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Verfasst: 14.03.2016, 20:08
von Pittiplatsch
Danke Joerg und Fujak fuer die kritischen Anmerkungen,
Ich finde deine Kurve im Bereich über 200Hz aber schon stark verändert... Hast du im Raum zwischen den Messungen sonst noch was gemacht?
Nein, die einzige Veraenderung war das Trennen bei 80 Hz sonst hat sich nichts geaendert. Du hast schon recht das man es im FG auch durch etwas mehr Welligkeit sieht. Ich vermute da einen Kammfiltereffekt, da meine LS mit 1,10m Wandabstand fuer Fullrange zu weit weg stehen von der Wand. Wie geschrieben sind leider meine alten Messungen entsorgt :( sonst haette ich das auch gerne mal verglichen... Eventuell hole ich das mal nach wenn ich eh mal wieder Messe. Es geht ja am UCX recht bequem mal mit/mal ohne Trennung per Preset umzuschalten.

Zwischen beiden Messungen lag ja schon eine ganze weile - das erste Bild musste ich aus meinem Vorstelungsthread verlinken - mal schauen was rauskommt wenn ich nochmal nachmesse.

Viele Gruesse,
Tobias

Verfasst: 15.03.2016, 09:00
von Hans-Martin
Pittiplatsch hat geschrieben:Mist ich habe kuerzlich im Aufraeumwahn die alten Messungen entsorgt :( ...
Hallo Tobias,
ich habe mir mal die Mühe gemacht, beide Messkurven in einem Bild zu vereinen, um nicht ständig auf und ab scrollen zu müssen.
Bild
Ob hier dasselbe Mikro im selben Raum dieselben Lautsprecher gemessen hat, mit derselben Messsoftware ausgewertet, dafür sehe ich keine Anhaltspunkte, die über Zufälligkeit hinausgehen.
Wer viel misst, misst auch Mist, vielleicht ist es auch die verwendete Software oder fehlerhafte Anwendung.
Ich habe in den 6 Jahren hier im Forum nur wenige Carma-Messungen gesehen, aber es beschleicht mich der Verdacht, dass auch andere Forenten der Software nicht trauen.

Man sollte erwarten, dass die Raumresonanzen übereinstimmend zum Vorschein kommen, normalerweise mit +12 bis +9dB, oder sich ein FG des Hauptlautsprechers wiedererkennbar abzeichnet. Lediglich die Senke bei 70Hz deutet einen Messstandort etwa 1,20m vor der Rückwand des Raums an, aber das mag herbeigesucht sein, denn bei den ungradzahligen Vielfachen dieser Frequenz wiederholt sich keine Senke, wie bei Kammfiltereffekten sonst üblicherweise erkennbar.
Welche Aussage kann man nun aus diesem Vergleich der Messungen ableiten, außer dass hier große Zweifel an der Verlässlichkeit der Messung oder Carmas Glättungsalgorithmen angebracht sind?
Grüße Hans-Martin

Verfasst: 15.03.2016, 20:28
von Pittiplatsch
Hallo Hans-Martin,

zumindest kann ich einen merkwuerdigen Effekt bestaetigen: ich hatte unlaengst Carma unter Windows genutzt um die Filter fuer das DBA anzupassen. Was liegt naeher als dann gleich unter Windows mit Carma zu messen? Nach einiger Frimelei war ich fertig und hab das Ganze unter Linux natuerlich auch mit Carma ueberprueft. Das Ergebnis: komplett unbrauchbar!!!! Ich habe mich damals schon gefragt wie es sein kann das die Gleiche SW unter Windows und Linux komplett andere Ergebnisse liefert. Aber gut, unter Linux hat es subjektiv immer gepasst und ich habe nie einen Grund gesehen das zu aendern.

Ich werde also die Messung mal mit RWE wiederholen (vermutlich in der Osterwoche). Das hat den Vorteil das dann nicht auch Wochen dazwischenliegen :).

Viele Gruesse,
Tobias

Verfasst: 15.03.2016, 23:20
von Joerghag
Hallo Tobias,

benutzt du bei Carma die internen Testtöne oder extern per cd/dvd? Ich benutze die externen und kann die Ergebnisse zuverlässig reproduzieren. Lediglich unter Windows in einer virtuellen Maschine auf einem iMac gab mal komische Ergebnisse. Warbaber wine Einstellungssache der virtuellen Soundtreiber. Ansonsten stimmen die Ergebnisse gut mit den GLM Messungen der Genelec überein.

Gruß Jörg

Verfasst: 16.03.2016, 23:57
von Pittiplatsch
Hallo Joerg,

in dem Fall habe ich mit dem generiertem Sweep gemessen. Ich mach das meistens so: zum einstellen/abgleichen der Anlage --> internes Messignal weil es bequemer ist. Zum ueberpruefen der DRC Korrektur --> externes Messsignal.

Viele Gruesse,
Tobias

Verfasst: 23.03.2016, 13:38
von Pittiplatsch
Wer viel misst, misst auch Mist
das scheint sich einmal mehr zu bestaetigen. Ich habe heute noch einmal gemessen. Die Messunge sind deutlcih welliger, was meinen Verdacht bestaetigt dass ich bei den verlinkten Messungen Oben DRC korrigierte Messungen eingemogelt habe.
Ich habe jetzt zwei Messungen einmal mit RL940 bei 80Hz getrennt und einmal alles Fullrange. Das ist natuerlich Aepfel mit Birnen, weil ich eigenltich das DBA/den Sub pegelmaessig fuer beide Szenarien abgleichen muesste... Somit sind die Messunge von Heute nicht zu gebrauchen und zugegebn habe ich keine Lust mir mein derzeitiges Setup zu verbasteln....

Viele Gruesse,
Tobias

Verfasst: 23.03.2016, 16:01
von Joerghag
Pittiplatsch hat geschrieben:Hallo Joerg,

in dem Fall habe ich mit dem generiertem Sweep gemessen. Ich mach das meistens so: zum einstellen/abgleichen der Anlage --> internes Messignal weil es bequemer ist. Zum ueberpruefen der DRC Korrektur --> externes Messsignal.

Viele Gruesse,
Tobias
Ich messe mit Carma immer über ein externes Signal (per Nas oder per CD), das hat sich bei mir als zuverlässiger erwiesen. Sonst hatte ich immer mal wieder komische Effekte mit den internen Soundkarten und
ein gutes (teures) Mediainterface wollte ich mit bisher nicht leisten, da ich es für sonst nichts brauche.

Gruß Jörg

Verfasst: 09.04.2016, 20:58
von versuchstier
Hallo zusammen,

ich habe mal eine Frage an die Fachmänner :D
Ich beabsichtige ein Akustikbild an die Wand hinter meiner Couch zu hängen.

Der Absorber besteht aus einer recht großen Basotect-Platte mit den Maßen 150 x 90 x 7 cm, bezogen mit einem abnehmbaren Bezug der einen umlaufenden Klettverschluss besitzt. Der Bezug ist umlaufend bedruckt.

Könnte es Probleme bei der Größe geben, in der Form das der Absorber nach einer gewissen Zeit "durchhängt" ? Befestigt wird der Absorber durch am Bezug angenähte Ringe.

Wäre bei der Größe ein Rahmen besser bzw. zwingend nötig?

Gruß Wolfgang

Verfasst: 10.04.2016, 06:45
von Fujak
Hallo Wolfgang,

das Risiko ist bei der Größe respektive Gewicht m.E. dann gegeben, wenn der Stoff zu elastisch bzw. zu dünn ist. Dann könnte er ausleiern. Das Element selbst wird ja durch einen ausreichend festen Stoff gestützt. Statisch gesehen würde es schon ausreichen, wenn Du an der unteren Kante des Basotect-Elements einen Alu-Vierkantstab (1x1cm) innerhalb des Bezugs laufen lässt.
Alternative wäre eine Mehrpunktbefestigung via Klett-Pads am Rücken des bespannten Elements und an der Wand. Dazu müsste der Stoff allerdings fest genug sein.
Ein rundumlaufender Rahmen (Holz oder Alu) würde das Problem ebenfalls wirkungsvoll verhindern, aber auch wertvolle Absorberfläche an den Seitenkanten "vernichten", könnte andererseits dem bedruckten Element mehr den Charakter eines Bildes geben.

Grüße
Fujak

Verfasst: 10.04.2016, 10:28
von versuchstier
Hallo Fujak,

Dein Vorschlag mit dem Alu-Vierkantstab ist super, danke dafür.
Somit habe ich nun auch keine Bedenken mehr :cheers:

Ich werde dann mal ein Bild einstellen, wenn es fertig ist,

Gruß Wolfgang

Verfasst: 10.04.2016, 23:32
von Hironimus_23
Hallo Wolfgang,

ich habe bei mir hinter mir drei Stück Basotek (100x50x10) mit Holztrahmen hochkant an derWand hängen und bin sehr zufrieden.

http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 17#p100922

VG Hironimus

Verfasst: 11.04.2016, 09:34
von versuchstier
Danke für den Hinweis Hironimus, das hatte ich selbstverständlich schon gelesen.
Daraufhin kam mir der Gedanke es Dir quasi nachzumachen :cheers:

Gruß Wolfgang

Verfasst: 11.04.2016, 12:37
von Hans-Martin
Hallo Wolfgang,
Floyd E. Toole hat in https://www.audioholics.com/room-acoust ... adaptation folgendes Bild eines Glasfaserabsorbers mit Stoffüberzug dargestellt (Text lesen):
Bild
Es mag eine Besonderheit des Stoffüberzugs sein, ich interpretiere naiv-verwundert jedenfalls einen Rückgang der Absorption bei höheren Frequenzen.
Toole hat geschrieben: What we actually get is something quite different because resistive absorbing materials change their absorption properties as a function of the angle of incidence.
Ein interessanter Aspekt, wer hätte damit gerechnet? Absorptionswerte werden idR pauschal angegeben, vermutlich unter 90°. Wer hat Werte unter 45° oder 60°, die wohl realistischer sind?
Grüße Hans-Martin

Verfasst: 11.04.2016, 18:09
von KlausR.
Hallo Hans-Martin,
Hans-Martin hat geschrieben:Ein interessanter Aspekt, wer hätte damit gerechnet? Absorptionswerte werden idR pauschal angegeben, vermutlich unter 90°. Wer hat Werte unter 45° oder 60°, die wohl realistischer sind?
Grüße Hans-Martin
Wie Toole hier sagt, werden Absorptionswerte im Hallraum unter zufälligen Einfallswinkeln gemessen, siehe auch:

Floyd Toole, “Reflecting on reflections”, JAES 2014, p.454

"Conventional specifications on acoustical materials are not angle specific, they are diffuse-field or random-incidence specifications. These are very different requirements. Assumptions that early reflections are being “absorbed” by commonly used materials are generally incorrect. They are being modified in ways that are often detrimental to the off-axis performance that is designed into good loudspeakers. Listening rooms should deliver the sound from loudspeakers, or eliminate parts of it if desired, but not modify it."


Hinzu kommt, daß die Messungen der Absorptionswerte nach ISO 354 anscheinend alles andere als verlässlich sind, einen Überblick der diesbezüglich relevanten Fachliteratur kann ich bei Interesse schicken, ebenso wie eine Kopie von Tooles "Reflexionen".

Klaus

Verfasst: 10.06.2016, 14:50
von versuchstier
Hallo zusammen,

es hat etwas gedauert, aber der Absorber wurde heute endlich geliefert...
Mit 150 x 90 x 7 wirkt er recht groß über der Couch, gefällt mir in Summe aber sehr gut :cheers:

Vom Klang her hört es sich für mich irgendwie aufgeräumter an,

Gruß Wolfgang

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