weitgehend einig sind oder zumindest nahestehen; aber auch das begründet (für mich) keine allgemeingültige oder einigermaßen zuverlässige "Wahrheit".

Mein Rat darum: Verlass Dich bei der Geräteauswahl auf Deine Ohr-Gehirn-Kombi, Deine Vorstellung von "high fidelity"! :cheers:

Gruß,
Winfried

PS: Hab ganz vergessen, dass es um DAC ging... DACs ist's technisch egal welche Daten sie umsetzen und von DACs für bestimmte Musikrichtungen habe zumindest ich noch nicht gehört. Immerhin sollen DACs ja möglichst neutral umsetzen. 8)

3748
Bild
Melomane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3134
Registriert: 14.10.2011, 18:30

Beitrag von Melomane »

Hallo Sven,

auch wenn die DAC-Chips vielleicht nicht so signifikant unterschiedlich "klingen" (ja, auch darüber gibt es wie immer unterschiedliche Ansichten), so lässt sich doch mbMn mit Fug und Recht sagen, dass auch DACs dank unterschiedlicher analoger Ausgangsstufen unterschiedliche Signaturen haben.

Wenn nun meine Annahme stimmt, dass deine Musikrichtung in erster Linie Dynamik, Präzision und Schnelligkeit verlangt, nicht so sehr Natürlichkeit bei der Wiedergabe akustischer Instrumente, dann empfehle ich die Finger von mit Röhren bewehrten DACs zu lassen. Nicht dass die automatisch die genannten Kriterien nicht erfüllen, aber zumeist sollen die die angeblich harschen digitalen Klänge abmildern. Das gleiche trifft vermutlich auf DACs zu, denen man einen röhrenähnlichen Klang zuschreibt.

Was also dann? Ich könnte mir gut vorstellen, dass die RME-DACs dann gut passen oder in deutlich höherer Preisklasse Horwege.

Warten wir ab, welche Vorschläge noch kommen. Letztlich wirst du aber in der Tat nicht darum herumkommen, deine Ohren zu befragen und dir Geräte beim Händler oder Freund anzuhören oder vom Fernabsatzgesetz Gebrauch zu machen.

Gruß

Jochen
Bild
Buellerich
Aktiver Hörer
Beiträge: 261
Registriert: 31.01.2015, 23:08

Beitrag von Buellerich »

Moin Sven,

ich habe früher exakt auch diese Musik gehört und höre sie z.T. noch heute.
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass diese Musik tatsächlich über Platte am besten klang. Den warmen Klang der alten analogen Synties läßt sich meines Erachtens so am besten abbilden. Dies gilt übrigens auch für die eher etwas poppigeren Sachen, wie z.B. die alten Rational Youth Aufnahmen....
Du brauchst keinen messerscharf-analytischen DAC, der jeden Transienten mitliefert, sondern eigentlich einen warmen Schönschreiber...

just my 50 cents

Sascha
Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9145
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Sven,
in seinem Thread zum Thema ADDA hat Harald (nihil.sine.causa) kürzlich auf den großen Unterschied bei Vergleichen von Soloinstrumenten und komplexen räumlich strukturierten Ensembles hingewiesen.
Diese Beobachtung würde ich auch unterstreichen, Synthesizer haben keinen Raumklang, sie schaffen keine Stimme, die sich vor den Begleitinstrumenten aufstellt, es gibt keine Luft zwischen den Instrumenten (einzelnen Stimmen). Die Strukturen sind synthetisch, Grundtöne, überlagert von Rausch- und Verzerrungskomponenten, da weiß keiner, wie es im Original klingt, denn es ist ein elektronisches Signal, welches direkt in das Mischpult geht.
Ob man die Töne, Grundtöne, überlagert von Rausch- und Verzerrungskomponenten, frei von Mikrofonvorverstärkerrauschen, frei von natürlichem Raumnachhall noch feiner auflösen kann, als das Instrument sie herausgibt?
Als alter Emerson, Lake & Palmer Fan bin ich begeistert vom Klipschorn, dem extrem lauten Eckhorn, mit dem zumindest in der älteren verbreiteteren Form es herrlich rockt, aber Streicher will ich nicht damit hören, zu auffällig sind die Verfärbungen. Es gibt Musik wie von Jean Michelle Jarre, Ekseption, Wendy Carlos, da kommt es auf Neutralität nicht an, The Who Live at Leeds kann man darauf krachen lassen, aber auf meinen kultiviert-neutral spielenden Boxen klingt das Who-Konzert belanglos, lässt sich mit bester Auflösung nicht dahin bringen, dass es mir gefällt.
Eine verzerrte Elektrogitarre, ein Sänger der derartig ins Mikrofon brüllt, dass dieser Kanal übersteuert wird oder normal singt und der Übersteuerungseffekt zur Erzielung eines "Live" Eindrucks künstlich erzeugt wurde (Dave Matthews & Tim Reynolds: Live at Radio City Music Hall), ob die Musik stark dynamikkomprimiert wurde, mit starkem Clipping aber etwas entschärften Obertönen, ich könnte diese Reihe fortsetzen und feststellen, dass es mir nicht gelingt, durch DAC-Tausch irgendetwas von diesen Aufnahmen zu retten, sie geradezubiegen, Fehler der Aufnahme ungeschehen zu machen, und wenn es keine Fehler waren, sondern gezielt eingesetzte Effekte, dann ist es auch egal.

Winfried hat mittlerweile auch etwas dazu geschrieben, mit dem ich auch übereinstimme.
Grüße Hans-Martin
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5752
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Sven,

jede Musikrichtung profitiert von einem guten DAC bzw. leidet unter einem schlechten DAC. Ein guter DAC ist in meinen Augen ein DAC, der frei von digitaler Schärfe, Details hoch aufgelöst wiedergibt und dabei die natürliche Wärme und den musikalischen Fluss transportiert. Auch wenn bei Synthiemusik nicht nur der Ton sondern auch jede Art von Raumeindruck künstlich hergestellt wird (bei vielen Klassik-Studioaufnahmen letzteres übrigens auch), so höre ich den Unterschied zwischen einem guten und einem weniger guten DAC auch bei dieser Art von Musik deutlich.

So gilt sowohl bei klassischer als auch bei elektronisch erzeugter Musik, dass ein zu harsch und nervös klingender DAC das Hören schnell anstrengend macht. Abraten würde ich genau deshalb von den RME-DACs (auch wenn es dazu ein paar Posts zuvor eine Empfehlung gab). Deren eher ins metallisch tendierender Klangcharakter halte ich für eher ungeeignet, um längere Stücke á la Tangerine Dream oder Klaus Schulze (das waren früher meine bevorzugten "Elektroniker") stressfrei zu hören. Ich habe jahrelang mit dem RME Fireface UC gehört, bevor ich die Gelegenheit hatte zu hören, wie schön und natürlich ein DAC zu wandeln im Stande ist.
Wie allgemein bekannt lautet meine Empfehlung bezüglich Preis-Leistungsverhältnis: Audio-GD - insbesondere die DACs mit dem PCM1704UK-Chip.
Sofern die Präzision d.h. Jitterarmut im D/A-Wandlerprozess gegeben ist, würde ich auch nicht von vornherein von DACs abraten, die Röhren in der Ausgangsstufe beinhalten, da die damit erzeugte Klangsignatur nahe an dem liegt, wie bei den analogen Synthesizern Klänge erzeugt werden bzw. wurden.

Grüße
Fujak
Bild
pschelbert
inaktiv
Beiträge: 1147
Registriert: 25.08.2015, 13:44

Beitrag von pschelbert »

Hallo Sven

elektronische Musik ist nicht kritisch. Verzerrunge sind da ja gewollt und oft schon kräftig beinhaltet. Vergleich mit wie es tönen soll nicht gegeben. Daher, ein DAC der bei akustischer Musik sehr gut ist, wird bei elektronsicher Musik genauso neutral sein. Man hört dann so wie die Aufnahme ist, nihct besser aber auch nicht schlechter.

Gruss

Peter
Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9145
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Wenn ein Musiker sich für ein bestimmtes Instrument entscheidet, will er eine bestimmte Wirkung mit seiner Musik erreichen. Moody Blues setzten gern ein Mellotron ein, wo per Keyboard gesampelte Streicherklänge a la Mantovani von Bandschleifen abgerufen wurden, ein Schmusekurs mit dem Zuhörer.
Keith Emerson tobte, einem Irrwisch gleich, auf der Bühne mit der Hammondorgel, bei laufendem Lesley wirbelte er sie herum, malträtierte sie mit einem Dolch, verwob Hammond und Moog Synthesizer auf beiden Instrumenten zugleich spielend.
Zickertacker-Musik nannte Hermann Hoffmann das lautmalerisch.
Gezupft oder gestrichen, Stakkato oder elegisch, Toccata oder Fuge?
Bei der Kirchenorgel mit ihrem symmetrischen Pfeifenbild bedienen die ungradzahligen Tasten die eine Seite, die gradzahligen die andere. Je höher der Ton, umsomehr reißt das Klangbild auseinander, gibt Lebendigkeit statt Homogenität. Entsprechend as Lesley, der motorbetriebene Streuvorsatz bei der Hammond mit seinem langsam anlaufenden Wahwahäähnlichen Phasingeffekt, Effektverzerrer bei der E-Gitarre, es lassen sich genug Beispiele finden, wie man versucht, über den Grundcharakter des Instruments hinausgehend den Zuhörer zu erreichen, ihm unter die Haut zu gehen, Aufmerksamkeit heischend ggf. zu enervieren, ihn zu packen, emotional durchzudröhnen, das Alltagsbewusstsein auszuschalten, der Musik freie Bahn zu brechen.
Manche Musik will ungestüm sein, nicht in ein akademisch gezähmtes, geordnetes, gleichmäßig fließendes, geschöntes, einlullendes Etwas kastriert werden.
Da spielen Kraft und Dynamik mMn eine deutlich größere Rolle als Linearität und Neutralität. Da stört mE Jitter nicht, sondern reiht sich funktional mit ein.

Wie die Strahlkraft von Trompeten mit einem kleinen zivilen Kalottenhochtöner oder bissigem Hochtonhorn wiedergeben wird, macht einen großen Unterschied, und wer keine Symphonieorchestermusik konsumiert, sondern sich auf ein spezielles Genre spezialisiert hat, nicht die volle Bandbreite der Musik gleichermaßen gut wiedergeben möchte, kann von Aussenseitern profitieren, die das "gewisse Etwas" haben, den gewissen Kick geben, ein Extrem waren die Rehdeko Lautsprecher, die seit 2000 nicht mehr hergestellt werden.

Was beliebt, ist auch erlaubt, meinte schon Wilhelm Busch, ich auch.
Grüße, Hans-Martin
Bild
llucki
Aktiver Hörer
Beiträge: 693
Registriert: 27.09.2013, 14:01
Wohnort: Köln

Beitrag von llucki »

Hans-Martin hat geschrieben:Da spielen Kraft und Dynamik mMn eine deutlich größere Rolle als Linearität und Neutralität. Da stört mE Jitter nicht, sondern reiht sich funktional mit ein.
Hallo Hans-Martin,

ich verstehe genau, was du mit dem Beitrag ausdrückst. Prinzipiell pflichte ich dem bei. Den zitierten Teil würde ich anders formulieren: eine Wiedergabekette inkl. DAC sollte bei der sinnvollen Linearität und Neutralität auch in der Lage sein, bei entsprechenden Tonträgern die enthaltene Kraft und Dynamik zu transportieren.

Mit Jitter, oder generell dem, was man als 'digital-typisch' bezeichnen könnte, assoziiere ich aus meiner Erfahrung etwas, das zu einer gewissen Distanz zwischen mir und der Darbietung führt und bei höheren Pegeln gar nervig wird.

Tonträger mit kraftvoller, dynamischer Musik, die mit elektronischen Hilfmitteln erzeugt wurde, wie du einige Beispiele nanntest, profitieren nach meiner Erfahrung sehr davon, wenn die Wiedergabe möglichst fehlerfrei (gefühlt authentisch) ist. Mir sind da Aufnahmen z.B. von Cream aufgefallen, wo E-Gitarre und E-Bass von großen Boxen auf der Bühne per Mikrofon abgenommen wurden und wo man bei höheren Pegeln meint, direkt vor der Bühne zu stehen und mitzuerleben, wie die Bühnentechnik unter dem Druck der hohen Belastung ächzt. Oder Jimmy Smith 'Root Down' ist ähnlich, mit Hammond Orgel, E-Bass und E-Gitarre, alles elektronisch/elektromechanisch erzeugte Klänge, nur das Schlagzeug gibt Naturklänge ab. Dies ist zwar eine Studioproduktion, aber ohne großen aufnahmetechnischen Firlefanz auf Band konserviert. Hier meint man bei hochwertiger Wiedergabe zwischen der Hammond Orgel und der Bass-Box zu sitzen. Ungestüme Musik sollte bei ähnlichen Pegeln gehört werden, wie sie seinerzeit von den Musikern gemacht wurde (zumindest gelegentlich). Die Wiedergabekette sollte auch das plausibel in den Raum stellen können.

Beim Hören analoger Synthesizersounds aus den 70/80ern staune ich, seit ich über gute Technik verfüge, wie es den Künstlern damals gelungen ist, wirklich gute Klänge zu erzeugen. Die Digitaltechnik hatte eine Revolution zur Folge, was die Vielfalt und die simple Handhabbarkeit von elektronischen Klängen angeht, aber Qualität konnten die Pioniere auch schon.

Also, ich schließe mich der Meinung an, dass es für elektronische Musik keine spezielle Technik braucht, wohl aber gute, wie für alle andere Musik auch. Möglich, dass spezifische Unzulänglichkeiten oder Eigenheiten von Technik der einen oder anderen Intention der Musiker, bzw. den Vorlieben des Hörers zuspielt, das kann mMn aber auch leicht ungewollte Effekte haben.

Viele Grüße
Ludger
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5752
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Hans-Martin,

es ist eine der ganz seltenen Fälle, bei denen ich in meiner Auffassung von Deinen Ausführungen abweiche:
Hans-Martin hat geschrieben: Da stört mE Jitter nicht, sondern reiht sich funktional mit ein.
Eine E-Gitarre oder eine Hammond B3 wird jitterbehaftet sehr schnell nervig, mit Lowjitter dagegen emotional mitreißend. Eine gute Test-CD dafür ist für mich die legendäre "Made in Japan - Live" von Deep Purple.

Let's go Lowjitter! :cheers:
Fujak
Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9145
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Ludger, Fujak,
ich verstehe euren Standpunkt bezüglich Jitter.
Und ihr habt ja Recht!

Ich habe diesen Punkt hier rhetorisch überzogen, weil ich ihn bei anderer Musik sonst mehr priorisiere. Prinzip: Wenn Musik nerven soll, warum dann nicht richtig?
Grüße Hans-Martin
Bild
hafaxx
Aktiver Hörer
Beiträge: 12
Registriert: 29.03.2016, 05:47
Wohnort: NRW

Beitrag von hafaxx »

Hallo Hans-Martin, Fujak, Ludger, Peter, Sascha, Jochen und Winfried,

erstmal vielen Dank für die vielen Beiträge zu meiner Frage. Hintergrund des Themas war eine kleine Studi-Session, die ich vergangene Woche miterleben durfte. Hier wurden anlaloge Synthesizer-Klänge (u.a. von Moog und ein KORG MS 20 Nachbau) jeweils live mit den modernen digitalen Pendants verglichen und ich muss sagen, so gut auch moderne DSPs und ausgefeilete Sampling-Methoden heute sind, der analoge Klang blieb unerreicht. Da schwingt irgendwie noch etwas anderes mit, was ich gerne auch mal wieder zuhause als Hörerlebnis haben würde.

Eure Beiträge zusammenfassend nehme ich also zunächst mal mit, dass hier im Forum als "Sehr Gut" eingestufte Geräte wie die Audio- GD DACs mit PCM1704UK-Chip grundsätzlich für alle Musikstile einen Mehrwert darstellen. Den Unterschied macht dann eher die Qualität und Technik der jeweiligen Aufnahme und natürlich das persönliche Hörempfinden.

Beste Grüße Sven
Bild
uli.brueggemann
Aktiver Hersteller
Beiträge: 4659
Registriert: 23.03.2009, 15:58
Wohnort: 33649
Kontaktdaten:

Beitrag von uli.brueggemann »

Hallo Sven,

ich denke man muss hier die Dinge sinnvoll auseinanderhalten.
Das Thema spricht ja an, welcher DAC speziell geeignet wäre. Das setzt voraus, dass man die Musik bereits in digitalisierter Form vorliegen hat, üblicherweise einen Musiktrack. Dabei kann das Digitalsignal zum einen direkt in der digitalen Domäne entstanden sein, zum anderen aber auch durch Digitalisierung eines analogen Signals.

Idealerweise sollte der DAC nicht verfärben und sounden, sondern das vorliegende Signal optimal wiedergeben. Was hier nun auch ein digitaler Synthesizer-Klang sein kann.

Eine andere Frage ist jedoch die Qualität der Entstehung des Signals. Und so gibt es die analogen Synthis als eben auch digitale. Das Web ist voll mit Diskussionen zum Thema, wie man etwa einen Moog per digitaler Simulation hinbekommt. Und das hat spannende Seiten. Weil die Digitalwelt dafür eben auch zu perfekt ist. Zum Teil aber auch nicht perfekt. Ein digitaler bandbreitenbegrenzter Tiefpass kommt da schon mal ins Schleudern im Vergleich zu einem analogen Tiefpass mit derselben Eckfrequenz.
Und so sind die analogen Oszillatoren eben anders als digitale, das Verstimmen von analogen Filtern in Realzeit lässt sich digital nur schwierigst ohne Artefakte nachbauen.
Kurzum: es gibt wunderbare analoge Synthis, die keine digitalen Pendants haben.
Ein passender Vergleich wäre eine reale Stimme mit einer Computerstimme bzw. ein Klavier mit einem E-Klavier.

Wenn nun ein Synthesizerklang analog erzeugt wurde, lässt er sich dann aber digitalisieren (und per DAC wiedergeben) und das ist dann eher realitätsnah als die Nachbildung per digitaler Klangerzeugung.

Ich bevorzuge klar die alte Art der Klangerzeugung.

Grüsse
Uli
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5752
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Hans-Martin,
Hans-Martin hat geschrieben:Prinzip: Wenn Musik nerven soll, warum dann nicht richtig?
das verstehe ich auf Anhieb. :mrgreen: :cheers:

Grüße
Fujak
Bild
hafaxx
Aktiver Hörer
Beiträge: 12
Registriert: 29.03.2016, 05:47
Wohnort: NRW

Beitrag von hafaxx »

Hallo Uli,

genau das war auch der Eindruck meines Studiobesuchs. Die verschiedenen Emulationen analoger Synthies bekamen die digitalen Synthesizer einfach nicht so gut hin, wie das analoge Original. Da war immer ein Unterschied zu hören. Insofern bezog sich meine Frage schon auf digitalisierte Aufnahmen analog erzeugter Signale.

Viele Grüße

Sven
Bild
Antworten