Hallo, Fujak,
es gibt hunderte von papers zu Li-Ionen-Akkus, aber ich habe kaum welche gefunden, bei denen über ein paar Hertz hinaus gemessen wurde. In einer Arbeit, die allerdings keine "normale" Batterie, sondern selbst synthetisiertes Material untersucht hat, zeigt sich im Nyquist-Diagramm das für Batterien typische Bild: Bei kleinsten Frequenzen (mHz) sieht man einen praktisch linearen Zusammenhang zwischen dem Imaginär- und dem Realteil der Impedanz (wird als constant phase element CPE bezeichnet). Für Audio kein relevanter Bereich. Zu höheren Frequenzen (*) schließen sich dann kapazitive Kreise mit unterschiedlichen Zeitkonstanten an, was bedeutet, dass der Imaginärteil erstmal ansteigt. Diese Kreise gehen dann bei einer Frequenz durch Null und werden dann rechnerisch induktiv. Dieser Übergang war in einer Publikation je nach Batterietyp im Bereich von etlichen hundert Hertz. Bei dem synthetischen Material lag der Punkt allerdings bei > 80kHz, was aber nichts besagt, da keine "echte" Batterie.
Nächste Randbedingung: Das Batterieverhalten hängt SEHR vom Ladezustand ab.
Und: Die o.a. Aussagen wurden meist aus hohen Entladeströmen abgeleitet. Ob man diese Aussagen auf die eher niedrigen Ströme in Audioanwendungen (Verstärker mal abgesehen) extrapolieren kann?
Was sagt uns das?
Batterien sind reichlich kompliziert und alles andere als simple DC-Quellen mit R= 0 Ohm im Schaltplan
Und wie sich eine Batterie in einer Anwendung verhält, dürfte auch kaum vorhersagbar sein, denn jeder Typ scheint in wichtigen Parametern anders zu sein. Die Angabe eines ESR (worin sich vielleicht Blei- von LI-Akkus generell unterscheiden?) reicht sicher nicht.
Für digitale Anwendungen, bei denen kein hoher Strombedarf besteht, dürften Batterien, versehen mit Filterkondensatoren bis in den MHz-Bereich, die die Impedanz halbwegs konstant halten, aber trotzdem richtig gut sein, weil eben frei von HF-Müll aus der AC-DC-Wandlung. Erfahrungen hierzu liegen im Forum sicher vor.
viele Grüße
Helge
(*) In meinen Post weiter oben hätte es statt "hundert Hertz" "hundertstel Hertz" heißen sollen.