Wohnzimmer oder Keller?

vierzigo
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Beitrag von vierzigo »

Hallo Ralf,

dann gib ich mal meinen Senf dazu.

Ich war auch schon mal im Keller, der Raum war auch etwa so groß wie deiner, allerdings hatte ich ein kleines Fenster. Im Keller ist in den Sommermonaten immer eine hohe Luftfeuchtigkeit vorhanden, da muss du dann entfeuchten.
Was mich damals gestört hatte war die Dunkelheit, kein Tageslicht, das fand ich nicht so toll. Die Akustik war aber gut, nur die Raummoden in den tiefen Frequenzen die muss man bekämpfen, das ist schon eine große Herausforderung!
Bin nun im Dachstudio gelandet, Tageslicht ist zu genüge da und ich kann mich da ausbreiten wie ich will.

Der Kellerraum ist nur noch zum Kinofilme schauen, habe das halt komplett getrennt.

Im Wohnzimmer ist nur ein Grundig Radio, Erbstück meiner Oma, das reicht auch zum Musikhören, also wie du siehst, viele Wege führen nach Rom.

Die Knauf Cleaneo Platten habe ich im Keller auch als Rückwand verarbeitet, das sieht auch gut aus, wenn du darüber tapezierst werden sich allerdings die Löcher abmalen.

Grüsse

Oliver
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Joerghag
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Beitrag von Joerghag »

Diskus_GL hat geschrieben: ...
Die Genelecs sind m. E. n. eher für Studios oder PA-Beschallung konzipiert. In diesen Umgebungen mögen die auch sehr gut funktionieren -
...
Grüsse Joachim
Hallo Joachim,
woher nimmst du diese Erkenntnis? Hast du sie schon mal in einem normalen Wohnzimmer gehört? Durch ihr gleichmaßiges Abstrahlverhalten, auch unter Winkel, sind sie sehr gut für einen breiten Hörbereich geeignet.
Nur weil sie aus dem Profi-Bereich kommen, sind sie nicht gleich auch nur für professionelle Hörräume geeignet, auch wenn das in Hifi-Kreisen immer wieder gerne mal angeführt wird. Die Optik ist natürlich Geschackssache.

Gruß Jörg
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Ralf77
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Beitrag von Ralf77 »

Kann hier Jörg nur zustimmen!
Ich bin sehr glücklich damit und habe schon unterschiedliche Lautsprecher bei mir im Wohnzimmer gehabt.

Daumen hoch für die Genelec's!

Grüße,
Ralf
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Heule
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Beitrag von Heule »

Geht mir genauso,

Daumen hoch für Genelec. Abe wie alles andere auch ist dies natürlich Geschmacksache!
Der Markt ist groß und es gibt viele tolle Boxenhersteller!

Gruß Oliver
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rolodex
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Beitrag von rolodex »

Ich stand vor der gleichen Entscheidung und habe mich für das Wohnzimmer entschieden. Mit überschaubarem finanziellen Aufwand habe ich unter die Decke (2,50 m hoch) und hinter Vorhänge ca. 8 m2 Absorber angebracht. Den meisten fällt es garnicht auf. Die jenigen, denen es auffiel, baten mich ihnen doch mal meine neue Deckenbeleuchtung vorzuführen. :mrgreen:
Also, nur Mut zur Kreativität.

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Gruß, Gerd
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Ralf77
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Beitrag von Ralf77 »

Hallo Gerd,
Vielen Dank für das Bild.
Die Decke ist für mich halt ein Bereich wo ich wirklich ungern ran möchte.

1. selbst wenn ich die Elemente mit 60mm Tiefe an die Decke mache, dann wird die Wirkung wohl sehr gering sein. Selbst bei 10cm habe ich verstanden, dass die Wirkung noch gering ist. Gut wären wohl 10cm Material mit 10cm Abstand zur Decke. Das geht aber absolut nicht für mich. Natürlich könnte ich ein Element mit 3x2m an die Decke machen und etwas abhängen inkl. indirekter Beleuchtung. Das wäre optisch sicherlich ok. Da ich aber max 5cm Material mit 5 cm Abstand zur Decke akzeptieren kann wohl mit minimaler Wirkung.

2. in der Decke sind die Lüftungsrohre der Lüftungsanlage verlegt. Ich habe da Bedenken, dass ich solch ein Roht erwische wenn ich Elemente an der Decke aufhänge. Kleben möchte ich auch ungern. Das wird häßlich wenn ich es wieder abmachen möchte, da immer Reste an der Devke bleiben werden (ist nur ein dünner Malerfließ auf der gespachtelten Beton-Decke drauf)

Grüße,
Ralf
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vadda-mh
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Beitrag von vadda-mh »

Hallo Ralf,

hast du dein Wohnzimmer mal gemessen und die Nachhallzeiten ermittelt? Quasi des Status Quo?

Grüße
Carsten
Ralf77
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Beitrag von Ralf77 »

Hallo Carsten,

"gemessen" habe ich nur mit der Hand (Klatschen) und mit dem Ohr als Mikrofon :P
Leider habe ich keine Ahnung, wie ich die Nachhallzeiten ermitteln soll...das GLM gibt die glaube ich nicht aus.

Grüße,
Ralf
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Heule
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Beitrag von Heule »

Ralf77 hat geschrieben:Hallo Carsten,

"gemessen" habe ich nur mit der Hand (Klatschen) und mit dem Ohr als Mikrofon :P
Leider habe ich keine Ahnung, wie ich die Nachhallzeiten ermitteln soll...das GLM gibt die glaube ich nicht aus.

Grüße,
Ralf
Hallo Ralf,

das kannst du schon mit diversen Apps auf dem Iphone/Ipad machen die dessen Mikro
benutzen. Das ist zwar kein Highend, aber gibt schonmal aufschlüsse darüber
in welche Richtung es geht!

Gruß Oliver
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rolodex
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Beitrag von rolodex »

Hallo Ralf,
meine Absorber sind 80 mm stark (Sonitus von der Hörzone). Ich habe sie direkt unter die Holzdecke geklebt. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden.
Wegen ähnlicher Bedenken, wie auch Du sie geäußerst hast, wollte ich zunächst Sahara von Artnovion verwenden. Die sehen toll aus, sind hervorragend verarbeitet, kosten aber ein Vielfaches. Um die gleiche Wirkung zu erzielen hätte ich ca. 25 m2 benötigt. Kosten: rund 10.000 €! :roll:

Gruß, Gerd
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Diskus_GL
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Beitrag von Diskus_GL »

Hallo,

geht z. B. mit dem iPhone:
http://www.studiosixdigital.com/audioto ... _response/

Grüsse Joachim
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo Ralf,

deine 8351 sind feine LS an denen liegt es nicht. Wenn Du an die Nachhallzeit ran willst, geht an Materialstärke, wie Du schon bemerkt hast, nichts vorbei. Wenn es die Decke nicht sein soll, dann müssen am wirksamsten die Ecken her. Da müssten dann Traps hin, dreieckige, die weniger auftragen oder viereckige (die sehen dann so aus als hätte man einen Kamin in der Raumecke. Die gibt es von verschiedenen Herstellern.
Mit Hilfe der Formel von Sabine:

https://en.wikipedia.org/wiki/Reverbera ... ation_time

Kann man sich aufgrund der Herstellerangaben, im vorhinein ausrechnen wie viel (an Reduzierung Nachhallzeit) welche Traps bringen wurden.
Ich habe welche von GIK acoustics und die geben Messungen an:

http://gikacoustics.de/produkte/gik-aco ... bassfalle/
http://gikacoustics.de/produkte/gik-acoustics-tritrap/

Grundsätzliches kann man hier nach lesen:

https://www.uni-due.de/ibpm/BauPhy/Scha ... 7.htm#2605

Wenn das gestaltungstechnich durchfällt, gibt es die Möglichkeit, wie von Uli vorgeschlagen über eine gesamte Wand x cm für eine mit Mineralwolle hinterfüllte Schallabsorptionswand.
Zur Erhöhung der Laufzeit der Reflexionen könntest Du die Stereobasis noch verkleinern, dann käme der linke LS weiter von der Seitenwand weg.

Gruß

Uwe
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Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

Hallo Ralf,
Beste Erfahrung habe ich mit einem Deckensegel aus Basotect gemacht.
Benötigst nur 4 Dübel in der Decke.
Bei Nichtgefallen ist das sofort wieder demontiert.
Im Baumarkt bekommst du ein Gerät von Bosch das dir die Metalllüftungskanäle akustisch anzeigt.
Bilder von den Deckensegel und Messung kannst du in meinem Thread Harald RL 901 k sehen.
Hab gerade aktualisiert.

Gruß Harald
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Ralf77
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Beitrag von Ralf77 »

Hallo zusammen, habe die Nachhallzeit jetzt mit der App "ClapIR" per IPad gemessen.
Das ganze wird durch Klatschen mit der Hand gemacht. Nachdem ich es mehrmals gemacht habe, hat folgende Kurve als "Durchschnitt" ergeben.


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Wie ist Eure Einschätzung?

Grüße,
Ralf
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Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

Hallo Ralf,
In dem Bereich in dem sich der Nachhall in eurem Zimmer bewegt läßt sich auf jeden Fall noch etwas machen.
Der finanzielle Aufwand ist auch nicht sehr groß bei einer kleinen jedoch merklichen Veränderung
Selbst Unterhaltungen untereinander sind dann auch angenehmer ( Sprachverständigkeit ), man muß es halt wollen.
Selbst mit einem 6 cm starken Deckensegel aus Basotect wirst du etwas erreichen.
Auch die Rückwand läßt sich bearbeiten ohne dass es optisch negativ sein wird.
Da haben Jürgen und Uli ja schon passende Vorschläge gemacht.

Ich habe gestern in meinem Liegesessel Musik gehört dabei hat mir die Sonne ins Gesicht gelacht das möchte ich nicht missen wollen.

Daher würde ich eher das Wohnzimmer als Hörplatz nehmen.

Gruß Harald
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