Netzstecker und -kabel

rpaul
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Netzstecker und -kabel

Beitrag von rpaul »

Guten Morgen,

um meinem Drang nach Ordnung nachzugeben, möchte ich hinter meinen Geräten aufräumen und auch die Netzkabel der Geräte auf das - für die ordentliche Verlegung - notwendige Minimum kürzen. Klangliche Aspekte spielen eine untergeordnete Rolle.

Ich habe hier im Forum nach Netzstecker gesucht, aber keine Tipps gefunden.

Die neuen kürzeren Kabel möchte ich mit Teilen, die hier zu finden sind, anfertigen: http://www.thel-audioworld.de/bauteile/230V/230v.htm

Im Internet las ich zudem, dass Netzkabel wegen ihrer Antennenwirkung mind. 1,5 Meter lang sein sollten.

Bitte helft mir:
1. Stimmt das mit der Mindestlänge?
2. Sind die oben verlinkten Komponenten empfehlenswert oder habt ihr bessere Tipps in diesem Preissegment?

Danke für eure Tipps!
Robert
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Robert,
mein Tip ist eine sternförmige Netzverteilung, eine Leitung erforderlicher Länge zum Knotenpunkt, von dort gleichkurze Schenkel zu jedem Gerät.
Das spart Stecke und Steckdosenleiste, reduziert Übergangswiderstände, sorgt für mehr Gleichtakt der Störungen zwischen den Geräten und klingt für mein Ohr überragend.
Forumssuche nach Netzspinne und nach sternförmige Netzverteilung
Grüße Hans-Martin
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rpaul
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Beitrag von rpaul »

Hans-Martin hat geschrieben: ... eine Leitung erforderlicher Länge zum Knotenpunkt, von dort gleichkurze Schenkel zu jedem Gerät. ...
Guten Morgen Hans-Martin,

danke für den Hinweis.

Aus deinen Ausführungen entnehme ich, dass die von mir erwähnte Mindestlänge keine Relevanz hat. Liege ich damit richtig?

viele Grüße
Robert
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Robert,
der Hinweis auf die in der Wand verlegte Länge scheint mir zu einfach, obwohl naheliegend.
Massivdraht hat mMn weniger Einfluss als Litze, wobei Litze noch spezielle Eigenschaften hat, z.B. bei den magnetischen Kräften.
Warum ein gutes Netzkabel 1,80 m lang sein soll, habe ich noch nicht herausgefunden, auch wenn ich schon einige Aussagen zum Thema gelesen habe, teilweise aus sehr fragwürdiger Quelle.
Grüße Hans-Martin
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EuroChamp
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Beitrag von EuroChamp »

Hallo Robert,

als persönlichen Tipp nach vielen Vergleichen würde ich dir gerne dieses Netzkabel nahelegen. Ich verwende es für die gesamte Anlage.
Es ist außerdem recht elastisch.

LowPass-Kabel 3G2.5 Audio-Netzkabel
http://www.hifizubehoer24.de/epages/616 ... %20lfdm%22

Die bereits genannten Ratschläge bzgl sternfömig sind auch umbedingt sehr gut.

LG,
Bernhard
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hallo Robert

Wenn du die von Bernhard vorgeschlagenen Netzkabel verwendest, wunder dich nicht über ein müdes Klangbild. Die dicke Ferritummantelung hat daran Anteil.
Hans-Martins Tip mit der Sternverdrahtung ist super. Falls du das realisierst, nimm massearme Sternpunktklemmen, wie z.B Hensel. Massivblöcke erzeugen Wirbelströme. Alle abgehenden Leitungen würde ich ebenfalls in gleicher Länge wählen.
Deine erwähnten Steckeinsätze sind schon ok. An Schuko- und Kaltgerätesteckern würde ich etwas mehr ausgeben,
Wattgate oder Hifituning hat bezahlbare, vergoldete im Programm. Sie sind nicht nur hübscher, sie hören sich auch besser an :)

Wenn du die Kosten für Kabel klein halten willst, nimm zumindest OCC Kupfer, es hat die besseren Klangfarben, und alles wirkt akustisch "sauberer".
z.B dieses:
http://www.audiophonics.fr/en/cable-met ... -7527.html
Es "klingt" gravierend besser als Lapp und Co.

Gruss
Stephan
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EuroChamp
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Beitrag von EuroChamp »

SolidCore hat geschrieben:Wenn du die von Bernhard vorgeschlagenen Netzkabel verwendest, wunder dich nicht über ein müdes Klangbild. Die dicke Ferritummantelung hat daran Anteil.
Hallo Stephan,

so gehen scheinbar die Meinungen auseinander. Aus meiner Sicht klingt da gar nichts müde. :)

LG,
Bernhard
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audiosix
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Beitrag von audiosix »

Bei Netzkabeln kann man auch nichts verallgemeinern. Bei Kabeln mit Filterwirkung, z.B. Geschirmte kommt es auf die Länge an.

Ansonsten sind die Störungen auf dem Netz und der Innenwiderstand überall unterschiedlich. Ohne Probieren kommt man da nicht weiter.

Reinhard
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Hornguru
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Beitrag von Hornguru »

Moin

Helft mir es zu verstehen :D

Bei so hoher Spannung und kleinem Strom, kombiniert mit Quasiunbegrenzter Ressource sollte der Durchmesser egal sein. Im schlimmsten Fall wird das Kabel warm, aber da muss es schon seeehr dünn sein.

Bleibt das Massepotential zwischen den Geräten. Was aber im Gerät selbst schon so unterschiedlich ist dass die Kabellänge oder Typ hier wohl eher Tropfen auf den heißen Stein sein sollte. Eher ein Thema für gute ungeschirmte symmetrische Kabel und vor allem saubere Geräte nicht billigster Herkunft.

Empfänger von Störungen bei so hoher Spannung auch eher unwahrscheinlich wenn man nicht gerade im Sendemast wohnt. Und da ist ja noch der Netzfilter in jedem ordentlichen Gerät dass tausend mal mehr Filtert als jedes Kabel ausweichen kann.

Es könnte aber sehr wohl Störungen ausstrahlen in empfindliche NF Kabel.
Dann sollte es vor allem nicht direkt daneben laufen, viel Ferit drum rum haben, paar Mantelringe, und eher Induktiv sein. Wobei... hat man symmetrisches Kabel schließt sich das ja auch alles wieder kurz.

Was bleibt an relevanten Parametern???

Gruß
Josh
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Josh,
so betrachtet glaube ich, dass die Kabel von dir noch ne Menge zu lernen haben.
Wenn sich alle ordentlich und ideal verhalten, gibt es vermutlich keine Probleme. :cheers:
Grüße Hans-Martin
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dietert
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Beitrag von dietert »

Hallo Josh,

manche Leute züchten eben Pilze im Keller, andere haben welche in der Dusche. Wenn die Beseitigung von HF-Störungen durch Mantelstromfilter zu einem "müden Klangbild" führt, kann das imgrunde nur bedeuten, dass die Koryphäen der Kabelwissenschaft Störungen kultivieren. Es gibt ja auch Leute, die ihre Angst vor Elektrosmog kultivieren. Solange man nicht vor Angst krank wird..

Grüße,
Dieter T.
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Sinfonix
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Beitrag von Sinfonix »

Ich habe hier schon alles Material für eine sternförmige Stromverteilung liegen - leider noch nicht installiert, sodass ich keine Klang-Erfahrung beisteuern kann.
Allerdings kann ich schon die Kaltgerätebuchsen der FA. Schurter sehr empfehlen, welche einen extrem hochwertigen Eindruck machen, vergleichend mit Wettbewerbsprodukten und mit den Mondpreisen von HiFi-Gurus.
4782.0100 gerade
4785.0100 gewinkelt
z.B. bei Bürrklin

Als Leitung wollte ich 7-polig 1qmm, ungeschirmt nehmen. Mittelleiter als Erde, die Außenleiter wechselweise als Nullleiter / Phase. Damit wären es 3qmm pro Leiter und das passt noch in die Kaltgerätestecker hinein.

Mit Gruß
Willi
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EuroChamp
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Beitrag von EuroChamp »

Hallo Willi,

soweit ich weiß, muß (zumindest in Österreich) die Erde so stark sein wie die Leiter.

Grüße,
Bernhard
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EuroChamp
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Beitrag von EuroChamp »

dietert hat geschrieben:... manche Leute züchten eben Pilze im Keller, andere haben welche in der Dusche. Wenn die Beseitigung von HF-Störungen durch Mantelstromfilter zu einem "müden Klangbild" führt, kann das imgrunde nur bedeuten, dass die Koryphäen der Kabelwissenschaft Störungen kultivieren. Es gibt ja auch Leute, die ihre Angst vor Elektrosmog kultivieren. Solange man nicht vor Angst krank wird..
Hallo Dieter,
ich bin wirklich für alles zu haben ;) Aber ich fürchte, das mußt Du mir erklären. Hab es zigmal gelesen. Soll ironisch sein, ja. Aber inhaltlich zu hoch für mich :(
Grüsse,
Bernhard
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

EuroChamp hat geschrieben:
SolidCore hat geschrieben:Wenn du die von Bernhard vorgeschlagenen Netzkabel verwendest, wunder dich nicht über ein müdes Klangbild. Die dicke Ferritummantelung hat daran Anteil.
so gehen scheinbar die Meinungen auseinander. Aus meiner Sicht klingt da gar nichts müde.
Hallo Stephan, Bernhard,
TMR Berlin hat in den späten 1980ern die Eupen-Kabel in 1,5qmm und 2,5qmm Querschnitt gebracht, Herr Rudolph hat damals mit Netzfiltern, Netzleisten und Netzkabeln noch Pionierarbeit geleistet. Während das 1,5qmm Kabel eher bremste, fand ich diesen Effekt bei dem 2,5qmm Kabel nicht. Merkmal dieser Kabelgruppe ist der äußere Schirm und besonders der ferritpastenummantelte (die Verarbeitung macht nicht gerade Spaß) Litzenleiter, beides umgeben von PVC-Ummantelung.
Unter Audiocom gabe es sehr ähnliche Kabel , und das graue Kabel mit dem blauen Streifen von Eupen blieb klanglich für mich überraschend hörbar zurück.

Eine andere Schule schwört auf ungeschirmte Leitungen (Audioplan), das Powerchord S finde ich hervorragend.
Bei den abgeschirmten Leitungen gibt es dynamische Versionen (MFE mit Folienschirm) und entspannt klingende (Groneberg) sowie welche, deren Klang mir trotz Forenhype weniger gefällt (a four-letter-word).

Bei den ferritummantelten Kabeln gelingt es mir nicht, eine Laufrichtung herauszuhören.

In Verbindung mit einem Röhrenverstärker warnte mich einst Manfred Bade, Speaker Selection, Kassel (Joachim Gerhard und Manfred Diestertich arbeiteten einst dort am Anfang ihrer Karriere) vor der Kombination mit abgeschirmten Netzkabeln. Das konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen.
Will sagen: die Umstände und die angeschlossenen Geräte können neben persönlichem Geschmack entscheidenden Einfluss haben. Und ich habe evtl. bei Geräten mit Ringkerntrafo andere Anforderungen an das Kabel als bei EI-Kern.

Gemessen an den Wandeinbau-Steckdosen mit hohem Federanpressdruck (wie HMS) sind die gewöhnlichen Steckdosenleisten mit vernickelten Kontaktstreifen 'ne Lachnummer.
Ob Messing, vergoldet oder Rhodium (auch in Verbindung mit Silber), alles geht in den Klang mit ein, ebenso wie der Stecker. Witzigerweise bieten die weicheren Materialien durch Nachgeben eine größere Kontaktzone, was den spezifischen Widerstand evtl. aushebelt.
Und wenn man eine alte Verbindung herauszieht und eine neue Verbindung schafft (Einstecken schiebt beidseitig Oxidschichten ab, wovon die neue Verbindung profitiert), muss man sich Gedanken machen, ob die gewählte Vergleichsmethode überhaupt zu einer korrekten Aussage führen kann.

Schnelles Aburteilen scheint mir selten angemessen...
Grüße Hans-Martin
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