Digitale Raumkorrektur & DSD

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tsaett
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Digitale Raumkorrektur & DSD

Beitrag von tsaett »

Hallo zusammen,

seit einiger Zeit beschäftigt mich das Thema digitale Raumkorrektur, ich bin nur nie wirklich dazu gekommen. Jetzt wo man sich wieder lieber drinnen als draussen aufhält dachte ich mir, ich kram das alte Projekt nochmal aus. Dass meine Auswahl letztendlich aus lediglich 2 Kandidaten besteht, wird hier wohl niemanden verwundern, die üblichen Verdächtigen Acourate und Dirac live.

Was jetzt meinen Fall etwas verkompliziert und weshalb ich auf die geballte Forenkompetenz angewiesen bin ist, dass ich einen DSD-only Wandler besitze. Bekanntlich können Acourate und Dirac prinzipbedingt mit DSD soviel anfangen wie ich mit DSDS. ( :roll: )

Mein Setup sieht so aus:
- unaudiophiler Windows 8 PC mit Intel i3 und 4GB RAM
- Software-Player JRiver + Remote, dazu den ASIO Proxy um PCM in realtime in DSD128 umzuwandeln (die Software spielt deutlich besser als der JRiver Konverter und beansprucht dabei den Prozessor weniger)
- über USB geht's dann in meinen Lampizator DSD DAC

Das Problem ist nun, dass ich zuerst die Raumkorrektur machen muss und erst danach in DSD wandeln kann was mit Dirac und dem ASIO Proxy schon ein Problem darstellt (denke ich zumindest). Mit Acourate offline convolving dürfte das alles kein Problem sein, ich habe aber Bedenken, da ich öfter mal etwas an meiner LS-Aufstellung ändere.

Andererseits stellt sich dann die Frage, ob mein bescheidener PC mit Echtzeit Raumkorrektur + Echtzeit DSD128-Wandlung nicht doch überfordert ist?

Fragen über Fragen, ich hoffe mir kann jemand helfen.

Christoph
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Christoph

bei der Produktion von DSD Material ist Klangbeeinflussung schon ausgeschlossen, man weicht auf analoge oder PCM -Wandlung aus. Es macht wenig Sinn, nach DSD-Übertragung auf PCM zu wandeln, Korrektur anzuwenden, wieder in DSD zu wandeln, um es zu Analog zu konvertieren. Dann kann man auch ohne Umweg von der Raumkorrektur (PCM) in Analog zu wandeln.

DSD wurde einst geschaffen, um besonders einfache D/A-Wandlung machen zu können. Der Aufwand liegt vielmehr auf der Produktionsseite.

Grüße Hans-Martin
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Christoph,

Warum nicht offline die Raumkorrektur auf PCM Basis anwenden und das Ergebnis - ebenfalls offline - nach DSD konvertieren? Dann müsste zur Laufzeit nur noch DSD nativ verarbeitet werden und das könnte insgesamt zu einer besseren Qualität führen.

Klar Offline-Verfahren sind aufwändig, aber Du musst ja auch nicht gleich Deine gesamte Musiksammlung konvertieren. Also ich würde das mal testen und vergleichen.

Von den Tools her müsste das - jedenfalls mal für einen Test - ganz gut mit der Konvertierungsfunktion in Foobar gehen. Plugins für Convolving gibt es für foobar ja auch und das SACD-Plugin müsste eine PCM2DSD Konvertierung machen können, wenn ich das richtig aus dieser Beschreibung lese.

Viele Grüße
Harald
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tsaett
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Beitrag von tsaett »

Hallo,

danke für Eure Antworten.

Hans-Martin, da habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt, meine Musiksammlung besteht zu ca. 90% aus PCM, es müsste also nur 1x konvertiert werden.

Ich habe mir von einem Bekannten mehrere Stücke mit dem Weiss Saracon offline in DSD128 wandeln lassen und habe die gegen die Echtzeitwandlung des Asio Proxy-Plugins verglichen und konnte keinen nennenswerten Unterschied feststellen. Die JRiver Wandlung war beiden allerdings deutlich unterlegen.
Thorsten Lösch von AMR hat die 3 ebenfalls analysiert und fand den Asio Proxy am besten, habe den Link jetzt allerdings nicht parat.
Aufgrund dieser Feststellung hatte ich mich eigentlich von einer Offlinebearbeitung verabschiedet.

Am Liebsten wäre mir ein Szenario, wo der PC zuerst die PCM Daten faltet und dann vor dem Abspielen in DSD umwandelt, vorzugsweise mit dem Asio Proxy.
Der funktioniert so, dass man in JRiver das Plugin als Treiber anwählt und in den Treibereinstellungen dann den eigentlichen Treiber des D/A-Wandlers wählt.
Ist es möglich davor eine Faltung einzuschleifen?

Viele Grüße
Christoph
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alexfra
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Beitrag von alexfra »

Hallo!
tsaett hat geschrieben:Am Liebsten wäre mir ein Szenario, wo der PC zuerst die PCM Daten faltet und dann vor dem Abspielen in DSD umwandelt, vorzugsweise mit dem Asio Proxy.
Der funktioniert so, dass man in JRiver das Plugin als Treiber anwählt und in den Treibereinstellungen dann den eigentlichen Treiber des D/A-Wandlers wählt.
Ist es möglich davor eine Faltung einzuschleifen?
Ich sehe eigentlich nichts, was dagegen spräche.

Nachdem die PCM-Daten gefaltet werden (z.B. durch jRiver oder Accourate Convolver) sind es ja immer noch PCM-Daten. D.h. der Rest der Signalverarbeitung ist immer noch der selbe. Wenn es vorher geklappt hat, sollte es auch hinterher klappen.

Wenn alles auf einem Rechner laufen soll, müsstest du nur ausprobieren, ob er genügend Leistung hat. Evtl. ist mit einer größeren Latenz zu rechnen. Aber das ist bei reiner Audio-Anwendung nicht so kritisch.


Grüße
Alex
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tsaett
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Beitrag von tsaett »

Hallo Alex,

das würde aber nur mit Acourate funktionieren und nicht mit Dirac, richtig?

Danke und viele Grüße
Christoph
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alexfra
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Beitrag von alexfra »

Mit jRiver oder Acourate Convolver würde es funktionieren. Zu DIRAC kann ich leider nichts sagen, da ich es nicht kenne.

Grüße
Alex
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tsaett
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Beitrag von tsaett »

Alles klar, dann wird's wohl Acourate. Danke für Eure Hilfe.
Ich halte Euch auf dem Laufenden.

Viele Grüße
Christoph
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