Dirac Room Correction Suite

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Amati
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Dirac Room Correction Suite

Beitrag von Amati »

Hallo Gemeinde,

heute auf der Messe in Hamburg war eine Fa anwesend die o.a. Korrektursystem anbietet. Meiner laienhaften Auffassung nach zeigt es sehr viele Parallelen zu Ulis acourate.

Was mir gut gefallen hat, war, dass sich die Software an die ausgewählte Soundkarte "hängt". Somit wird alles, was auf dem PC abgespielt wird und zu diesem Ausgang geroutet wird, gefaltet, unabhängig von Playersoftware, plugins etc. Das ganze ist wohl noch im Betastadium.

Kann jemand etwas mehr dazu sagen? Vielleicht Uli? ist dir die Sache bekannt und wodurch unterscheidet es sich von acourate?


Peter
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Peter,

im Grundsatz ist dieses System ein Rundum-Komplett-System, bestehend aus Mess-Hardware, Mess-, Auswertungs- und Berechnungssoftware sowie ein Convolver-Modul. Wie gut die Module ineinander greifen und vor allem: wie gut das Korrekturergebnis ist, vermag ich wegen fehlendem Vergleich nicht zu sagen.

Leider gibt die Homepage des Herstellers entscheidende Parameter nicht preis, z.B. wie groß die Filterlänge, Bit-Tiefe etc. beträgt, ob es auch eine psychoakustische Vorbehandlung wie bei Acourate gibt, ob es eine Brickwall-Funktion, eine Preringing-Correction gibt und vieles andere, was die Qualität des Korrekturergebnisses wesentlich mitbestimmt.

Auch der Preis würde mich interessieren.

Die einzelnenen Module gibt es in hervorragender Qualität bereits vonunterschiedlichen Herstellern - übrigens auch die von Dir zu Recht hervorgehobene Möglichkeit eines globalen Soundroutings, mit dem man unabhängig von der Audio-Software convolven kann - z.B. "VST-Host" oder "Console".

Grüße
Fujak
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Amati
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Beitrag von Amati »

Der Preis soll später bei ca 650. Euro für die Software liegen.
Filter bis 24/96khz sollen machbar sein.
Leider gibt die Homepage nicht wirklich Informationen preis.

Peter
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Amati hat geschrieben:Kann jemand etwas mehr dazu sagen? Vielleicht Uli? ist dir die Sache bekannt und wodurch unterscheidet es sich von acourate?
Hallo Peter,

ich habe Dirac im November auf der HiFi Music World in Stuttgart erlebt und auch mit den Entwicklern gesprochen. Insofern habe ich einen kleinen Einblick.

Allerdings macht es für mich keinen Sinn, mich nun hier über Vor- und Nachteile des Systems auszulassen. Das tut man einfach nicht. Ein Kleinkrieg zwischen Herstellern in Foren ist wirklich nicht wünschenswert.

Fujak hat ja schon ein paar Punkte angesprochen, auf die man achten sollte. Die zur Zeit kaum verfügbare Information müsst Ihr schon selbst auswerten :D Auch, ob die Hinweise auf die Errungenschaften bei grossen Herstellern wirklich helfen (da kann ich nicht punkten, solche Connections bekommt man üblicherweise über Forschungsprojekte und als Universitäts-Spin-off).

Einige Berichte von Anwendern bzw. auch des Herstellers gibt es im DIY-HiFi-Forum.

Generell gilt anzumerken, dass das Thema Korrektur immer aufgegriffen wird. Es wird also in Zukunft mit weiteren Systemen zu rechnen sein. Für mich bleibt da nur der Ansporn, trotz allem irgendwie vorne mitzuspielen.

Grüsse, Uli
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Amati
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Beitrag von Amati »

Hallo Uli,

das sollte keinesfalls ein Aufruf zur Fehde sein.
Auch bin ich mit dem Ergebnis von acourate sehr zufrieden, also kein Anlass wieder Geld in die Hand zu nehmen
Aufgefallen ist mir nur, dass mit und ohne Filter keine Lautstärkeunterschiede bestehen, insofern wird wohl eine andere Form der Filtererstellung gewählt.
ich weiß ja nicht ob das machbar ist, aber ich würde es begrüßen, wenn man bei acourate die Filter auch irgendwie an den gewählten Ausgang anlegen könnte und nicht über plugins in die jeweilige Abspielsoftware. ich bin beispielsweise vollkommen überfordert, wenn es darum geht, das Plattenspielersignal über vsthost irgendwie zu falten. Für einen Recording DAU wie mich ist vsthost schlicht nicht anzuwenden.
Gibts da nicht eine Anleitung für Anfänger ohne 12500 Fachausdrücke und Spezialfälle?

Peter
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Peter,

a)
ein 1:1 Filter, also ein Filter was alles ohne jegliche Veränderung durchlässt, zeigt einen Frequenzgang als 0 dB-Linie. Das kannst Du Dir leicht veranschaulichen mit Generate - Test signal - Length 65536, Set sample 32768 to 1 for length 1.
Ein Korrekturfilter, welches Löcher im Frequenzgang korrigiert, kann aber (eigentlich) nicht 0 dB überschreiten, weil ansonsten ein voll ausgesteuertes digitales Signal (wir kennen das ja nicht a priori) dann übersteuert und folglich clippen würde. Demzufolge sind also Peaks durch das Filter abzusenken, was wiederum bewirkt, dass die Wiedergabe leiser erfolgt.
Um nun beim Umschalten mit/ohne Filter keinen Laustärkesprung zu bekommen, muss man eben die ungefilterte Wiedergabe entsprechend absenken. Das Makro4 zeigt hierzu als Ergebnis auch den ungefähren Lautstärkeverlust (es gibt keine genaue Rechenmethode).
Du kannst nun hergehen und das o.g. Testsignal per TD-Function - Gain mit dieser Abschwächung zu versehen und als Filter zu speichern und zu verwenden. Dann gibt es bei der Umschaltung zwischen den Filtern keinen Lautstärkesprung.

b)
Die Anwendung der Filter erfolgt ja in einer Convolution Engine. Das kann ein VST-Host mit Plugin oder ein Player mit Plugin sein. Oder ein Rechner mit einem hierfür eingerichteten Programm. In der Windows-Welt scheint die Plugin-Methode bevorzug zu sein. Bei Linux finden wir eher eigenständige Programme a la Brutefir oder JConvolver. Die Verwendung externer Schnittstellen per VSH Host unter Windows sollte eigntlich machbar sein. Es gibt da auch noch ein Programm AcourateConvolver. Allerdings immer noch als Beta-Version, weil ich noch ein Windows-Problem lösen muss. Es sollte aber für Deine Anwendung schon laufen und ist dann ganz unkompliziert. Das können wir aber per Direktmail kommunizieren.

Grüsse, Uli
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