Optimales Digitalisieren von analogen Quellen

Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Winfried,

auch wenn ich kein "erfahrener" Digitalisierer bin: Aber zu Deinem Punkt 1 fällt mir auf jeden Fall ein, dass ein wesentliche Faktor für hochwertige Digitalisierung eine möglichst hohe Auflösung (192KHz) darstellt. Ein wesentlicher Faktor für den Charme der analogen Wiedergabe ist ja, dass die Korsettierung einer zu niedrigen Samplingrate, den ganzen musikalischen Fluss rausnimmt. Ralf Koschnicke hatte ja vor ca. 1 Jahr ausführlich über den Zusammenhang zwischen Samplerate und zeitlicher Auflösung gesprochen/geschrieben.

Den zweiten Faktor hast Du ja bereits erfüllt: einen sehr guten A/D-Wandler, wie ich mich bei meinem Besuch bei Dir überzeugen konnte. :D Hier wäre dann vielleicht noch die optimiertes Stromversorgung das Sahnehäubchen oben drauf.

Grüße
Fujak
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Franz
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Beitrag von Franz »

Die beste Auflösung bietet doch die Platte selbst! Warum in Gottes Namen das dann in ein Korsett zwängen, egal ob mit 96 oder 192 kHz? Ich versteh`s nicht. :shock:

Gruß
Franz
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OpenEnd
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Beitrag von OpenEnd »

Hallo Freunde,

ich schließe mich Winfrieds Frage an. Wir haben auch mehrere tausend LPs, von denen die meistgehörten digitalisiert werden sollen. Persönlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass bei hochqualitativer Digitalisierung der LP-Klang gewahrt bleibt. Es wird genau das das digitalisiert, was das mehr oder weniger gute Equipment aus der schwarzen Scheibe herausholt.

Für mich ist der Vorteil, dass ich dann die Musik vom Server abholen kann und über (((acourate))) laufen lassen kann. Dazu sitzen wir die wenigste Zeit beim Musikhören im Sweetspot. Bei uns läuft jederzeit Musik. Da kommt es aufs letzte Quäntchen nicht an. Wenn ich will, kann ich ja immer noch die schwarze Scheibe auflegen.

Hallo Franz,

deine Betrachtung ist doch nicht Gegenstand dieses technischen Threads.

Grüßle vom Charly
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Franz
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Beitrag von Franz »

Charly,

ja, ich weiß. Sorry, mich juckt`s da in den Fingern, will mich auch zurückhalten, klappt manchmal nicht, sorry dafür. Hab ja auch schon digitalisierte Platten im Vergleich mit dem Original gehört. Ich würd das keinesfalls wollen. Hab auch mal meinen Dreher samt Phonostufe über den audiovolver laufen lassen, es aber schnell sein lassen. Ist nicht mein Gusto. Wenn schon Platte, dann mit ner guten Phono-Vorstufe rein in einen guten Vorverstärker und ab zu den Lautsprechern. Besser geht`s nicht. ist und bleibt halt meine Meinung. Wem der Klang dabei sekundär erscheint, der soll halt digitalisieren, bequemer ist`s allemal, wenn man seine Scheiben so archiviert.

Gruß
Franz
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

wgh52 hat geschrieben:2. Es kommt hinzu, daß ich gerne aus Erfahrung hören würde inwieweit das convolving (à la Lyngdorf, Ergo, Audiovolver, Trinnov, FIRTEC, ...) die LP-Wiedergabe eventuell positiver beeinflußt als die nötige AD/DA Wandlung das vielleicht negativ tun könnte.
Hallo Winfried

Digitale Raumkorrektur kann man mit CD testen und findet alle Vorteile bei Vinyl ebenfalls wieder. Vergleicht man verschiedene CD-Player, verschiedene Vorverstärker etc., bringt Raumkorrektur dagegen meist einen vielfachen Unterschied zum Guten.
3. Letzlich überlege ich wie man evtl. die Tonabnehmer/Phono-VV Kombi in die Entzerrungsfilter einbeziehen könnte, aber das ist nun wirklich ein bisschen Zukunftsmusik...
Ich habe überlegt, ob man mit einem linearen Verstärker den Pegel auf annähernd 1 V bringt, dann digitalisiert und digital entzerrt. Eine detaillierte Liste Frequenz-Pegel nach RIAA lässt sich im WWW finden.
Bei Audacity findet man unter Equalizer ein RIAA-Plug-in, über dessen Genauigkeit ich nichts sagen kann.

Eigentlich würde ich so vorgehen:
Abspielen einer Test-LP mit Rosa Rauschen, dann Spektralanalyse. Vergleichsweise Test mit weißem Rauschen. Soche Signale finden sich auf der HiFiSound HFS75 Test record. Auf der Seite http://delback.co.uk/turntable_tests/ gibt es Pink und White Noise aufzeichnungen von der selben Scheibe, mit identischem Setup. Der Vergleich ist ernüchternd, beim Rauschen treten unterschiedliche Kanaldifferenzen auf, die vermutlich nicht auf die Abspielkette, sondern wohl auf die Testplatte zurückzuführen sind. Unzuverlässige Quelle, eignet sich nicht für einen Abgleich. Denn das Hochtonverhalten des Tonabnehmers gleich mit zu entzerren wäre naheliegend. Man muss also mehrere Testplatten benutzen, wie man es auch mit mehreren Thermometern macht, dann den Mittelwert bilden.

Ich habe das Kapitel aufgeschoben, weil mein jetziger RIAA-Vorverstärker und Soundkarte (RME Hammerfall, nicht Fireface, wie ich irrtümlich schrieb) schon ganz gute Ergebnisse bringen. Weil meine gesamte Digitaltechnik mit 96kHz läuft, macht Aufzeichnen mit 192kHz Abtastrate für mich keinen Sinn, man hat ja noch das geschonte Original.

Ob man eine ganze LP-Seite im Stück lässt oder in Tracks zerschneidet, muss jeder für sich entscheiden. Man kommt nur langsam voran, jede LP bedeutet mehr als 1 Stunde Arbeit.

Beim Abhören merkt man schnell, dass es besonders wichtig ist, vor dem Abspielen zum Digitalisieren die Platte gründlichst zu reinigen, am besten nass. Das ist extra Mühsal, die sich vielfach auszahlt. Während beim Plattendrehen so manches Knacken akzeptiert wird, wird es nach der Digitalisierung besonders auffällig und lästig.

Hier liegt meiner Meinung nach der "Knackpunkt" in doppelter Bedeutung.

Grüße Hans-Martin
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Hans Martin,

vielen Dank für Deine ausführliche, bedenkenswerte Antwort!

:oops: Leider habe ich mich etwas mißverstänlich ausgedrückt, denn ich beabsichtige keine digitale RIAA Entzerrung, sondern eventuell nur das Ausgangssignal nach dem Phono Entzerrrer VV (das durch die Wandler/Verstärker Kombi ja auch Frequenz und Phasengang aufweist) mit in die bisher auf die LS beschränkten Entzerrungsfilter einzubeziehen.
Hans-Martin hat geschrieben:... das Hochtonverhalten des Tonabnehmers gleich mit zu entzerren wäre naheliegend.
Man muss also mehrere Testplatten benutzen, wie man es auch mit mehreren Thermometern macht, dann den Mittelwert bilden.
So in etwa könnte ich mir das auch vorstellen. Aber wie gesagt: Zukunftsmusik.
Hans-Martin hat geschrieben:...Weil meine gesamte Digitaltechnik mit 96kHz läuft, macht Aufzeichnen mit 192kHz Abtastrate für mich keinen Sinn...
Ist bei mir genauso.

Danke und Gruß,
Winfried
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

kleiner Nachtrag zum Verständnis.

Die Argumentation von Franz ist schon richtig, wenn man mit dem Medium Plattenspieler arbeitet und das Teil einsetzt, sollte man analog bleiben.

Wenn man - aus nachvollziehbaren Gründen - digital werden muss, sollte das Ausgangssignal auch so vorliegen, damit alle Register und Möglichkeiten angewandt werden können. Daher das vorherige Digitalisieren der Daten.

Der Mix von beiden Wiedergabearten gleichzeitig macht es schwierig und komplex.

Gruß

Bernd Peter
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Bernd Peter,
Bernd Peter hat geschrieben:Der Mix von beiden Wiedergabearten gleichzeitig macht es schwierig und komplex.
Dessen bin ich mir bewußt und darum steht "optimal" im Threadtitel. Es kann ja durchaus sein, daß ich einer der wenigen "Verrückten" bin, der trotz vornehmlichen hörens digitaler Quellen auch Platten und UKW Radio über die bestehende digitale Weiche und Entzerrung hören will. :roll:

Neben dem convolving noch ein wichtiger Grund: Meine Frau soll die Anlage auch noch bedienen können. :wink:

Aber ich will mich gar nicht für meine Anwendung rechtfertigen, sondern hoffe von Gleichgesinnten und/oder Fachleuten vielleicht Vorschläge zur Optimierung zu bekommen.

Gruß,
Winfried
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Winfried,

bei uns Verheirateten ist es gelegentlich ein bißchen schwieriger.

Das hättest Du nur gleich am Anfang sagen müssen, wer alles Zugriff auf die Anlage nimmt.

Aber ich denke wir sind uns einig, daß es durch den Mix nicht einfacher wird, optimale Hörergebnisse hinzubringen.

Gruß

Bernd Peter
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Speedy
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Beitrag von Speedy »

Hallo,

ich weiß zwar nicht ob das "optimal" ist, aber dieses Gerät scheint mir geeignet :

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http://www.burmester.de/de/produkte/ind ... ct=2,14,52

Beste Grüße
Speedy
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