Hallo Alfons,
ich träume immer noch von der Quadratur des Kreises, einen Hörraum zu gestalten, der allen Anforderungen gerecht wird, im Bass bis 16Hz unterstützt, dessen natürlicher Nachhall aber sehr kurz ist, bei dem man nah genug an den Lautsprechern sitzt, um kein Detail zu verpassen und doch entfernt genug, um die Lautsprecher als solche nicht zu lokalisieren. Bei einer Kopfbewegung innerhalb meines Hals-Bewegugsradius soll die räumliche Abbildung stabil bleiben, ohne dass sich das Timbre ändert.
Ich glaube nicht, dass ich 220VAh Stromverbrauch (Vorstufe) mit 2 Monoendstufen je 3x2A = total 2760VA (Stereo) kombinieren möchte, weil mir das Raumklimagerät zu laut wird, um die Temperatur im erträglichen Bereich zu halten.
Wenn ich an Musical Fidelity X-10D denke,
wo Stereophile 26 Ohm Ausgangsimpedanz gemessen hat, unter dem lächerlich geringen Einsatz einer ECC88 pro Kanal mit etwa 6VA Netzteil für 2 Kanäle, -0,2dB@150kHz, k2/k3 0.0005%, da interessiert mich keine Materialschlacht mit Ausgangsübertragern, um mit 26,5GHz spezifizierte Leitungen anzusteuern, ohne die Bandbreite der Ausgangsübertrager zu nennen, die dem Frequenzwahn sicher eine Grenze setzen.
Es liegt 20 Jahre zurück, dass Dusan Klimo (Reutlingen) seine 300B SET Monos mit separaten Netzteilen ausstattete, mit dem netten Nebeneffekt, dass der Verstärker von Netzteilstörfeldern frei gehalten wurde.
Ich erlaube mir die Frage, ob ein Verstärker (ob mit oder ohne Gegenkopplung) sich von dem magnetischen Streufeld eines bei SET unverzichtbaren Ausgangsübertragers ernsthaft stören lässt, wo der doch ein signalbezogenes zeitgleiches Signal abgibt, bei richtiger Ausrichtung also eine sehr moderate Gegenkopplung liefert. Man muss sich klarmachen, dass ein Gegenkopplungssignal durch ein kunststoffisoliertes Kabel langsamer die Strecke vom Ausgangsübertrager (Sekundärseite) zum Eingang durchläuft als das Magnetfeld des Kerns dieselbe Strecke durch die Luft.
Ich habe noch keine Röhrenendstufe (und -Vollverstärker) erlebt, die im Käfig oder im geschlossenen Gehäuse besser gespielt hatte als im offenen Zustand, aber das mag auf jeweils vorhandene Resonanzen der Gehäuseteile zurückzuführen gewesen sein.
Gecom hat geschrieben:Ausgangsleistung: 25 W RMS , 20 Hz - 45 kHz, THD & Noise < 2 %
Ausgangsimpedanz: 2, 4 und 8 Ohm
Rauschabstand, bezogen auf 5 Watt Ausgangsleistung > 80 dB
Impulsleistung ca. 50 W
Abmessungen: 25 cm breit, 54 cm hoch 102 cm lang
Gewicht: 94 kg
...
Stromversorgung: 3 x 230 V AC, 3 x 2 A, andere Eingangsspannungen kundenspezifisch möglich. Inklusive Trenntrafo 3 Phasen, 3 x 1kVA und Netzfilter (separate Einheit).
Die wählbare Ausgangsimpedanz von 2, 4 und 8 Ohm ist mal was neues, bisher war man bei SETs Ausgangsimpedanzen nahe 3 Ohm gewohnt, die stark mit der Impedanzkurve des LS interagierten, hier kann man sogar 8 Ohm wählen, um den Effekt noch besonders zu fördern?
Wohl eher nicht, Es ist ein Fehler in der Darstellung, man will wohl ausdrücken, dass auch für 2 Ohm Lasten eine Übertrageranpassung angeboten wird.
Gecom hat geschrieben:Als Kabelverbindung zur Endstufe wurden sehr hochwertige Kabel aus dem Messtechnikbereich verwendet, die sich durch ein Teflon-
Dieelektrikum und Reinsilberleiter auszeichnen.
Ein Tippfehler, prinzipiell peinlich für einen Genauigkeitsfanatiker, aber wer weiß, wer das Webdesign für ihn gemacht hat. Gemeint ist
https://de.wikipedia.org/wiki/Dielektrikum.
Die Grundidee dieser Vorstufe kam aus der leidigen Problematik, dass im Audiobereich praktisch nie Eingangs- Ausgangs- Kabel- und Steckverbinderimpedanzen übereinstimmen.
Da werden vermutlich einige Befürworter an die symmetrische 600 Ohm Übertragungstechnik der alten Studiotechnik erinnern.
Ein endloses Thema, wenn es um die Optimierung geht, egal um welchen der unzähligen Aspekte es geht.
Gecom baut den Netztrafo in dasselbe Gehäuse wie die Endstufe, aber das Netzfilter (3-Phasen Trenntrafo) in ein separates Gehäuse.
Warum nicht auch den Trafo mit seinem musikfremden Streufeld dorthin verlagern, ebenso die Gleichrichter und ersten Siebelkos, um mit gesiebter Gleichspannung und geringem Ripple über eine nicht induktivitätsfreie Leitung zu den letzten Siebkondensatoren bei der Endstufe zu verbinden?
Mich beeindruckt diese vermeintliche "Superlative" von Gecom wenig, weil an zu vielen Stellen Lücken bleiben, die zum Nachdenken anregen, oder für die es bereits bewährte Lösungen gibt.
Zurück zu den Träumen: Ich wünsche mir bessere Aufnahmen, die das Dilemma von Stereo besser gelöst aus dem Mastering entlassen, korrekte Polarität, abbildungsscharf, keine Lästigkeiten durch übertriebene Dynamikkompression, usw.
Denn aus der besten Anlage der Welt müsste genau die Sch**sse verstärkt herauskommen, die man ihr zum Abspielen eingefüttert hat.
Wir beschäftigen uns doch hier zu einem gewissen Anteil mit Methoden, die Fehler der Aufnahme und die Fehler des Hörraums zu korrigieren.
Eine Schallplatte, die man kaufen kann, hat das typische Geeier um das unzureichend zentrierte Mittelloch, das resultierende Gejaule ist bei Klavier, Gitarre, Orgel hörbar. Da nützen auch nicht <0,0001% Gleichlaufschwankungen des Laufwerks. Superlative beginnt mMn beim Tonträger bzw. bei der Digitaltechnik nachweislich im Tonstudio oder im Aufnahmeraum.
Immerhin hat Nakamichi (seit 17 Jahren Geschichte) einen Plattenspieler gebaut, der sich der Dezentrierung annahm, mutige Nachahmer werden noch gesucht.
Man muss schon ziemlich Jaul-resistent sein, um die anderen Eigenschaften von Vinyl für hinreichend ausgleichend zu befinden.
Da die Digitalisierung weit fortgeschritten ist, wir viele Möglichkeiten gefunden haben, die Artefakte zu minimieren, würde ich mein Augenmerk eher darauf richten, wie man die Seele der Musik besser durch die gesamte Kette übertragen kann, ohne am Ende irgendwas drüberstülpen zu müssen, was nur einen gewissen Eindruck bei bestimmter Musik macht, bei anderer hingegen nicht.
Davon (Seele) träume ich - aber die Realität (ohne Seele der Musik) holt mich immer wieder ein...
Grüße Hans-Martin
P.S. Alex hat es erheblich kürzer formuliert, ich habe etwas länger geschrieben...