Unterschiede bei USB-Kabeln?

acci
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Unterschiede bei USB-Kabeln?

Beitrag von acci »

Hallo zusammen,

ich habe vor meinen Wandler Audio Gd Master 7 über ein USB Kabel direkt vom Rechner oder NAS zu speisen. Gibt es bei USB Kabeln vergleichbare Unterschiede wie bei den Digital Coax Kabeln? Hat da schon jemand Erfahrungen gesammelt? Wenn ja, welches Kabel ist da zu empfehlen?

Gruß Bert
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Bert

Schau mal hier: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=30&t=3286 und hier: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 911#p72911.

Qualität des USB-Kabels und die Qualität der Stromversorgung spielen entscheidende Rollen für das Ergebnis. Eine Forums-Suche nach den richtigen Stichworten wird reichlich Diskussionsstoff zutage fördern.

Grüße Hans-Martin
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallöle,

mir kommt bei solchen Thema sofort die Phrase vom abnehmenden Grenznutzen in den Sinn. Im zitierten link freut sich Tobias darüber, dass ein Kabel was bei 1 m Länge ca. 600 Euro kostet besser klingt als eines das ca. 160 Euro kostet. Wenn dem nicht so wäre, müsste man sich ja in den Allerwertesten beißen.
Ich gehöre zu denen die dem Peripherie-tuning eher skeptisch gegenüber stehen (vielleicht liegt es aber nur an der mangelnden Hörerfahrung?). Ich bezweifle aber auch nicht, dass manche Leute deutliche Unterschiede hören. Was die subjektiv wahrgenommenen Unterschiede wert sind muss natürlich jeder aus seiner Sicht beurteilen. Ich persönlich habe für mich mal die Entscheidung getroffen, das ich bereit bin grosso modo nochmal 10 bis 15 % des für die Gerätschaften ausgegebenen Geldes für Kabel (Signal- und Netzkabel) auszugeben. Insofern kommt ein 600 Euro USB-Kabel für erst in Frage, wenn ich für den DAC 6000 Euro ausgegeben habe (und dann weiterhin mit der mitgelieferten Netzstrippe höre). Diese 10 bis 15 % geben mir dann das Budget vor. Sicherlich gibt es für dieses Budget dann auch bessere oder schlechtere Produkte. Vielleicht sollte ich meinen Master 7 mal mit dem mitgelieferten USB-Kabel gegen mein audioquest Carbon gegenhören? Vielleicht auch nicht, da ich mir eventuell anschließend in den Hintern beißen müsste. Für mich stellt sich ab einem gewissen Preisniveau für Kabel halt die Frage, ob sich jemand Carbonfaser Bremsscheiben auf seinem Chevrolet Getz nachrüsten würde? Ich werde mir für meine Komponenten kein Nordost Odin Netzkabel für 15.000 Euro zulegen, "nur" weil dann vielleicht mehr Luft um die einzelnen Instrumente ist.

Das audioquest Carbon ist testtechnisch gut beleumundet hat allerdings den Nachteil, dass es störrisch wie ein Maulesel ist. Es hat anscheinend eine Ummantelung aus Carbonfaser, die leider nur riesige Biegeradien zuläßt. (Jetzt habe ich auch noch eine brauchbare Info beigetragen statt nur zu Philosophieren).

Guts Nächtle

Uwe
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Uwe

Carbonfaser wird auch von Van den Hul eingesetzt, da haben die Leiter ca 30 Ohm. Der Vorteil liegt angeblich darin, dass es frei von magnetischen Verzerrungen ist.

Ich sehe den Vorteil in der Festigkeit bei der Freiheit von Mikrofonie, Vibrationen finden kaum statt, damit bleiben die Kabelparameter stabil. Wenn man Klangvergleiche von Kabeln macht und die haptischen Eigenschaften den klanglichen gegenüberstellt, findet man sehr häufig einen Zusammenhang, da bin ich geneigt, eine selektive Wahrnehmung schon auszuschließen.

Grüeß Hans-Martin
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B. Albert
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Beitrag von B. Albert »

Tach,

gib es eigentlich - abseits der subjektiven Eindrücke - eine technische Erklärung für Unterschiede bei Digitalkabeln, insbesondere USB-Kabeln ?

Ich gebe zu, dass ich das sehr skeptisch sehe. Ich konnte aber auch noch nie verschiedene Kabel ausprobieren, da mein Mac nicht an der Anlage angeschlossen ist und ich auch sonst nur analoge Verbindungen habe.

Viele Grüße und noch einen schönen Abend

Bernd
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B. Albert
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Beitrag von B. Albert »

modmix hat geschrieben:...
reicht es nicht, Unterschiede zu hören?
Nein, mir würde es - wenn ich denn Unterschiede hören könnte - nicht ausreichen. Ich bin neugierig und wüßte schon, wie solche Unterschiede entstehen können.

In vielen Rezensionen in den einschlägigen Gazetten wird immer wieder recht hilflos darauf hingewiesen, dass man sich die Unterschiede eigentlich nicht so recht erklären können.

Wenn man sich die Beschreibungen durchliest, sind die ja anscheinend auch recht marginal.

Aus dem oben zitierten Posting http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 330#p76330:
... Und dann: mehr Raum, mehr "Saft", mehr Farbe. Also wieder auf das Audioquest Carbon zurück und tatsächlich: die Musik sackt zusammen, es strahlt nicht mehr so.
Ich stehe immer noch kopfschüttelnd davor... wie kann das sein?
Eben: wie kann das sein ?

Viele Grüße

Bernd
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B. Albert
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Beitrag von B. Albert »

Wie ich schon sagte, habe ich keinen Vergleich, weil ich in meiner Anlage keine Digitalkabel verwende.

Ich kann mir schon vorstellen, dass jemand meint, er höre mit verschiedenen Kabeln anders.

Ist aber eigentlich auch egal. Mir geht es nur darum, ob es überhaupt eine nachvollziehbare Erklärung gibt, wie solche Unterschiede entstehen können.

VG Bernd
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spf

Beitrag von spf »

Hi Bernd,

wenn Du mit Gazetten die üblichen Haient-Schwurbelblätter meinst - dann kannst Du dir recht sicher sein, dass keiner der "Autoren" eine Zeile des "Tests" ohne die finanziell üppige Zuwendung des Herstellers geschrieben hat :D ... das ist 100% ausnahmslos pures Marketing. Dieser Schreiberei kann man praktisch keinen inhaltlichen Mehrwert abringen. Den Tests zu urteilen, hören die Kollegen dort auch mit welcher Geschwindigkeit das Gras wächst.

Zum Thema USB Kabel habe ich schon mehrfach mit Bekannten an heimischen Anlagen und im Studio Blindtests durchgeführt. (Im übrigen lachen sich die meisten Studioleute über sowas kaputt). Nun denn - das Ergebnis ist immer gleich. Im Blindtest hört man genau null Unterschiede. Treffer für billig / teure Kabel sind purer Zufall.

Auch hier im Forum gibt es ja einige die diverse Kabelunterschiede hören können. Da kann ja jeder gerne investieren was er mag, ich halte das für pure Einbildung :)

VG
B. Albert
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Beitrag von B. Albert »

Hai,
spf hat geschrieben:...
Auch hier im Forum gibt es ja einige die diverse Kabelunterschiede hören können. Da kann ja jeder gerne investieren was er mag, ich halte das für pure Einbildung :)
Ich sehe das eigentlich völlig entspannt: wenn jemand meint, er höre Unterschiede, habe ich erstmal keinen Grund, ihm nicht zu glauben, auch wenn ich diese Unterschiede nicht nachvollziehen kann. Und ja, das mag ja auch Einbildung sein, aber wenn die zu einem schöneren Hörerlebnis führt ist das doch völlig ok. BT ist immer so eine Sache; die Anforderungen liegen recht hoch, wenn man ihn richtig machen will.

Aber darum geht es mir auch gar nicht. Bei analogen Kabeln könnte ich mir ja noch vorstellen, dass die Signale durch unterschiedliche Leitungs- oder Schirmmateriale beeinflusst werden können.

Gilt das auch bei Digitalkabeln ? Und wenn ja, wie ?

Viele Grüße und einen schönen Sonntach

Bernd
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acci
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Beitrag von acci »

Hallo Zusammen,

erstmal Danke für die Antworten und rege Diskussion, ich hoffe sie bleibt sachlich.

Technisch vermag ich es auch nicht zu erklären aber bei den Koax Digitalkabeln (75 Ohm) und bei den
Netzwerkkabel stelle ich die größten Klangunterschiede bei Kabeln überhaupt fest.

Den grössten klanglichen Zugewinn in meiner digitalen Kette habe ich mit einem prof Switch von HP erreicht. Dort sind nur Sonos und die NAS dran. Hatte vorher etwas von Netgear an der gleichen Stelle. Was macht also ein anderes Switch dass es besser klingt?

Und Netzwerkkabel ob Cat 7 oder Cat 5, innerhalb der Klassen grosse Unterschiede. Klang von zu grell und spitz bis wunderbar körperhaft und sanft. Da ist man dann aber schon bei einem Sommer Excelsior CAT 7. Dagegen spielt alles was ich bisher verglichen habe blutleer und kalt. Selbst die Länge spielt da eine Rolle, je kürzer je besser.

Gruß Bert
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

spf hat geschrieben:wenn Du mit Gazetten die üblichen Haient-Schwurbelblätter meinst - dann kannst Du dir recht sicher sein, dass keiner der "Autoren" eine Zeile des "Tests" ohne die finanziell üppige Zuwendung des Herstellers geschrieben hat :D ... das ist 100% ausnahmslos pures Marketing. Dieser Schreiberei kann man praktisch keinen inhaltlichen Mehrwert abringen. Den Tests zu urteilen, hören die Kollegen dort auch mit welcher Geschwindigkeit das Gras wächst.
Hallo Stephan

Ich würde es begrüßen, wenn du Belege dafür beibringen könntest, für "recht sicher" und "100% ausnahmslos" "keinerlei inhaltlichen Mehrwert". Markige Worte mit viel mitternächtlichem Stammtisch-Agout.
Zum Thema USB Kabel habe ich schon mehrfach mit Bekannten an heimischen Anlagen und im Studio Blindtests durchgeführt. (Im übrigen lachen sich die meisten Studioleute über sowas kaputt). Nun denn - das Ergebnis ist immer gleich. Im Blindtest hört man genau null Unterschiede. Treffer für billig / teure Kabel sind purer Zufall.
Gibt es da Statistiken, wieviele sich schon kaputtgelacht haben?

Es gibt messtechnische Unterschiede im Eyepattern, die mit Klangunterschieden in Verbindung gebracht werden können. Das wurde zwar in einem britischen HiFi-Magazin 2013 geschrieben, über dessen Bestechlichkeit hierzulande kaum diskutiert wird, aber die Messgraphen sprechen eine eigene und deutliche Sprache.

Gert hat einen Jittermonitor gebaut, mit dem man Kabelunterschiede auf andere Weise hörbar machen kann.
Auch hier im Forum gibt es ja einige die diverse Kabelunterschiede hören können. Da kann ja jeder gerne investieren was er mag, ich halte das für pure Einbildung :)
Diejenigen, die die Unterschiede hören, sind überzeugt, dies sei keine Einbildung.

Welche Eigenschaften der Kabel, Parameter, Material, Länge, usw. zu welchen hörbaren Auswirkungen führen, kann letztlich nur der Hörvergleich zeigen, zielführende Beiträge können nur die Hörer liefern, die meinen, sicher Unterschiede zu erkennen, das liegt in der Natur der Sache.

Anderen zu unterstellen, sie wären Opfer purer Einbildung, halte ich für eine Unverschämtheit, der ich in bester Stammtischmanier entschieden entgegentrete.

Grüße Hans-Martin
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ESM
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Beitrag von ESM »

Hallo Hans-Martin,
Hans-Martin hat geschrieben: ..., zielführende Beiträge können nur die Hörer liefern, die meinen, sicher Unterschiede zu erkennen, das liegt in der Natur der Sache.
Warum? Das wäre eine völlig einseitige Diskussion. Sie können ihrer Wahrnehmung unterlegen sein, genauso wie der, der die Überzeugung hat, dass es solche Unterschiede nicht gibt. Es gibt genug, die das bis zum Erbrechen nicht nur behaupten, sondern sich ebenfalls davon "überzeugt" haben.

Gruß Erwin
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B. Albert
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Beitrag von B. Albert »

Hallo Leute,

nochmal: mir geht es nicht um "Wahrnehmung" oder nicht. Meines Erachtens ist die immer subjektiv und deshalb ist es äußerst schwierig, sie zu objektivieren. Aber - ich wiederhole mich - auch wenn ich selber noch nie Unterschiede gehört habe (mit Holzohren spart man jede Menge Geld für andere Dinge, wie CDs, LPs etc.), kann ich mir gut vorstellen, dass jemand meint, sie wahrnehmen zu können. Und ich würde niemals behaupten, man könne solche Unterschiede prinzipiell nicht hören.

Mir ging es um objektive Fakten. Gibt es messbare Unterschiede bei Kabeln, die Digitalsignale übertragen? Wenn ja, kann man aus solchen Messwerten Rückschlüsse darauf ziehen, dass sie signifikante Unterschiede bei der Wiedergabe der Musik erzeugen ?

Ich stelle mir das äußerst schwierig vor. Bei der analogen Wiedergabe verstehe ich ja noch, dass Veränderungen während des Signaltransportes möglicherweise sich bei der weiteren Verarbeitung fortsetzen, evt. sogar verstärkt werden. Bei einer digitalen Wiedergabe dürfte doch eigentlich der D/A-Wandler, nachdem das Signal durch das Kabel gelaufen ist, alle Unterschiede ausmerzen, oder ?

VG Bernd

P.S.: Ich würde es auch begrüßen, wenn die Diskussion sachlich geführt wird.
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

ESM hat geschrieben:
Hans-Martin hat geschrieben: ..., zielführende Beiträge können nur die Hörer liefern, die meinen, sicher Unterschiede zu erkennen, das liegt in der Natur der Sache.
Warum? Das wäre eine völlig einseitige Diskussion. Sie können ihrer Wahrnehmung unterlegen sein, genauso wie der, der die Überzeugung hat, dass es solche Unterschiede nicht gibt. Es gibt genug, die das bis zum Erbrechen nicht nur behaupten, sondern sich ebenfalls davon "überzeugt" haben.
Hallo Erwin

Sie könnten, das ist wohl eine Möglichkeit. Die Überprüfung, ob verschiedene Hörer bestimmten Kabeln gleichlautend Eigenschaften zuordnen, sollte vorausgehen. Wenn der eine meint, Kabel A sei mit hellerem Klang verbunden als Kabel B, ein anderer Hörer meint es umgekehrt, führt das nicht weiter.

Wenn die Meinungen zu bestimmten Kabeln sich aber verdichten, könnte man die messtechnisch erfassbaren Unterschiede vielleicht den klanglichen Attributen zuordnen.

Das setzt voraus, dass Klangunterschiede ausgedrückt werden können. Da sind besonders die Goldohren gefragt, nicht die, für die alle Kabel gleichen Klang bringen, oder die gar nicht erst hinhören, weil für sie nicht sein kann, was für sie nicht sein darf.

Außerdem gilt, dass egal wie und was gemessen wird, man immer anhören muss, welche klangliche Wirkung welchem Parameter zugeordnet werden kann. Ähnlich wie z.B.: Wie klingt 1% Clippingverzerrung oder 0,1% Übernahmeverzerrung, k2 gegen k3, usw. Bei Digitalkabeln: Welche Klangänderung bewirken verschiedene Steckverbinder oder Reflexionen auf Leitungen, bei A. D/A-Wandler mit PLL-basiertem Eingangsbaustein oder B. mit Upsampler?

Wäre kein Bezug zwischen Messung und Hörergebnis herstellbar, allgemein gesagt, wäre die Messtechnik überflüssig.

Grüße Hans-Martin
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