Was hilft mir besser, Absorber oder Diffusor?

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Hironimus_23
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Was hilft mir besser, Absorber oder Diffusor?

Beitrag von Hironimus_23 »

Hallo zusammen,

grundsätzlich bin ich mit meiner Hifi-Kette sehr zufrieden und freue mich jedes Mal, sie in Ruhe ausgiebig zu nutzen. Doch habe ich einen Effekt beim Hören entdeckt, der ggf. Potenzial für Verbesserungen bietet.

Ich höre in einem knapp 3m langen gleichseitigen Dreieck. Die Boxen stehen ca. 1m von der hinteren und den seitlichen Wänden entfernt, die Hörposition ist eine Stoffcouch direkt an der Wand. Der Boden ist Holzpakett, die Decke mit schrägen Gauben mit Holz vertäfelt und zwischen Boxen und Couch befindet sich ein großer dicker Teppich auf dem ein Holztisch steht.

Nun sitze entspannt auf der Couch, angelehnt am Rückenteil, und bin zufrieden. Setze ich mich jedoch an die vordere Kante der Couch, sodass mein Kopf einen Abstand von ca. 70cm von der Rückwand hat klingt es besser. Ich verwende bewusst die Begriffe „bin zufrieden“ und „klingt besser“, weil es wirklich in keinem Fall schlecht klingt. Wenn ich ohne Musik in die Hände klatsche vernehme ich schon eine Halligkeit, aber einen negativen Effekt auf den Musikklang kann ich nicht wahrnehmen, obwohl ich den erst befürchtet hatte.

Meine Überlegung geht jetzt in die Richtung, ob das Hören direkt an der Wand möglicherweise von Reflexionen direkt von dieser beeinflusst werden. Obwohl eine reflektierte Welle doch durch den ganzen Raum geht, eben nur an dieser beginnt, dann aber auch die Couchvorderkante (70cm) durchläuft und sich weiter ausbreitet.

Auch überlege ich, ob ich den positiven Effekt an der Vorderseite der Couch mittels Absorber oder Diffusor auch nach hinten Richtung wand verlagern kann. Was würde einen ggf. besseren Effekt erzielen, eine Absorber oder ein Diffusor ( die mit den 3D-Würfelflächen) ?

Eine generelle Frage habe ich zu den Diffusoren, sind diese immer schallhart (z.B. aus Holz) und reflektieren den Schall nur in unterschiedliche Richtungen oder sind diese den 3D-Würfelflächen aus einem etwas absorbierenden Material hergestellt, also quasi eine Kombination aus Diffusor und Absorber ?

Vielen Dank für Tipps und Anregungen im Voraus,
Gruß Hironimus
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frmu
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Beitrag von frmu »

Hallo Hironimus,

ich habe in einem meiner früheren Hörräume mit diesen Teilen

http://www.thomann.de/de/the_takustik_w ... 8erset.htm

gute Erfahrungen gemacht. Sowohl hinter dem Hörplatz als auch an den Seitenwänden.

Lassen sich gut verarbeiten und sind bezahlbar.

Gruß
Frank
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Hallo Hironimus,

ich denke, es sollte eine Kombination aus Absorbern und Diffursoren sein.
Je nachdem, wie hallig Dein Raum ist.
Du willst den Raum durch zu viele Absorber aber auch nicht überdämpfen und um die Ortbarkeit zu verbessern setzt man Diffusoren ein.

Ich habe es bei meinem Hörzi nach Gefühl und Wellenschlag gemacht und es scheint zu passen.
Guckst Du hier: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... &start=105

Stell doch mal ein Büldl von der Situation ein.
Aber so, wie Du das beschreibst, kann Dein Raum sicherlich beides ganz gut vertragen.
Die Diffursoren würde ich an der Decke, auf halber Entfernung Hörplatz - LS anbringen.
Die Absorber links, rechts und hinter die LS.

Cheers
Kai
Jahresprogramm
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Beitrag von Jahresprogramm »

Hallo Hironimus,

ich habe in meinem Hörzimmer die Erfahrung gemach, dass der Schall von "hinten" nicht gut ist. Auch wenn mein Hörplatz sich mitten im Zimmer befindet und ich noch ca. 2,2 Meter Abstand zur Rückwand habe, wirkt sich ein mit ca. 50cm Abstand (bei wieder Abstand ist es wieder unangenehm) hinter dem Hörplatz angebrachter Breitband-Absorber sehr Positiv auf die Ortsunschärfe der Phantomquellen aus.

So kann ich deine Erfahrung, sich von der Rückwand weg zu bewegen, gut nachvollziehen. Falls Du möglichst hoche Ortungsschärfe wünschst, kann ich Dir empfehlen den Hörplatz wesentlich weiter in Richtung LS zu verlagern. Ich weiß nicht wie groß der Raum ist oder wie hoch die Decken - jedenfalls sind drei Meter Hörabstand bei "normalen" Schallwandlern für einen Wunsch nach möglichst guter Ortungsschärfe in unseren "kleinen" Wohnräumen sehr viel.

Grüße
Alex
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Speedy
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Beitrag von Speedy »

Hallo,

wenn der Hörplatz so nah an der Rückwand ist (wie bei mir auch) würde ich immer Absorber nehmen, am besten 10cm Basotect.

Du kannst ja mal versuchsweise eine Matratze aufstellen, auch wenn die nicht gleichen Absorptionseigenschaften aufweist.

Beste Grüße
Speedy
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KlausR.
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Beitrag von KlausR. »

Hallo Hironimus,
Hironimus_23 hat geschrieben:Auch überlege ich, ob ich den positiven Effekt an der Vorderseite der Couch mittels Absorber oder Diffusor auch nach hinten Richtung Wand verlagern kann.
Wenn du nach vorne auf den Rand der Couch rutschst, passieren verschiedene Dinge:

1. es wird etwas lauter
2. der Einfallswinkel von Direktschall und Reflexionen ändert sich geringfügig
3. die Reflexion von hinten kommt etwas später
4. die Frequenzen, bei denen Du in einer Drucksenke sitzt, sind andere

Ich denke nicht, daß diese Dinge sich durch Anbringen von Absorber oder Diffusor erreichen lassen in dem Sinne, daß sie auch dann passieren, wenn Du hinten angelehnt sitzt.

Klaus
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Hironimus_23
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Beitrag von Hironimus_23 »

Hallo,

zur visuellen Darstellung meiner Hörsituation stelle ich diese Skizze ein.

Bild

Die Decke ist schräg durch das Satteldach und zur rechten noch durch eine Gaube unterbrochen. Die niedrigsten Stellen haben 90cm Höhe und die maximale Deckenhöhe beträgt 330 cm. Zumindest sollte diese "zerklüftete" Decke gut gegen stehende Wellen sein. Von Befestigungen an der Decke muss und möchte ich daher Abstand nehmen.

Den Tipp mit der Matratze werde ich mal umsetzen und prüfen, obes wirklich etwas bringt hinter dem Sofa an der Wand akustisches Matrerial anzubringen.

Viele Grüße,
Hironimus
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Hironimus

Ich würde den Abstand der rechten Box zur Seitenwand um 15cm erhöhen, um den frühen Reflexionen etwas mehr Verzögerung zu geben, außerdem ist zu erwarten, dass die Basswiedergabe links schwächer ausfällt, durch die Treppenöffnung. Die für gutes Stereo erforderliche Bedingung der Symmetrie in dre LS-Aufstellung ist nicht gewahrt, allzu krasse Abweichungen sollte man vermeiden.

Da der linke Lautsprecher recht frei steht, könnte man den rechten mehr als üblich einwinkeln, um den nahen Seitenwandeinfluss weiter zu reduzieren. Selbstverständlich muss der linke LS genause eingewinkelt werden. Das hätte den Vorteil, dass der Schallstrahl nicht von der nahen, sondern von der gegenüberliegenden Seitenwand reflektiert wird, dann hinter den Hörplatz schon diffuser, ohne den Einsatz von weiteren akustischen Maßnahmen. Man könnte den linken LS auf die Raumecke hinten rechts richten, winkelmäßig spiegelbildlich den rechten LS ebenso einwinkeln

Der Schallstrahl des Lautsprechers wird am Holztisch reflektiert, mit einem Spiegel kann man sehen, welches Chassis zum Hörer reflektiert wird, wenn man den Kopf bewegt. Nach dem Direktschall ist der erste reflektierte Schall über die Tischplatte zu erwarten.

Früh bedeutet hohe Intensität, das wiederum verlangt nach Massnahmen, die einfachste wäre auch hier: soweit drehen, bis die Reflexionsfläche im Strahlweg minimiert ist.

Im Übrigen bin ich der Meinung , dass man einen Raum auf der Stereodreieckmittelachse einfach abgehen kann und ein klangliches Optimum findet, was sich leider oft nicht mit der nach optisch-ästhetischen Aspekten gewählten Raumeinrichtung vereinbaren lässt. Ich vermute, ohne den Raum weiter zu kennen, es liegt etwas hinter der in der Grafik eingezeichneten (den Boxen zugewandte) Tischkante.

Versuch macht kluch.

Grüße Hans-Martin
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Hallo Hironimus,

was Du hinter Deinem Sofa brauchst, ist eine Akustikwand, wie sie Lutz (aktivboxer) und Swen (Lehrling) haben. Ich habe bei beiden Kameraden quasi mit dem Kopf an der Rückwand gesessen und dank Akustikwand vorzüglich Musik gehört.

Schaust Du mal hier: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 6&start=15

Gruß,
Kai
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