Wo stehe ich klangtechnisch mit meinem RME ADI 2?

ony
Aktiver Hörer
Beiträge: 183
Registriert: 23.01.2013, 16:10
Wohnort: Nürnberg

Beitrag von ony »

Hallo Fujak,
hättest du vielleicht auch (einen) Gerätetipp(s)?
Gruß, Roland
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5752
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Roland,

zur Zeit läuft ja parallel dieser Thread, der für Dich interessant sein könnte: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=23&t=8382

(Un)konkret auf Deine Frage geantwortet: es kommt drauf an...

... ob reiner DAC oder mit potenter Ausgangsstufe
... wieviel Du anlegen möchtest
... wieviel Dir gehörte Klangunterschiede zwischen einem schlechten / mittelmäßigen / guten / sehr guten DAC wert sind

Letzterer Punkt setzt natürlich voraus, was Du schon weiter oben geschrieben hattest:
Roland hat geschrieben:Ich werde wohl nicht drumherum kommen mir mal einen hochwertigen Wandler auszuleihen und zu vergleichen.
... bzw. mehrere, wie ich ergänzend hinzufügen möchte.

Um ein paar konkrete Modelle zu nennen, die aus meiner Sicht eine temporäre Beherbergung bei Dir zuhause lohnen könnten:

Um die 2.500,- €
Acousence DAC (sehr hörenswert)
Shiit Yggdrasil (sehr hörenswert)
Audio-GD Master 7 (bzw. den neuen Singularity)

Um die 1.000,- €
Schiit Gungnir (Multibit)
Gustard X20pro

Ich hoffe, ich konnte Dir damit weiterhelfen.

Ich bin gespannt, was Du berichten wirst.

Grüße
Fujak
Bild
chermann
Aktiver Hörer
Beiträge: 148
Registriert: 10.01.2012, 21:39

Beitrag von chermann »

Hallo Fujak

Hast Du alle diese DAC gehört? Du selber hast ja mitlerweile den Audio GD HE 7, oder?

Sind die Stufe auch klangtechnisch so klar? Also ein DAC um ca. 1000Euro wird "nie" die Fähigkeiten" eines 2500 Gerätes erlangen oder ......eines z.B Audi GD HE 7 haben


lg
Christian
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5752
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Christian,

aus meiner Sicht gibt es nicht immer einen verlässlichen jedoch einen gewissen Zusammenhang zwischen Preis und Klangqualität. Ein DAC in der Region 2-2500,- € hat eine hohe Wahrscheinlichkeit, besser zu klingen als ein DAC in der Region von 1.000,- €. Die von mir aufgeführten DACs in den beiden Kategorien unterscheiden sich deutlich in der Klangqualität. Den Preisunterschied hört man. Innerhalb der beiden Gruppen finden sich natürlich auch noch gewisse Unterschiede in Hinsicht auf Klang-Qualität aber auch in Hinsicht auf Klang-Präferenzen (und manchmal auch Ausstattung). Der eine mag eher einen hochaufgelösten Klang mit schlankem, kontrolliertem Bass- und Grundtonbereich, der andere lieber einen wärmeren Klang, mit besser definierten Mitten, der dritte wiederum legt vor allem auf eine präzise räumliche Abbildung wert.

Die Klangunterschiede haben vor allem mit 3 konstruktionstechnischen Komponenten zu tun: Stromversorgung, digitale Sektion (Eingangsbaustein, Qualität der Oszillatoren, D/A-Chip etc.) und Ausgangsstufe. Der Aufwand wird nicht in allen drei Bereichen gleich betrieben. Manche Firmen werben mit ihrem tollen Super-D/A-Chip, die Oszillatoren sind vielleicht auch noch ganz gut, die Stromversorgung aber nicht. Dann kommt klanglich vom Super-Chip am Ende nicht mehr viel an. Das ist wie ein Auto mit hochwertigem Motor, das mit minderwertigem Sprit betankt wird. Anderes Beispiel ist die oft vernachlässigte Ausgangsstufe mit Standard OP-Amps; im Beispiel mit dem Auto wäre das ein minderwertiges Getriebe, welches die Kraft eines (vielleicht sogar hochwertigen) Motors ineffizient auf die Straße bringt.

Der RME-ADI-2, um den es ja hier geht, ist wie die meisten RME-Produkte dafür ein gutes Beispiel: Die verbauten D/A-Chips sind sicher nicht der klangliche Flaschenhals, da kann man mit tollen Werten Werbung machen. Kritisch wird es aber zum einen durch die minderwertige Stromversorgung in Form eines Schaltnetzteils (was der Themenersteller Roland ja richtigerweise bereits ausgetauscht hatte) sowie die internen Stromregulatoren. Beides zusammen genommen ist nicht in der Lage, einen wirklich sauberen Strom an die Clock zu liefern. Zum anderen sind die Ausgangsstufen Standard-Qualität in Form von OP-Amps. Sie liefern zwar die im Studio-Standard vorgeschrieben höhere Ausgangsspannung, aber nicht mit der Klangqualität, wie man sie in hochwertigeren (nach Möglichkeit diskret aufgebauten) Ausgangsstufen vorfindet.

Am Ende entsteht genau dadurch die RME typische metallische Klangsignatur. Die wird von vielen als gnadenlos ehrlich und neutral bewertet. Gnadenlos ist dabei aber nur die unsaubere D/A-Wandlung vor allem für die Ohren, weil sie keineswegs in der Lage ist, wirklich hochaufgelöste detaillierte Wiedergabe zustande zu bringen. Erst der Vergleich mit besseren DACs zeigt, was auf einmal möglich ist, nämlich viel weiter ausgeleuchtete Höhen und Mitten, kontrollierter Bass, zudem sauber in Breite und Tiefe gestaffelte Raumabbildung - und das Ganze ohne Schärfe und Nervosität im Klangbild. Als ehemaliger Fireface UC Besitzer, der viele DACs im Direktvergleich dazu gehört hat, weiß ich, wovon ich spreche.

Es ist natürlich klar, das man irgendwo sparen muss, wenn man rein rechnerisch in einem ADI-2 (oder Fireface UC ...) 4x Stereo-D/A-Wandler und dan nochmal 4x Stereo-A/D-Wandler plus zugehörigen Ausgangs- bzw. Eingangsstufen in einem Gerät zusammenfasst, welches dann zusammen 600,- € kostet. Ein einzelner Stereo-DAC kostet dann rechnerisch ca. 70,- € im Verkaufspreis (anteilig Gehäuse und Stromversorgung eingerechnet).

RME-Produkte werden zwar oft als Studio-Geräte bezeichnet, tatsächlich aber habe ich in den Studios, in denen hochwertige Produktionen im Profi-Bereich hergestellt werden, kein einziges RME-Gerät entdecken können. Da stehen andere Digital-Komponenten (Weiss, Metrum, Stagetec, Antelope...). Im semiprofessionellen und sog. Homerecording-Bereich sind RME-Geräte dagegen unbestrittener Standard - naheliegend, denn RME ist neben Behringer ungeschlagen im Preis-Leistungsverhältnis - was dieses Qualitätssegment betrifft.

Klar ist auch, dass Unterschiede bei DACs auch immer im Zusammenhang gesehen werden müssen mit dem, was in der Anlage an Folgegeräten zum Einsatz kommt. Je besser die Detailauflösung von Verstärkern und Lautsprechern ist, desto besser arbeiten sie auch Klangunterschiede der DACs heraus. Hier ist allerdings meine Erfahrung, dass schon Aktiv-Lautsprecher im unteren Preisbereich DAC-Unterschiede hörbar machen können (die kleinen Abacus C-Boxen, die kleinen Genelec-Modelle, die Neumann KH120, um nur einige zu nennen).

Grüße
Fujak
Bild
pschelbert
inaktiv
Beiträge: 1147
Registriert: 25.08.2015, 13:44

Beitrag von pschelbert »

Hallo

interessant ist sicher der Artikel in einem Studiomagazin und hier der Thread im Forum:
http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=14&t=8298

Interessanterweise haben einige der Hörer den ADI2-Pro besser bewertet (gehörmässig) als das Original!
Daher kann man sagen dass keineswegs eine Klangverschlechterung eintritt.

Die beiden Files lassen sich runterladen zum selber hören.
Ich hab das auch selber gehört und ha konnte keien Unterschied feststellen gehörmässig (mit Stax SR407, SRM-717, Sennheiser HD800)

Wenn der Design, Bauteile etc. nicht gut sind (Op-Amp, Speisung, DAC, AD etc.) dann sieht man das in den Messungen. Insofern einfach zu sehen, sofern man die Messungne eben hat. Manuals sind da sehr dünn und nicht ausreichend.
Qualität bezüglich Treiber, Llangfristig (Kondensatoren, Platinen etc.) ist dan wieder ein anderes Thema.
Ebenso Gehäuse, ein Chromstahl Hochglanz kostet halt mal das mehrfache eines einfachen Bleches.
Dies hat alles mit dem Klang nichts zu tun.

RME ist ja nicht ganz billig man bekommt aber mit dem ADI-2-Pro sicher äusserst hohe Tonqualität.

Peter
Bild
chermann
Aktiver Hörer
Beiträge: 148
Registriert: 10.01.2012, 21:39

Beitrag von chermann »

Guten morgen... :cheers:
Danke Fujak

Ja ich verstehe Dich gut - ich hatte ja auch den RME UC Fireface (Brooklyn DAC, MarantzNAS1 geborgt, Devialet 170 geborgt, Aune S16 ausgeborgt)

Da ich sonst niemandem habe, der einen "teureren" DAC hat, um meinen Gustard A20H zu vergleichen, denke ich nach, ob der nicht zurück geben soll und noch mehr Geld investieren soll.

Nicht falsch verstehen der Gustard A20H - ca 850 Euro - geht wirklich gut...auch als Preamp....(Bericht wird noch folgen)


PS: wieviel DAC hast Du eigentlich (HE7 , Auralic Vega.....?) :mrgreen:

lg
Christian
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5752
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Christian,

einzig ein direkter Hörvergleich kann Dir bei solchen Überlegungen zu einem höheren Investment helfen. Insofern hast Du ja bereits Schritte in die richtige unternommen, indem Du Dir Geräte zum Direktvergleich ausgeliehen hast.

Grüße
Fujak

P.S.:
PS: wieviel DAC hast Du eigentlich (HE7 , Auralic Vega.....?) :mrgreen:
Auch wenn ich viele DACs bereits gehört und an meiner Kette ausprobiert habe, steht bei mir meist nur einer, seit längerem aktuell: Audio-GD HE-7.
Bild
chermann
Aktiver Hörer
Beiträge: 148
Registriert: 10.01.2012, 21:39

Beitrag von chermann »

Hi Fujak

die Stromversorgung des HE 7 ist ja unglaublich! :shock: :shock:
Der Preis mit ca 4000Euro auch nicht ohne, mann bekommt aber genug hochwertige Hardware :mrgreen: :cheers:

lg
christian
Bild
lpj23
Aktiver Hörer
Beiträge: 128
Registriert: 07.04.2010, 10:31

Beitrag von lpj23 »

ony hat geschrieben:Ich werde wohl nicht drumherum kommen mir mal einen hochwertigen Wandler auszuleihen und zu vergleichen.
Sicherlich die beste Methode. Allerdings bitte nicht vergessen, einen genauen Pegelabgleich zwischen den Geräten herzustellen ... und wirklich unvoreingenommen zu hören (sprich ohne Rücksicht auf das Preisschild oder die optische Erscheinung) :wink:
Bild
ony
Aktiver Hörer
Beiträge: 183
Registriert: 23.01.2013, 16:10
Wohnort: Nürnberg

Beitrag von ony »

[...]
Um die 2.500,- €
Acousence DAC (sehr hörenswert)
Shiit Yggdrasil (sehr hörenswert)
Audio-GD Master 7 (bzw. den neuen Singularity)

Um die 1.000,- €
Schiit Gungnir (Multibit)
Gustard X20pro
[...]

Danke für die Tipps!
Ich werde mal sehen was ich mir so ausleihen kann.
Bei "jedem Händler" gibt's die Teile ja nicht, man muss schon suchen um überhaupt eine deutschsprachige Internetseite zu finden....
Hast du vielleicht auch eine Empfehlung aus dem "Mainstream"? Audiolab, ProjectAudio oder TEAC 50x sollen ja auch recht gut sein und sind für erste Vergleiche vielleicht einfacher zu besorgen...

Das mit dem Netzteil bei RME kann ich durchaus nachvollziehen. Es war für mich schon sehr "erstaunlich", dass allein der Tausch des mitgelieferten Schalt-Steckernetzteils gegen ein potentes, konventioneller Bauart derart viel bringt. Erstaunlich das RME hier so viel Potential verschenk. Man könnte ja ein höherwertigeres Netzteil wenigsten optional anbieten...
Am internen Netzteil (DC/DC-Wandler?) kann man ja leider nichts verändern...
...nicht auszudenken wenn dies nochmal die gleiche Verbesserung bringen würde...

Gruß & Dank, Roland
Bild
Tinitus
Aktiver Hörer
Beiträge: 1322
Registriert: 10.11.2013, 21:48

Beitrag von Tinitus »

Hallo,

soweit ich weiß, liegt der Arfi DAC eher bei 3000 Euro als bei 2500. Außerdem braucht man, so wie es aussieht noch ein externes Netzteil, welches zwischem 6 und 9 V DC liefern kann:

http://www.artistic-fidelity.de/index.php/de/arfi-dac2 (siehe Bild von der Rückseite der Geräte)

hier http://www.artistic-fidelity.de/index.php/de/afip sieht man, dass die arfi-psu 1,5 und 3 A Ausgänge hat. Auf dieser Seite steht auch, dass der DAC grundsätzlich mit der arfi-psu ausgeliefert wird. Der Preis der Kombi liegt dann bei ca. 3800 Euro. Da ich die Kombi noch nie gehört habe, kann ich mir kein Urteil darüber erlauben, aber sie liegt in einer anderen Preiskategorie als ein Schiit Yggy oder ein Master 7 Version 2016.

Gruß

Uwe
Bild
chermann
Aktiver Hörer
Beiträge: 148
Registriert: 10.01.2012, 21:39

Beitrag von chermann »

ony hat geschrieben:[...]

Danke für die Tipps!
Ich werde mal sehen was ich mir so ausleihen kann.
Bei "jedem Händler" gibt's die Teile ja nicht, man muss schon suchen um überhaupt eine deutschsprachige Internetseite zu finden....
Hast du vielleicht auch eine Empfehlung aus dem "Mainstream"? Audiolab, ProjectAudio oder TEAC 50x sollen ja auch recht gut sein und sind für erste Vergleiche vielleicht einfacher zu besorgen...

...

Gruß & Dank, Roland

Probiers mal über amazon..meine "geborgter" Aune S16, Gustard A20H hab ich von dort (kommen beides aus China, amazon als Vertrieb sozusagen..)


lg Christian
Bild
Antworten