Lyngdorf DPA-1 - Balanceeinstellung bzw. Fokusposition

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dsdommi
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Lyngdorf DPA-1 - Balanceeinstellung bzw. Fokusposition

Beitrag von dsdommi »

Hallo,

ich bin seit kurzem Besitzer des DPA-1 und obwohl ich vorher den RP1 hatte (allerdings in einem anderen Raum) stellen sich mir doch ein zwei Fragen.

Kurz zur Erläuterung, mein System besteht aus DPA 1 und 2 Monoendstufen 300B Single Ended Lady Day MK 2. Als Zuspieler werkelt ein PC mit foobar2000. Lautsprecher sind Dipole von Bastanis Prometheus MK 2, diese werden ab 110Hz von den 2 Dipolbässen aktiv unterstützt. Als Endstufen arbeiten hier 2 Thommessen 2.0 Module. Hörabstand ist 3m. Raum ist 28m² groß.

Vielleicht für meine erste Frage wichtig, der Höchtöner ist ebenfalls ein Dipol, also hinten offen und hat als Weiche einen Kondensator, der Mitteltöner hat keine Frequenzweiche und ist ebenfalls hinten offen.
Zunächst muss ich mal den DPA1 für seine Preis / Leistung loben. Vor dem DPA1 werkelte ein Audionet Pre 1 und ein D/A Wandler sowie der RP1 und als Zuspieler ein Pathos Digit mit Röhrenausgangsstufe (dieser wurde vom PC abgelöst). Im Klangvergleich ist der DPA1 in der Vorstufensektion für meine Gehör besser als der Audionet, der D/A Wandler ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern und ich empfinde den DPA 1 als Schnäpschen zu dem was er kostet und leistet. Nimmt man jetzt noch die Möglichkeit des Raumtuning dazu, kann man echt nicht meckern. Sollte jemand an den alten Teilen Interesse haben, diese stehen bald zum Verkauf.

Nun zu meinen Fragen:
  1. Ich habe vor der Raumeinmessung die Crossoverfrequenz 110Hz, das Routing das Delay LH 300 RH 308, und den Filter Link 8.Ordnung entsprechend eingestellt. Dann die Raummessung gestartet und für „normale“ User ist das System wirklich einfach und klasse zu bedienen. Nun bin ich davon ausgegangen dass ich durch die Delayeinstellung dafür sorgen kann, dass die Töne gleichzeitig bei mir ankommen. Hoch- und Mitteltöner sind ja nun in der Schallausbreitung schneller als der Bass. Wenn ich nun über die Delayeinstellung den Bass virtuell nach hinten verschiebe, hatte ich die Hoffnung das der Lyngdorf die „Satelliten“ so verspätet, dass diese Zeitgleich mit dem Bass an meinem Ohr ankommen.

    Nun habe ich also die Sprungantwort und Impulsantwort am Hörplatz gemessen. Als Equipment benutze ich ein ECM Microfon mit Korrekturkurve, eine externe Suondcard und Laptop, beides entsprechend korrigiert. Aktuelles Messprogramm ist Audionet Carma. Das Ergebnis bei gleicher Delayeinstellung Bass zu Satellit:
    - Satellit 0,5ms (dieser Wert kommt mir bei einem Hörabstand von 3m sehr gering vor)
    - Bass 4,6ms.

    Nun habe ich den Bass virtuell bis 4 Meter zurück versetzt, erneute Messungen ergab keinen Unterschied. Lediglich die Phase des Basses war verschoben. Kann mir das jemand erklären oder hat da jemand einen Tipp?
  2. Am Lyngdorf kann man wohl keine Balance einstellen, das wundert mich für ein solches Gerät ein wenig. Nun habe ich zum testen ob der Lyngdorf ordentliche Balanceunterschiede ausgleichen kann mal eine 3. Fokusposition eingemessen. Dazu habe ich das Micro ca. 1,50 nach links verschoben und den Fokus 3 eingestellt. In der Bypass Messung ist der rechte LS nun ca. 5,5dB leiser. Auf Position Fokus 3 ergibt sich aber kein Unterschied. Immer noch ist der rechte LS 5dB leiser. :(

    Aktuell ist es dann so, dass wenn ich in Fokus Pos. 3 sitze der linke Lautsprecher entsprechend lauter ist und damit der Sänger nicht mittig singt, sondern nach links versetzt. Außerdem habe ich das Gefühl dass nun auch der Klang der Fokus 1 Position verändert ist. Habe es aber noch nicht gemessen. Kann es vielleicht doch sein dass der Lyngdorf bei mehreren Fokus Positionen alle auf einen Mittelwert der gemessenen Fokusse bringt um doch nur eine Kurve zu speichern?

    Ich weiß, es war hier schon mal Thema und es soll funktionieren, aber bei mir funzt es leider nicht.
Wenn ihr mir erklärt wie, dann kann ich gerne Messungen einfügen, aber über den Img Knop klappt das irgendwie nicht. :cry:

Soweit von mir, ich hoffe es ist verständlich geschrieben und ihr wisst worauf ich hinaus will.

Gruß Dommi
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

dsdommi hat geschrieben:Nun bin ich davon ausgegangen dass ich durch die Delayeinstellung dafür sorgen kann, dass die Töne gleichzeitig bei mir ankommen. Hoch- und Mitteltöner sind ja nun in der Schallausbreitung schneller als der Bass. Wenn ich nun über die Delayeinstellung den Bass virtuell nach hinten verschiebe, hatte ich die Hoffnung das der Lyngdorf die „Satelliten“ so verspätet, dass diese Zeitgleich mit dem Bass an meinem Ohr ankommen.

Hallo Domenico
Der Bass muss eine kleinere Verzögerung bekommen, denn die anderen gehören verzögert, wenn sie schneller sind. Also muss für den Bass ein kürzerer Abstand eingestellt werden.
2. Am Lyngdorf kann man wohl keine Balance einstellen, das wundert mich für ein solches Gerät ein wenig.
Wer setzt sich zum Hören aus der Mitte heraus und erwartet ein Optimum? Da sind Laufzeit- und Pegelunterschiede, und die Schallwand spielt auch noch gehörig mit, obendrein kommt die Richtwirkung der Hochtönhörner hinzu. Da ist dann alles durcheinander. Selbst bei korrektem Laufzeitausgleich und Pegelanpassung zum schrägen Sitzplatz bleibt das Problem, dass das Rundstrahlverhalten recht unterschiedliche FGs R/L bewirkt, die mit RP nicht ausgeglichen werden (s.u.).

Es gibt zwar mehrere Focuspositionen, aber keine zugeordneten individuellen Delay-Einstellungen. Dann macht auch Balance keinen Sinn, wenn die Intensitätsunterschiede eingestellt würden ohne passende Laufzeitunterschiede. Zusammen mit dem Bündelungsverhalten der LS/Richtcharakteristik/Rundumstrahlverhalten und Reflexionen an der Rückwand ergeben sich für einen Sitzplatz außerhalb der Mitte /Stereoachse nur Nachteile, die weitgehend unkorrigierbar bleiben.
DPA-1 User Manual p.22 hat geschrieben:Adding one or more room measurements leads to a re-calculation of all Filters (i.e. Global and all Focus Filters) due to the fact that more of room’s acoustic properties have been learned, something that affects all Filters.
Das bedeutet, RP schlägt diese zweite (dritte, usw) Focusposition-Messung den anderen Messungen hinzu, um den Raum besser zu korrigieren. Focus bedeutet allerdings bei der Korrektur für diesen Punkt besondere Gewichtung der Messung.

Beschäftigt man sich mit Raumkorrektur im Allgemeinen und mit RP im Besonderen, wird naheliegend, dass die vom Mikrofon aufgenommenen Signale irgendwie ausgewertet werden müssen, und zwar vergleichbar. Dass an unterschiedlichen Punkten nun unterschiedliche Pegel herrschen, die mit zunehmendem Abstand von den Boxen geringer werden, und die bei seitlicher Mikrofonposition Kanalunterschiede aufweisen, dasselbe gilt für das zeitliche Eintreffen, hat mMn folgende Folgen: Um einen Mittelwert aus den Messungen bilden zu können, muss jede Messung erst auf einen normierten Pegel angepasst und quantisiert werden.
Die Korrektur bezieht sich auf den Lautsprecher-Raum-Frequenzgang, unter Berücksichtigung des Hörplatzes.
Peter Lyngdorf war vorher Partner bei TacT. Beim Einsatz der TacT Raumkorrektur konnte man die erstaunliche Feststellungen machen, dass der FG am Sitzplatz häufig oberhalb 1000Hz verblüffend ähnlich/parallel verlaufend war. Mit unterschiedlichem Boxen-Abstand zur Rückwand variierte die Pegeldifferenz der Kanäle in diesem Bereich. Und das von Signalen aus unterschiedlichen Richtungen!

Wie soll das System nun eine Balancekorrektur nach der obigen Beschreibung durchführen?
Das Übereinanderschreiben der FGs zum Gesamt -LS-Raum-FG erfordert keine Zeitinformation.
Da die Frequenzweiche nach/hinter dem RP folgt, eine naheliegende Vermeidung von Verkomplizierung, kann RP auch einen Laufzeitunterschied zum Woofer nicht erkennen. Dafür kann man manuell die Abstände einstellen, die in Zeitversatz umgerechnet werden (oder anders betrachtet: man stellt Zeitversatz ein, angezeigt wird der dem entsprechende Abstand vom Sitzplatz). Das dient vorrangig der Phasenanpassung zwischen jeweiligen Haupt- und Basslautsprechern.

Die Beobachtung lässt darauf schließen, dass es mehrere Speicher gibt, in denen die Messungen abgelegt werden, dazu gehören (neben den von der Benutzeroberfläche abrufbaren Plätze 1-8 plus Global) mindestens 10 vorübergehend genutzte Speicher, in denen die Focusmessungen 1-8, die letzte Raummessung und die Mittelwertbildung der Raummessungen abgelegt wird, bevor die Raumkorrektur gerechnet und in einem der abrufbaren Speicherplätze abgelegt wird.

Es ist nicht zu erwarten, dass für jede der möglichen Raummessungen ein Speicher vorbereitet ist, denn es können unbegrenzt Raummessungen hinzugefügt werden. Daraus lässt sich schließen, dass, die ersten Messungen ähnlich gewichtet werden wie die später nachfolgenden. Kommt eine 11. hinzu, sollten die gespeicherten 10/11 von der Gesamtbewertung bekommen, die neue dann 1/11, damit sie gleichberechtigt ist.

Die Beobachtung lässt aber vermuten, dass die ersten Messungen eine stärkere Auswirkung haben als spätere. Haben die ersten Messungen noch hohe prozentuale Anteile am Ergebnis, wird sich zur 25. Messung deren Bedeutung schon sehr relativiert haben.

Aus all dem geht mMn logisch hervor, dass Pegelunterschiede bei der Raummessung unterdrückt werden, lediglich bei der Focusberechnung eine Rolle spielen können, die sich aus dem gemessenen FG und dem gemittelten RaumFG zusammensetzt, den Pegelunterschied (Balance am Focus) also abschwächt oder ignoriert.

Es wäre erforderlich für einen außermittigen Focus2 neben der Laufzeit auch den Pegel einzustellen, diese Menüpunkte müssten den Speichern für die verschiedenen Focuspositionen individuell zugewiesen werden.
Da kommt jetzt der DSP-Bereich des TDAI2200 zum Tragen, der Frequenzweiche, Delay, Pegel und eine begrenzte Menge parametrischer EQs als 4 Kurven im 2.2 System verwalten konnte. Als Partner vom RP wird ihm mit der Benutzeroberfläche ein anderer Aufgabenbereich zugewiesen, er ist mit scheinbar weniger Funktionen ausgelastet. Konnte die Version ohne RP noch Polarität, Pegel, Zeitversatz für jeden 2.2Kanal einzeln anpassen, weggespeichert auf die 8 Speicherplätze, ist bei RP diese Vielfalt dahin.

Da es von Lyngdorf keine ausführliche Beschreibung der internen Arbeitsabläufe gibt, basiert meine Beschreibung auf meinen Erfahrungswerten, Spekulationen und vergleichenden Beobachtungen, sowie auf Bemerkungen von kompetenter Stelle, wobei ich Peter Lyngdorf nicht als Nebelkerzenwerfer kenne.
DPA-1 ist gewissermaßen ein abgespeckter TDAI2200RP, mit welchem ich vertraut bin. DSP und RP sollen identisch sein. Zuerst war dort DSP, dann kam RP hinzu und beanspruchte die DSP-Sektion mit. Balance fand wohl keinen Platz mehr und ist wohl auch verzichtbar.

Grüße Hans-Martin
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dsdommi
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Beitrag von dsdommi »

Hallo Hans Martin,

vielen Dank für deine sehr ausführliche Antwort, leider bin ich mit Korrektursystemen etc. noch nicht so bewandert, wodurch trotz deinen Ausführungen bei mir noch Fragen offen bleiben. Vielleicht kannst du mir da noch mal ein wenig weiter helfen. :)
Hans-Martin hat geschrieben:Der Bass muss eine kleinere Verzögerung bekommen, denn die anderen gehören verzögert, wenn sie schneller sind. Also muss für den Bass ein kürzerer Abstand eingestellt werden.
Äh, das z.B. verstehe ich nicht. Wenn ich den Abstand vom Hörplatz zu den Bässen kleiner wähle, dann müsste der Lyngorf doch die Bässe verzögern, nicht die "Satelliten" oder? Also stellen wir uns vor der Bass würde 100cm näher zu mir stehen, dann wäre er unverzögert doch schneller an meinem Ohr als die Mittel bzw. HT oder? Deshalb muss ich doch die Bässe im Abstand weiter von mir weg eingeben, damit die "Satelliten" entsprechend verzögert werden. Beim Lyngdorf gebe ich den Abstand der LS in cm vom Hörplatz ein.
Wer setzt sich zum Hören aus der Mitte heraus und erwartet ein Optimum?
Da haben wir uns wohl etwas mißverstanden weil ich es etwas ungenau formuliert habe. Was mache ich denn wenn ich ohne Balanceeinstellung mittig sitzend, warum auch immer, einen Pegelunterschied zwischen linkem und rechtem LS am Hörplatz von sagen wir 3db habe? Oder der Frequenzganz durch den Raum stark unterschiedliche Pegel bei bestimmten Frequenzgängen zwischen dem linken und rechten LS habe?

Dann wandert der Sänger mit seiner Stimme dauernd von der Mittelposition weg und wieder hin etc. Ich erwarte schon dass ein RP System diese Pegelunterschiede ausgleicht um eine perfekte Mittenortung und damit räumliche Darstellung wiederherzustellen. Und der DPA - 1 macht das für die Focus Position 1 auch wirlich sehr sehr gut.

Die Messung von 1,5m links der Hörposition war nur zum Testen, in wieweit Balanceunterschiede ausgeglichen werden, bzw. ob es tatsächlich eine zweite Fokuseinmessung und damit eine 2. mögliche Sitzposition gibt ( da war ja im anderen Thread die Diskussion), denke und du hast es ja auch so beschrieben, dass dem eben nicht so ist. Ich hatte den anderen Thread ( Lyngdorf DPA-1 mit RoomPerfect ) so verstanden, dass dies möglich sei.
DPA-1 User Manual p.22 hat geschrieben:Adding one or more room measurements leads to a re-calculation of all Filters (i.e. Global and all Focus Filters) due to the fact that more of room’s acoustic properties have been learned, something that affects all Filters.

Das bedeutet, RP schlägt diese zweite (dritte, usw) Focusposition-Messung den anderen Messungen hinzu, um den Raum besser zu korrigieren. Focus bedeutet allerdings bei der Korrektur für diesen Punkt besondere Gewichtung der Messung.
So ist es wohl :wink:
Wie soll das System nun eine Balancekorrektur nach der obigen Beschreibung durchführen?
Das Übereinanderschreiben der FGs zum Gesamt -LS-Raum-FG erfordert keine Zeitinformation.
Da die Frequenzweiche nach/hinter dem RP folgt, eine naheliegende Vermeidung von Verkomplizierung, kann RP auch einen Laufzeitunterschied zum Woofer nicht erkennen. Dafür kann man manuell die Abstände einstellen, die in Zeitversatz umgerechnet werden (oder anders betrachtet: man stellt Zeitversatz ein, angezeigt wird der dem entsprechende Abstand vom Sitzplatz). Das dient vorrangig der Phasenanpassung zwischen jeweiligen Haupt- und Basslautsprechern.
Und hier sind wir wieder bei meinem Problem, ich vermute folgendes, ohne es jedoch zu verstehen.
Verstelle ich den Abstand vom Hörplatz z.B zu dem linken LS, so hat es die Folge, dass sich die Mitttenortung verschiebt, ähnlich einer Balanceverstellung. Rein messtechnisch kann ich keine Verzögerung feststellen. Somit behaupte ich jetzt einfach mal dass die Delayfunktion gar keine echte Delayfunktion ist, sondern nur eine Balanceeinstellung. Diese funktioniert eben nur zwischen links und rechts, nicht aber zwischen "Satelliten" und Bass.

Würde sich tatsächlich die zeitliche Abstrahlung verändern, dann müsste ich dies doch anhand der Impulsantwort bzw. Sprungantwort am Hörplatz erkennen können, oder liegt geanu da mein Denkfehler und ich würde das gar nicht messen können?

Ich messe ja jetzt auch einen zeitlichen Versatz zwischen Satelliten und Bässen. Wenn ich die Bässe in ihrem eingegebenen Abstand verändere, bleiben die Impuls - und Sprungantworten in ihrer zeitlichen Betrachtung gleich.
Aus all dem geht mMn logisch hervor, dass Pegelunterschiede bei der Raummessung unterdrückt werden, lediglich bei der Focusberechnung eine Rolle spielen können, die sich aus dem gemessenen FG und dem gemittelten RaumFG zusammensetzt, den Pegelunterschied (Balance am Focus) also abschwächt oder ignoriert.
Also hier verstehe ich nicht so ganz, bei Fokusposition 1 ist nach der Einmessung durchaus der Pegel in einigen Frequenzbereichen ( auch sehr breitbandig) angepasst worden, somit ergibt sich die für mich fast perfekte Mittenortung und Räumlichkeit. Ob dies durch die Raumeinmessung oder doch durch die Delayeinstellung (rechter LS steht 8cm weiter hinten ) entsprechend passiert ist kann ich nicht sagen.

Hmmmm, dabei fällt mir auf, dass ich die Impulsantwort immer nur zwischen Satellit und Bässe gemessen habe, nie die zwischen linkem und rechtem LS bei unterschiedlichen Einstellungen. Im Moment sind linker und rechter LS am Hörplatz zur gelichen Zeit da, was wiederrum bedeuten würde, dass doch eine Delayeinstellung zwischen linker und rechter Box wirkt, weil bei mir der rechte LS ja 8cm nach hinten versetzt ist und trotzdem Zeitgleich mit dem linken ankommt (0,5ms Satellit, und 3,6ms die Bässe). Nur eben leider nicht zwischen Satellit und Bässe.

Ich bin verwirrt. :roll: :roll:
Balance fand wohl keinen Platz mehr und ist wohl auch verzichtbar.
Wenn RP das ausgleicht schon, wenn aber nicht, dann darf solch eine Einstellmöglichkeit nicht fehlen. Aber der Lyngdorf macht das imho für Focusposition 1 ja schon perfekt.

Vielen Dank

Gruß
Dommi
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

dsdommi hat geschrieben:Hallo Hans Martin,

vielen Dank für deine sehr ausführliche Antwort, leider bin ich mit Korrektursystemen etc. noch nicht so bewandert, wodurch trotz deinen Ausführungen bei mir noch Fragen offen bleiben. Vielleicht kannst du mir da noch mal ein wenig weiter helfen :)
Hans-Martin hat geschrieben:Der Bass muss eine kleinere Verzögerung bekommen, denn die anderen gehören verzögert, wenn sie schneller sind. Also muss für den Bass ein kürzerer Abstand eingestellt werden.
Äh, das z.B. verstehe ich nicht. Wenn ich den Abstand vom Hörplatz zu den Bässen kleiner wähle, dann müsste der Lyngorf doch die Bässe verzögern, nicht die "Satelliten" oder? Also stellen wir uns vor der Bass würde 100cm näher zu mir stehen, dann wäre er unverzögert doch schneller an meinem Ohr als die Mittel bzw. HT oder? Deshalb muss ich doch die Bässe im Abstand weiter von mir weg eingeben, damit die "Satelliten" entsprechend verzögert werden. Beim Lyngdorf gebe ich den Abstand der LS in cm vom Hörplatz ein.
Hallo Domenico

Du hast da Recht, mea culpa, ich habe veilleicht einmal zuviel um die Ecke gedacht oder die mechanische Platzierung gemeint, und definitiv war ich schon in Gedanken schon bei der Frage, warum Hörner schneller sind. Dabei hatte ich das Bild eines Tannoy DualConcentric Chassis wor Augen, wo der hinter dem Magneten angeordnete Hochtöner noch vor dem Bass in der Sprungantwort vorn liegt, obwohl er viel mehr Weg zurückzulegen hat.

Den Rest hatte ich auch schon beantwortet, aber der neue Firefox läuft bei mir noch nicht stabil und bei jedem Absturz fange ich nochmal von vorn an.

Rest folgt
Grüße Hans-Martin
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dsdommi
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Beitrag von dsdommi »

Hallo Hans Martin,

kleiner Tipp wegen dem Firefox, einfach die Antwort in Word oder so schreiben und dann entsprechend rein kopieren . :shock:

Ja, es ist immer etwas blöd dass man beim Lyngdorf nicht einfach die Zeit eingeben kann, um die verzögert werden soll, man muss immer umdenken. Aber jetzt sind wir uns ja einig. :cheers:

Ich habe die letzten Tage leider keine Zeit gehabt noch ein wenig zu spielen, hab da noch eine Idee was ich bei den Messungen der Sprungantwort eventuell falsch gemacht habe. Ich hoffe ich komme in den nächsten Tagen mal dazu noch mal das ein oder andere zu probieren. :-)

Die Verzögerung vom linken zum rechten LS funktioniert hörbar sehr gut.

Werde dann noch mal berichten ob ich auch zusätzlich noch die Bässe gegenüber den "Satelliten" verzögern kann.

Gruß
Dommi
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dsdommi
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Beitrag von dsdommi »

Hallo,

ich wollte mich ja noch mal melden, und weil es neue Erkenntnisse gibt habe ich auch neue Fragen :-)
Zunächst wurde festgestellt dass ich einen Höreinbruch bei 6500 Hz auf dem rechten Ohr habe.Rein Messtechnisch dürfte es nicht viel ausmachen aber wenn ich alle Einstellungen auf Neutral habe, dann höre ich den rechten Kanal doch leiser so dass ich keine ordentliche Mittenortung bzw. räumliche Darstellung habe.

Nun muss ich also den rechten LS entsprechend lauter bzw. den linken leiser bekommen. Dies kann ich entweder durch ein Foobar Plugin machen, indem ich die Balance verstelle oder eben über die Delayeinstellung am Lyngdorf. Da ich nicht genau weiß was bei der Delayeinstellung intern passiert hier nun meine Frage:

Wenn ich die Delayeinstellung am Lyngdorf dahingehend verändere dass der rechte Lautsprecher 120 cm weiter hinten steht, erhalte ich eine perfekte Mittenortung. Allerdings habe ich das Gefühl, dass die räumliche Darstellung besser sein könnte. Wird durch die Delayeinstellung die Phase verändert oder wird der Linke LS einfach entsprechend verzögert und die Phase bleibt gleich?

Wenn ich die Balance über das Foobar Plugin verstelle ist es umgekehrt, die Mittenortung ist schlechter (Stimmen wandern ein paar Zentimeter hin und her) aber die Räumlichkeit scheint in der Tiefe etwas besser.

Würde am liebsten mit dem Lyngdorf arbeiten weil mir das Foobar Plugin nicht so gut gefällt. Kann mir jemand erklären was bei der Delayeinstellung mit dem Lyngdorf passiert?

Vielen Dank
Gruß Dommi
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Dommi

Delay ist Verzögerungszeit und Phase ist Verschiebung um Winkelgrade, also bei einer Zeitvorgabe für alle Frequenzen unterschiedlich, da diese unterschiedliche Wellenlängen haben. Stellst du einen Wert für Delay ein, wird also der entsprechende Lautsprecher komplett "versetzt". Mit 34cm oder 1ms Fehler kann bereits alles durcheinander geraten, wenn man mittig sitzt.

Das Ohr kann Phasendifferenzen nur bei Frequenzen bis 800Hz in die Ortung eindeutig einbeziehen, 6kHz geht nur über Intensität zu orten. Wenn du also vermutest, dass eine 6kHz Schwäche im Ohr die Ortung beeinträchtigt, betrifft das den Zischlautebereich. Zischt es links, aber rechts nicht, wandert ein Teil der Stimme geortet nach links aus, aber nicht alles, und nicht immer.

120cm sind 3,5 ms, das entspricht einer halben Schwingung bei 140 Hz. Könnte ein Kanal/Satellit verpolt verdrahtet sein, dass diese Verzögerung erforderlich ist, um das System wieder halbwegs ins Lot zu bringen?

Oder dominiert der rückwärtige Schallanteil des Dipols? Dann hilft nur mehr Wandabstand und Dämpfung dort, wo der Schall reflektiert wird.

Grüße Hans-Martin
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dsdommi
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Beitrag von dsdommi »

Hallo Martin,

Danke für die Antwort. Also andere Personen hören bei 0-Stellung alles genau mittig und räumlich. Deshalb schließe ich unterschiedliche Reflektionen aus. Wandabstand zur Rück und Seitenwand sind gleich.
Eine Verpolung sowie einen technischen Defekt kann ich auch ausschließen, alles schon hin und her getauscht.

Zur Phase : Die Frage stellt sich mir : Wie wird das nach hinten setzen des LS technisch realisiert ? Meines Wissens kann man eine Verzögerung dadurch erreichen, dass man die Phase entsprechend dreht, also der Maximalpunkt der Schwingung erst zu einem Späteren Zeitpunkt am Ohr ankommt. Oder liege ich da völlig falsch ? Wenn der Lyngdorf das so macht und ich ihm vorgebe der rechte LS steht weiter hinten, so wird er die Phase des linken Laitsprecher so verschieben dass der max. Pegel verzöget bei mir ankommt weil ja der rechte LS nicht wirklich weiter weg steht.Für den Lyngdorf aber Zeitgleich. Damit würde wie ich denke die Räumlichkeit leiden. Ich werde trotzdem mal Schaumstoffplatten hinter die Boxen an die Wand machen, mal sehen was passiert. Außerdem werde ich mal einen LS verpolen und schauen. Vielleicht kannst du mit den Ergebnissen dann mehr anfangen.

Gruß Dommi
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dsdommi
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Beitrag von dsdommi »

hi,
jetzt habe ich den Salat :cry:
Ich habe den Bereich hinter den LS mal gedämmt, keine wirkliche Veränderung.
Verpolen führt dazu dass die Ortbarkeit verschwindet, also auch nix.
Aber jetzt kommts :
Habe noch mal mit Audionet Carma Frequenz gemessen, beide LS gleich laut und laufen auch recht parallel.
Dann habe ich mit REW auch noch mal gemessen, und siehe da, der rechte LS ist ab ca. 5kH deutlich ( bis zu 5db) leiser als der linke. Das kann doch nur ein Messfehler sein, nur wo kommt der her ?
Ich bin mit meinm Latein glaube ich am Ende :(
Habe auch mal die Phase mit und ohne delayeinstellung gemessen, keine Phasenänderung :lol: :lol:

Gruß
Dommi
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Dommi
Wenn die beiden LS die Plätze tauschen, zeigt die Messung den Wechsel an?
Grüße Hans-Martin
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dsdommi
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Beitrag von dsdommi »

Hallo Hans Martin,
das kann ich im Moment leider nicht ausprobieren. Habe gerade eine Meniskus OP hinter mir und kann die LS nicht wuchten. Das interessante ist jedoch dass Carma diesen Unterschied nicht feststellt.
Ich gehe daher von einem Messfehler in REW aus. Durch die Messungen und Korrektur der LS Aufstellung komme ich jetzt auf ein Delay von nur noch 40cm für eine perfekte Mittenortung und die Räumlichkeit in der Tiefe ist auch besser.
Warum aber das hochgelobte REW diese Abweichung misst ist mir ein Rätsel.

Gruß
Dommi
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