Audio 10/2009: Korrektursysteme im Test

Franz
inaktiv
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Beitrag von Franz »

Michael hat geschrieben:Ich weiss, eine allgemeingültige Antwort könnt ihr mir nicht geben, aber zumindest eine Tendenz ?
Ich meine: Ja. Ruf einfach Herrn Schippers an und vereinbare mit ihm einen Vorführtermin. Das Ganze kostet 250 €, danach weiß du Bescheid. Bei einem Kauf wird der Vorführ- und Einmesservice angerechnet. Ich bin mir sicher, daß du nur staunen wirst, was möglich ist.

Gruß
Franz
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Michael
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Beitrag von Michael »

Hallo Franz,

dir schon mal vielen Dank für deine Antwort.

Und gerade du wunderst dich ja, wenn ich dich richtig verstanden habe, wieviel der Audiovolver selbst noch aus deinen Silbersands mit ihren Subtraktionsweichen bei wohl schon ziemlich optimierten Hörraumbedingungen herausgeholt hat.

Ist demnach die Verwendung eines Audiovolvers nicht gleich der direkteste und damit preisgünstigste Weg zu einer weitgehend optimierten Widergabe, sprich des maximalen Herankommens an die mögliche Widergabequalität des vorhandenen Equipments incl. Bedingungen des Raumes?

So interessant der Vergleich z.B.der BM 12, u.a. mit Subtraktionsweiche auch sein mag, die ja auch richtig Geld kostet, wäre der Einsatz des Audiovolvers mit unveränderter Frequenzweiche an z.B. der BM 12 (wie auch jeder anderen Box) nicht noch zielführender?

Werden damit nicht gleich mehrere Schritte in einem erledigt wie z.B.:
bessere Zeitrichtigkeit der LS, Optimierung der LS auf den Hörraum bzgl. Frequenzgang, Optimierung des Nachhalls, bessere Ortung, evtl. noch mehr?

Schöne Grüße
Michael (aus Bonn)
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Franz
inaktiv
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Beitrag von Franz »

Hallo Michael,

die Prioritätenreihenfolge sehe ich wie folgt:

1. Am besten sind gute Lautsprecher. Sie können gar nicht gut genug sein.

2. Eine sinnvoll auf die Lautsprecher angepasste Raumakustik

3. Wenn Problemzonen übrigbleiben - und die bleiben übrig, denn niemand hat einen wirklich derart raumakustisch optimierten Raum (RAR) - der findet in so einem Gerät wie den audiovolver 2 einen kongenialen Partner, der die Restprobleme in den Griff bekommt. Und was man dann am Hörplatz zu hören bekommt, ist weitaus besser, als was man gemeinhin von Lautsprechern in einem Hörraum zu hören bekommt. Er macht Dinge möglich, die ohne eine elektronische Entzerung so nicht möglich wären.

Darüber hinaus bekommst du mit diesem Gerät einen Wandler, wenn man möchte, gar eine Vorstufe. Und er ist auch vorbereitet, um später als Netzwerkplayer fungieren zu können. Was will man mehr?
Und gerade du wunderst dich ja, wenn ich dich richtig verstanden habe, wieviel der Audiovolver selbst noch aus deinen Silbersands mit ihren Subtraktionsweichen bei wohl schon ziemlich optimierten Hörraumbedingungen herausgeholt hat.
In meinem speziellen Fall trifft das zu. Komm einfach vorbei, setz dich hin und vergleiche, wenn ich umschalte.
Ist demnach die Verwendung eines Audiovolvers nicht gleich der direkteste und damit preisgünstigste Weg zu einer weitgehend optimierten Widergabe, sprich des maximalen Herankommens an die mögliche Widergabequalität des vorhandenen Equipments incl. Bedingungen des Raumes?
Ja. Ohne Wenn und Aber. Preisgünstig ist er nicht, 5000 € ist ja nicht gerade wenig Geld, aber mir war es das wert. Ich hätte liebend gern auf ihn verzichtet, aber der Zugewinn war einfach zu groß als daß ich darauf noch verzichten wollte. Das Bessere ist des Guten Feind.

Damit aber kein Mißverständnis aufkommt: Der audiovolver beseitigt nicht die akustischen Probleme in einem Hörraum. Die sind ja nach wie vor vorhanden. Was er macht, ist, daß du die negativen Auswirkungen auf das Hören am Hörplatz nicht mehr wahrnimmst. Er blendet sie dort quasi aus, schafft am Hörplatz nahezu ideale Abhörbedingungen. Und darum geht es - zumindest mir.

Gruß
Franz
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Michael,
Michael hat geschrieben:So interessant der Vergleich z.B.der BM 12, u.a. mit Subtraktionsweiche auch sein mag, die ja auch richtig Geld kostet, wäre der Einsatz des Audiovolvers mit unveränderter Frequenzweiche an z.B. der BM 12 (wie auch jeder anderen Box) nicht noch zielführender?
nein, erst wenn die einzelnen Chassis eines Lautsprechers gleichphasig abstrahlen, spielt eine FIR-Korrektur ihre Stärke richtig aus. Ich habe das schon einige Male hier dargelegt, deshalb will ich Dich nicht noch einmal mit Details belasten.

Auch ich habe in einem Hörraum mit sehr guter Akustik und ziemlich gut optimierter Anlage noch eine deutliche Steigerung mit Ulis Filtertechnik erleben können, ähnlich wie Franz.

Ich habe aber auch bei meinem Freund Helmut diese Technik in einer ganz ähnlich Umgebung wie bei Dir eingesetzt, ohne S-Weiche. Dort wurde eine BM2 direkt an einem Sonos ZP90 betrieben, bei ähnlicher Raumgröße wie bei Dir. Mit der FIR-Kiste dazwischen (Eigenbau, ähnliche Funktion wie Audiovolver II mit Ulis FIR-Filtern) war eine immense Klangsteigerung möglich. Zunächst einfach durch die Frequenzgangkorrektur, was aber auch Lyngdorf, Audyssey und Co. könnten. Das macht schon einen sehr großen Unterschied. Das Sahnehäubchen ist aber die Zeitkorrektur, die nur die FIR-Filtertechnik bietet, was die Raumabbildung in der Tiefenstaffelung bei entsprechende Aufnahme steigern kann.

Mein Rat: Mach es.

Gruß Gert
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Kienberg hat geschrieben:...Es tut mir ja leid, aber die B&W Nautilus konnten meinen Hörtest in keinem einzigen Kriterium bestehen, ich weis, dass ich mich damit gegen den Hype, den man um diese Systeme im Blätterwald veranstaltet, stelle.
Gruss Sigi
Danke Sigi,

diese Antwort finde ich schon eher akzeptabel. B&W muss und braucht ja auch gar nicht jedem zu gefallen und ich habe ja sicher auch nicht ohne Grund angefangen in Richtung Frequenz/Phasenlinearisierung zu "modifizieren". Für das bisher investierte Geld ist das Ergebnis halt sehr zufriedenstellend!

BM12, FM403 und B&W 801D plus Endstufen auf eine Stufe zu stellen ist schon interessant bis provokant, und ein richtiger Hörvergleich wäre da sicher aufschlussreich! Sei's drum, ich verstehe was Du prinzipiell meinst - darum: back on topic please.

Gruss,
Winfried
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Michael,

hab' bitte noch etwas Geduld: Ich bin zur Zeit dabei, eine Acourate-Lösung für "Arme" zu implementieren, bestehend aus:

- kalibriertem Messmikro (z.B. Behringer ECM8000)
- USB-Schnittstelle mit ASIO Treiber (z.B. Tascam US-144)
- Acourate LSR zur Messung des Logsweeps
- Acourate PRO zur Erstellung des FIR-Filters
- foobar2000 Convolver zur Batch-Faltung meiner Audiodateien
- Sonos Zoneplayer zum Abspielen der gefalteten (=raumkorrigierten) Dateien
- Kosten (ohne PC/Notebook und Sonos): ca. € 600

Noch eleganter als mit dem Sonos Zoneplayer würde das Ganze mit der Logitech Squeezbox funktionieren, für die es ein Convoler-Plugin gibt, das es ermöglicht, die Dateien realtime beim Abspielen zu falten. Wer die Audiodateien direkt vom PC mittels foobar2000 abspielt, kann übrigens ebenfalls realtime convolven.

Ich habe derzeit noch ein paar Probleme mit meinem Mess-Setup, aber ich denke, das wird sich mit Ulis Hilfe bald klären. Von meinen Ergebnissen werde ich dann im Thema zur Acourate Audio Toolbox berichten.
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aktivposten
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Beitrag von aktivposten »

Hallo,
Franz hat geschrieben: ...denn niemand hat einen wirklich derart raumakustisch optimierten Raum (RAR)...
es wird nicht viele Leute geben die in einem RAR Musik hören wollen. Ein raumakustisch optimierter Raum sieht anders aus: Reflexion, Diffusion und Absorption müssen im richtigen Verhältnis stehen.

Michael, um Dir einen Tipp geben zu können müsste man wissen was Dir an der momentanen Wiedergabe nicht gefällt oder zumindest Messungen sehen. Das, aus meiner Sicht, größte Problem wurde ja schon von Dir angesprochen: Die zu lange Nachhallzeit kann auch der Audiovolver nicht ändern.

Wenn es jedoch gravierende Unterschiede im BSP gibt oder die Mittenortung nicht passt sind der Audiovolver oder die preiswertere PC Lösung die erste Wahl.

Gruß
Holger
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