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PONA Sound

Verfasst: 02.05.2017, 16:10
von Diskus_GL
Hallo,

soeben im Netz gefunden... und wie ich finde ein durchaus interessanter Ansatz:

http://positive-feedback.com/high-fidel ... processor/

Leider bisher nur als analoges Gerät... was sich aber zukünftig noch ändern soll.

Grüsse Joachim

Verfasst: 02.05.2017, 16:48
von pschelbert
Hallo

werd da nicht schlau was das Gerät nun genua macht.
25'000.- Euro ist ja ein stolzer Preis. Ev. gibt es das Gerät an der Münchner HighEnd2017 zu hören. Vom Preis passt es ja schon mal in die HighEnd2017 Klasse.

Peter

Verfasst: 02.05.2017, 17:41
von beltane
Hallo Peter,

die Theorie ist: Durch Aufnahmesysteme wie Mikrofone und Wiedergabesysteme wie Lautsprecher kommt es zu "Fehlern" - das Ursprungssignal wird verfremdet. Die Entwickler haben diese Verfremdung mit dem menschlichen Gehör verglichen und beides in Formeln hinterlegt. Und eine Formel zur Anpassung entwickelt, mittels der der analoge Soundprozessor das eingehende Signal modifiziert. Die Modifikation führt dann dazu, dass der Hörer sich in seiner Wahrnehmung wieder stärker dem ursprünglichen Signal genähert hat.

Soweit mein laienhaftes Verständnis.

Wenn das stimmt, müsste doch eigentlich nur jede Aufnahme beim Mastering mit diesem analogen Prozessor bearbeitet werden. Oder sehe ich das falsch? Oder kann diese Signaländerung digital nicht gespeichert werden?

Viele Grüße

Frank

Verfasst: 02.05.2017, 18:01
von uli.brueggemann
Die zugehörige Patentanmeldung mit weiteren Beschreibungen inkl. Formel gibt es z.B. hier
Der Suchreport am Ende lässt aber Probleme hinsichtlich einer Patenterteilung erwarten.

Es sollte hier genügend Fachleute geben, die zur Formel etwas zu sagen haben.

Grüsse
Uli

Verfasst: 02.05.2017, 18:03
von pschelbert
Hallo Frank

ja richtig, Du sagst es genau richtig. Eigentlich kann man das Signal vorverzerren und dann ist alles gut.

Das machen wir ja schon.

Auch das Original möglichst ursprünglich zu halten machen wir auch schon. Ich frage mich was denn da anders, neu sein soll als das was wir schon eh machen.
Vor allem ist eine Signalveränderung analog sehr begrenzt. Digital kann man sehr viel mehr manipulieren, vor allem auch physikalische Formeln implementieren.

Sehr mysteriös...

Peter

Verfasst: 02.05.2017, 18:15
von beltane
Hallo Peter,

was wir (zumindest ich) nicht machen, ist das Analysieren und Beheben von typischen Fehlern des Digitalsignals, die durch technische Merkmale der Aufnahme (also z.B. Mikrofone) entstanden sind und die dann durch technische Besonderheiten der Chassis weiter verfremdet werden. Natürlich korrigieren wir Fehler durch Raumeinflüsse oder auch das Laufzeitverhalten der Lautsprecher, aber nicht typische Fehler in der Aufnahme. Ganz sicher wäre es spannend, mehr Details zu erfahren. Allerdings sind 25.000,00 € sind eh außerhalb meines Budgets. Wenn es aber wirklich nutzen sollte, wird es auf Dauer auch eine Preisbewegung nach unten geben.

Viele Grüße

Frank

Verfasst: 02.05.2017, 18:25
von Diskus_GL
Hallo,
aus dem Text:
... the microphone is an element recording velocity of a diaphragm movement while a driver is trying to recreate a position of a diaphragm. For the former the amplitude of a signal depends on how quickly the membrane vibrates—the faster the movement the higher the amplitude. The driver, in turn, vibrates proportionally to the amplitude of the signal....

Es geht wohl darum, das bei einem Mikrophon die Geschwindigkeitsänderung einer Membrane das elektrische Signal erzeugt und das bei einem Lautsprecher das elektrische Signal für eine "Positionsänderung" einer Membrane sorgt - also ein physikalisch anderes Prinzip - seiner Ansicht nach nicht die 1:1 Umkehr der Schallerfassung durch das Mikrophon...
Dies führe eben besonders bei realen Schallsignalen zu Unterschieden - nicht bei reinen Sinussignalen, (die ja bei keinem Musik- oder realen Schallumfeld ans Ohr kommen).
Seine Schaltung gleicht das wohl aus - was aber eben z. T. auch von der Aufnahme bzw. den Mikrophonen aber wohl mehr von der Anlage abhänge. Deshalb auch die Einstellmöglichkeiten.

Ich verstehe das so, daß er die Stärke der Amplitudenänderung über der Zeit (vereinfacht gesagt die Signalsteigungen) verstärkt - und das wahrscheinlich nicht rein proportional (wie es ein Dynamikexpander o. ä. machen würde...).

...muss mir das aber auch noch mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen... mir kommt gerade so der Gedanke, das diese "Signalveränderung" auch der Effekt einiger andere Geräte sein könnte (...grosse Membranflächen, AMTs, Manger, Röhren etc.) wodurch sich deren "Klangeigenschaften" auch erklären liessen...

Grüsse Joachim

PS.: Den Preis dafür halte ich allerdings auch für etwas übertrieben..aber ist wohl so in der polinschen High-End-Szene...

Verfasst: 02.05.2017, 18:42
von pschelbert
Hallo Joachim

es scheint als ob PONA die Physik erklären will. Ja es ist ja bekannt dass bei einem Trägheitsystem wie es nun mal eine Membran darstellt, es Weg, Geschwindigkeit, Beschleunigung gibt, die physikalischen Grundlagen. Geschwindigkeit ist die Ableitung des Weges physikalisch/mathematisch gesprochen, Beschleunigung die Ableitung der Geschwindigkeit. Also einfach differenzieren und nochmals differenzieren und schon haben wir es. Nun ja das ist ja nicht Neues wenn PONA das damit meint. Alle die Aktiv-Hersteller und insbesonders die mit Regelung haben das schon sehr klar verstanden und implementiert.
Mit den digtalen Verfahren wie Dirac, acourate etc. machen wir ja da viel komplexere Korrekturen, und ja auch noch etwas günstiger.

Kann mir sehr schwer vorstellen dass da etwas bahnbrechendes erfunden wurde, wäre ja zu schön.

Ich wollte mir mal das Patent ansehen, weiss jemand ob das publiziert, registriert wurde (Europäisches Patentamt z.B.).

Peter

Verfasst: 02.05.2017, 18:57
von pschelbert
uli.brueggemann hat geschrieben:Die zugehörige Patentanmeldung mit weiteren Beschreibungen inkl. Formel gibt es z.B. hier
Der Suchreport am Ende lässt aber Probleme hinsichtlich einer Patenterteilung erwarten.

Es sollte hier genügend Fachleute geben, die zur Formel etwas zu sagen haben.

Grüsse
Uli
Hallo Uli

ja sehr schön, genau das habe ich gesucht.

Wenn ich das so kurz durchsehe, handelt es sich um ein PID-Glied, also Prorpotional, Integrator, Diffferentiator mit einstellbaren Koeffizzienten.
Regelungstechniker kennen das, wird im PID-Regler genauso verwendet. Ja da dürfte die Patentgenehmigung eher schwierig werden.....ist halt schon vor sehr langer Zeit erfunden worden.

Hier zu PID:
https://de.wikipedia.org/wiki/Regler#PID-Regler

Peter