Virtueller SPL Tube Vitalizer

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Rudolf
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Virtueller SPL Tube Vitalizer

Beitrag von Rudolf »

Liebe Freunde,

wie ihr hier nachlesen könnt, bin ich ein großer Freund des SPL Personal Sound Designers. Dieses Gerät ist die schickere Ausführung des SPL Vitalizers, der zum Inbegriff für pschoakustisches Equalizing geworden ist:

Nachdem in meiner voll-digitalen Abspielkette kein Platz mehr für ein analoges Effektgerät ist, habe ich meinen Personal Sound Designer verkauft. (Zwischen Vorverstärker und Aktivlautsprechern macht sich der Personal Sound Designer nicht gut, weil das Ergebnis dann abhängig von der gewählten Abhörlautstärke ist, man also dauernd nachregeln müsste.)

Kürzlich bin ich nun auf das Foobar Plugin George Yohng's VST Wrapper aufmerksam geworden, das es ermöglicht beliebige VST-Plugins in Foobar einzubinden (zu wrappen).

Was ist VST?
wikipedia.de hat geschrieben:Virtual Studio Technology (engl. virtuelle Studiotechnologie) kurz VST ist eine vom Unternehmen Steinberg Media Technologies für ihr Sequenzer-Programm Cubase entwickelte Schnittstelle für Software im Audio-Bereich. VST ermöglicht den Dialog zwischen einem VST-Host und virtuellen Instrumenten (VSTi) bzw. Effekten, die sich dadurch innerhalb des Sequenzer-Programms als Plug-ins betreiben lassen.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Virtual_Studio_Technology
Und was nun hat VST mit dem SPL Sound Desingner zu tun? Nun, SPL hat inzwischen fast sein gesamtes Geräteprogramm in Form von VST-Plugins virtualisiert, unter anderem auch den Tube Vitalizer:

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Eine Gesamtübersicht der verfügbaren VST-Plugins mit der Möglichkeit der Testinstallation findet ihr hier, auch für den Passeq, laut SPL dem "mächtigsten passiven EQ aller Zeiten".

Die Installation ist denkbar einfach: die VST-Wrapper .dll einfach in den Foobar "Components"-Ordner ziehen und parallel das VST-Plugin installieren. Danach mit dem VST-Wrapper das Verzeichnis auswählen, in dem sich die VST-Plugins befinden und schon kann's losgehen:

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Die Einstellmöglichkeiten entsprechen exakt denen des "realen" Tube Vitalizers. Und es klingt auch so!

Wie ihr seht, habe ich mir ein Preset für blutleeren "70er Jahre Pop" abgespeichert (beliebig viele Presets sind möglich). Die Valentyne Suite von Colosseum klingt damit jedenfalls um einiges besser als zuvor:

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Aber der virtuelle Tube Vitalizer ist nicht nur bei der Wiedergabe aktiv, sondern natürlich kann das "Remastering" auch dauerhaft abgespeichert werden, so dass ich auch über meinen Sonos in den Genuss des "Tube Vitalizer-Sounds" gelangen kann.

So ist das halt: Irgendwann muss die Realität der Virtualität weichen. :wink:

Viele Grüße
Rudolf
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gregor
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Beitrag von gregor »

Liebe Forengemeinde, lieber Rudolf,

zunächst wünsche ich allen ein gutes aktives Jahr!

Zwar nutze ich hauptsächlich SPL-Hardware, aber ich die Software-Plugins erscheinen mir zunehmend verlockend. In der aktuellen Ausgabe der Professional Audio (Januar) frohlockt die Redaktion gar, SPL könne für sein Passeq-Plugin auch das Zehnfache verlangen. Das wären immerhin 1800 Euro, aber eben immer noch weniger als die 3999 Euro (Liste) für die Hardware. Wer nur mal testen möchte, auf welchem Niveau sich mit SPL-Plugins Klänge verbiegen lassen, kann dies kostenlos testen:

http://www.spl.info/software/download/

Beste Grüße

Gregor
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Alex8529
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Beitrag von Alex8529 »

Rudolf hat geschrieben: Die Valentyne Suite von Colosseum klingt damit um einiges besser als zuvor:
Guten Morgen Zusammen,
Guten Morgen Rudolf,

wenn Du diese Scheibe als anhörbar gepimpt hast, dann kann ich mir gut vorstellen, dass es eine klasse Sache ist.

Schönen Tag noch

Frank
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Martin,
Martin hat geschrieben:hast Du eigentlich schonmal das foobar UPnP-plugin in Zusammenspiel mit dem Sonos ausprobiert? [...] Wenn das klappt, dann könntest Du [...] so [ein] mit den verschiedensten Effekten versehenes Quellsignal auch an Deine Hauptanlage streamen.
das überlasse ich mal getrost unseren Spezialisten wie dir und Thomas (Unicos). :wink:

Was mich außerdem skeptisch macht, dass ich im Sonos-Forum hierzu nichts finden kann; irgendein Sonos-Verrückter müsste das doch eigentlich mal ausprobiert haben. Oder die solchermaßen Beglückten schweigen und genießen ...

Viele Grüße
Rudolf

PS: Martin, mir ist dein Originalbeitrag durch eine Spielerei leider verloren gegangen (Für die anderen: Martins Beitrag bezog sich auf die vage Hoffnung, mit dem Sonos Foobar-Streams abonnieren zu können.) Sorry!
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gregor
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Beitrag von gregor »

Werte Forengemeinde,

für alle interessierten Mitleser möchte ich Rudolfs Eindrücke noch etwas ergänzen. Nachdem ich ein wenig mit dem Vitalizer MK2-T herumgespielt habe will ich das Plugin daher etwas genauer vorstellen. Die Software emuliert echte 19" Röhrenhardware, die am Markt etwas mehr als 700 Euro kostet.

Der SPL Vitalizer basiert darauf, den Klang im Sinn des menschlichen Gehörs zu verbessern und kann mit einem gewöhnlichen Equilizer nur sehr begrenzt verglichen werden. Wer will, kann damit muffig klingende alte Einspielungen deutlich verbessern (verbiegen), etwas Geschick vorausgesetzt. Preset-Einstellungen helfen, einmal eingestellte Idealparameter später wieder abrufen zu können. Allerdings sollte klar sein, auch mit diesem mächtigen Eq wird klanglich aus einem Esel kein Rennpferd.

Die Softwareumsetzung hat eine exakte Kopie des Bedienfeldes des Vitalizer MK2-T. Da ist also ein drive-Regler, mit dem sich die Eingangsverstärkung regulieren läßt; ein bass-Regler, mit dem sich der Sound in Richtung voluminöser (soft) oder knackig (tight) regulieren läßt. Der benachbarte "compression"-Knopf sorgt dann dafür, dass Anhebungen im manipulierten Bass-Bereich wieder auf den Ausgangspegel gestellt werden können. Der nächste Regler behandelt "mid-hi-tune" und sollte immer in Abhängigkeit von den Einstellungen im Bass betätigt werden, da sonst der Mix schnell dumpf klingt. Der Knopf "process" macht bestimmte Höhenanteile präsenter, allerdings ohne hörbar Obertonreihen hinzuzufügen. Der Steller "stereo expander" ermöglicht wie nicht anders zu erwarten eine Verbreiterung der Stereobasis.

Wer also viel historische Aufnahmen hört und sich Eingriffe ins Tongeschehen zutraut (und nicht als Verbrechen betrachtet) könnte mit diesem Plugin glücklich werden. Ich habe zum Test jedoch nur einen über einen Pocketrecorder aufgenommenen Konzertmitschnitt "gepimpt", wie man heute sagt. Dies allerdings recht erfolgreich, wie ich meine.

Beste Grüße

gregor
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waterl00
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Beitrag von waterl00 »

Habe derzeit auch die Demo hier laufen, gefällt mir ausserordentlich gut :cheers:

Ich habe das Plugin derzeit in JRiver als DSP Plugin eingebunden.

Ich setze aber auch noch den Acourate Convolver ein, der faltet neben dem JRiver auch noch ein Phono-Signal und eine weitere Quelle. Alles über eine FF UC.

In meiner jetztigen Konstellation kann ich das SPL Vitalizer Plugin also nur über Jriver nutzen.

Gibt es eine Möglichkeit das Plugin für alle Quellen zu nutzen inkl. Faltung per Acourate Convolver?

Dann würde ich mir das Plugin zulegen.
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waterl00
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Beitrag von waterl00 »

keiner ne Idee?
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tinnitus
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Virtual Audio Cable

Beitrag von tinnitus »

Hallo,

keine Idee, aber die Lösung. :mrgreen:

Habe ich schon mal hier im Forum gepostet, daher ganz kurz. Es wird eine Softwaresoundkarte benötigt, die unter Windows sowohl als Input wie Output erkannt wird. Die einzige mir bekannte Lösung ist Virtual Audio Cable (VAC). Gibt es hier (ohne support für 19,28 €):

http://software.muzychenko.net/eng/vac.htm

Für das VST Hosting verwende ich VSTHost. Gibt es hier für "umme":

http://www.hermannseib.com/vsthost.htm

Mif folgenden Einstelllungen sind alle Audioausgaben des PCs mit den VST Plugins zu "sounden":

Default Audioausgabe = VAC Cable
VSTHost Eingabegerät = VAC Cable
VST Host Ausgabegerät = Soundkarte xyz

Mit VSTHost können die verschiedenen VSTPlugins, z.B. convolver-vst, transcoder-vst, usw. eingebunden werden. Diese Konstellation läuft bei mir schon seit langem. Du kannst ja auch hier im Forum die Suchfunktion bemühen, für weitere Infos.

Gruß Roland
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slarti05
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Beitrag von slarti05 »

Hallo,

hier noch eine zweite Lösung, die sich perfekt in das bestehende System integrieren würde:

Wie an anderer Stelle schon mal beschrieben, bietet JRiver unter "Datei" die Funktion "Live öffnen". Das ist ähnlich wie virtual cable eine Art Soundkartenumleitung. Wenn man in der Windows-Systemsteuerung irgendein anderess Sounddevice als die Firecface einstellt, kann man durch "Live" alle Systemsounds (inkl. Spotify, LastFm etc.) auf die JRiver-Engine umrouten. Hier können dann auch alle Plug-Ins und Funktionen genutzt werden, wie etwa Convolving oder (zumindest theoretisch, testen kann ich es nicht) den Vitalizer.

Einzige Einschränkung - "Live" kann nicht genutzt werden, um einen nicht-lokal abgeschlossenen DLNA-Client anzusprechen (ich hatte Im JRiver-Froum mal nachgefragt). Das geht sonst über die JRiver-Zonen (inkl. Convolving etc.)

Viele Grüße
Ralf
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waterl00
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Beitrag von waterl00 »

Hallo Ralf,

nur damit ich das richtig verstehe (ich glaube ich habs noch nicht so ganz zusammen....)

JRiver wird noch als routing device benutzt, nicht mehr als Player, korrekt?

ok, ich habe mal ein anderes Device in der Windows Audiogeräteconfig die interne PC Soundkarte als default device gesetzt. Im Jriver unter Datei Öffnen - WASAP Loopback eingestellt.

Dann starte ich z.b. Foobar und gebe dort als Ausgabegerät das Windows Default Device an.
Damit sollte ja der Stream von Foobar über das Windows Standard Audio Device an JRiver geroutet werden.

In JRiver selbst habe ich dann als Output Device weiterhin Acourate Asio angeben, damit steuere ich den Acourate convolver an.

Soweit richtig verstanden?

Leider tut sich bei mir kein Muck, ich sehe zwar Pegelausschläge im Jriver und Foobar, aber keinen Ton.

Die grüne Eingangspegellampe im Acourate Convolver flackert schnell ein und aus, das scheint nicht zu klappen.

Und dann noch eine Frage.

Wie kann ich denn mit dieser Konstellation überhaupt mein Phono Setup in den Vitalizer einbinden. Der Dreher hängt einfach an der Fireface Soundkarte und hat ja keine eigene Engine.
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tinnitus
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Beitrag von tinnitus »

Hallo,
ich habe mal den "Loopback" mit Jriver getestet. Im Prinzip funktioniert dies.
Aber es ist sehr Resourcenhungrig :mrgreen: und bei meiner 8 Kanalfaltung (in Jriver) geht mein System in die Knie und ich schaffe keine knisterfreie Ausgabe. Dies ist also für mich keine Lösung.
LG Roland
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slarti05
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Beitrag von slarti05 »

Hallo Loo,

wenn ich Deine Einstellugnen richtig interpretiere, ist es soweit korrekt, die PC-Karte als Sounddevice einzugeben und in Foobar das als Windows-Standarddevice einzustellen.
Wenn die Ausgabe zum AcourateConvolver erfolgen soll, musstin JRiver als Ausgabe-Gerät den Convolver einstellen, und intuitiv hätte ich in "Live" Asio-Line-in gewählt, anstatt WASAPI. WASAPI und AcourateConvolver wird nicht funktioneirne, weild er Convolver ja ein virtuelles ASIO-Device simuliert.

Der Asio-Line-in-Kanal der Fireface kann in JRiver durch die Einstellung des "Kanalausgleichs" eingestellt werden. Eine Erhöhung um 2 schaltet jeweils zwei Eingänge der Fireface weiter, die genaue Reihenfolge ist im Fireface-Handbuch; alternativ kann man ja auch einfach testen, wo das Signal anliegt. Ein Offset von "0" nutzt bspw. AN1 und AN2 der Fireface.

Was mir noch nicht klar ist - wofür brauchst Du überhaupt Foobar?? Ich dachte alles läuft über JRiver... Und natrürlich kann man JRiver auch weiterhin als Player nutzen, in dem Fall braucht man die "Live"-Funktion einfach nicht.

Die Phono-Einbindung ist mir auch noch nicht klar. Ich vermute Du nimmst den Fireface-Eingang und machst dann die RIAA-Entzerrung durch den Acourate-Filter? Dann sollte das einfach so klappen, durch die Wahl des Asio-Line-in-Kanals (und ggfs. des richtigen Filtersets).

Viele Grüße
Ralf
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