DSD zu PCM wandeln?

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Melomane
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DSD zu PCM wandeln?

Beitrag von Melomane »

Hallo,

bei mir haben sich einige DSD-Dateien eingefunden. Die möchte ich nach PCM/wav wandeln. Frage: Welche Auflösung ist besonders geeignet? Volle Breitseite = 24/192 oder ist ein anderes Format sinnvoller?

Gruß

Jochen
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hallo Jochen
Interessante Frage. Ich schliesse mich an, weil mir diese Antwort ebenso fehlt.
Möchte aber das Ergebnis meiner ersten Versuche dahingehend mitteilen.
Bei mir klangen die Softwareencoder unterschiedlich, und die darin enthaltenen einstellbaren Filter
hatten ebenfalls klangliche Auswirkungen (Bilinear, Trilinear usw).
Kam leider auf keinen Nenner, wie ich möglichst Verlustfrei die Umwandlung vornehme.
Mal gefiel das besser, ein anderes mal dies.

Gruss
Stephan
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Stephan,

mittlerweile meine ich mich zu erinnern, dass irgendwo einmal in diesem Forum davon die Rede war, dass DSD letztlich zur "CD-Familie" gehöre. Wenn ich das richtig erinnere, wäre 176 passender. Ich nehme dann mal 88, weil nicht alle hiesigen DAC 176 können.

Aber ich bin gespannt, was andere noch zum Thema beitragen können.

Übrigens nehme ich Audiogate zur Wandlung. Gibt es andere Tools außerhalb des Profisegments? Und gibt es im Forum diesbezügliche Erfahrungen?

Gruß

Jochen
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Jochen,
das klassische DSD hat nicht mehr als 20kHz Bandbreite, jenseits 20k sind per Noiseshaping verschobene Rauschkomponenten. Mehr als 20Bit entsprechende Dynamik ist auch nicht drin. Mit 88,2kHz und 24 Bit hast du also hinreichend Reserve, und die Aufzeichnung des unerwünschten Rauschens findet auch schon statt.
Ich denke, 44,1kHz reichen unter diesem Aspekt auch aus und richte das Augenmerk lieber auf einen Taktoszillator mit besonders geringem Jitter, da liegt m.E. das eigentliche Problem.
War ich noch bei reiner DSD-Übertragungskette begeistert, hielt sie sich nach PCM-Wandlung in Grenzen.
Ich habe dafür Foobar2000 genommen. Auch interessant:https://diyaudioheaven.wordpress.com/di ... es-part-2/
Grüße Hans-Martin
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pschelbert
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Beitrag von pschelbert »

Hallo Jochen

ich spiele DSD Files mit JRiver ab. JRiver konvertiert die Files je nach Wunsch auf ein bestimmtes PCM Format (44.1....700kHz). Macht also Konvertierung und Up- oder Downsampling beim Abspielen.

Offline habe ich ein Tool von Korg mal gesehen, jedoch nie selber probiert.

Peter
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Juergen192
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Beitrag von Juergen192 »

Guten Morgen,
von TASCAM gibt es auch ein kostenloses Werkzeug. Es kann für MAC und WINDOWS eingesetzt werden:
http://tascam.com/product/hi-res_editor/downloads/
Man kann in beide Richtungen konvertieren, jedoch nur WAV.
Mit freundlichem Gruße
Jürgen
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cinematic
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Beitrag von cinematic »

Melomane hat geschrieben:Übrigens nehme ich Audiogate zur Wandlung. Gibt es andere Tools außerhalb des Profisegments? Und gibt es im Forum diesbezügliche Erfahrungen?
Hallo Jochen,

da mein Aries keine ISO Dateien abspielen kann (geht per UPNP generell nicht), wandele ich ISO erstmal um in DSF Dateien, falls ich mal so eine ISO bekomme. Die DSF kann man taggen mit Cover etc. und der Aries ließt sie ein. (Mein roon-Server auch)

Das Entpacken mache ich mit Sonore ISO2DSD. Die Wandlung in Flac mache ich nie, da ich ja DSD abspielen kann.

ISO2DSD findest Du hier bei Bedarf

http://www.rendu.sonore.us/software.html

Da gibt es auch DSD2FLAC (zumindest für MAC und Linux), welches ich noch nicht ausprobiert habe. Macht aber auch einen guten Eindruck im Screenshot.

Mein Wandlerprogramm dbpoweramp kann mit folgendem Plugin auch DSF in 24-96 wandeln, geht sehr einfach.

https://www.dbpoweramp.com/codec-centra ... f-sacd.htm

beste Grüße
tom
Diskus_GL
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Beitrag von Diskus_GL »

Hallo Jochen,

DSD ist ein völlig anderes Verfahren mit - bezogen auf die zeitliche Auflösung - höherer Genauigkeit.
Insofern würde ich die PCM-Auflösung so hoch wie möglich wählen, wenn Diene Anlage dies gut verarbeiten kann und Du keine Probleme mit Speicherplatz etc. hast... und wenn es Dir darauf ankommt, die evt. höhere Qualität der DSD zu erhalten... (wobei ein Unterschied von DSD- zu PCM-Wiedergabe auch im fehlenden DA-Rekonstruktions-Filter der DSD-Wandlung liegt... die hast Du dann natürlich bei PCM je nach DAC-Typ wieder dabei...)

Ich hab mal DSD mit dem Programm Audiogate von Korg in PCM gewandelt, das Ergebnis war sehr gut... also vom reinen konvertieren, reicht Audiogate aus.

Da das ja eine reine PC-Operation ist, würde ich das mal mit verschiedenen Auflösungen ausprobieren... geht ja schnell...

Grüsse Joachim
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rudolffischer
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Beitrag von rudolffischer »

Am einfachsten ist m.E. die on-the-fly Wandlung mit jRiver. Ich benutze dies, wenn die Anforderungen an die Qualität nicht allzu hoch sind. Bei jRiver low pass filter auf 30kHz einstellen (Tools / Options / Audio / Advanced / Input Plugins / DSD).
Für höhere Ansprüche benutze ich DSD Master http://dsdmaster.blogspot.ch/.
Nicht sehr bedienungsfreundlich (kein Batch Mode, (noch) keine ISOs), aber qualitativ sehr gute Konversionen.
Ob auf 88.2 oder 176.4kHz gewandelt wird, hängt m.E. vom Ausmass der persönlichen Paranoia ab. Ich denke nicht, dass der Unterschied hörbar ist, da eh bei ca. 30kHz gefiltert werden muss, um den mit der Frequenz ansteigenden Noise zu entfernen.
:)
Grüsse
Rudi
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koslowj
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Beitrag von koslowj »

Seit einigen Monaten gibt es eine Version von sox, die mit DSD umgehen kann. Die Transformation zwischen PCM und DSD ist damit in beiden Richtungen möglich. Der Code von "mansr" wird auch in Daphile verwendet.
Folgende Links helfen hoffentlich weiter:

http://www.computeraudiophile.com/f11-s ... sox-25556/
http://www.head-fi.org/t/803009/sox-14- ... sd-support

-- Jürgen
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hans-Martin hat geschrieben:War ich noch bei reiner DSD-Übertragungskette begeistert, hielt sie sich nach PCM-Wandlung in Grenzen.
Ich habe dafür Foobar2000 genommen.
Hallo Hans-Martin,

das möchte ich noch einmal aufgreifen. Welche Erklärung gibt es für das verringerte Hörvergnügen? Hat jemand von euch mit verschiedenen Resamplern in dieser Frage Tests angestellt? Ist also ggf. der Resampler der Böse? Oder war "nur" eine auf DSD optimierte Wiedergabegerätschaft im Spiel?

Das interessiert mich auch deswegen, weil in letzter Zeit des öfteren SACDs als 44/16er Download auftauchen. Und wenn die Wandlung SACD -> PCM hier deutliche Verluste aufzuweisen hätte, könnte man sich den DL ja ohne weiteres sparen, selbst wenn er noch so günstig erscheint. ;) (Die Frage, ob die SACDs genuine DSDs waren, lassen wir einmal außer Betracht.)

Gruß

Jochen
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rudolffischer
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Beitrag von rudolffischer »

Ich denke, eine DSD-PCM Wandlung mit foobar ist suboptimal. Die Auslegung des Tiefpassfilters um den hochfrequenten Noise wegzubekommen ist zentral und eine Suche nach dem besten Kompromiss. Entweder hat man noch Noise im Signal oder man beginnt, den hörbaren Bereich zu beeinflussen. Verschiedene Filtercharakteristiken haben unterschiedliche Phasenverhalten im hörbaren Bereich.
Den besten Kompromiss hat aus meiner Sicht bisher DSDMaster getroffen.
Archimago hat in seinem Blog verschiedene DSD PCM Konversionstools gemessen (nicht angehört). Das zeigt die Unterschiede relativ gut, lässt aber nicht unbedingt Rückschlüsse auf die subjektiv erlebbare Qualität zu.
http://archimago.blogspot.ch/2014/04/an ... oders.html
http://archimago.blogspot.ch/2015/04/an ... s-mac.html
http://archimago.blogspot.ch/2015/04/an ... -sacd.html
http://archimago.blogspot.ch/2015/05/an ... pulse.html
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cinematic
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Beitrag von cinematic »

Melomane hat geschrieben:Das interessiert mich auch deswegen, weil in letzter Zeit des öfteren SACDs als 44/16er Download auftauchen.
Steht da dann SACD Rip dabei?
Ich glaube als 16/44 kann man sich den Downbload dann sparen wenn man die Platte eh schon hat oder in Flac/CD günstiger bekommen kann.
Vieleicht hat man Glück und sie klingt durch ein neues Mastering besser.

Sinn macht die Wandlung von DSD für mich aber immer noch nicht, höchstens wenn es etwas nur noch als SACD gäbe, was ich mir aber schlecht vorstellen kann.
Die Wandlung in DSF hingegen macht Sinn, da sie keinen Verlust der DSD Qualität bedeutet und von UPNP gelesen werden kann (im Gegensatz zu ISOs)

Grüße
tom
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Tom,

bei den Ausgaben, an die ich gedacht habe, handelt es sich um BIS-SACDs, die dann bei eClassical in CD-Qualität oder als 44,1/24 angeboten werden.

Wie oben angedeutet: Die verschlungenen Wege der ursprünglichen Produktion kenne ich natürlich nicht.

BTW:
Ich glaube als 16/44 kann man sich den Downbload dann sparen wenn ... Flac/CD
Flac ist kein Qualitätsmerkmal und CD ist 44.1/16. Der DL bei eClassical liegt übrigens als flac vor.


Gruß

Jochen
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cinematic
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Beitrag von cinematic »

Ja, ich meinte CD Qualität 16/44 wenn ich Flac schrub :wink:
Also Standard Flac.

Wenn das dann wegen älterer Aufnahmen (gerade bei Klassik vermutlich oft so) zu SACD hochgewandelt wurde und dann wieder zu 16/44 gewandelt wird, kann man auch gleich das 16/44 Material nehmen, das es gibt davon. So meinte ich es.

Der größte Unterschied dürfte bei SACD Produktion entstehen wenn die Daten nochmals aufbereitet werden vorher (was bei SACD öfter gemacht wird zur Begründung warum man sich ein 40 Jahre altes Album als SACD kaufen sollte :wink: )
Das kann natürlich auch klanglich nach hinten losgehen.

Ein positives Beispiel nach meinen Erfahrungen sind die japanischen SHM-CD Versionen (die es auch als SACD gibt), die klingen meist besser als die alten Originale bei mir. Aber anderes Thema. :wink:

Grüße
tom
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