Kawumm hat geschrieben:Um zumindest den Entkopplungsgedanken in eine verhältnismässig preiswertere Ebene zu transferieren , der Tip des allgemeinen 5Hz Geräte Entkopplung .
Hallo Otto,
ich hatte immer den Eindruck, du propagierst die Entkopplung, um Körperschallübertragung von den Boxen zur Anlage zu vermeiden, aber das scheint ja viel weiter gedacht.
Ich habe von Bloetevogel ein Vib-Master, Körperschallsensor mit batteriebetriebenem Verstärker, und da kann man tatsächlich auf dem Estrich im Treppenhaus alles mögliche messen, z.B. Schritte, oder die Pumpen der Abwasserleitung, die sich über den Boden mehrere 100m übertragen lassen.
Wenn in der Nachbarschaft eine Straßenbahn durchrumpelt, kann man das hören, aber ich erinnere mich auch an die Aufnahmen von EMI und DECCA aus der Kingsway Hall, wo eine oberirdische Bahnstation in mehr als 100m Entfernung liegt, und das Rumpeln über dem Grundgeräusch der Schallplatte so ähnlich klang, wie in den Londoner U-Bahnhöfen die herankommende Bahn. Das Geräusch war zwar nicht laut, aber eindeutig hörbar, und das bei dem eher schlechten Störabstand der Schallplatte (1960er Jahre)
So denke ich, dass das Störgeräuschfrequenzband deutlich über die 5Hz hinausgeht.
Wenn du 5Hz Entkopplung schreibst, meinst du Frequenzen unter 5Hz oder darüber?
Und von da an greifen DSP Programme .
Damit habe ich ein Verständnisproblem.
Dein letzter Satz erweckt den Eindruck, dass die DSPs die höheren Frequenzen übernehmen, die mechanische Entkopplung sich jedoch auf die niedrigeren Frequenzen bezieht. Die 5Hz Entkopplung mit einem Elastomer lässt tiefere Frequenzen durch, höhere jedoch nicht. DSPs würde man wohl für >5Hz einsetzen, also im Bereich, in dem das Elastomer ebenfalls wirkt.
Mit DSP kann ich vielleicht ständig vorhandene Veränderungen kompensieren, nicht aber gelegentlich auftretende Körperschalleinflüsse aus der Umgebung, da hilft sicherlich Sylomer.
In Messlabors hängt man Räume federnd gelagert auf, weil eine unvorhersehbare externe Störung eben nicht kompensiert werden kann, und die Messung (speziell Schall, aber auch alles mit Vibration) würde negativ beeinflusst, ihrer Genauigkeit beraubt.
Wenn eine externe Störung meinen nicht entkoppelten Raum erreicht, würden große Flächen sie abstrahlen, die LS nur als Teil derselben, und die Elektronik könnte zeitgleich ebenfalls reagieren. Da die Signalverarbeitung quasi mit Lichtgeschwindigkeit (in Materie) geschieht, der Luftschall erheblich langsamer ist, könnte man annehmen, dass der Vorteil der Entkopplung eines Raumes eher in der Stille liegt, nicht in der Vermeidung von Körperschalleinkopplung in die Elektronik und LS. Deren tiefstfrequente Verarbeitung ist meist vom Hochpass der Koppelkondensatoren geprägt, aber nicht immer, DC-Kopplung der Elektronik hat auch seinen klanglichen Reiz.
Wenn ich einen Raum im Raum aufhänge, hat der mehr Masse als mein schwimmender Estrich, aber beim Betreten schon merkt man eine andere Nachgiebigkeit, ich vermute eine geringere Dämpfung der Aufhängung. Für mein Wohnzimmer wär das nix auf Dauer, auch wenn ich früher ein Segelboot hatte...
Grüße Hans-Martin