Lyngdorf DPA-1 mit RoomPerfect

dsdommi
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Beitrag von dsdommi »

Hallo Leute, ich weiß es ist ein alter Beitrag hier, aber kann sich jemand von euch mal meine Fragen unter dem Beitrag Lyngdorf und Balanceeinstellung bzw. Fokusposition ansehen und mir vielleicht weiter helfen ?
Scheint als wären hier die Lyngdorf Fachleute :cheers:

Vielen Dank schon mal

Gruß Dommi
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propwash
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Beitrag von propwash »

Moin,

ich möchte die Möglichkeit nutzen, den Lyngdorf zwischendurch nur als DAC in Betrieb zu nehmen.

Zur Zeit betreibe ich ein 2.1 System, bei dem für den Subwoofer ein Time Delay eingegeben ist.

Jetzt zu meiner Frage: Weiß jemand ob im Bypass Betrieb auch dieser eingebene Time Delay nicht mehr gemacht wird, oder ob

der Lyndorf weiterhin eine Zeitkorrektur macht?

Danke schon mal für Eure Antworten.

Viele Grüße

Thorsten
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Thorsten
In einem 2.2 System ist Delay idR für die Hauptlautsprecher erforderlich. Frequenzweiche und Delayanpassung werden in einer DSP-Sektion gemacht, ebenso Klangfilter.
RoomPerfect arbeitet 2-kanalig und wird dem vorgeschaltet (oder intern mit Bypass überbrückt), dann folgt die Frequenzweichenauftrennung auf 2.0, 2.1 oder 2.2.
HTH
Grüße Hans-Martin
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

propwash hat geschrieben: Weiß jemand ob im Bypass Betrieb auch dieser eingebene Time Delay nicht mehr gemacht wird, oder ob der Lyndorf weiterhin eine Zeitkorrektur macht?
Meiner Kenntnis nach verwendet das DPA-1 ein Multiratefilter. Dazu werden zwei Frequenzbereiche gebildet und zwar getrennt bei 500 Hz. Das erfolgt mit IIR-Filtern, die dem ganzen Geschehen ein etwas sonderbares Phasenverhalten aufzwängen. Und das passiert denn auch im Bypass-Modus.

Wie es beim Subwoofer-Kanal ausschaut, habe ich nicht getestet (habe kein DPA). Oben berichtetes Verhalten lässt jedoch vermuten, dass evtl. das Delay doch wirksam ist. Gezielt lässt sich das dann aber durch ein Durchmessen des DPA in einer Schleife Soundkarte Ausgang zu Eingang ermitteln.

Grüsse
Uli
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propwash
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Beitrag von propwash »

Moin,

danke, so etwas ähnliches habe ich mir fast schon gedacht, da es hierzu keinerlei Hinweise im Handbuch gibt. Dann gibt es doch einen großen Roll-over in der Anlagen Architektur. :)

Ist ja immer alles für irgendwas gut.

Bin mal auf das Gesicht meiner Frau gespannt, wenn ich wieder 2 Kisten ins Wohnzimmer reintrage, aber nur eine raustrage. :-)

Viele Grüße

Thorsten
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nikander
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Beitrag von nikander »

uli.brueggemann hat geschrieben:Das erfolgt mit IIR-Filtern, die dem ganzen Geschehen ein etwas sonderbares Phasenverhalten aufzwängen.
nein - FIR-Filter.
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Mmh, mit FIR-Filtern könnte man ja linearphasige Filter verwenden und dann würde das Phasenverhalten eben nicht auftreten.

Gruss
Uli
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nikander
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Beitrag von nikander »

Der KRK ergo benutzt sie (http://www.krksys.com/manuals/ergo/KRK_ ... ochure.pdf) und ist bekanntlich der " Lyngdorf für Arme".
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Also nun wird es akademisch.

Die Raumkorrekturfilter sind FIR Filter. Beim KRK für den Frequenzbereich mit 500 Hz sind das 1024 taps Filter. Beim DPA gibt es FIR Filter für zwei Frequenzbereiche, nämlich bis 500 Hz und dann den von 500 Hz bis obenan.

Worum es aber hier geht ist NICHT, wie der jeweilige Frequenzbereich FIR-gefiltert wird. Jeder Bereich wird mit einer anderen Abtastrate gefiltert. Daher der Begriff Multiratefilter.

Damit jeder Bereich mit anderer Abtastrate gesampelt werden kann, müssen die Bereiche erst einmal aufgeteilt werden. Das geht - klar - wiederum mit Filtern, hier Tiefpass und Hochpass. Trennfrequenz 500 Hz. Anschliessend wird möglichst aliasingfrei gesampelt und FIR gefiltert.

So, das Auftrennen der Bereiche bei 500 Hz erfolgt mit IIR-Filtern. Die dabei ihre Phasendrehungen aufweisen. Was mir übrigens auch mal offiziell seitens Lyngdorf bestätigt wurde (Jan Abildgaard Petersen).

Grüsse
Uli
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nikander
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Beitrag von nikander »

Der Lyngdorf wie auch das KRK ergo erlauben auch eine Raumkorrektur von analogen Quellen/Eingängen - der Signalweg erscheint auf den ersten Blick unsinnig: erst A/D- dann D/A-Wandlung. Tatsächlich höre ich zumindest mit meinen Holzohren keine eindeutigen Unterschiede zwischen direkten Quellen und dem KRK ergo im Bypass-Modus.

Klingt es in diesem Zusammenhang hirnverbrannt, beide Welten zu verbinden: Korrektur des Bypass-Signals mittels Acourate (Nutzung für digitale Musikquellen vom PC) und bei sonstigen analogen Quellen Bypass aus und Weiternutzung des KRK ergo oder eines Lyngdorf oder wäre das Bypass-Signal des KRK ergo zu "verseucht", um eine Klangoptimierung/Filtergenerierung mittels Acourate zu erzeugen?

Liebe Grüße,

Christian

P.S. Bist mir mit Deiner Antwort zuvorgekommen
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Christian

Wenn die A/D-Wandlung vor und die D/A-Wandlung nach der Korrektur von derselben Clock getaktet werden, spielt nur noch die Wanderlinearität eine Rolle, und die sollte heutzutage kein Problem mehr sein. Dazwischen setzt man das beste Korrekturmodul ein.

Grüße Hans-Martin
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nikander
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Beitrag von nikander »

Wenn im KRK ergo oder im Lyngdorf das analoge Quellsignal A\D und wieder D/A gewandelt wird, ist dann nicht z.B. ein erhöhtes Rauschen oder andersartig "degeneriertes" Signal das Resultat?

Beim Lyngdorf setzt die Raumkorrektur zwischen den Wandlungsvorgängen ein - ich möchte aber das Bypasssignal nach den Wandlungen aber ohne Raumkorrektur Acourate zuführen - wäre das dann so, als würde man ein "Zweitaktgemisch" einem Ferrari zuführen?

P.S. jetzt verstehe ich bezüglich der Filterung, was Uli Brüggemann meint.
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

nikander hat geschrieben:Wenn im KRK ergo oder im Lyngdorf das analoge Quellsignal A\D und wieder D/A gewandelt wird, ist dann nicht z.B. ein erhöhtes Rauschen oder andersartig "degeneriertes" Signal das Resultat?

Beim Lyngdorf setzt die Raumkorrektur zwischen den Wandlungsvorgängen ein - ich möchte aber das Bypasssignal nach den Wandlungen aber ohne Raumkorrektur Acourate zuführen - wäre das dann so, als würde man ein "Zweitaktgemisch" einem Ferrari zuführen?
Ich versteh das nun nicht wirklich. Dass man ein DPA weiterhin nutzen will, aber mit Acourate korrigiert, wäre mir verständlich. Dann dient das Gerät eben als Vorververstärker etc. Ansonsten kann man doch den Rest mit Acourate/AcourateConvolver erledigen. Wozu braucht es dann noch das KRK ?

Übrigens macht das DPA und vermutlich auch das KRK die Phasendrehungen selbst im Bypass-Modus.

Gruss
Uli
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nikander
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Beitrag von nikander »

KRK/Lyngdorf für Subwoofer-Einbindung, mit Room Perfect bei anderen Quellen als von der Festplatte (bei mir u.a. Bluray Videos im 2.1.-Setup), ohne Raumkorrektur + mit Acourate bei Festplattenquellen.

Was ist hier so abwägig? Dass Acourate nur Quellen von der Festplatte korrigiert, ist einerseits prinzipienbedingt stringent, andererseits doch aus meiner Sicht eine herbe Einschränkung.

Sollte allerdings tatsächlich der Bypass-Betrieb "phasenverseucht" sein, wäre das ein Problem - müsste vermessen werden.

Liebe Grüße,

Christian
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nikander
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Beitrag von nikander »

P.S.: vielleicht ist das KRK sogar von den Phasendrehungen im Bypass-Modus ausgenommen, da offensichtlich kein Einsatz von IRR-Filtern
(noch ein Zitat: "..ERGO uses phase accurate FIR filters in both, the correction algorithm and the D/A converters. FIR filters, unlike IIR filters found in some D/A converters, do not exhibit frequency dependent phase shifts. Since ERGO corrects in both time (phase) and frequency domains, it is imperative that we know the characteristics of the D/A converter and do not induce unwanted or variable phase distortions. Hence the reason behind ERGO's architecture....")
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