Diskus_GL hat geschrieben:Wenn man sich dann mal ein reales Musiksignal ansieht, sieht man, daß die Pegelunterschiede oft seht steil sind und bez. der Pegelunterschiede zwischen wenigen Samples eher dem Anstieg eines Impulses entsprechen als dem Anstieg einer 22,5kHz Sinusschwingung (wenn dann müsste man den DAC mit einer Sinusschwingung testen, die deutlich höher ist, um einen ähnlichen Pegelanstieg zu testen).
Ich sehe das Problem ja darin, daß ein FIR-DAC sein Reproduktionsverhalten in Abhängigkeit der Pegelunterschiede pro Sample verändert - eben bei "steilflankigem Signalanstieg mit ausgeprägterem Pre- und Postringing und bei flachen Signalanstiegen mit deutlch weniger Ringing (weswegen eben Sinusschwingungen besonders gut von FIR-DACs reproduziert werden - nur, daß Musik so gut wie keinen sinusförmigen Verlauf hat... wobei ja eigentlich auch der "extremste" vorkommende Signalverlauf der bei Musik vorkommen kann massgeblich ist...)...
Hallo Joachim,
darf ich Derjenige sein, der Dir einmal den Zahn der Unwissenheit zieht? Argumentationen mit gefühltem Halbwissen taugen nun nicht wirklich.
Hierzu ein Beispiel mit einem Ausschnitt einer realen Musik (Marilyn Mazur, Drum Improvisation), also Schlagzeug mit steilsten Flanken, eben kein Sinus.
Der 44/16 Originaltrack sieht schon einmal so aus:
Gemäß der 44100 Abtastung können in dem gespeicherten Stück nur Frequenzen bis 22.05 kHz vorhanden sein.
Nun nehme ich einmal ein linearphasiges sinc-Filter mit 22040 Hz Eckfrequenz. Das Filter ist 65536 taps lang, erzeugt also ein Vorschwingen und Nachschwingen von jeweils 32786 Samples = 0.743 Sekunden. In den Augen der preringing-Kritiker viel zu lang und total schlecht. Der Frequenzgang hierzu:
Nun falten wir mal das Musikstück mit dem FIR-Filter, das Ergebnis ist übrigens mit dem Ausgangssignal übereinander gelegt dargestellt:
Dazu auch gern einmal ein wenig reingezoomt:
Man erkennt prima, dass es keine Sinusschwingungen sind, sondern steilflankige Signalverläufe. Und man erkennt prima, dass das der blaue Kurvenverlauf nicht anders ausschaut als der darunterliegende rote Kurvenverlauf des Ausgangssignals (man erkennt kleinste Differenzen,das Filter ist hier ja nicht bis 22050 Hz). Wo wird hier das Timing schlechter?
Zum Vergleich noch einmal der Verlauf des Originalsignals:
q.e.e. (quod erat expectandum)
Grüsse
Uli