Neuer Audio-Codec: Meridian MQA

Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo,
jetzt hat sich in diesem Artikel http://www.stereophile.com/content/list ... 7HpS2ub.97 John Atkinson mit MQA intensiver beschäftigt, auch selbst Aufnahmen gemacht und kodieren lassen.
Im Blindtest konnte er 4 von 7 Wiedergaben richtig zuordnen.
Er beschreibt die Arbeitsprinzipien des MQA relativ konkret, ich fand den Artikel recht erhellend.
Grüße Hans-Martin
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MacDilbert
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Beitrag von MacDilbert »

4 von 7 richtig - hatte ich eben beim Münze hochwerfen auch ;-)

Aktive Grüße
MacDilbert
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muenchenlaim
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Beitrag von muenchenlaim »

Hallo MacDilbert,
der ist gut!
Sagt der Statistikfreund Christoph
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pschelbert
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Beitrag von pschelbert »

Hallo

ist wie bei Wetterprognosen, ratest einfach und zu 50% stimmte es...

Peter
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Ich glaube, die letzten 3 Beiträge lassen aus ihrer Form fast darauf schließen, dass Ihr den verlinkten Beitrag nicht gelesen habt. Das ist vorsichtig formuliert.
Wenn ich 1980 in den Raum kam, ohne zu wissen, was läuft, konnte ich meine Rvox A77 Dolby oder mein Nakamichi ZX670 oder meinen Thorens Plattenspieler blind auch nicht auseinanderhalten. Richtig auf die Bandsorte eingemessen war das so. So ähnlich habe ich John Atkinson verstanden.

Ich persönlich unterstütze MQA nicht, weil es nicht kompatibel mit allen PCM-orientierten Komponenten ist, wie Raumkorrektur, Lautstärkeregelung und Class-D-Verstärker, die meine Abhörketten dominieren.

Für mich lautet die Frage nach dem Artikel von John Atkinson, ob man eine 192/24 Version nach Verlassen des Raums bei gleicher Lautstärke noch von einer 44/16 sicher unterscheiden kann.
In einer Zeit, wo eine Santana IV erscheint und bejubelt wird, deren Dynamic Range auf DR8 niedergeknüppelt wurde, ist MQA mMn fdA. Die Musik gefällt mir, aber mp3 hätte dafür auch gereicht,48/24 wäre nicht nötig gewesen.
High Resolution ist gewiss kein Irrweg, Dann aber bitte ohne Dynamikkompression und bitte,bitte, mit Aufnahmen, die es per Audioübertragungsbandbreite auch wert sind.
Im Bereich Pop ist das heute wohl nicht mehr angesagt.
Grüße Hans-Martin
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MacDilbert
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Beitrag von MacDilbert »

Hallo Hans-Martin,

mein Kommentar bezog sich auf Dein Resümee
Im Blindtest konnte er 4 von 7 Wiedergaben richtig zuordnen.
Vielleicht solltest Du es anpassen, wenn Deine Intention eine andere war ...

VG
MacDilbert
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo,
hier ein kleiner Auszug aus dem Bericht:
John Atkinson hat geschrieben:I created an Audirvana playlist that randomly mixed MQA and non-MQA files, and pressed Play. I then went into my test lab, which is in the room next to the listening room, to begin measuring some of the products in the review queue. At irregular intervals I returned to the listening room and made a decision, MQA or non-MQA, before looking at the Prime's front panel to see what was playing. I scored four out of seven correct; though this is insufficient to prove formal identification, I feel that it is relevant information.

As well as the claim that MQA reduces file size while preserving the original hi-rez recording's ultrasonic spectrum, which my earlier work had shown to be correct, my comparisons of MQA-encoded hi-rez files with the PCM originals indicate that the improvement in sound quality conferred by the time-domain optimization of the entire ADC–storage–transmission–DAC chain is real. And third, despite the reduction in file size, MQA files, when decoded, tend to sound excellent (footnote 4). Will that be enough to ensure the format's success?
Hier wurde nicht 44,1/16 gegen 96/24 verglichen, sondern im Blindtest 96/24 gegen MQA Wiedergabe derselben HiRes, und wenn J.A: im Blindvergleich 4 von 7 richtig erkannte, ist das natürlich direkt neben dem statistischen Durchschnitt. Es bedeutet zugleich, dass es keinen auffälligen Qualitätsabfall gibt, trotz Kompression.
Vorher hatte er anhand mehrerer Beispiele dargestellt, wo er im direkten Vergleich bei MQA leichte klangliche Vorteile gehört hat.
Also, ich würde mir nicht zutrauen, nachdem ich den Raum verlassen und wieder nach Pause betreten habe, blind eine 192/24 von einer 96/24 zu unterscheiden.

Immerhin zeigt eine 44/16 Spektralanalyse schon deutlich den Pegelabfall jenseits 10kHz, meist gegen -60dB gegenüber der intensivsten Amplituden nahe 100Hz, ein Wunder, dass man die jenseits 20kHz angesiedelten Pegel dann noch ernst nehmen kann, wo sie erfahrungsgemäß kaum an Intensität wieder zunehmen würden.
Warum J.A. die Zahl der Versuche im Blindtest nicht erhöht hat, lässt Fragen offen.
Ich vermute, dass er nach Überschreiten der Schwelle sich sicher war, dass MQA zumindest kein auffälliger Rückschritt ist.
Für mich (mit voll digitaler Kette) kommt MQA nicht infrage, es würde weder bei digitaler Lautstärkeregelung noch bei Raumkorrektur funktionieren.
Wie anspruchsvoll muss man sein, um die Vorteile von MQA wahrzunehmen, wenn man auf der anderen Seite speziell im Bereich Pop überwiegend mit schlechten Aufnahmen konfrontiert wrd, maßlos dynamikkomprimiert, wo 16Bit schon übertrieben wären?
Schön wären mehr Aufnahmen, die es schaffen, den Hörer in den Bann zu ziehen. Das digitale Format wäre sekundär. Statt faule Kompromisse einzugehen, wie wäre es da mit einer Version fürs Autoradio, einer für Vinyl und einer für CD bzw. HiRes-Download?
Grüße Hans-Martin
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pschelbert
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Beitrag von pschelbert »

Hans-Martin hat geschrieben:Hallo,

Schön wären mehr Aufnahmen, die es schaffen, den Hörer in den Bann zu ziehen. Das digitale Format wäre sekundär. Statt faule Kompromisse einzugehen, wie wäre es da mit einer Version fürs Autoradio, einer für Vinyl und einer für CD bzw. HiRes-Download?
Grüße Hans-Martin
Hallo Hans-Martin

bezüglich Komrimierung von MQA habe ich mal verglichen, MQA heisst zwar komrinmiert, ist aber nicht kleineres File gewesen wenn ich mich recht erinnere.

Versione: es sind Bestrebungen im Gang, die situationsgerechte Aufbereitung im Endgerät zu machen, als Hifi zu Hause, in der Küche küchenradio-optimiert im Auto auto-optimiert (komprimiert).
EBU und die Rundfunkanstalten sind da am Diskutieren. Es wären dann Profile im Endgerät die das bestimmen und nicht bei der Aussendung.

Peter
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koslowj
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Beitrag von koslowj »

Etwas off-topic, bitte ggf. an eine besser passende Stelle verschieben:

Was Santana IV angeht, so kommen laut http://dr.loudness-war.info/album/list?artist=santana zwei herunterladbare Versionen in 48/24 nicht über die Qualität der CD hinaus ("lossy" bei der CD dürfte ein Tippfehler sein), während eine herunterladbare Variante deutlich besser ist und fast an die Vinyl-Version heranreicht. Welche Intention man damit verfolgt ist mir unklar. Käufer der schlechteren Downloads müßten sich eigentlich beschweren, wenn sie dass denn mitbekommen.

Interessanterweise erreicht nur Titel Nr. 4 den maximalen DR-Wert von 12, während alle übrigen um den Durchschnittswert herumpendeln.

Hinsichtlich des musikalischen Werts gibt es bei Amazon eine recht unterhaltsame (und lange) kritische Besprechung der CD (von "er nu' wieder").

-- Jürgen
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo,

gibt bei Qubuz nur einen Download, der scheint eher der CD zu folgen.
24/48 ist eher ein sinnloses Format.
Kein High restlichen im eigentlichen Sinne und vermutlich noch ungünstig aus 44.1 hochgesampelt.

Grüsse Jürgen
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koslowj
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Beitrag von koslowj »

Seltsam, seit vorhin hat sich der Inhalt der Seite http://dr.loudness-war.info/album/list?artist=santana
dahingehend geändert, dass die "bessere" herunterladbare Version von Santana IV, die unter Qobuz-DE statt nur unter Qobuz gelistet war, verschwunden ist. Habe vorhin leider keinen Screenshot gemacht. Der Durchschnitt lag bei 11, das Minimum bei 10 und das Maximum bei 12. Hat sich damit wohl erledigt.

-- Jürgen
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never
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Beitrag von never »

MQA, Stand Oktober 2016

Hallo MQA-Interessenten,

falls sich noch jemand daran erinnern kann oder möchte, dass vor einiger Zeit MQA als klanglicher Heilsbringer eingeläutet wurde und man sich inzwischen fragt, ob denn die digitale Zukunft uns unbemerkt überholt hat: Hier nun ein kurzer Zwischenbericht plus Fragezeichen.

Interessant aus meiner Sicht sind nicht nur die veröffentlichten „Fakten“, sondern auch so manche Einstellungsänderungen. Wer zwecks Auffrischung zunächst die Vergangenheit in aufgearbeiteter Form überfliegen möchte, findet im folgenden Link http://www.digitalaudioreview.net/2016/ ... t-and-see/(Stand: Frühjahr 2016 – was aber keineswegs als veraltet gesehen werden sollte!)

Wer noch den Aufwand im Kopf hat, mit dem Chris Connaker von Computer Audiophile der neuen Entwicklung eine fundierte Informations- und Diskussionsgrundlage mit Fragenkatalog und Beantwortung derselben durch Bob Stuart (Meridian und MQA) bot http://www.computeraudiophile.com/f8-ge ... post506611, der wird sich über die inzwischen doch sehr zurückhaltende Einstellung von Chris Connaker in einem neuen Thread im Computer Audiophile Forum wundern http://www.computeraudiophile.com/f8-ge ... post591545.

Wer nur ganz kurz erfahren möchte, was offiziell zurzeit als Stand der Dinge gilt oder gelten soll, findet Michael Lavorgnas Infos in AudioStream. http://www.audiostream.com/content/what-mqa

Wer nach dem Lesen der verschiedenen Quellen und Diskussionsbeiträge den Eindruck gewinnen sollte, dass Begriffe keineswegs immer deckungsgleich verwendet werden, der hat durchaus alles richtig verstanden.

Wenn Warner Music in der Zwischenzeit bereits den gesamten firmeneigenen Aufnahmenkatalog MQA-mäßig aufbereitet haben will, dann ergeben sich in der Tat viele neue Fragen. Auch bleibt offen, ob denn TIDAL noch so potent ist, MQA-Streaming zu stemmen und die Gerüchte um ein weiteres Streaming-Portal sind ebenfalls noch nicht abschließend beantwortet worden.

Wie schon oft angemerkt: MQA, also eine technische Entwicklung mit Marktpotenzial, ist in erster Linie als finanzielle und lizenzrechtliche Größenordnung zu betrachten, bevor der technische Einfluss auf die Klangqualität auch nur ansatzweise in unsere laienhaften Erwägungen einbezogen werden kann.

Such is life …

Freundliche Grüße,
never (Udo)
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never
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Beitrag von never »

Hallo,

nach langer Zeit der Vorankündigungen endlich einmal eine Einführungsveranstaltung mit Hörmöglichkeiten unter Beteiligung von MQA’s Hardware- und Softwarepartnern:

http://www.fairaudio.de/artikel/2016-ev ... -2016.html

Merkwürdig, dass es zu diesem Ereignis bislang nur obigen Bericht gibt und keine weiteren Kommentare auf anderen Plattformen.

Ansonsten sehe ich ebenfalls noch keine Berichte in den üblichen Medien und Plattformen, die Entwarnung hinsichtlich einer marktbreiten Verfügbarkeit von MQA-codierten Musikdateien geben könnten. MQA bleibt ebenfalls bei definitiv klingen sollenden Vorankündigungen.

Den aktuellen Stand der Diskussion bezüglich MQA kann man am besten in den folgenden beiden Threads bei CA finden, wobei die Skepsis hinsichtlich der juristischen Fallstricke weiterhin deutlich zu sehen ist. Gerade CA hatte sich ja anfänglich intensiv bemüht, das klanglich Positive an dieser Entwicklung in den Vordergrund zu rücken, betont inzwischen aber eher die lästigen Randbereiche der zugehörigen Rechteverwaltung und der finanziellen Seite:

http://www.computeraudiophile.com/f8-ge ... etc-30231/
http://www.computeraudiophile.com/f8-ge ... rns-30167/

Freundliche Grüße,
never (Udo)
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pschelbert
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Beitrag von pschelbert »

Hallo

ist gut so, unnötiges soll verschwinden bevor es auftaucht...
Seh nicht wieso man sowas braucht. Wir haben sehr viel bessere Technologien schon zuhause.

Verbesserungen sind nötig vor allem im Bereich Aufnahme und bei Wiedergabe in Lautsprechern, Kopfhörern.

Peter
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never
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Beitrag von never »

Hallo MQA-Interessenten,

es scheint, dass MQA nunmehr auch per Softwaredekodierung verfügbar gemacht wird: TIDAL hat angeblich bereits 30 000 Titel auf dem Server, die für Abonnenten des HiFi-Angebots ohne weitere Zusatzkosten zur Verfügung stehen sollen und auch ROON scheint involviert zu sein:

http://www.computeraudiophile.com/f8-ge ... etc-31151/

http://www.computeraudiophile.com/f11-s ... ing-31155/

Freundliche Grüße,
never (Udo)
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