Neubau - was gibt es zu beachten?

angermouth
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Neubau - was gibt es zu beachten?

Beitrag von angermouth »

Hallo zusammen,

ich bin seit kurzem im Forum aktiv und gerade auf der spannenden Suche nach den richtigen Lautsprechern für mich (siehe mein Vorstellungs-Beitrag).

Was war der Anstoß für meine Suche? Wir bauen gerade ein Haus, das ist die Gelegenheit, auch im Hifi-Bereich neu anzufangen. Und damit auch die seltene Chance, beim Neubau (im Rahmen des Möglichen) ein paar Dinge richtig zu machen.

Mein Hörplatz wird das Wohnzimmer sein - ein eigener Hörraum ist leider nicht drin, da kriege ich Stress mit der Familie. Der Raum hat ca. 55 m², viele bodentiefe Fenster und vermutlich Parkett.

Gibt es Dinge, die ich bei der Planung beachten sollte? Konkrete Fragen, die mir einfallen, vermutlich gibt es noch mehr:
  • separate, hochwertige Steckdosen: macht das Sinn?
  • Kabelschächte für Lautsprecherkabel: vermutlich ja?
  • Gibt es bei den Wänden Dinge, die ich tun kann? Z.B. spezielle Schallschluckwände hinter den Lautsprechern?
  • weitere Möglichkeiten?
Wie gesagt, das ganze muss noch wie ein Wohnzimmer aussehen, aber vielleicht hat der eine oder andere einen guten Tipp für mich.

Vielen Dank,
Andreas
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Andreas
55qm und Parkettboden (wo die erste, geplant unverminderte Reflexion stattfindet), da brauchst du dir über alle anderen Detailfragen keine Sorgen mehr machen, z.B. ob und was man richtig machen könnte. Der Nachhall macht alles nieder.
Pack die Boxen ins Schlafzimmer und alles wird gut. :cheers:
Alternativ helfen vielleicht Flächenstrahler, die Zylinderwellen abgeben.
Wenn du dich für bestimmte Lautsprecher begeistert hast, vergiss nicht, in welchem akustischen Umfeld du sie überzeugend gehörst hast. Wenn dieselben Lautsprecher zuhause nicht mehr ansprechend wirken, sind sie nicht schuld.
my 2ct.
Grüße Hans-Martin
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aktivator
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Beitrag von aktivator »

Hallo Andreas
55qm und Parkettboden (wo die erste, geplant unverminderte Reflexion stattfindet), da brauchst du dir über alle anderen Detailfragen keine Sorgen mehr machen, z.B. ob und was man richtig machen könnte. Der Nachhall macht alles nieder.
.
Recht hat er der H.M Ich habe ungefähr die gleichen Raumdimensionen und Fliesenboden.Ich habe vor ein paar Monaten die B&M Prime 6 in meinem Raum gehört,bis zu Lautstärken wo man sich nebenbei noch unterhalten kannst gehts.Darüber gehts eigentlich auch aber je höher du die Lautstärke drehst um so unentspannter wird die Musik.Du drehst irgendwann wieder runter :? Aber einen kleinen Gebetsteppich erlaubt dir doch deine Frau,wenn nicht legst du das Teil nur zum Hören dazwischen.Meine Bodentiefen Fenster verhülle Ich mit unseren Vorhängen wenns etwas lauter zugehen soll.Da ich meiner Frau schon gesagt bei einer Gardinen Neuanschaffung muss etwas schwerer Stoff her.Antwort Dann muss ich ja den ganzen Tag waschen kriege ich ja nur ein Vorhang pro Waschgang rein :mrgreen: Dann hab ich beim nächsten tapezieren darauf geachtet das ich eine schwere struckturierte Tapete an die Wand gebracht habe.Bloss die Decke die macht einem noch etwas Kopfzerbrechen.Da eine bauliche Massnahme durchzukriegen :cry: Man muss für so eine Akustikdecke bei unseren Dimensionen schon einige 1000€ in die Hand nehmen.Man kann dann halt nur so laut hören wie es die Akustik im Wohnzimmer zulässt.Trotz meiner Möglichkeit ein eigenen Hörraum zu haben kam es für mich nie in Frage,man fühlt sich da immer wie eine seltene Spezies.
Gruss Andreas
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Thomas K.
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Beitrag von Thomas K. »

Hallo Andreas,

Hans Martins Aussage bezüglich irgendwelcher Feinheiten bei der Installation vs. der allgemeinen Problematik
(viele schallharte Flächen) kann man nur unterschreiben.
Am erfolgversprechendsten für eine gute Wiedergabe wäre wahrscheinlich Winfrieds (wgh52) Konzept, die Boxen so aufzustellen, daß Du, wenn Du das Wohnzimmer für Dich hast, im Nahfeld hören kannst.
Wenn Du dann noch dafür sorgst, daß die Boxen ohne großen Aufwand nach vorne, weg von der Wand, gezogen werden können, und in Deinem Hördreieck ein Teppich am Boden liegt, sollte das schon gehen.

Viele Grüße
Thomas K.
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Uwe
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Beitrag von Uwe »

Hallo zusammen,
ich steh ja auch vor dem Problem eine neue Wohnung zu beziehen.
Im Moment werden die Wände verputzt.
Ich habe mit meinem Maler gesprochen und er hat mir Variovlies an der Decke empfohlen
und eine etwas dickere Vliestapete an den Wänden.
Da die neue Wohnung mit Erdwärme Fußbodenheizung beheizt wird haben wir uns für großflächige
Fliesen entscheiden müssen. In wie weit da später ein Teppich gelegt werden kann weiß ich noch nicht.
Der Elektriker hat eine separate Leitung mit eigener Absicherung und Überspannungsschutz für die Anlage verlegt.
Ich bin am überlegen von der B&M 18 auf die Silbersand Emotion 5 zu wechseln.
Die hat ja etwas weniger druck im Bass.
Das sind Probleme wenn man von einem freistehenden Haus in eine Hausgemeinschaft mit 5 Parteien zieht.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Planung.
Vielleicht schreibst du ja mal was du weiter geplant hast.
Grüße Uwe
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frmu
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Beitrag von frmu »

Ich pflichte Thomas da bei, die 55m2 sind ja ein WZ und kein reiner Hörraum, also wird
wahrscheinlich in einen Ess- und Lümmelbereich aufgeteilt, oder?
Der Lümmelbereich, welcher dann TV und LS beherbergt sollte halt vorher gut geplant
sein. Höre im Nahfeld, mit kleineren LS, welche auf die unterste Oktave verzichten und
schon wird nicht mehr alles so heiß gegessen.
Es sei denn, du willst solche Kaliber wie die Silbersand 701, vielleicht bleiben ja 48T Euro
beim Hausbau dafür übrig, um in angeblicher Naturlautstärke zu hören, dann wirds eng.

Es gibt Akustikputz, als Bilder getarnte Basotecplatten, dicken Teppich vor die LS und und und .....
Wenn die bessere Hälfte jedoch in Sachen Einrichtung u.ä. das sagen hat, hast du eh verloren,
es sei denn sie legt wirklich Wert auf guten Klang ... :mrgreen:

Viel Erfolg
Frank
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Juergen192
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Beitrag von Juergen192 »

Hallo Andreas,
das akustische Umfeld kannst Du sicher immer wieder ändern (Vorhänge, Teppiche o.ä.), doch die Installationen in der Wand dürften längerfristig bleiben. Da würde ich - als doch öfter mal unruhiger Freak - keine Schächte für Lautsprecherkabel anlegen. Wenn Du allerdings sicher bist, Deine 'Leinen' gefunden zu haben...
Bei aktiven Lautsprechern braucht es zudem i.d.R. keine LS-Kabel mehr.
Eigene Stromversorgung nur für die Anlage? Unbedingt! Ein gutes Kabel kostet da nicht die Welt und ist ja auf die Jahre der Nutzung umgerechnet sehr preiswert. Besonders, wenn man bedenkt, was wir sonst so an Geld versenken können. Möglicherweise ist eine Mehrfachsteckdose in der Wand machbar? Und vielleicht auch noch eine alternative Dose...wenn man nach einigen Jahren unvermutet an der gegenüberliegenden Wand??? Bei entsprechender Anlage lohnt da vielleicht sogar eine teure Furutech- oder Oyaide-Dose...man gönnt sich ja sonst wenig.
Wünsche gutes Gelingen und stabile Nerven!
Jürgen
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Raumantwort
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Beitrag von Raumantwort »

Hallo Andreas,

ich stehe etwa vor der gleichen Problematik: Bis auf die Decke (Rigips mit viel Dämmung) nur schallharte, verputzte Betonwände, +30qm mit eher wenig Einrichtung, alles sehr schick, aber eben suboptimal zum hören. Unser Kompromiss sieht nun so aus, dass ich zum musikhören 4 Stück 1qm große Basotect Absorber (die sonst hinter der Couch verschwinden) an die Decke hänge.

Mit Acourate habe ich viel Aufstellungen vermessen und die richtigen Plätze für Absorber gesucht und bin zu folgendem Ergebnis gekommen: Optimal ist bei mir ein kleineres Stereodreieck mit stark eingewinkelten Boxen. Zwei Absorber hängen seitlich neben den Boxen. Die anderen zwei hinter dem Hörplatz.

Nur Nachteile haben die schallharten Wände auch nicht: Es gibt bei mir keine Auslöschungen im Bassbereich. Nur die üblichen Raummoden, welche aber mit Acourate weggebügelt werden.

Hier mal ein Link mit schicken Akustik-Produkten:
http://designers-home.com/akustikproduk ... /index.php

schöne Grüße
Andreas
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Juergen192 hat geschrieben:Bei aktiven Lautsprechern braucht es zudem i.d.R. keine LS-Kabel mehr.
Von dem kabellosen Lautsprecher träumt jede Hausfrau, bei den Aktiven hat man "nur" noch ein Netzkabel und die Audioleitung, die vorzugsweise symmetrische ausgeführt werden sollte, wenn sie über die Strecke parallel liegt, Abstand hilft auch.

Es bleibt aber noch das Problem zu lösen, dass bester Hörplatz und Boxenstandorte erst nach Hörvergleichen im eingerichteten Raum gefunden werden, weil die Möblierung einen deutlichen Einfluss nimmt. Wenn man die besten Positionen erhört hat, schlägt man den Fußboden auf, um Kabelkanäle anzulegen, die bei den Boxen enden, am besten so breit, dass Netz und Audio getrennt liegen können. Bei Unterkellerung kann man alternativ senkrecht bohren und unter die Kellerdecke ausweichen, das könnte der beste Kompromiss sein. Bei angebohrter Fußbodenheizung kann das Wasser dann in den Keller ablaufen... :mrgreen:

Generell hilft Abstandzwischen den Kabeln und auch zum Estrich - wer sich daran gewöhnt hat, beim Weg hinter den Boxen über diese Leiter hinwegzusteigen, kann sich ansonsten völlig entspannt dem Lauschgift hingeben.

Als ich vor 20 Jahren gebaut habe, ist mir in den Plänen nicht aufgefallen, dass ein Raum mit 10x5x2,50m wirklich keine besonders guten Bedingungen /Proportionen mitbringt. Die schrägen Winkel des verglasten Schiffsbugs im Rücken brachten bei weitem nicht den erhofften akustischen Vorteil, Holzständerbauweise bringt zwar Bassabsorption, aber nicht ausreichend, sodass ich seitdem froh bin, mit digitaler Raumkorrektur die Problemzonen behandeln zu können.
Auf der Funkausstellung hatte Cara damals erstmals einen Stand, an dem konnte man seine Maße abgeben, ein Feld benennen, in dem die Lautsprecher stehen sollten, die Resultate holte ich 2 Stunden später ab. Sie bestätigten meine Planung auf 10cm, aber nachher bin ich davon abgewichen. Inzwischen ist Cara um einiges leistungsfähiger, und der Hunecke Raumrechner ist auch nicht schlecht. Aber einfaches Abgehen des Raums bei Musik zeigt noch viel mehr auf, finde ich zumindest, unter Einbeziehung des persönlichen Geschmacks und der realen Raumakustikbedingungen, lokale Dämpfung bestimmter Moden etc.
Auch war z.B. die errechnete Position für die LS bei Cara früher unsymmetrisch, um die Bassmoden zu bekämpfen, aber für meine Ohren war der resultierende Verlust an räumlicher Abbildung viel schwerwiegender. Acourate-Nutzer können die erforderliche Übereinstimmung sogar in Zahlen auslesen.

So kommt eins zum anderen... ein endloses Thema.
Wenn du, Andreas, uns geplante Raumabmessungen nennst, könnten wir Vorschläge nach Erfahrungswerten beibringen.
Grüße Hans-Martin
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angermouth
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Beitrag von angermouth »

Hallo Hans-Martin,

erst mal danke für die ganzen Anregungen von Euch allen. Wahnsinn, wie schnell die ganzen Antworten kamen!

Die Idee mit dem Fußboden aufschlage ist natürlich super, findet meine Frau auch. Sie war so begeistert, dass ich die nächsten Nächte auf der Couch schlafen darf... :wink:

Ich würde gerne den Grundriß anhängen, wie mache ich das?

Nochmal danke für die Hilfe,
Andreas
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Christian Kramer
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Beitrag von Christian Kramer »

angermouth hat geschrieben:Die Idee mit dem Fußboden aufschlage ist natürlich super, findet meine Frau auch. Sie war so begeistert, dass ich die nächsten Nächte auf der Couch schlafen darf... :wink:
Hallo Andreas,

da musst du dich einfach nur durchsetzen, mir ist das bis heute noch nicht gelungen, aber vielleicht schaffst du das! :mrgreen:

Grüße Christian
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Andreas, Bilder einfügen geht so::
http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?p=9477#p9477
Grüße Hans-Martin
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angermouth
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Beitrag von angermouth »

Danke für den Tipp, Hans-Martin.

Hier ist der Grundriß:
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Das Wohnzimmer ist ca. 9m breit, die Lautsprecher sollen an der Wand links oben stehen. Also zwischen Rückwand Treppe und Terasse. Fast die ganze obere Seite ist Glas. Raumhöhe ist ca. 2,70m. Vermutlich habe ich damit intuitiv den schlechtest möglichen Raum geschaffen...

Teppiche wird es auf dem Parkett übrigens geben, Vorhänge für die Fenster eher auch, das könnte ein bisschen helfen. Mir hat mal jemand ans Herz gelegt, die Wand hinter den Lautsprechern schalltechnisch zu optimieren. Bringt das was?

Gruß,
Andreas
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Raumantwort
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Beitrag von Raumantwort »

Hallo Andreas,

also in meinem Betonbunker hatten 2qm Absorber hinter den Boxen kaum messbare Erfolge gebracht. Die haben nur den Nachhall etwas gedämpft. Mit minimalem Absorbereinsatz sind die Absorber hinter dem Hörplatz mit Abstand die Effektivsten.

Die hohen Frequenzen breiten sich vom Lautsprecher aus strahlenförmig aus. Wenn man mit den Hochtönern auf den Hörplatz "zielt" und hinter dem Hörplatz absorbiert können diese schon nicht mehr über zig Raumecken reflektiert werden und Nachhall erzeugen.

Eine gute Empfehlung zur Aufstellung finde ich diese hier:
http://www.audiophysic.de/aufstellung/index.html

Schönen Abend
Andreas
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Andreas
Nun wissen wir, 2,70m Hohe, etwa 9m Breite... wie wärs mit Butter bei die Fische, konkreter Nennung aller Abmessungen?
Die wichtigsten Punkte der Dämpfung sind gewiss diejenigen, wo nach einmaliger Reflexion Schallanteile den Hörplatz treffen, ob Boden, Decke, doppelt(von beiden LS) beide Seitenwände und mMn zuletzt hinter dem Sitzplatz, wo der Schall schon abgeschwächt im Diffusbereich noch reflektiert wird. Das setzt voaus, dass man nicht auf dem Sofa direkt vor der Wand sitzt, diese Bedingung kann man aus deiner Grafik ja entnehmen.
Demnach ist der eine Schenkel des Sofas nicht weit vom einen Sweetspot, der andere liegt näher zu den Boxen und könnte bei unzureichender Dämpfung des Raums sich als der bessere herausstellen.
Aber ohne konkrete Daten keine angenäherte Prognose
Grüße Hans-Martin
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