Digital Amp

chriss0212

Digital Amp

Beitrag von chriss0212 »

Hallo zusammen,

bisher war ich ja so gar kein fan von Digital- Verstärkern aber seid ich gestern bei Uli war, muß ich gestehen... das könnte sich ändern ;)

Voraussetzung ist jedoch, dass sie auch einen Digitalen Eingang haben und die PWM aus dem Digitalsignal generieren ohne noch mal den Umweg über DA/AD Converter.

Ich habe Hypex Module mit SPDIF und AES Eingang gefunden, allerdings könnte man das manual auch zweideutig verstehen, ob vor der Endstufe noch einmal gewandelt wird. Weiß das jemand...oder hat jemand Tips für Digitalverstärker ohne Wandlung?

Von miniDSP habe ich schon das Feedback, das zwischen dem miniDSP- Board und der IcePower endstufe gewandelt wird. ;(

Vielen Dank und Gruß an alle

Christian
Matty
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Beitrag von Matty »

Hi Christian,

'echte' Digitalverstärker, so wie Du sie beschreibst, sind eher selten, denke ich.

Hast Du schon mal bei NAD geschaut?

Da gibt es z.B. den D7050 oder den C 390DD2, die nach dem von Dir beschriebenen Prinzip arbeiten.

VG
Matthias
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Christian,
es bleibt ein Dilemma: wie wird die hohe mögliche Leistung der Endstufen derart in Zimmerlautstärkeleistung umgesetzt, ohne dabei Auflösungsverluste hinzunehmen?
Also 350Watt Verstärker, die etwa 36dB unter ihrem Limit arbeiten müssen, ohne nennenswerten Anstieg des Klirrs.
Ein Lösungsansatz ist die koordinierte Steuerung der Betriebsspannung aller Endstufen im Aktivsystem - bei jeweils vollauflösender digitaler Ansteuerung, das setzt aber voraus, dass keine Gegenkopplung den Verstärkungsfaktor festlegt (Uli benutzt solche, zumindest bei meinem letzten Besuch war es noch so).

Nicht möglich? Die erste Frage könnte dann lauten: Wieviel Leistung brauchen wir wirklich, und wie passen wir diese verlustminimiert an?
Wenn man seine Maximalpegel kennt, könnte man darauf abgestimmt die Pegel unter diesem Level wie-auch-immer steuern und so den Auflösungsverlust minimieren.
Grüße Hans-Martin
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Matty,

die NAD bringen mich leider nicht weiter... 2- Kanal Vollverstärker... ich überlege aber ein ähnlich Setup anzugehen, wie Du es betreibst ;)

Einen 390DD habe ich hier sogar noch rumstehen ;)

Hallo Hans- Martin:
ja... mit Dilemma beschreibst Du es richtig ;)

Leistungs- Anpassung mal anders ;)
Maximal Pegel läßt sich sicherlich irgendwie bestimmen... aber wie wird daraus eine Endstufe ;)

Evtl. ist das einer der Gründe warum die Pass Fist Watt Endstufen so gut klingen! gerade so viel Leistung wie nötig.
Mein Physik Lehrer hat schon immer gesagt: so viel wie nötig...so wenig wie möglich ;)

Uli hört noch mit den Tact Verstärkern... und das ist wirklich ne tolle Lösung! Trotz Horn... da rauscht nix! Der klang ist enorm anspringend... und trotzdem hat der gesamte Klang eine phänomenalr Ruhe.

Das ist der Grund, warum ich nach einer komplett Digitalen Lösung (die natürlich auch erschwinglich sein sollte) Ausschau halte. Damit wären ja mit einem Schlag auch sämtliche Diskussionen bzgl. DAC überflüssig ;)

Viele Grüße

Christian
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Jaja, aber vor der guten Lösung ist einiges Gehirnschmalz noch zu schmelzen.
Die meisten Class-D-Verstärker haben Analogeingänge, da ist eine Gegenkopplung vom Analogausgangssignal /LS zum Eingang auch möglich.
Vom PCM-Eingang zu PWM unzurechnen ist möglich, aber wie will man eine Gegenkopplung einbeziehen, um den Widerstand im Ausgangsfilter zu neutralisieren?
Wenn man Class-D mit SPDIF-Eingang hat, bleibt die Frage nach der Pegeleinstellung. Sony erhielt dafür den EISA-Award 2001, Neuheit war das allerdings nicht, weil TacT das schon gut 2 Jahre vorher praktizierte.
Das ist nun Geschichte, aber eine theoretisch ebenso überzeugende Alternative sehe ich noch nicht.
In der Praxis sind aber moderne Alternativen dank rauscharmer ICs auch nicht schlecht ausgeführt.
Wo wird in einem Aktivkonzept mit mehreren Wegen die Lautstärke koordiniert eingestellt?
Grüße Hans-Martin
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Evtl. habe ich ein interessantes Produkt gefunden... bei Yamaha ;)

Ein 8 Kanal Amp mit Dante Eingang! Leider nicht billig ;)

http://download.yamaha.com/api/asset/fi ... t_id=60275

Dazu die Dante Virtual Soundcard von Audionate. Die stellt Virtuelle ASIO Kanäle bereit!
https://www.audinate.com/products/software

Evtl. gibt es also im Pro Lager noch alternativen.

Viele Grüße

Christian
uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

chriss0212 hat geschrieben: Dazu die Dante Virtual Soundcard von Audionate. Die stellt Virtuelle ASIO Kanäle bereit!
https://www.audinate.com/products/software
[/offtopic ein]
Dann aber lieber noch ein richtiges Dante-Interface (PCI-Karte) verwenden. Ich habe mit der Virtual Soundcard keine drop-freie digitale Mehrkanal-Ausgabe hinbekommen.
Und aufpassen: Dante geht davon aus dass es einen Haus-Arbeitstakt gibt. Man kann die Samplerate umstellen, allerdings nicht so locker übers Asio. D.h. ein Musicplayer kann nicht einfach zwischen Tracks mit unterschiedlichen Abtastraten wechseln.

Grüsse
Uli
[/offtopic aus]
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Uli,

vielen Dank für den Hinweis ;)

Heißt also: wenn Dante dann besser auf eine Frequenz "umgesampelt" werden richtig?

Momentan schaue ich eh nur was es so gibt und ob es sinnvolle Lösungen gibt.

Ich fände es einfach toll, wenn ich auf einem Mehrkanal DAC verzichten könnte... aber ist kein muss ;)

Viele Grüße

Christian
KSTR
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Beitrag von KSTR »

Hans-Martin hat geschrieben:Vom PCM-Eingang zu PWM unzurechnen ist möglich, aber wie will man eine Gegenkopplung einbeziehen, um den Widerstand im Ausgangsfilter zu neutralisieren?
Mit einem (schnellen) ADC, und dann macht man die Details der Gegenkopplung in der digital domain. Axign bietet einen Chip dafür an (ob es einen fertigen Chip nun endlich gibt, weiß ich nicht, aber die FPGA-Entwicklunsplattform habe ich selbst begutachten können, vor ca 3 Jahren).

---------:---------

Womit wir beim Dilemma sind: für einen hochwertigen PWM-Amp ist *immer* eine Gegenkopplung des Ausgangssignals nötig (sieht auch 'Guru' Bruno Putzeys so, s.u.), somit muss man zwangsläufig entweder den Eingang analog machen (DAC), oder das Ausgangssignal digitalisieren (ADC).

Und bitte immer den Ausdruck "Digital-Amp" vermeiden....

http://www.audioholics.com/audio-amplif ... amplifiers
(denn Fall der Gegenkopplung via ADC hat er da nicht berücksichtigt).
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Klaus,
Toccata Kopenhagen (Lars Risbo) hat den SPDIF-Equibit-PWM-Verstärker entwickelt, welcher als TacT Millennium um 1999 erschien. Später hat Texas Instr. die Firma und die Patente übernommen und beliefert den Markt mit diversen Chipvarianten.
Die Möglichkeit, damit per Betriebsspannung der PWM Stufe die Lautstärke ohne Auflösungsverlust einzustellen, verlangt bei den von dir beschriebenen Alternativen nach beträchtlichem Mehraufwand, es muss ja nicht schlechter klingen... :cheers:
Grüße Hans-Martin
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

TI hat ein Evaluations- Board im Programm, was eigentlich genau ist was ich suche:

http://www.ti.com/tool/TIDA-00874

Wenn ich das aber richtig verstehen, kann man das nicht käuflich erwerben sondern bekommt es nur zum testen.

Jetzt fehlt noch jemand, der die Platine dafür entwickel ;)

Viele Grüße

Christian
KSTR
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Beitrag von KSTR »

Der Millenium hat halt keine Gegenkopplung und verbiegt damit zB den Frequenzgang je nach frequenzabhängiger Lastimpedanz, wenngleich nicht so stark wie ein Röhrenamp.
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KSTR
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Beitrag von KSTR »

chriss0212 hat geschrieben:TI hat ein Evaluations- Board im Programm, was eigentlich genau ist was ich suche:

http://www.ti.com/tool/TIDA-00874
Nee, das ist genau das was du *nicht* suchst, nämlich ein Rucksack für einen normalen PWM-Amp mit Analogeingang, dem halt ein DAC vorschaltet wird und der damit einen Digitaleingang bekommt.... was alles auch gleich im ersten Satz dort stund...
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Der Millenium hat halt keine Gegenkopplung und verbiegt damit zB den Frequenzgang je nach frequenzabhängiger Lastimpedanz, wenngleich nicht so stark wie ein Röhrenamp.
Sollte er das machen wär mir das fast wurscht, denn bei Uli klingt es fantastisch ;)

Und gut klingende Röhren Amps gibt es ja auch genug ;)

Viele Grüße

Christian
chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Nee, das ist genau das was du *nicht* suchst, nämlich ein Rucksack für einen normalen PWM-Amp mit Analogeingang, dem halt ein DAC vorschaltet wird und damit einen Digitaleingang bekommt.... was alles auch gleich im ersten Satz dort stund...]
Oh.. mist... hab ich mich wieder blenden lassen ;)

Geht die Suche also weiter ;)

Danke für den Hinweis ;)
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